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mit Amanda im Tiergarten

mat

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01.04.2005
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mit Amanda im Tiergarten

Rudolf Pfeffer war begeisterter Leser und Schreiber. Ausserdem war er ein grandioser Kenner von Synonymen und Wortklauber. Dies bekam auch immer sein Umfeld zu spüren, denn er verwendete für alle Konversationen stets bedeutungsähnliche Wörter. Mitunter brachte dieses Verhalten auch Schwierigkeiten mit sich: Insbesondere beim Kennenlernen von Frauen.

Es war wieder einmal soweit, Rudi hatte über einen weltweiten Verbund von Computer und Netzwerken, so würde Rudi sagen, ein Date vereinbart. Er und sein Rendezvous, mit dem weiblichen Vornamen, Amanda, hatten sich im städtischen Zoo in der Nähe von Rudis Wohnort vereinbart.

Rudi war bereits beim Eingang des Zoos, als Amanda, eine aufreizende Mittvierzigerin, sich dem Eingang des Zoos näherte. Sie erkannte ihn relativ schnell, und lief auf Rudi zu und sagte:
„Du bist Rudi Pfeffer, oder?“
„Nein, Sie müssen mich verwechseln, ich bin Herr Würze.“
„Aber ich erkenne Sie doch wieder, wie auf dem Foto tragen Sie diese blaue Hose.“
„Sie meinen mein Beinkleid?“
„Ja, diese blaue Hose.“
„Sie wollen also behaupten meine Hose sei alkoholisiert?? Ich bitte Sie.“
„Ich verstehe Sie nicht.“
„Wie kann man die starke Gattung nicht verstehen!“, grinste Rudi

Amanda fühlte sich unwohl, erwog bereits wieder zu gehen. Doch grundsätzlich fand Sie Rudi attraktiv, deswegen wollte Sie noch nicht aufgeben:
„Also gut, Mister Komiker, hier ist ein Foto von Ihnen, wollen Sie sich nun erkenntlich zeigen?“
„Liebe Dirne, Sie haben mich erwischt, ich bin manchmal ein elender Spassvogel, aber bin ich dann nicht erblickbar für Sie...? Nichts für Ungut, lassen Sie uns den Tiergarten betreten.“

Rudolf bot Amanda den Arm an, diese konnte mit dem ihren einhaken. Nun gefiel es ihr bereits besser. Bei der Kasse angekommen, bestellte Rudi zwei Eintritte:
„Zweimal Zutritt bitteschön.“
„Zwei Eintritte für Erwachsene?“
„Nein, zweimal Einlass für uns ausgewachsene Menschen.“
„Wollen Sie mich verulken?“
„Ganz obendrein gar keinesfalls, meinerseits ist nicht zum kaspern, gern ein Paar Eintritte jetzt.“
„Wie bitte?!? Na gut, 11 Euro. Verrückter!“

Rudi schob das Geld in die Theke und die beiden starteten Ihren Rundgang. Rudi fragte dann ganz charmant: "Willst du bumsen?"
Amanda reagierte empört: "Wie bitte? Du hast wohl nicht alle Tassen im Schrank?"
"Du meinst, unsereins könne die üblicherweise vorhandene Anzahl des Trinkgeschirrs im dafür vorgesehenen Ablagemöbel nicht vorweisen?"
Amanda wurde es zuviel. Sie holte aus, und verpasste Rudi eine schallende Ohrfeige. Dieser war darauf nicht vorbereitet und ging taumelnd zu Boden. Er blieb liegen. Amanda sagte: "Ach komm schon, so hart war die jetzt nicht!" Doch Rudi regte sich nicht. "Hör auf damit! Das ist nicht lustig!" Andere Zoobesucher blieben stehen und guckten, was da los war. "Steh auf!", verlangte Amanda, und stupste den regungslosen Rudi mit ihrem Zeh.

