Was ist neu

Mit jedem Schwung der Sense

Mitglied
Beitritt
25.07.2015
Beiträge
28
Zuletzt bearbeitet:

Mit jedem Schwung der Sense

Wasserhähne, dachte er sich. Einfach mal ans Waschbecken stellen und den Mund an den Hahn legen. Vielleicht noch einmal den Kopf in den Strahl halten und das kühle Nass spüren. Oder er wollte ein Waschbecken auffüllen und das Wasser in sein Gesicht schaufeln, das wär's.
In diesem Moment vermisste er Wasserhähne beinahe mehr als alles Andere, als er den Dreck aus der trüben Flüssigkeit in der Plastikflasche herausschmeckte.
Dreck war nicht gleich Dreck. Es gab gelblich sandigen, grünlich moosigen und den klassischen braunen Dreck. Über die Jahre hatte er die geschmacklichen Unterschiede von Schmutz im Trinkwasser kennen gelernt. Am schlimmsten war der grüne, dachte er sich, als er die Campingflasche wieder an seinen dichten Bart hob. Er wischte den Schweiß von seiner Stirn und legte seine langen Haarsträhnen hinters Ohr. Sie waren bereits vollkommen durchnässt von der Sonne im Zenit, die unerbittlich die Feuchtigkeit aus ihm herauspresste, als ob sie ein Tuch auswrang.
Er hockte unweit der Baumgrenze vor dem Weizenfeld im knappen Schatten seines stählernen Gefährts. Seine Stiefel aus Rindsleder hatte er ausgezogen, zum Lüften neben sich gestellt und Hanfsocken darüber gelegt. Er schaute unter die Bandagen an seiner rechten Hand. Der Schmutz unter seinen Nägeln war immer noch da, aber die Blase in seiner Handfläche hatte sich nicht verfärbt.
Als er einen weiteren Schluck aus der Flasche nahm, streckte er seinen Hals nach hinten und blinzelte in den Nachmittagshimmel. Dabei stieß sein Kopf an sein Fahrzeug, das mit einem dumpfen Gong widerhallte.
So saß er eine Weile dort, beobachtete das Weizenfeld und hungerte. Um ihm herum rauschte der warme Wind durch die Baumwipfel und wehte totes Gestrüpp und Blätter sanft über den brüchigen Asphalt. Der stehlernde Koloss, an den er sich lehnte, knackte vor Hitze. Es half nicht viel, dass sie ihn auf der Oberseite mit weisser Farbe bestrichen hatten, jedenfalls nicht jetzt in den heißesten Stunden des Tages. Sofia hatte die Farbe aus zermahlenem Kalkstein und einigen anderen Bindemitteln angefertigt, an die er sich jetzt nicht mehr erinnern konnte. Selbst wenn die Beschichtung die Hitze nicht vollkommen abhielt, es war eine gute Idee gewesen. In den Abend- und Morgenstunden konnte man sich auf das Fahrzeug setzen ohne sich zu verbrennen und es bescherte dem Innenraum ein wenig willkommene Kühle.
Er strich sich noch eine schweißnasse Haarsträhne aus dem Gesicht und blickte in das Weizenfeld, durch das sich ein Mann mit einer Sense schlug. Der Alte bewegte sich gleichmäßig, schaukelte schwerelos und geübt von rechts nach links und das Weizenfeld dünnte mit jedem Schwung weiter aus. Ob der Alte auch Brot backt, dachte er sich als er seine Socken wieder anzog.

Der Sensenmann erinnerte ihn an das Grünamt, welches ihn zu dieser Jahreszeit am Vormittag des Öfteren geweckt hatte, als er noch jung gewesen war. Als sie vor dem Haus seiner Eltern geparkt hatten, knallten sie die Schiebetür des Bullys zu und schmissen die Geräte an. Sie hatten laut geknarrt und geknattert und er zog sich oftmals seine Bettdecke über den Kopf um dem Krach zu entgehen, aber es hatte nicht geholfen. Das Grünamt führe regelmäßig Krieg gegen das Wuchern, so hatte er es sich jedenfalls erklärt. Warum sonst würden sie denn so rigoros gegen das Unkraut vorgehen? Die Grashalme mit benzinbetriebenen Rasentrimmern abschlagen und den Löwenzahn mit Flammenwerfern von den Häuserwänden in der Straße ausbrennen. Es hatte jedenfalls immer wie eine Schlacht geklungen. Regelmäßig zum Anfang, Mitte und Ende des Sommers war das Kampfgebrüll der Gartenmaschinen erneut durch sein Fenster gekommen, immer dann, wenn das Unkraut wieder aus den Steinplatten hervorkam und sich allmählich zu erholen begann.
Niemals im Traum hätte er daran gedacht, dass das Grünamt mit seinem übermächtigen Arsenal den Pflanzen irgendwann erliegen würde; aber als er Siebzehn war, kam es dazu.
Sein Vater stieg um. Er hatte sich eine Sense gekauft und als das Benzin zu teuer wurde, stieg auch das Grünamt um. Zunächst auf elektrische Geräte, dann auf handbetriebene und irgendwann kamen sie gar nicht mehr. Die Pflanzen hatten am Ende doch gesiegt. Sie trieben sich unter die Steinplatten und zwischen die Bordsteinkante, gruben tiefe Furchen in den Bürgersteig und schwere Wurzeln drückten den Asphalt auseinander. Und als die Sommer heißer und länger wurden, der Teer verweichte, verwandelte sich die Straße vor seinem Fenster in einen Flickenteppich aus Grün, Braun und Anthrazit.
Das Geschrei der Maschinen wich dem Zirpen von Grillen, das Zirpen der Grillen wich dem Brummen der Heuschrecken und letztlich mussten seine Eltern und er die Kleinstadt verlassen und nach Norden ziehen, bevor die Felder verdorrten und die Buschbrände sich ihr Haus und ihren Garten holten.
Sie zogen zunächst in eine kleine Gemeinde am Rhein. Er lebte dort bis er zweiundzwanzig wurde, lernte und arbeitete hart auf dem Feld. Es war nicht sein Interesse. Zwar bewunderte er die Eleganz, mit der sein Vater die Sense schwang, aber er selbst wollte Ingenieur werden. Irgendwann ging auch diese Zeit zu Ende. Er hatte es miterlebt, wie die Deiche der Niederlande brachen und der Rhein mit einem Mal wuchs, sich auftürmte und an den Häusern am Ufer zerrte, immer wieder, bis sie schließlich zerfielen. Er hatte es verfolgt, wie die Polizeistation, der alte Turm, den die Gemeinde bezogen hatte, um die Exekutive zu behausen, sich Sommer für Sommer weiter zum Fluss beugte. Zuletzt sah das alte Gebäude so aus, als würde es Krücken benötigen, um sich aufrecht zu halten. Eines Morgens war es zusammengeklappt und im Schlamm versunken.
Er zog, als einer der Letzten, aus der Gemeinde. Seine Eltern starben an Malaria, die sich von Koblenz bis Duisburg im Rheintal ausgebreitet hatte und fortan jeden Sommer erneut die alten Städte heimsuchte. Er konnte sich an die Nächte erinnern, die er schweißgebadet und in fiebrigen Schmerzen auf der Kutsche nach Osten verbrachte, wie sie an der Stadt im Sonnenuntergang vorbeifuhren, wie das Wasser die schiefen Häuser umspülte und das Rot der Abendsonne sich in den stillen Tümpeln spiegelte. Manchmal dachte er, er würde darin versinken, oder er würde einfach vom Wagen fallen, die Pferde würden weiter schreiten und der Kutschenführer würde sich nicht umdrehen; sie würden einfach weiter reiten.

