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Serie Mit allen Sinnen!

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02.04.2002
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Mit allen Sinnen!

Dennis richtete sich auf. Die Ruhephase war vorbei und bald würde Mama ihn abholen. Kaum hatte Dennis den Raum verlassen, stand seine Mama in der Tür.

Sie fuhren nach Hause und Dennis legte sich auf sein Bett, um sich ein wenig auszuruhen. Dabei schlief er ein. Dann wurde er von seiner Mama geweckt.

„Dennis“, hörte er seine Mama rufen. Aus der Küche hörte er seinen Vater und seinen Nachbarn Erwin lachen. Pfannenkuchen- und Kakaogeruch stieg in seine Nase. Dennis öffnete die Augen. Er sah seine Mutter vor sich stehen, die schon auf ihn wartete. „Los, beeil dich, wir wollen los“, sagte sie sanft. „Fahren wir ans Meer?“, wollte Dennis wissen. Mama war überrascht: „Wie kommst du denn darauf? Das sollte eigentlich eine Überraschung werden.“ Dennis grinste zufrieden. Er stand auf und stellte den Stuhl, der mitten im Raum stand an die Wand. Unter seinen Füßen fühlte er den weichen Teppichboden. Er guckte sich nach der gut riechenden Blume um, die neben der Tür stand und blieb eine Weile davor stehen, um an ihr zu riechen.

Dennis ging in die Küche, in der Papa mit Erwin am Tisch saß und Pfannkuchen aß und warmen Kakao trank. Neben dem Tisch lag Werkzeug. „Repariert ihr heute das Dach?“, grinste Dennis und die beiden Männer nickten etwas verwirrt. Dennis griff nach einem Pfannkuchen und holte sich einem Becher für den warmen Kakao. Er schmeckte den Pfannkuchen und den Kakao und ging zufrieden zur Haustür.

„Tschüß Papa, bis morgen!“, rief er und stellte sich vor den Flieder auf den Steinweg. Dennis beobachtete die vielen Schmetterlinge auf dem Flieder und roch an den Blüten. Neben dem Flieder stand ein Apfelbaum, von dem er einen Apfel abpflücken wollte. Aber er kam nicht dran und seine Mutter reichte ihm den Apfel. Er bedankte sich und biss hinein.

Dennis ging weiter und stieg eine kleine Stufe hinab. Vor ihm stand nun Mamas Auto. Er streckte seine Hand nach dem Türgriff aus und öffnete das Auto. Er setzte sich auf seinen Kindersitz und versuchte sich anzuschnallen. Er guckte genau hin und wartete auf das Klicken. Mamas Hilfe brauchte er heute nicht. Er wartete, bis Mama einstieg und roch das Duftbäumchen, das am Rückspiegel hing. Dennis drehte sich zum Kofferraum um und sah die Koffer, Decken und das Gummi-Schwimmtier.

Das Auto fuhr los und Dennis hörte den Motor brummen. Sie fuhren auf die Autobahn und Dennis hörte die schnellen Autos und roch die Industrie. Sie fuhren immer weiter und Mama bot Dennis einen der Bonbons an, die sie auf längeren Strecken immer aßen. Er nahm ihn an und lutschte ihn.

Dann veränderte sich die Landschaft. Er sah nun mehr Felder und kleine Dörfer vorbeiziehen. Und ein seltsamer Gestank drang ins Auto. „Das ist die gute Landluft“, lachte Mama. Die Bauern hatten ihre Felder mit Kuh-Dung gedüngt.

Sie fuhren weiter und dann konnte Dennis das Meer sehen. Mama fuhr auf einen Parkplatz direkt am Stand. Dennis öffnete die Tür, als das Auto stand und stieg aus. Er rannte auf den Strand zu und fühlte den Sand unter seinen Füßen. Er kniete sich in den Sand und fühlte den feinen Sand in seinen Händen. Er krabbelte langsam auf das Wasser zu. Sie salzige Luft konnte er schmecken und riechen. Kurz vor dem Wasser lagen etwas größere Steine, die er in seinen Händen fühlte. Dann kamen wieder etwas kleinere Steine und dann das kühle Nass. Er fühlte das Wasser und roch die Algen. Er guckte sich um. In dem Wasser schwammen Quallen und am Strand ließ eine Krabbe entlang. Aufgeregt drehte er sich zu seiner Mama um. Er rannte auf sie zu und nahm das Fischbrötchen, dass sie für ihn gekauft hatte.