"Jemand muss diesen Mann beatmen?", schrie eine hysterische Frau. Amanda überkam eine Schauer, plötzlich wurde ihr bewusst, dass Sie im schlimmsten Fall zur Verantwortung gezogen werden konnte. Sie hielt kurz inne und erinnerte sich an den Erste-Hilfe-Kuss. Rudi lag bereits rücklings auf dem Boden. Amanda kniete hin, legte Ihre Hände um den Kiefer und öffnete diesen. Sie steckte ihre Zunge in Rudis Rachen und küsste ihn leidenschaftlich. Es sah aus, als versuche sie, wie eine Schlange seinen Kopf zu verschlingen. Sie konnte einfach nicht anders. Wie er so bewusstlos vor ihr gelegen hatte, spürte sie eine extreme Anziehung. Rudi erwachte daraufhin. "Was ist passiert? Wo bin ich?", stammelte er. Darauf Amanda: "Du meinst wohl: Welche konkreten Ereignisse in jüngster Vergangenheit haben zu deiner aktuellen Lage geführt? Und: An welchem spezifischen Ort befindest du dich, nachdem du nun wieder das Bewusstsein erlangt hast?" Die beiden lachten lauthals und starrten sich danach zwei Minuten lang tief in die Augen, bevor sie sich noch einmal leidenschaftlich küssten, während die um sie stehenden Leute klatschten und jubelten.

Amanda und Rudi hatten sich wohl gesucht und gefunden. Ein halbes Jahr später gebar Amanda ihre erste gemeinsame Tochter Katharinja sowie wenig später den Zwillingsjungen Kebab. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie wohl noch heute.
Oder, wie Rudi wohl sagen würde: Sofern die Protagonisten nicht infolge Krankheit, Unfall, fremde Einwirkung oder anderer unvorteilhafter Umstände aus dem Leben geschieden sind, kann auch zum gegenwärtigen Zeitpunkt von ihrer Existenz ausgegangen werden.

*LOL*

 

Hey, ich hab das gelesen und ich find's ... altbacken irgendwie.

Das Komische ist, dass ja dieser offensiv gegen die Erzählkonventionen gerichtete Humor funktioniert, aber irgendwie hier nicht. Ich weiß auch nicht. Ich hab gestern Funny van Dannen "Vladimir Putins Cousine" gehört - das klappt hervorragend. Oder auch sonst diese Art von gesungenem Nonsense-Kabarett, Rainald Grebe, El Mago Masin, der sich dann darüber totgrinst, welchen Mist er da erzählt und warum das lustig ist. Diese Trash-Comedy - das ist ja einer der Trends der letzten Jahre: Olaf Schubert, Zärtlichkeiten mit Freunden. Die haben halt fast immer Musik dabei, wahrscheinlich ist es lustiger, wenn sich der Unsinn reimt.

Aber so als Text einfach ... da küsst sie ihn - und dann merkt der Autor "Die hat ja gar keinen Grund, das ist total hohl" - und dann fügt der Autor ein: Weil sie hat sich grade super in ihn verliebt.
Da ist ja der Bruch mit der Erzählkonvention - dass es so hohl ist, dass es schon wieder lustig ist - daraus müsste ja das Grinsen kommen, aber das tut es irgendwie bei dem Text für mich nicht. Es ist alles so ... beliebig und bekannt.

Vielleicht schaut ihr euch mal aktuellere Sachen an? Ich weiß es nicht, ich mein, ihr macht ja eh euer Ding, mich überzeugt es einfach nicht. Da nennt sie ihren Sohn Kebap ... na ja.

 

Hallo Quinn

Danke für Deine Rückmeldung. Kann Deine Kritik gut annehmen, verstehe Dich. Die Werke von Norther und mir können spontan in ganz unterschiedliche Richtungen verlaufen, vom Inhalt bis Humor. Nun bewegt sich der Humor, den du 'irgendwie altbacken' nennst ziemlich stabil durch die Geschichte hindurch. Immerhin konsequent.. und dieser altbackene Humor gehört zu unserem Repertoire.

Setze mich nicht bewusst mit aktuelleren Sachen auseinander, weil ich mich nicht daran orientieren werde. Unbedingt Anklang zu finden ist keine Motivation - die künstlerische Freiheit zählt. Ich folge keinen Trends, sondern folge höchstens Norther und er mir. hihi

Bin gespannt, ob noch jemand einen Kommentar abgibt.

gruss

 

Hallo mat (und Norther)

Er und seine Rendezvous,

als Amanda, ein aufreizende Mittvierzigerin,

„Nein, Sie müssen mit verwechseln,

„Also Gut, Mister Komiker,

diese konnte mit dem ihren einhacken.