Aber er hatte die Malaria überlebt. Er hatte sich zurückgezogen, kam an einem verlassenen Gut mit einer Scheune vorbei, die er über die Jahre zu einer Werkstatt umbaute und so lebte er neun Jahre allein. Er tauschte altes Plastik gegen Pferde, fand einen verrosteten Anhänger und begab sich regelmäßig in die Ruinen der Nachbarstadt, um Metallteile auf sein Gut zurückzubringen.
Irgendwann hatte er vier Dieselmotoren zusammengeklaubt und restauriert, aus denen endlich nach Jahren sein Gefährt werden sollte, an das er sich nun lehnte. Ein Monstrum aus gehauenen Stahlplatten, der Karrosserie eines alten LKW, Teile eines massiven Schuttcontainers und, auf der Front, eine alte gusseiserne Schneeschippe. Das Führerhaus des LKW hatte er komplett umgestaltet, eine räumige Kabine für Waren, ein wenig Wohnraum dahinter befestigt und hatte mühevoll zwei lange Stahlstrieben angeschweisst, welche die Achsen für die Traktorenreifen werden sollten. So sah das Gerät nach Fertigstellung aus wie eine buckelige Schildkröte mit zwei langen Hinterläufern und vier riesigen Reifen. Zwei Dieselmotoren schmückten die hinteren Achsen und zwei weitere waren hinter der Kabine befestigt, die die vorderen Reifen und den Schneepflug antrieben. Er hatte dieses Ungetüm liebevoll "Mad Max" getauft, nach einem Film, den Sofia, mit anderen, von einer alten Festplatte hatte wiederherstellen können.
Sie war ein kluges Mädchen. Über die Jahre war sie ihm ans Herz gewachsen, auch wenn sie kein erwünschtes Kind gewesen war. Ihre Mutter war damals aus dem Süden auf seinen Gutshof geflüchtet. Er hatte sie widerwillig aufgenommen aber sie hatte sich um den Haushalt gekümmert, hatte Kerzen hergestellt, half ihm bei seinem Tauschhandel im Dorf und brachte ihm Essen, als er die Tage in der Werkstatt verbrachte. Sie starb neunzehn Monate nach Sofias Geburt. In dieser Zeit verbrachte er wie gewohnt die meiste Zeit in der Werkstatt, Sofia und ihre Mutter waren bloße Mitbewohner für ihn.
Als Sofia alt genug wurde, half auch sie im Haushalt und dann in der Scheune. Manchmal ermahnte er sie, wenn sie ihre häuslichen Pflichten ignorierte und sich in Büchern vertiefte, aber er konnte es ihr nicht übel nehmen; ihre Begeisterung für Technik erinnerte ihn an seine eigene Jugend. Sie liebte den verrückten Max, stand mit großen Augen da, wenn er die Motoren aufheulen liess. Die Solaranlagen auf dem Wagen waren ihre Idee gewesen. Eines Morgens kam er in die Werkstatt und sie hatte sie aufgestellt und ihm bewiesen, dass sie funktionierten. Sie verbrachte viel Zeit dort, las im Kerzenlicht bis in die Nacht die vergilbten Bücher, die er aus den Ruinen im Dorf mitgebracht hatte. Sofia war einmal zu einem alten UMTS Sendemast in Sichtweite des Gutshofs gegangen, kehrte aber nach ein paar Stunden enttäuscht zurück. Seitdem versuchte sie sich an Radiotechnik, ganz besessen davon, irgendwann ein Signal zu empfangen und als sie den Hof verließen, saß sie immerzu voll naiver Hoffnung an dem Radio in der hinteren Kabine und schaltete zwischen dem Rauschen umher.
Er sagte ihr immer wieder, dass es hoffnungslos sei, aber sie beharrte darauf.
"Wenn wir weiter fahren, muss doch irgendwer einmal antworten", sagte sie und als sie in die Adoleszenz hineinwuchs, entgegnete sie immerzu: "Warum bist du nur so kalt?"

Er stieg auf die Maschine und öffnete die Luke. Das weiße Rauschen des Radios erfüllte die Kabine.
"Okay, dann wollen wir mal!", sagte er und blickte in die innere Kammer des Panzers.
Die Dieselmotoren spuckten rußschwarzen Rauch in die glühende Nachmittagshitze und brüllten über das Weizenfeld, so dass der Alte mir der Sense sich umdrehte und dem wegfahrenden Monstrum hinterher schaute als es über die ehemalige Autobahn walzte.
Ein paar Kilometer weiter durchbrach der Schneepflug einige ausgebrannte Autokarrosserien, die mit Stahlquietschen und Getöse von der Straße geschleudert wurden. Das Rauch spuckende Ungeheuer zerknirschte das lose Geäst auf der Straße problemlos und hämmerte sich durch eine bewachsene Asphaltschneise in einem dichten Wald. Hin und wieder heulte es auf, als er die Reservemotoren anwarf um umgefallene Baumstämme zu durchbrechen und liegengebliebene, rostende Fahrzeuge mit Wucht aus dem Weg zu prügeln. Der Koloss wirkte wie ein tobender Stier. Hätte er Beine, würde er sie tief in den zerklufteten Asphalt drücken, vorschnellen und zornig durch das Dickicht stampfen. Vögel schreckten auf und Kleingetier wich aus, um dem unnachgiebigen Zermalmen des Untiers zu entkommen.
Er grinste mit jedem hohlen Schlag, der auf den Schneepflug krachte und vergaß während der Fahrt seinen Hunger. Währenddessen rauschte das Radio. Sofia schaltete es nie ab.
"Na, das macht doch Spass, oder?", lachte er und drehte sich zu ihr um, erhielt aber keine Antwort.
In letzter Zeit war sie sehr still geworden, wenn überhaupt grunzte sie nur abfällig oder seufzte und vergrub ihr Gesicht in das Federkissen auf dem Bett aus Tierfellen und der alten Matratze, die sie einmal in einem alten Warenhaus in den Ruinen von Erfurt gefunden hatten. Es liegt an der Pubertät, dachte er sich, sie würde wohl launisch werden und die Menstruation mache ihr zu schaffen. Es war auch nicht leicht für sie; ein junges Mädchen, das die meiste Zeit zwischen dem metallischen Scheppern des verrückten Max vor dem Radio verbrachte und unaufhörlich die Enttäuschung durch das weiße Rauschen aufsog. Manchmal saß sie auf dem Fahrzeug, wenn die Luft kühl und die Fahrt ruhig genug war und starrte ausdruckslos in die Ferne.
Sie waren jetzt seit ungefähr zwei Jahren tagtäglich unterwegs; ganz genau wusste er es nicht. Es war schwierig zuverlässige Kalender zu erwerben, welche die Sternengucker herstellten. So fuhren sie von Dorf zu Dorf um Waren zu handeln. Immerzu tauschten sie gegen Diesel, mal gute Qualität, mal schlechte, aber sie lehnten Treibstoff nie ab. Die meisten Dorfbewohner mieden die alten Straßen. Dort hielten sich, nach ihrer Meinung, nur Abschaum und Banditen auf und motorisierte Fahrzeuge waren verpönt. Meistens wurden sie mit Argwohn und Skepsis begrüßt aber sie hatten regelmäßig mit ihren Angeboten überzeugen können und so hatten sie mittlerweile bereits einige treue Kundenkreise sichern können. Aber Sofia kam seit Wochen überhaupt nicht mehr aus dem Fahrzeug, nichteinmal um die kühle Abendluft auf ihrer Haut zu spüren, sie lag einfach im Bett und vegetierte.

