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Mit allen Sinnen!
Dennis richtete sich auf. Die Ruhephase war vorbei und bald würde Mama ihn abholen. Kaum hatte Dennis den Raum verlassen, stand seine Mama in der Tür.
Sie fuhren nach Hause und Dennis legte sich auf sein Bett, um sich ein wenig auszuruhen. Dabei schlief er ein. Dann wurde er von seiner Mama geweckt.
„Dennis“, hörte er seine Mama rufen. Aus der Küche hörte er seinen Vater und seinen Nachbarn Erwin lachen. Pfannenkuchen- und Kakaogeruch stieg in seine Nase. Dennis öffnete die Augen. Er sah seine Mutter vor sich stehen, die schon auf ihn wartete. „Los, beeil dich, wir wollen los“, sagte sie sanft. „Fahren wir ans Meer?“, wollte Dennis wissen. Mama war überrascht: „Wie kommst du denn darauf? Das sollte eigentlich eine Überraschung werden.“ Dennis grinste zufrieden. Er stand auf und stellte den Stuhl, der mitten im Raum stand an die Wand. Unter seinen Füßen fühlte er den weichen Teppichboden. Er guckte sich nach der gut riechenden Blume um, die neben der Tür stand und blieb eine Weile davor stehen, um an ihr zu riechen.
Dennis ging in die Küche, in der Papa mit Erwin am Tisch saß und Pfannkuchen aß und warmen Kakao trank. Neben dem Tisch lag Werkzeug. „Repariert ihr heute das Dach?“, grinste Dennis und die beiden Männer nickten etwas verwirrt. Dennis griff nach einem Pfannkuchen und holte sich einem Becher für den warmen Kakao. Er schmeckte den Pfannkuchen und den Kakao und ging zufrieden zur Haustür.
„Tschüß Papa, bis morgen!“, rief er und stellte sich vor den Flieder auf den Steinweg. Dennis beobachtete die vielen Schmetterlinge auf dem Flieder und roch an den Blüten. Neben dem Flieder stand ein Apfelbaum, von dem er einen Apfel abpflücken wollte. Aber er kam nicht dran und seine Mutter reichte ihm den Apfel. Er bedankte sich und biss hinein.
Dennis ging weiter und stieg eine kleine Stufe hinab. Vor ihm stand nun Mamas Auto. Er streckte seine Hand nach dem Türgriff aus und öffnete das Auto. Er setzte sich auf seinen Kindersitz und versuchte sich anzuschnallen. Er guckte genau hin und wartete auf das Klicken. Mamas Hilfe brauchte er heute nicht. Er wartete, bis Mama einstieg und roch das Duftbäumchen, das am Rückspiegel hing. Dennis drehte sich zum Kofferraum um und sah die Koffer, Decken und das Gummi-Schwimmtier.
Das Auto fuhr los und Dennis hörte den Motor brummen. Sie fuhren auf die Autobahn und Dennis hörte die schnellen Autos und roch die Industrie. Sie fuhren immer weiter und Mama bot Dennis einen der Bonbons an, die sie auf längeren Strecken immer aßen. Er nahm ihn an und lutschte ihn.
Dann veränderte sich die Landschaft. Er sah nun mehr Felder und kleine Dörfer vorbeiziehen. Und ein seltsamer Gestank drang ins Auto. „Das ist die gute Landluft“, lachte Mama. Die Bauern hatten ihre Felder mit Kuh-Dung gedüngt.
Sie fuhren weiter und dann konnte Dennis das Meer sehen. Mama fuhr auf einen Parkplatz direkt am Stand. Dennis öffnete die Tür, als das Auto stand und stieg aus. Er rannte auf den Strand zu und fühlte den Sand unter seinen Füßen. Er kniete sich in den Sand und fühlte den feinen Sand in seinen Händen. Er krabbelte langsam auf das Wasser zu. Sie salzige Luft konnte er schmecken und riechen. Kurz vor dem Wasser lagen etwas größere Steine, die er in seinen Händen fühlte. Dann kamen wieder etwas kleinere Steine und dann das kühle Nass. Er fühlte das Wasser und roch die Algen. Er guckte sich um. In dem Wasser schwammen Quallen und am Strand ließ eine Krabbe entlang. Aufgeregt drehte er sich zu seiner Mama um. Er rannte auf sie zu und nahm das Fischbrötchen, dass sie für ihn gekauft hatte.
Dann nahm er sie an die Hand und ging mit ihr auf den Wald zu, der neben dem Strand war. Er fühlte den harten Waldboden unter seinen Füßen und hockte sich hin. Er ertastete die Kastanien, Eicheln und das Moos, das dort auf dem Boden lag und hörte den Vögeln zu. „Psst“, flüsterte er seiner Mama zu, „sonst kriegen die Tiere Angst und laufen weg.“ Sie warteten ganz leise und blieben hocken.
Dann sahen sie ein Reh! Etwas später kam ein kleines Eichhörnchen auf Dennis zu und setzte sich auf seine Hand. Er fühlte das Fell des Eichhörnchens auf seiner Hand und merkte, wie es an seiner Hand schnupperte.
Plötzlich war hinter Dennis ein schlammiger Geruch. Er drehte sich um und hinter ihm stand ein Wildschwein. Er erschrak und rief : „Mama, ein Wildschwein!“, rief er und das Wildschwein rannte erschrocken weg.
Dennis ist froh alle fünf Sinne zu haben, so viel Glück wie Dennis hat nicht jeder.
Mit allen Sinnen!