Amanda überkam eine Schauer,

Amanda kniete hin, legte Ihr Hände um den Kiefer

Sie steckte ihre Zunge in Rudi's Rachen

Mensch, so viele Fehler in dem kurzen Text. Oder ist mir was entgangen und das sollen auch irgendwelche Wortspiele sein? Zudem ist auch "sie" immer wieder groß, wenn es kleingeschrieben sein sollte.

Na ja. Die Idee finde ich witzig, aber ich hab das Gefühl, ihr habt euch bei der Umsetzung zu oft auf die Schenkel geklopft. Da hättet ihr mehr Arbeit reinstecken müssen, die Umsetzung finde ich nämlich etwas einfallslos, die hätte origineller sein können. Also das Potential der Idee habt ihr nicht ausgereizt, finde ich.

Trotzdem, ich lese eure Texte eigentlich gern, musste auch hin und wieder schmunzeln, hier zum Beispiel:

"Du meinst, unsereins könne die üblicherweise vorhandene Anzahl des Trinkgeschirrs im dafür vorgesehenen Ablagemöbel nicht vorweisen?"

Davon hättet ihr ruhig mehr reinpacken können.

Bis zum nächsten Mal,
Grüsse Schwups

 

Hallo,
also ich hatte da schon Spaß dran. Das ist irgendwie so kauzig und anti-witzig, dass mir das am Ende symphatisch war. Die Idee gefällt mir auf jeden Fall, und die Art zu schreiben finde ich schon eigen.

„Ja, diese blaue Hose.“
„Sie wollen also behaupten meine Hose sei alkoholisiert?? Ich bitte Sie.“
„Ich verstehe Sie nicht.“
„Wie kann man die starke Gattung nicht verstehen!“, grinste Rudi
Das finde ich lahm. Und ich stimme Schwups zu, wenn er sagt, einige Momente hätten ein bisschen fetziger sein können.
Aber ansonsten, glaube ich, ist das so ein Text, über den sage ich, der ist nett, ohne das beliebig zu meinen.
lg, randundband

 

Hi Schwups

Danke für deine Korrekturhinweise - hab ich vorgenommen. Tatsächlich war ein Irritationsspiel drin.
Vermutlich hast Du recht, wir haben uns zu oft auf die eigenen Schenkel geklopft, es wäre mehr möglich gewesen. Am Ende vom Tag steht eine Geschichte, wenn Sie gepostet wird. Für die nächste Geschichte, werde ich versuche, mehr daraus zumachen.

Hello randundban

Immer gut, wenn jemand Spass daran hatte. Danke fürs Lesen und Kommentieren und ich hoffe die nächste Geschichte wird für dich weniger lahme Passagen haben!

Grüss Euch

Mat

 

Hallo mats,

ich muss gestehen: So ganz meinen Humor habt ihr nicht getroffen. Ich bin aber generell auch schwierig, was bewusst humorvolle Texte (aber auch Filme etc.) angeht.

"Wie bitte? Du hast wohl nicht alle Tassen im Schrank?"
"Du meinst, unsereins könne die üblicherweise vorhandene Anzahl des Trinkgeschirrs im dafür vorgesehenen Ablagemöbel nicht vorweisen?"

Das war eigentlich das einzige, was ich wirklich originell fand.

„Zweimal Zutritt bitteschön.“
„Zwei Eintritte für Erwachsene?“
„Nein, zweimal Einlass für uns ausgewachsene Menschen.“
„Wollen Sie mich verulken?“
„Ganz obendrein gar keinesfalls, meinerseits ist nicht zum kaspern, gern ein Paar Eintritte jetzt.“
„Wie bitte?!? Na gut, 11 Euro. Verrückter!“

Diese Szene fand ich zum Beispiel etwas mühsam, ebenso wie auch anderes im Text. Die Idee an sich ist aber durchaus witzig, mal sehen, wie mir anderes von euch so gefällt.

Liebe Grüße,
Lilu

 

Hallo Lilu

Danke fürs Lesen und fürs Feedback. Ehrliche und faire Kritik immer wilkommen.
Ja du, vielleicht gefällt dir die allerneuste Geschichte!

Gruss

Mat

 

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