Als er einen umgestürzten Baum aus dem Weg preschte, das Gefährt aufsprang und ein paar vereinzelte Holzsplitter in die schmale Sichtöffnung des Fahrzeugs flogen, zog er vor Schmerz seine rechte Hand vom Knüppel. Er rief eine Entschuldigung in das Getöse der Maschinen und gegen das weiße Rauschen des Radios, schüttelte seine Hand aus und verzog das Gesicht.
Am späten Nachmittag hielten sie bei einem kleinen Dorf hinter einer Ausfahrt. Er stieg aus und begrüßte die Händler, die den Panzer anrollen hörten und aus ihren Hütten und Zelten hervorgekommen waren. Er tauschte einen Beutel Pfeffer gegen einen Kilo Äpfel und Birnen, sieben Meter Kupferdraht gegen einen Tank Diesel und ein altes Holzspielzeug gegen einen Laib frisches Zuckerbrot. Er grinste erwartungsvoll, als er das Brot in die Hand nahm und sich vorstellte, wie Sofia sich über die Köstlichkeit freuen würde. Zum Abschluss der Verhandlung kam eine der Dorfältesten zu ihm, eine dunkelhäutige Frau mit Weisheit in den Falten und wildem weißen Haar. Sie lächelte ihn durch ein unvollständiges Gebiss an und gab ihm eine Glasflasche mit einer klaren Flüssigkeit. "Kein Handel, Geschenk.", sagte sie. Er musterte die Flasche. "Wunderschönes Handwerk", erwiderte er, zog den Korken heraus und schnüffelte daran. Die Dorfälteste blinzelte mit ihrem toten Auge und nickte freundlich. "Branntwein, frische Ernte, sie wiederkommen zu uns nächste Jahr."
Er beugte sich vor, während sie ihre Hand in seine Mähne legte und ein uraltes Mantra in einer fremden Sprache sang; ein Segen aus der Vorzeit, melancholisch, mystisch und von berührender Schönheit.
Als er wieder in den Panzer hinab stieg, brach er etwas von dem Brot ab und legte es mit einem Apfel und einer Birne an Sofias Bett, schaltete für sie den Sender am Radio um und bückte sich, um in die Fahrerkabine zurückzukehren. Das statische Rauschen des Radios wurde von dem Knall der anspringenden Verbrennungsmotoren unterbrochen und sie rollten weiter.

Gegen Abend, als die Schatten länger wurden und das Licht der Dämmerung glühte, kamen sie an eine flache Prärie von goldenen Gräsern. Die Straße war in groben Stücken in einer Senke zerfallen
und das goldbraune Gras stachelte aus den Lücken hervor. Die rostige Leitplanke der ehemals vierspurigen Autobahn war verbogen und trennte nur noch einen imaginären Raum zwischen der ausbreitenden Steppe. Einige Meter vor der Senke stand ein verbeulter Kleinbus quer und vor dem Bus vier Personen, die ihm zuwinkten als er herandonnerte.
Er hielt mit ausreichend Platz vor der Menschengruppe, das stehlernde Ungetüm knirschte und wippte als er die Bremse zog, dann verstummten die Motoren und das Rauschen des Radios bildete die einzige Geräuschekulisse im Fahrzeug. Er spürte Sofia neben sich als er durch den Schlitz einen jungen Mann beobachtete, der sich mit erhobenen Armen näherte.
"Bestimmt eine Falle", murmelte er.
"Aber das kannst du doch nicht wissen. Vielleicht brauchen die Hilfe."
Er schnaubte und fuhr sich durch den Bart, dann richtete er sich auf und drückte seinen Oberkörper durch die Luke. Als der junge Mann nah genug kam und gut hörbar wurde, griff er an einen kleinen Hebel an einem länglichen Fach neben der Öffnung. Der junge Mann war in beiges und graues Leinen gekleidet, seine Kapuze hatte er heruntergelassen und sah mit himmelblauen Augen an der verkratzten Schneeschippe hinauf.
"Wir sind steckengeblieben", sagte der Jüngling, als er mit seinen Schultern zuckte.
Aus der Klappe heraus musterte er den Jüngling und seine Gefährten. Vor dem liegengebliebenen Kleinbus standen zwei junge Frauen und ein kräftiger, jugendlich wirkender Mann. Er klappte das längliche Fach auf und griff vorsichtig hinein. Aus seinem dichten Bart fragte er: "Habt ihr Diesel?"
Der junge Mann mit den blauen Augen rieb sich die Nase und sah um sich.
"Ja, aber nicht mehr viel. Sind auf dem Weg nach Krakau, das Benzin muss bis dahin reichen".
Er stemmte die Arme in seine Hüften, sah verlegen auf den Boden und bewegte mit seinem Fuss ein paar trockene Grashalme.
"Hören sie, vielleicht kann ich ihnen etwas tauschen, wenn sie uns durch die Kuhle hier ziehen oder etwas weiter."
Aus seiner massiven Rüstung heraus, lehnte er seinen Unterarm auf die weiße Oberseite des wahnsinnigen Max und drückte sich höher ab, um hinter sich zu schauen, danach drehte er sich wieder zum Kleinbus und streckte den Hals aus, um ihn zu mustern.
"Ihr habt sechs Sitzplätze, wo ist der Rest von euch?"
Der junge Mann drehte sich mit ausgestreckten Armen einmal im Kreis, ließ seine Hände fallen und antwortete.
"Nur wir vier. Sind unbewaffnet. Hören sie, sie müssen nicht rauskommen, kann das Seil einfach selbst dran machen."
Aus der Höhe runzelte er die Stirn und rieb sein haariges Kinn, während er mit der anderen Hand in das längliche Fach zu seiner Rechten griff.
Aus der offenen Luke rauschte das Radio.
"Nicht alle Menschen sind schlecht, Papa. Tu ihnen einen Gefallen, es ist nur ein Handel!"

Manchmal kann man nicht vorsichtig genug sein.