Dann nahm er sie an die Hand und ging mit ihr auf den Wald zu, der neben dem Strand war. Er fühlte den harten Waldboden unter seinen Füßen und hockte sich hin. Er ertastete die Kastanien, Eicheln und das Moos, das dort auf dem Boden lag und hörte den Vögeln zu. „Psst“, flüsterte er seiner Mama zu, „sonst kriegen die Tiere Angst und laufen weg.“ Sie warteten ganz leise und blieben hocken.

Dann sahen sie ein Reh! Etwas später kam ein kleines Eichhörnchen auf Dennis zu und setzte sich auf seine Hand. Er fühlte das Fell des Eichhörnchens auf seiner Hand und merkte, wie es an seiner Hand schnupperte.

Plötzlich war hinter Dennis ein schlammiger Geruch. Er drehte sich um und hinter ihm stand ein Wildschwein. Er erschrak und rief : „Mama, ein Wildschwein!“, rief er und das Wildschwein rannte erschrocken weg.

Dennis ist froh alle fünf Sinne zu haben, so viel Glück wie Dennis hat nicht jeder.

Vorgeschichte

Fühlen

Sehen

Riechen

Hören

Schmecken

Mit allen Sinnen!

 

moin Anika,

ein sehr liebes, zusammenfassendes sinne-geschichterl. einzige anmerkung auf die schnelle:

„Das ist die gute Landluft“, lachte Mama. Die Bauern hatten ihre Felder mit Kuh-Dunk gedünkt.

mich dünkt, hier sollte Kuhdung bzw. gedüngt stehen.

lg p.

 

Hallo Anika,

Nun bin ich endlich mal dazu gekommen, deine Geschichten über die 5 Sinne alles zu lesen.
Du hast sie in einer schönen Sprache für Kinder erklärt, das gefällt mir sehr.
Ein bisschen schade, finde ich, dass du im letzten Teil so vieles aus den anderen Teilen vor allem dem über das Schmecken wiederholst. Aber für Kinder liegt der Reiz vielleicht gerade in diesem Wiedererkennungswert. Für mein Gefühl ist die Geschichtenserie dadurch etwas zu durchsichtig didaktisch-methodisch auf Pädagogik angelegt und hat etwas von den Vorbereitungen zu den "methodischen Übungen", die ich während der Erzieherausbildung machen durfte.

Alles in allem finde ich die Geschichten zum Vorlesen aber gut geeignet für Kinder im Vorschulalter.

Lieben gruß, sim

 

Hallo Anika,
Zunächst einmal : eine gute Idee, Kinder in frühem Alter an dieses Thema zu bringen.

Aber: wenn ich mir die Geschichten ansehe, in denen jeweils nur EIN Sinn zur Verfügung steht, dann bekomme ich Alpträume. Wenn nur das SEHEN vorhanden ist, habe ich noch Chancen, richtig zu gehen, mich richtig zu bewegen, ich kann aber nichts riechen, nichts fühlen, nichts schmecken und nichts hören. Es geschieht also etwas mit meinem Körper, ohne dass ich mich gegen schlechte Erfahrungen wehren oder gute Erfahrungen verstärken kann. Ich kann mich verbrennen und sehe nur, dass etwas Schlimmes mit mir geschieht, ich rieche es nicht, ich fühle es nicht. Diese sehr einseitige Betrachtung des Vorgangs, der dann im letzten Kapitel (mit allen Sinnen) beschrieben ist, macht mir Angst. Ich weiß nicht, wie Kinder im Kindergartenalter das sehen. Unser Enkel ist in diesem Alter und ist in einem Kindergarten, in dem auch behinderte Kinder leben und spielen. Aber die Behinderungen, die du da durch diese Einsinnigkeiten hervorrufst, sie aber in der Geschichte nicht erwähnst, obgleich sie schwerster Natur sind, kommen in diesem Kindergarten nicht vor. Ich weiß auch nicht, wie realistisch eine solche Betrachtungsweise ist. Ich meine, sie ist unrealistisch. Es mag Kinder geben, die so leiden müssen, aber ich denke nicht, dass es gut ist, Kindern, die nicht darunter leiden, in der hier geschilderten Weise das Thema näher zu bringen.

