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Serie Mit allen Sinnen - Vorgeschichte

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02.04.2002
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Mit allen Sinnen - Vorgeschichte

Es war zehn Minuten nach neun und Dennis saß im Morgenkreis. Heute saß Frau Inzen vorne und fing schon mal an zu singen, obwohl noch nicht alle Kinder da waren. Sie waren nämlich heute spät dran. Die Kinder, die in die Turnhalle kamen, suchten sich schnell einen Platz. Sino quetschte sich noch schnell zwischen Dennis und Beyza, so dass Dennis ein Stück rücken musste.

Das Morgenlied klang heute besonders schön, weil alle Kinder kräftig mitsangen. Darüber freute sich auf Frau Inzen und war gleich noch besser drauf als sie sowieso schon war. Und warum war neben ihr ein großer Stuhl frei?

Nach dem Morgenlied fragte sie die Kinder, für wen er wohl sein könnte. „Für Frau Ansai!“, riefen die Kinder aufgeregt durcheinander. Frau Ansai hatte heute ihren letzten Tag im Kindergarten und feierte ihren Abschied. „Genau“, sagte Frau Inzen und Frau Ansai setzte sich auf den Stuhl. Kurz darauf teilte sie herrlich duftenden Kuchen aus. Als jeder ein Stück hatte, durften die Kinder essen.

Dennis biss in den lockeren Kuchen und schmeckte ihn. Es war ein sehr leckerer Kuchen und die Kinder hätten am liebsten noch viel mehr davon gegessen. Leider war aber nicht mehr so viel da. Aber weiterfeiern konnten sie trotzdem noch gut.

Nachdem die Kinder eine Weile gefeiert hatten, fragte Frau Inzen: „Wer von euch weiß, wie viele Sinne ein Mensch hat?“ – „Einen!“, rief Dennis schnell. Frau Inzen runzelte die Stirn: „Einen?“ Aber sie lächelte freundlich und fragte weiter: „Was gibt es denn für Sinne?“ Alle riefen wild durcheinander, weil alle schon in der letzten Zeit in der Tiger- Schmetterling- oder Matschbärengruppe schon viele Sinne kennen gelernt hat. Aber so konnte man gar nichts verstehen.

Als es wieder ruhig war, meldete Dario sich. Dann durfte er etwas sagen, als ihm alle zuhörten. „Sehen“, sagte er.

„Richtig“, sagte Frau Inzen, „sehen.“ Sie hielt einen Finger hoch. Dennis fiel ein, wie er vorhin gesehen hatte, wie die Kinder in die Turnhalle kamen und sah sie jetzt auf den Bänken und Podesten sitzen.

Dilara fiel etwas Anderes ein. „Hören“, sagte sie. Nun musste Dennis an das Morgenlied denken, dass die Kinder heute so schön mitgesungen hatten. Frau Inzen nickte und hielt nun zwei Finger hoch.

„Riechen!“, rief ein Kind rein. Frau Inzen guckte ein bisschen böse, denn reinrufen tut man nicht. Aber dann nickte sie wieder und hielt einen dritten Finger hoch. „Ja“, dachte Dennis, „der Kuchen hat gut gerochen. Und gut geschmeckt hat er auch.“

Er meldete sich und durfte dann „Schmecken“ sagen. Frau Inzen freute sich und hielt einen weiteren Finger hoch.

„Und Fühlen“, fiel Philip ein. Dabei musste Dennis daran denken, wie sich Sino vorhin zwischen ihn und Beyza gequetscht hatte. Frau Inzen zeigte nun fünf Finger in die Runde.

„Genau“, sagte sie und wiederholte noch einmal: „sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen. – Fünf Sinne haben wir.“ Frau Inzen guckte Dennis an: „Kannst du dir vorstellen nur einen zu haben?“ Dennis grinste und schüttelte den Kopf.

Später, während der Ruhephase, fiel ihm die Frage wieder ein und er überlegte: ‚Wie wäre es wohl, wenn ich nur einen Sinn hätte?’ Er wurde ganz müde und ihm fielen die Augen zu.


Vorgeschichte

Fühlen

Sehen

Riechen

Hören

Schmecken

Mit allen Sinnen!

 

Die Serie ist für die Kinder im Kindergarten gedacht. Die Kinder im Alter von 4-6 sollen zu jedem Teil einen anderen Sinn bewusst wahrnehmen.