Plötzlich hob er ein vergrautes Gewehr aus dem Fach und zielte auf den jungen Mann mit den hellblauen, vor Schreck aufgerissenen Augen. Zwei Donnerschläge rissen durch die Weide. Der Junge in Leinen versuchte auszuweichen wurde aber zu Boden gerissen, die Gruppe vor dem Kleinbus flüchtete in verschiedene Richtungen. In seinem Visier verfolgte er eines der Mädchen, das in Richtung des Waldes lief, schweifte aber den Gewehrlauf zu dem anderen Mann herüber, der über die alte Leitplanke gesprungen war und in die Graslandschaft hastete. Ein Schuss warf Staub neben ihm auf, der andere traf ihn in den Rücken, er schrie auf und versank im hohen Gras.
Er wartete eine Weile und drehte sich mehrmals mit dem Gewehr im Anschlag um. Die Schüsse waren längst verhallt und die Geräusche der Natur füllten die stickige Luft nach dem Echo. Die beiden Mädchen waren in der Prärie verschwunden.
Auf der Straße wimmerte der Jüngling mit den blauen Augen. Aus seinem Bein und Unterleib tropfte Blut auf den warmen Stein vor dem wahnsinnigen Max. Mit schmerzverzerrtem Gesicht sah er zu ihm auf. Aus seinen zuckenden Lippen drangen leise Bitten. Er flehte den Schützen auf der bleiernen Bestie an. Dieser ließ das Gewehr sinken, wendete seinen Blick von dem leidenden Jungen ab und zog sich in den Innenraum zurück. Die Motoren kreischten über die Lichtung, würgten pechschwarzen Rauch in die Abendluft, der Leerlauf knarrte in den ersten Gang und das Gebrüll der Maschinen erstickte die Schmerzensschreie.

"Warum bist du nur so kalt? Warum tust du nur sowas? Vielleicht hatten die Familie", knisterte es aus dem Radio.
Er murmelte in seinen Bart.
"Jeder Familie ihre eigene Tragödie."

Die Nacht brach herein und Schatten krochen langsam von Osten her über die Felder. Im Westen stieg die Sonne ab und malte einen blutroten Streifen auf den Horizont. Auf dem schlafenden Koloss saß er mit der Flasche Branntwein und senkte seinen Blick. Er trank hastig und keuchte und als der Alkohol in seinen Verstand kroch löste er Emotionen aus.
Er schüttelte den Kopf und sprach zu seiner Tochter.
"Warum kommst du nicht heraus?"
Er wiederholte den Satz einige Male, bis seine Stimme bebte und die Frage sich in Schluchzen auflöste. Als die Dunkelheit ihn einholte, krallte er seine Finger in sein schmutziges Haar, die Wunde in seiner Rechten brannte, das brüchige Staccato seines Klagens pochte in seinen Lungen. Seine Augen schwollen rot an, als er die halb leere Flasche betrachtete, sie mit dem Korken verschloss und in die Luke sank. Er kroch in das Herz der Maschine, wo das Zuckerbrot für seine Tochter unberührt da lag. Er schob die schmutzige Schaufel, die ihm die Blase an seiner Hand zugefügt hatte, beiseite und vergrub sein Gesicht in Sofias Federkissen und weinte schmerzlich.

Er gab sich die Schuld an ihrem Tod. Er hatte sich am Vortag auf der Jagd zu lange Zeit gelassen und war doch erfolglos gewesen. Warum bist du nicht herausgekommen? Vielleicht war sie eingeschlafen oder sie war zu schwach, hatte schlichtweg aufgegeben. Aber als er zurück kam, war sie in der Hitze im Bauch der Bestie umgekommen.
Er hatte sie am Straßenrand begraben und wortlos bis in die Dämmerung auf das Grab geschaut; erst jetzt kamen die Tränen. Und seine tiefe Trauer vermischte sich mit dem statischen Rauschen des Radios, solange bis er sich in den Schlaf geweint hatte.

In seinen Träumen lag er in einem Weizenfeld und horchte dem Säuseln des Windes und dem gleichmäßigen sanften Schwung einer Sense.Also lag er und hoffte auf ein Signal oder eine Erlösung vom Leid.


(dritte Korrektur, vorerst. Es folgt irgendwann eine Endfassung. Beisst euch bitte nicht die Zähne an Rechtschreibfehlern aus ;) )

 

Hi Matthew,

ich bin wirklich begeistert von deiner Geschichte. Ich hab zwar kurz gebraucht reinzukommen, aber dein Schreibstil gefällt mir.

Nach und nach baust du ein super interessantes Bild der "Welt" auf. Und auch den Typ, der keinen Namen hat (!?), kann ich mir ganz gut vorstellen.

Was mich bisschen durcheinander gebracht hat waren "Wortdopplungen". Zwar sind immer paar Sätze dazwischen gewesen, aber ich persönlich empfinde das trotzdem als unrund.

z.B. "stehlern" (was laut Google "stählern" heißt, ich verlasse mich einfach mal aufs Wörter goggeln!), erwähnst du am Anfang kurz hintereinander.

dann: Aus der offenen Luke rauschte das Radio. und kurz darauf Plötzlich hob er aus dem Fach neben der Luke

Es ist echt gewieft wie du das Mädel da reingeschleust hast und plötzlich ist sie Tod. Ja danke ... ;)
Die Verbindung mit dem rauschenden Radio und (ich nehme an) der imaginären Stimme von ihr ist eine gute Idee, aber könnte man vielleicht noch bisschen "eindeutiger" wirken lassen.

Sowas wie:
Aus der offenen Luke rauschte das Radio. Er meinte die Stimme seiner Tochter zu hören.
"Nicht alle Menschen sind schlecht, Papa. Tu ihnen einen Gefallen, es ist nur ein Handel!"

Naja, so oder so ähnlich. Ich hoff du kannst bisschen was damit anfangen :)

Liebe Grüße,
Lasmiranda

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Matthew,

Deine Geschichte hat so eine Ruhe, sie plätschert so vor sich hin, wird aber nie langweilig dabei. Ich stehe auf ruhigere Storys, ohne Effekthascherei, ohne überzogene Action oder komplizierten Plot, vor allem in Sci-Fi-Bereich. Du kannst echt schön schreiben, die Landschaften kamen gut rüber, ich konnte mir alles wunderbar vorstellen, fühlte mich in die Geschichte hineinversetzt. Und obwohl du relativ adjektivlastig schreibst, wirkt der Text für mich nicht überladen. Das ist dir echt gut gelungen.

Stellenweise fühlte ich mich an The Last of Us erinnert, weiß ja nicht, ob du das kennst, aber das Spiel hat auch dieses ruhige Erzähltempo und malerische Landschaften. Und stellt eben eine Vater/Tochter-Beziehung in der Vordergrund.

Was mir ebenfalls gefällt, ist, dass du den Leser relativ im Unklaren darüber lässt, was mit der Welt geschehen ist, was zu diesem postapokalyptischen Szenario geführt hat. Irgendwas mit Pflanzen, irgendwelche Dämme brechen (globale Erwärmung?), fertig. Das könnten einige als unbefriedigend empfinden, ich sehe das jedoch anders. Manchmal sollte man die Fantasie der Leser anregen. ;)

Dein Ende ist bittersüß, hätte ich so nicht erwartet. Kurz war mir dein Protagonist unsympathisch, wie er da die hilfesuchende Gruppe niedergeballert hat. Da dachte ich noch, was der Scheiß soll, aber dann kam das mit seiner Tochter, mit der Trauer, mit dem Aufgeben. Das war echt traurig und hat mich berührt. Gut gemacht. :thumbsup:

Einfach mal ans Waschbecken stellen und den Mund an den Hahn legen, vielleicht nocheinmal den Kopf in den Strahl halten und das kühle Nass spüren.

noch einmal

Am schlimmsten war der Grüne, dachte er sich Komma als er die Campingflasche wieder an seinen dichten Bart hob.

grüne; du beziehst dich ja auf den Dreck aus dem vorhergehenden Satz

Sie waren bereits vollkommen durchnässt von der Sonne im Zenit, die unerbittlich die Feuchtigkeit aus ihm herauspresste Komma als ob sie ein Tuch auswrang.