Wenn dagegen aus allen Sinnen der eine oder andere mal weggeschaltet wird und man dann sieht, dass da Probleme entstehen, dann könnte ich mir vorstellen, dass die Kinder etwas lernen können. Wenn EIN Sinn fehlt, muss das nicht bedeuten, dass nichts mehr geht, aber wenn man bereits zwei ausschaltet, dann wird es immer schwieriger.

Es ist dann sicher sinnvoll, hier Geschichten zu finden, die diesen Umstand jeweils abhandeln. Vielleicht ließe sich eine Geschichte mit Hilfe der Kinder aufführen oder aber eine Betreuerin übernimmt den Part des Behinderten. Damit es nicht ins Lächerliche abgleitet.

Vielleicht lässt sich dann auch erfahren, auch durch eigenes Tun der Kinder, welche Sinne sehr wichtig sind und welche weniger wichtig. Und dass alle Sinne letztlich uns schützen vor schweren Irrtümern. Siehe oben die Verbrennung.

Verzeih mir, wenn ich aus meiner Sicht Probleme in deiner Serie sehe, aber das Thema ist mir zu heikel, als dass ich sie ungenannt lassen kann.

Wenn ich dir helfen kann oder soll, die Geschichten im obigen Sinne zu formen, dann gib mir bitte Nachricht.

Viel Glück und viel Erfolg

Peter

 

Hallo Peter,
im Mittelpunkt der Geschichte steht nicht die Behinderung sondern andersrum ein spezieller Sinn, der ganz bewusst erlebt werden soll. Ich arbeite ja im Kindergarten (ohne behinderte Kinder) und habe die Sinnesreise durchgeführt. Dabei habe ich die Geschichten vorgelesen und entsprechend der Geschichte den Sinn angesprochen. (über einen Teppich laufen, Steine fühlen / Kakao riechen / Pfannkuchen essen (vorher gemeinsam braten)/ Bilder angucken ect.) Kein Kind hatte Angst und alle haben schon nach den nächsten Teilen gefragt, wenn einer vorbei war.

Dennoch bin ich selbst noch nicht zufrieden mit meiner Geschichte. Ich habe hier eine Art Drehbuch für jede Geschichte, aber hier auf kg.de sollen daraus eigentlich richtige Kurzgeschichten werden.

Ich habe mich mit meinen erfahrenen Kolleginnen über die Geschichte unterhalten. Zunächst sollte es keine Serie sein, sondern eine Geschichte, in der alle Sinne abwechselnd angesprochen werden. Dabei könnten sich die Kinder aber nicht genug auf einen Sinn konzentrieren, also sollte ich sie einzelnd machen. Und wie macht man das am besten? Ich dachte mir halt, dass es am besten wäre, wenn der Protagonist (der übrigens in Wirklichkeit eine Handpuppe ist) selbst nur einen Sinn hat. Es sind ja auch nur Träume.

Was ich auf die Dauer auch langweilig fand, war quasi immer die selbe Geschichte zu erzählen, doch die Kinder fanden es toll. Denn sie erkannten ja auch mal was wieder und beim letzten Teil konnten sie sogar sehr viele Dinge nennen, die wir gemacht haben, obwohl eine ganze Weile dazwischen lag. Naja, die Kinder hören ja auch ihre Bücher gerne immer wieder und wieder ;)

Unter diesen Büchern befinden sich übrigens auch Geschichten, bei denen ich mir manchmal denke ob es gut ist so etwas vorzulesen. Z.B. eine Geschichte über einen nervigen Vater für ein Kind, dessen Eltern sich gerade scheiden lassen haben und nun bei der Mutter lebt oder auch Geschichten über freundliche, aber riesengroße Monster, die unter Betten auftauchen. Man muss sich halt vorher Gedanken machen, was man dazu erzählt ;)

Nunja, es ist interessant mal eine völlig andere Meinung zu hören. Ich kann leider noch nicht sagen, wann ich die Zeit zur Überarbeitung finde, aber sie wird kommen :)

Bis denne
Anika

 

Hallo Anika,
gabe gerade in Psycho-Unterlagen noch einen Sinn gefunden: den Gleichgewichtssinn.
Vielleicht nutzt dir das was.
Weiter viel Spaß
Peter

 

ähhm... ich glaube nicht, dass sich das für Kindergartenkinder eignet... dann könnte ich auch gleich den siebten Sinn ansprechen... 5 Sinne hat ein Mensch, die Kinder sollen doch nur grob Bescheid wissen.

 

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