Es wird nicht nur vorgelesen, sondern auch der entsprechende Sinn angesprochen (z.B. Sand fühlen)

Daher sollten Verbesserungs-Vorschläge leicht umsetzbar sein. :)

 

Liebe Anika,
den ersten Teil Deiner Serie über unsere Sinne habe ich mit Interesse gelesen. Die Idee, Kindergartenkindern die Bedeutung all unserer Sinne nahe zu bringen, gefällt mir sehr. Was ich auch sehr gelungen finde, sind die Gedanken, die Dennis hat, als er über Frau Inzens Fragen nachdenkt. Bei jedem Sinn, der erwähnt wird, fällt Dennis ein, dass er genau diese Fähigkeit gerade an diesem Morgen schon „benutzt“ hat.

Was mir allerdings weniger gefällt ist erstens, dass mir Deine Intention, den Kindern „etwas beizubringen“ , allzu offensichtlich ist. Die Geschichte ist für mein Gefühl etwas zu sehr darauf angelegt, dass die Kinder etwas lernen müssen. Mir fällt hier einfach ganz spontan ein, dass ich für den von Dir angestrebten Zweck z.B. ein Märchen schöner gefunden hätte, in dem ein Held (Zwerg, Prinz oder Prinzessin, oder wer auch immer) bestimmte Abenteuer nur siegreich bestehen kann, weil er / sie alle seine / ihre Sinne hat und benutzt. Du würdest dadurch den erhobenen Zeigefinger vermeiden und die Kinder wüssten am Ende der spannenden Abenteuer trotzdem, welche fünf Sinne sie haben. Verstehst Du, was ich meine?

Und zweitens fand ich, dass Deiner Geschichte eine sprachliche Überarbeitung sehr gut tun würde. Ich hatte den Eindruck, dass Du in Deinem Bemühen, in kindgerechter Sprache zu schreiben, an manchen Stellen a) zu umgangssprachlich formulierst und b) etliche vermeidbare Wortwiederholungen benutzt, die den Text für meinen Geschmack zu gleichförmig und dadurch ein bisschen langweilig machen.

Ich liste Dir hier einmal einige Beispiele auf, um zu verdeutlichen, was ich meine:

„Es war zehn Minuten nach neun und Dennis saß im Morgenkreis. Heute saß Frau Inzen vorne und fing schon mal an zu singen, obwohl noch nicht alle Kinder da waren. Sie waren nämlich heute spät dran.“ --> zweimal „saß“; „fing schon mal an zu singen“ ist sehr umgangssprachlich; zweimal „heute“

„Die Kinder, die in die Turnhalle kamen, suchten sich schnell einen Platz. Peter quetschte sich noch schnell...“ --> zweimal „schnell“

„Bei dem Morgenlied sangen heute alle Kinder wunderschön mit und Frau Inzen freute sich. Heute war neben Frau Inzen ein großer Stuhl frei.“ --> zweimal „heute“

Dann verwendest Du im ersten Absatz sehr oft das Wort Kinder, ich habe zwar nicht sofort einen Vorschlag, aber ich würde doch nach Umformulierungsmöglichkeiten suchen.

„Nachdem die Kinder eine Weile gefeiert hatten, Fragte (fragte klein!)Frau Inzen:“

Im ersten Teil Deiner Geschichte kommen für das „Reden“ fast nur die Worte „sagen“ und „fragen“ vor. Da könntest Du das Ganze lebendiger gestalten, wenn Du nach anderen Verben suchen würdest.

So, dabei will ich es jetzt erst mal belassen. Ich hoffe, ich habe Dich nicht allzu enttäuscht und Du kannst mit meinen Bemerkungen etwas anfangen.

Liebe Grüße
Barbara

 

Hi Barbara, danke für deine Antwort :)

Nein, enttäuscht bin ich nicht und ich bin auch selbst noch nicht so richtig überzeugt von meiner Geschichte, aber ich arbeite dran.

Dies hier ist die Vorgeschichte, aus der die Kinder nichts neues lernen sollen, sondern sich nochmal an Gelerntes erinnern. Ich fand es eigentlich besser alltägliche Dinge in der Geschichte zu verwenden, da die Kinder die Sinne daher auch schon kennen und vielleicht auch das, was sie sich denken und das, was sie dann wahrnehmen miteinander vergleichen.

Am Mittwoch werde ich mit der ersten Gruppe anfangen. Dann lese ich erst die Vorgeschichte vor und anschließend direkt den ersten Teil.

 

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