Wenn als einen vollständigen Satz einleitet, muss du ein Komma setzen. Der Fehler kommt sehr häufig vor.

Er hockte unweit der Baumgrenze vor dem Weizenfeld im knappen Schatten seines stehlernden Gefährts.

stählernen

Der Schatten reichte nicht mehr für seine blassen Füße und Unterbeine, die er von sich streckte und von den heissen Lumpen befreit hatte.

heißen
Der Satz liest sich komisch, so als ob der Schatten zwar an seine Beine heranreichte, aber zu schwach für die Kühlung wäre.

Der Schmutz unter seinen Nägeln war immernoch da, aber die Blase in seiner Handfläche hatte sich nicht verfärbt.

immer noch

Dabei stieß sein Kopf an sein Fahrzeug, das mit einem dumpfen Gong wiederhallte.

widerhallte
Das Fahrzeug hallte wider? Oder meinst du das Geräusch, das das Anstoßen mit dem Kopf erzeugt. Letzteres müsstest du hinschreiben.

Der Alte bewegte sich gleichmäßig, schaukelte schwerelos und geübt von Rechts nach Links und das Weizenfeld dünnte mit jedem Schwung weiter aus.

rechts nach links

Als sie vor dem Haus seiner Eltern parkten, knallten sie die Schiebetür des Bullys zu und schmissen die Geräte an. Sie knarrten und knatterten laut und er zog oftmals sein Kissen über den Kopf um dem Krach zu entgehen, aber es half nicht.

Hier ruhig das Plusquamperfekt verwenden, das spielt sich ja vor deiner eigentlichen Handlung ab.

Und als die Sommer heißer und länger wurden Komma verwandelte sich die Straße vor seinem Fenster in einen Flickenteppich aus Grün, Braun und Anthrazit.

Zwar bewunderte er die Eleganz, mit der sein Vater die Sense schwang, aber er selbst wollte Ingineur werden.

Ingenieur

Irgendwann ging auch diese Zeit zuende.

zu Ende

Zuletzt sah das alte Gebäude so aus, als würde es Krücken benötigen Komma um sich aufrecht zu halten Komma und eines Morgens war es zusammengeklappt im Schlamm versunken.

Er tauschte altes Plastik gegen Pferde, fand einen verrosteten Anhänger und begab sich regelmäßig in die Ruinen der Nachbarstadt Komma um Metallteile auf sein Gut zurückzubringen.

Also mit dem Komma hast du schon Schwierigkeiten, oder? Da müsstest du nochmal nachbessern, ich habe leider nicht genug Zeit, dir alle aufzulisten. Es fehlen aber ziemlich viele.

Seitdem versuchte sie sich an Radiotechnik, ganz besessen davon Komma irgendwann ein Signal zu empfangen und als sie den Hof verliessen, saß sie immerzu unentmutigt an dem Radio in der hinteren Kabine und schaltete zwischen dem Rauschen umher.

verließen; Gibt es unentmutig überhaupt? Warum nicht voller Tatendrang o.ä.?

"Wenn wir weiter fahren, muss doch irgendwer einmal antworten.", sagte sie immer und als sie in die Adoleszenz hineinwuchs, entgegnete sie immerzu: "Warum bist du nur so kalt?"

Kein Punkt in der wörtlichen Rede, wenn es mit sagte/fragte/sonstwas weitergeht.

"Na Komma das macht doch Spass, oder?", lachte er und drehte sich zu Sofia um, erhielt aber keine Antwort.

Sie lächelte ihn durch ein inkomplettes Gebiss an und gab ihm eine Glasflasche mit einer klaren Flüssigkeit.

Das passt nicht so recht zum Stil. Benutz doch unvollständiges.

Vor dem liegengebliebenen Kleinbus standen zwei junge Frauen und ein kräftiger, jugendlich wirkender, Kein Komma Mann.

Der junge Mann drehte sich mit ausgestreckten Armen einmal im Kreis, liess seine Hände fallen und antwortete.

ließ

In seinem Visier verfolgte er eine der Mädchen, die in Richtung des Waldes lief, schweifte aber den Gewehrlauf herüber zu dem anderen Mann, der über die alte Leitplanke gesprungen war und in die Graslandschaft hastete.

eines

Er wiederholte den Satz einige male, bis seine Stimme bebte und die Frage sich in Schluchzen auflöste.

Male

Das war eine wirklich schöne Geschichte, Matthew. Und, ja, den verrückten Max fand ich auch sehr gelungen, schöne Anspielung. :)

Liebe Grüße,
gibberish

 

Hallo Lasmiranda, hallo Gibberish (schön ne Kritik von dir zu lesen ;) )

Es freut mich, dass euch die Geschichte gefallen hat. Ich find sie ist auch bisher mein gelungenstes Werk, von der Erzählweise jedenfalls. Ich habe versucht ein paar Leitmotive einzubauen:
"Der verrückte/wahnisinnige Max"
die Sense und das Radio

Trotzdem habe ich noch ein paar Bedenken. Z.B. dass es vielleicht zu offensichtlich ist, dass die Tocher eigentlich schon tot ist. Von daher freut es mich, dass es überraschend bleibt, hoffentlich. Auch hatte ich ein paar Probleme das Geschehen zu beschreiben, ohne dem Protagonisten einen Namen geben zu müssen, da kamen ein paar der Wortwiederholungen (die Luke) zustande. Das muss ich noch nachbessern und etwas eleganter beschreiben.
Und ja, der Protagonist ist schon irgendwie ein Arsch. Er ist eine Spiegelbild des Zerfalls der Gesellschaft.

Rechtschreibung: Oi weh, da kräuseln sich meine Nackenhaare, bei den Fehlern, die ich übersehen habe. Da folgt im Laufe des Abends noch ne Korrektur. Da merk ich, dass ich zuviele Rechtschreibreformen miterlebt habe. Aber man lernt eben dazu :) und das ist auch gut so.
(Meine Freundin war sich sicher, dass es "stehlernd" heisst, ich war skeptisch habs aber trotzdem geändert gehabt LOLOL)

Ich muss mal in die Foren regeln schauen, ob es erwünscht ist Korrekturen durchzuführen oder den Text so stehen zu lassen und dann erneut zu posten.

Ich werde eure Verbesserungsvorschläge mit einfliessen lassen, da sie sinnvoll sind.

Viele Grüße

 

Hallo Matthew,

Ich hab ziemlich viel zu dem Text zu sagen, und es wird wahrscheinlich ein ziemliches Durcheinander von Anmerkungen zu Rechtschreibung, Stil, und Logik, und ein paar Sachen überschneiden sich wahrscheinlich auch mit den vorhergehenden Kommentaren. Dafür entschuldige ich mich schon mal im Voraus - es ist heute zwar noch nicht so heiß wie in deiner Geschichte, aber schon heiß genug, dass es meine Fähigkeit, gut strukturierte Kommentare zu schreiben, ziemlich beeinträchtigt. :)

Anfangen werde ich mit dem Lob. Die Geschichte liest sich sehr gut, mir gefällt deine Art zu schreiben. Und du schaffst genau die richtige Atmosphäre für diese Art von Geschichte. Außerdem finde ich die Thematik sehr spannend. Für mich war es relativ klar, was das "postapokalyptische Szenario" herbeigeführt hat. Denn im Prinzip sind das alles Dinge, die jetzt schon absehbar sind, wenn die Verhältnisse sich nicht sehr bald und sehr dramatisch zum Besseren wenden. Klimawandel, aufgebrauchte Ressourcen, Zusammenbruch der Zivilisation. Ich hab an manchen Stellen gedacht: Ja, fuck, darauf kann ich mich schon mal freuen, wenn ich alt bin. :(

Aber dadurch, dass ich mich mit diesem Thema schon eine ganze Weile beschäftige - zum Teil für eigene Schreibprojekte und zum Teil, weil ich nicht völlig unvorbereitet sein möchte, falls ein Worst-Case-Szenario eintritt, sind mir auch an manchen Stellen Dinge aufgefallen, die mir nicht ganz logisch vorkommen. Ein bisschen habe ich das Gefühl, du hast viele gängige "Postapokalypse"-Elemente zusammengewürfelt - die aber nicht alle zum gleichen Endzeit-Szenario gehören, sich also teilweise ein bisschen widersprechen. Ich geh da nachher noch im Detail drauf ein, was ich meine.

Das klingt jetzt vielleicht "schlimmer", also kritischer, als es von mir gemeint ist. Ich finde den Text im Großen und Ganzen echt gelungen. Der richtige Erzählton und die richtige Atmosphäre machen sehr sehr viel aus für so eine Geschichte, und die hast du super hinbekommen. Der Rest ist Erbsenzählerei, also ändere nur das, was dir einleuchtend erscheint und zur Geschichte passt. Ich hab in Mad Max: Fury Road, der hier ja ein bisschen Inspiration geliefert hat, auch eine Menge Logiklöcher entdeckt, und halte ihn trotzdem für einen großartigen Film.

Gut, soviel zur Einleitung - jetzt gehe ich einfach durch den Text und sage, was mir dazu so eingefallen ist. Sorry noch mal, dass es so unstrukturiert ist.

Mit jedem Schwung der Sense
Den Titel mag ich sehr, weil sich die Assoziation mit dem Sensenmann automatisch aufdrängt. Er könnte sich sowohl auf den Mann beziehen, der mit der Sense auf dem Feld arbeitet, als auch auf den Tod, der so viele Leute im Umfeld des Erzählers dahinrafft.

Einfach mal ans Waschbecken stellen und den Mund an den Hahn legen, vielleicht nocheinmal den Kopf in den Strahl halten und das kühle Nass spüren.
noch einmal auseinander

Oder er wollte ein Waschbecken auffüllen und das Wasser in sein Gesicht schaufeln, das wärs.
wär's

Dreck war nicht gleich Dreck. Es gab gelblichen sandigen, grünlich moosigen und den klassischen braunen Dreck. Über die Jahre lernte er die geschmacklichen Unterschiede von Schmutz im Trinkwasser kennen. Am schlimmsten war der Grüne, dachte er sich als er die Campingflasche wieder an seinen dichten Bart hob.
Das ist auf der einen Seite eine Stelle, die die Welt deines Protagonisten sehr schön farbig ausmalt - im Wortsinne. :) Auf der anderen Seite hat sich hier zum ersten Mal mein innerer Pedant geregt.
Also, wenn die Infrastruktur nicht mehr aufrecht erhalten werden kann, es keine öffentliche Wasserversorgung mehr gibt, dann muss man sich Trinkwasser in der Natur beschaffen, und da kann Dreck drin sein. Muss aber nicht zwangsläufig. Und jemand, der schon eine ganze Weile unter diesen Umständen überlebt hat, von dem würde ich eigentlich erwarten, dass er ein paar Methoden drauf hat, den Dreckkonsum zu vermeiden oder wenigstens zu minimieren - sonst wäre der schon längst an irgendeiner Durchfallerkrankung verreckt. Regenwasser sammeln, Wasser filtrieren und abkochen, sich merken, wo es auf seiner Wanderstrecke gegebenenfalls saubere Quellen oder Brunnen gibt ... das wäre alles logischer als die Entwicklung zum Schmutzwasser-Connaisseur. :p

Er hockte unweit der Baumgrenze vor dem Weizenfeld im knappen Schatten seines stehlernden Gefährts.
stählernen. Und wenn es Bäume in der Nähe gibt, warum geht er nicht in deren Schatten? Die bieten bestimmt mehr davon als das Fahrzeug.

Der Schmutz unter seinen Nägeln war immernoch da, aber die Blase in seiner Handfläche hatte sich nicht verfärbt.
auseinander

Der stehlernde Koloss, an den er sich lehnte, knackte vor Hitze.
stählerne

Selbst wenn die Beschichtung die Hitze nicht volkommen abhielt, es war eine gute Idee gewesen.
vollkommen

Der Alte bewegte sich gleichmäßig, schaukelte schwerelos und geübt von Rechts nach Links und das Weizenfeld dünnte mit jedem Schwung weiter aus.
rechts, links klein

Zwar bewunderte er die Eleganz, mit der sein Vater die Sense schwang, aber er selbst wollte Ingineur werden.
Ingenieur

Irgendwann hatte er vier Dieselmotoren zusammengeklaubt und restauriert, aus denen endlich nach Jahren sein Gefährt werden sollte, an das er sich nun lehnte.
Der "Mad Max" ist ja eigentlich fast eine eigene Figur in der Geschichte, und du hast ihn mit so viel Liebe zum Detail beschrieben, dass es mir jetzt ein bisschen leid tut, seinen Platz in der Geschichte infrage zu stellen, aber ich muss das fragen: Warum baut der Protagonist ihn überhaupt? Er hat einen Wohnsitz, wo er anscheinend relativ sicher ist und sich selbst versorgen kann. Er hat Pferde, die in dieser Welt als Fortbewegungsmittel einen entscheidenden Vorteil haben dürften: Ihr "Treibstoff" wächst in der Umgebung. In deiner Geschichte ist Peak Oil vorbei, die Zivilisation ist im Eimer, Diesel dürfte sehr schwierig zu bekommen sein - jedenfalls sehr viel schwieriger als Gras. Und trotzdem fährt der Protagonist mit diesem fetten Stahlmonstrum durch die Gegend, für dass er immer wieder Diesel eintauschen muss - und lässt seine Pferde unbeaufsichtigt auf dem Gut zurück? Wenn die wenigstens gestohlen worden wären oder gestorben, würde mir das noch eher einleuchten.

Er hatte dieses Ungetüm liebevoll "Mad Max" getauft, nach einem Film, den Sofia mit anderen von einer alten Festplatte hatte wiederherstellen können.
Hmmm ... also sie hatten Elektrizität und einen funktionierenden Computer samt Bildschirm und Lautsprecher? Unmöglich ist das nicht, aber plausibler wäre es vielleicht, wenn er den Film als Kind gesehen hat. Als er geboren wurde, waren die Verhältnisse ja noch relativ normal.

Ihre Mutter war damals auf sein Gutshof geflüchtet
seinen

Sie starb neunzehn Monate nach Sofias Geburt. In dieser Zeit verbrachte er wie gewohnt die meiste Zeit in der Werkstatt, Sofia und ihre Mutter waren bloße Mitbewohner für ihn.
Das "in dieser Zeit" ist ungenau - eigentlich kann nur die Zeit vor dem Tod der Mutter gemeint sein, denn danach wird er wohl oder übel für Sofia gesorgt haben müssen, ein neunzehn Monate altes Kleinkind kommt nicht von allein durch - aber so wie es dasteht, klingt es als sei die Zeit nach dem Tod der Mutter gemeint. Ich würde "Vor dieser Zeit" schreiben, dann ist es klarer.

Eines Morgens kam er in die Werkstatt und sie hatte sie aufgestellt und ihm gezeigt, dass sie funktionieren.
funktionierten

Sofia war einmal zu einem alten UMTS Sendemast in Sichtweite des Gutshofs gegangen, kehrte aber enttäuscht zurück. Seitdem versuchte sie sich an Radiotechnik, ganz besessen davon irgendwann ein Signal zu empfangen und als sie den Hof verliessen, saß sie immerzu unentmutigt an dem Radio in der hinteren Kabine und schaltete zwischen dem Rauschen umher.
Ja, also das ist so ein Postapokalypse-Element, wo es mir scheint, dass es in die Geschichte eingebaut wurde, weil es sich halt so postapokalyptisch anfühlt, aber es passt hier meines Erachtens gar nicht wirklich rein. Dieses "Überlebende versuchen über Funk, andere Überlebende zu kontaktieren" ist ein häufiges Motiv - aber in Szenarien, wo so viele Menschen gestorben sind, dass man sich nicht sicher sein kann, ob es überhaupt noch andere Überlebende gibt. Zombieapokalypse, Superseuche, so was in der Art.
Spielt sich deine Geschichte in so einem Szenario ab? Ich hab nicht diesen Eindruck gewonnen. Deine Protagonisten treffen eigentlich sehr oft auf andere Menschen, die in Gemeinschaften leben - mehr oder weniger auf Selbstversorgerniveau, aber es wird Handel getrieben, es gibt Austausch zwischen den Dörfern. Wenn man die Gewissheit hat, dass man nicht alleine auf der Welt ist, und oft Gelegenheit hat, mit Menschen von Angesicht zu Angesicht zu sprechen, ist die Fixierung auf mögliche Radiosignale von Fremden ein bisschen seltsam.

Ich würde sogar sagen, deine Welt sollte eigentlich "voller" sein, als sie in der Geschichte erscheint. Eigentlich basiert dein Szenario ja auf Vorhersagen, die es schon seit langem gibt: Ungebremste globale Erwärmung und Rohstoffknappheit. Ohne die medizinische Versorgung und die vielen Annehmlichkeiten, die wir heute haben, kann man natürlich eine höhere Sterblichkeit erwarten - aber bis wir von sieben oder gar zehn Milliarden weltweit und achtzig Millionen in Deutschland auf ein Niveau runter fallen, wo das Land so dünn besiedelt ist wie bei dir, dürfte es meiner Ansicht nach länger dauern. In der Kindheit deines Protagonisten herrschten ja noch relativ stabile Verhältnisse - entnehme ich zumindest der Existenz des Grünamtes. Erst danach ist die Zivilisation zusammengebrochen. Du erwähnst die Malaria, aber keine Superseuche, keinen Krieg, keine massiven Hungersnöte - also würde ich eigentlich noch mehr Menschen erwarten. Zumal Deutschland im globalen Vergleich nur relativ "milde" Folgen des Klimawandels ausbaden muss - wahrscheinlich wird es also auch immer größere Flüchtlingsströme hierher geben, weil man hier noch vergleichsweise gut leben kann.

"Wenn wir weiter fahren, muss doch irgendwer einmal antworten.", sagte sie immer und als sie in die Adoleszenz hineinwuchs, entgegnete sie immerzu: "Warum bist du nur so kalt?"
Der Punkt vor den Ausführungszeichen fällt weg (Zeichensetzung wörtliche Rede)
Und "in die Adoleszenz hineinwachsen" finde ich zu überkandidelt. Das passt nicht so recht zum sonstigen Stil der Geschichte. "als sie älter wurde" wäre völlig ausreichend, finde ich, oder "zum Teenager/zur jungen Frau heranwuchs"

Hätte er Beine, würde er sie tief in den zerklufteten Asphalt drücken und vorschnellen und zornig durch das Dickicht stampfen.
Da rutschst du ins Präsens. Hätte er Beine gehabt, hätte er sie tief in den zerklüfteten Asphalt gedrückt und wäre vorgeschnellt und zornig durch das Dickicht gestapft. (oder vielleicht schöner: ... Asphalt gedrückt, um vorzuschnellen und zornig durch das Dickicht zu stapfen)

Vögel schreckten auf und Kleintier wich aus um dem unnachgiebigen Zermalmen des Untiers zu entkommen.
Kleingetier, sonst ist es Einzahl

Er grinste mit jedem hohlen Schlag, der auf den Schneepflug krachte und vergas während der Fahrt seinen Hunger.
vergaß

Es liegt an der Pubertät, dachte er sich, sie würde wohl launisch werden und die Menstruation mache ihr zu schaffen.
machte

Aber Sofia kam seit Wochen überhaupt nicht mehr aus dem Fahrzeug, nichteinmal um die kühle Abendluft auf ihrer Haut zu spüren, sie lag einfach im Bett und vegetierte.
auseinander

"Branntwein, frische Ernte, sie wiederkommen zu uns nächste Jahr."
Sie als Anrede groß. Und mich hat es gewundert, dass die alte Frau so gebrochen Deutsch spricht. Der Zusammenbruch ist nicht solange her, dass sich schon unterschiedliche Dialekte entwickelt haben könnten, aber lange genug, dass Einwanderer (die schon so lange da leben, dass sie Dorfälteste sind) gelernt haben könnten, die Sprache mehr oder weniger fließend zu sprechen.

Die rostige Leitplanke der ehemals vierspurigen Autobahn war verbogen und trennte nur noch einen imaginären Raum zwischen der ausbreitenden Tundra.
Das ist nicht der richtige Begriff - Tundra heißt Kältesteppe.

Er hielt mit ausreichend Platz vor der Menschengruppe, das stehlernde Ungetüm knirschte und wippte als er die Bremse zog,
stählerne

Er spürte Sofia neben ihm als er durch den Schlitz einen jungen Mann beobachtete, der sich mit erhobenen Armen näherte.
besser: sich

Der junge Mann war in beigen und grauen Leinen gekleidet,
beiges und graues

"Wir sind steckengeblieben.", sagte der Jüngling, als er mit seinen Schultern zuckte.
Punkt weg
Und "Jüngling" ist ein so veraltetes Wort, dass ich es als merkwürdig empfinde, wenn es mir außerhalb von Märchen begegnet.

er stemmte die Arme in seine Hüften, sah verlegen auf den Boden und bewegte mit seinem Fuss eine paar trockene Grashalme.
ein

"Hören sie, vielleicht kann ich ihnen etwas tauschen, wenn sie uns durch die Kule hier ziehen oder etwas weiter."
Sie/Ihnen groß; Kuhle

In seinem Visier verfolgte er eine der Mädchen, die in Richtung des Waldes lief, schweifte aber den Gewehrlauf herüber zu dem anderen Mann, der über die alte Leitplanke gesprungen war und in die Graslandschaft hastete.
eines, das

Er wiederholte den Satz einige male, bis seine Stimme bebte und die Frage sich in Schluchzen auflöste.
Male groß

Er schob die schmutzige Schaufel, die ihm die Blase an seiner Hand zugefügt hatte, beiseite und vergrub sein Gesicht in Sofias Federkissen und weinte schmerzvoll.
ich würde das erste "und" durch ein Komma ersetzen, weil die Wiederholung nicht so elegant klingt
und das "schmerzvoll" finde ich überflüssig

Vielleicht war sie eingeschlafen oder sie war zu schwach, hatte schlichtweg aufgegeben. Aber als er zurück kam, war sie in der Hitze im Bauch der Bestie umgekommen.
Ich habe zwar im Vorfeld schon geahnt, dass Sofias Dialog nur in seinem Kopf stattfindet, und dass sie wahrscheinlich tot ist, aber die Enthüllung finde ich trotzdem sehr effektiv. Ich hatte erst überlegt, ob es vielleicht "stimmiger" wäre, wenn Sofia eines gewaltsamen Todes gestorben wäre, weil das seine Reaktion auf die Gruppe im Kleinbus erklärt hätte, aber ich glaube doch, so ist es besser. Dass ein junger gesunder Mensch schlicht und einfach an der Hitze sterben kann, sagt ja auch viel über die Lebensumstände der Protagonisten aus. :(

Ein paar fehlende Kommas gibt es auch noch, aber dazu fehlt mir heute die Konzentration. Ich hoffe, die Anmerkungen sind hilfreich.

Grüße von Perdita

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Perdita

Vorab, will ich mich entschuldigen, dass du die vielen Rechtschreibfehler aufgezählt hast, die ich just eben in einer neuen Fassung korrigiert habe ^^, ich freu mich aber, dass du noch welche entdeckt hast, die mir entgangen sind. Das werd ich bald auch noch korrigieren.

Zu den Logiklöcher:

Wie Recht du hast! :thumbsup:

Viele deiner Anmerkungen zum Szenario treffen absolut ins Schwarze. Es sind Widersprüchlichkeiten da drin, über die ich gar nicht nach gedacht habe. Der Welt in der Geschichte fehlt dann doch noch einiges an Detail. Ich werd mich mal ein bisschen inspirieren lassen. Wenn du nichts dagegen hast, gehe ich in der Endfassung auf ein paar deiner Ideen ein. Die Geschichte war dann doch nicht so ausgereift, jedenfalls, was die Welt angeht. Mit dem Plot bin ich eigentlich recht zufrieden, wobei ich gerade noch überlegt habe, einen Absatz einzufügen, in dem der Protagonist ein paar Kinder im Dorf von der Maschine verjagt, um es deutlicher zu machen, dass es ihm sehr viel bedeutet (vor Allem dann, wenn seine Tochter Arbeit in das Fahrzeug gesteckt hat und er es als Memento behalten will). Tatsächlich könnte da noch mehr rein aber ich befürchte, dass das ganze Ding dann doch zu zäh und lang wird. Ich hatte erst überlegt das Setting einfach offen zu lassen, wo auf der Welt sie sich befinden, aber da es in Deutsch verfasst ist, war das eben naheliegend. Plus, ich wollte schon immer schreiben wie das Rheinland (meine geliebte Heimat) versinkt MUHA. Auch wollte ich vielleicht schreiben, wie der Gutshof einfach zerbröckelt oder von einem Wirbelsturm erfasst wird oder sowas. Aber da merkst du, dass die Geschichte einfach für den Plot geschrieben wurde und das Postapokalyptische nur als Backdrop für die Brutalität des Lebens dienen sollte.

Also vielen Dank für die tolle Kritik, das hat neue Begeisterung in mir entfacht.

P.S. Fury Road war der Hammer, bester Mad Max Streifen nach Roadwarrior.

Viele Grüße und ne kühle Nacht wünsch ich ;)

 

Hallo Maria

Danke für die Kritik. Würd auch gern mal kurz deinen Kommentar kommentieren, weil wenn du auf Action stehst, bei mir ist's eher, *meh*

so dass ich irgendwie zu glauben begann, es würde sich vielleicht nicht um eine wirkliche Kurzgeschichte handeln, sondern eher eine Personenbeschreibung über einen Typen, der mir nicht wirklich sympathisch war und der noch unsympathischer wurde, als er um sich zu schießen begann.

Da sprichst du schon etwas an. In früheren Geschichten von mir fehlte immer etwas, mal auf dieser Seite mal auf anderer. Ich finde aber, dass mir sowas am ehesten liegt. Bei einer Narration versuche ich darauf zu achten, dass die Geschichte:
1. ausgebaute Figuren hat
dabei müssen derern Handlungen nicht unbedingt nachvollziehbar sein, hauptsache sie fühlen sich echt an. Manchmal reicht es ein paar "Ticks" oder Besonderheiten der Figuren anzusprechen. Ich versuche gerne einmal die Vergangenheit der Protagonisten zu beschreiben. Da kann man sich ein wenig in die Figuren hineinversetzen, ohne diese bewerten zu müssen. Der Protagonist in "Mit jedem Schwung der Sense" sollte in diesem Fall ein ziemlich zwielichtiger Typ sein. Die Konfrontation mit den Jugendlichen hab ich deswegen gewählt. Ich wollte nicht, dass er tatsächlich bedroht wird, nur, dass er es so wahrnimmt. Eigentlich könnte er auch einfach weiterfahren, in seinem Fahrzeug ist er ja eh so gut wie unverwundbar aber die Hybris der Geschichte ist, dass sein Frankensteiniges Monstrum auch direkt für den Tod seiner Tochter verantwortlich ist und er das irgendwie als Rechtfertigung für seine Brutalität nimmt.
2. die Welt interressant ist (World Narration)
Beschreibungen der Umwelt find ich am aller spannendsten. Gestern hab ich mit einem Freund darüber gesprochen. Es ist schwer zu sagen, warum das oftmals so ein effektives Narrationselement ist. Computerspiele nutzen dies sehr oft und auch Filme oder Fantasygeschichten und dann natürlich Science-Fiction. Ich denke es könnte daran liegen, dass man den Handlungsrahmen der Figuren einschränkt und sich damit eher indentifizieren kann. "Wie würde ich in solcher Situation reagieren?" Auch ist der Aufenthalt in einem fantastischen Setting oftmals mit Mysterium und dem Reiz des fremden verbunden.

Ok ich geb zu, die Welt ist nicht genug ausgebaut, ich habe da schon ein paar Ideen, wie ich das verbessern könnte. (siehe Perditas Kommentar)

Liegt wahrscheinlich daran, dass ich nicht der ruhige Typ bin, sondern immer Pow-Pow-Peng haben möchte und Explosionen überall

Ich glaube da unterscheiden wir uns dann ganz schön im Geschmack. Mit Action kann ich in ner Kurzgeschichte nur selten was anfangen. Ich glaub da wirst du auch keine Beiträge von mir finden ^^, weil da würd ich mir lieber einen Actionfilm angucken als etwas zu lesen. Für mich muss eine Geschichte aus den Figuren entstehen. Held oder Antiheld, wobei ich Antihelden immer etwas spannender finde. Aber ich find Action ist so ziemlich das langweiligste, also das gibt mir einfach nichts und ich bin auch nicht gut darin sowas zu schreiben. Ich schreibe lieber was langsames mit mehr Atmosphäre als schnell-lesbare Spannung.
Vielleicht hast du ne Empfehlung für gute Spannung hier im Forum?

Aber danke fürs Lesen, :)

Grüße

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom