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Miriam

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22.01.2002
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Miriam

Miriam ist ein sehr aufgewecktes Kind, dass schnell zu begeistern ist und sich für alles mögliche interessiert. So zum Beispiel für den Käfer der gerade über einen Grashalm klettert, wieso die Milch weiss ist oder manchmal auch für die Gespräche der Erwachsenen.
Heute nach dem Schulunterricht, schlenderte sie, anstatt direkt die 367 Schritte nach Hause zu marschieren, noch über den Gemüsemarkt, der gerade gegenüber von ihrer Schule stattfand. Sie hoffte von einer der Marktfrauen ein Möhre geschenkt zu kriegen. Doch dann bemerkte sie etwas anderes. Zwei noch junge Frauen die am reden waren und die eine von ihnen weinte. Die Neugierde packte Miriam und sie näherte sich den Frauen um zu erfahren, wieso die Eine am weinen war.
"Du musst auf deinen Verstand hören und nicht auf deinen Bauch", sagte die Frau, die nicht weinte.
Miriam verstand das nicht und nahm sich vor sofort nach Hause zu gehen und ihre Mutter zu fragen, was das heissen sollte.

- Hallo Mami! Heute auf den Nachhauseweg hat eine Frau gesagt, man dürfe nicht auf seinen Bauch hören. Was bedeutet das?
* Nun...hmmm...wie soll ich dir das erklähren? Okey, ich hab's. Stell dir mal vor du hast was angestellt von dem du weisst, es macht mich wütend, dann hast du doch angst, dass ich mit dir schmipfe.
- Ja.
* Manchmal kann diese Angst so gross sein, dass dir davon der Bauch weh tut und so ist es auch mit anderen Gefühlen. Auch Glück kannst du in deinem Bauch verspühren.
- Ja aber was bedeutet dann, man darf nicht auf seinen Bauch hören?
* Das bedeutet, man darf nicht immer auf seine Gefühle hören, sondern sollte zuerst darüber nachdenken.
- Und warum?
* Schau...Hmmm wie erklähr ich dir das bloss. Ah ja! Erinnerst du dich noch daran, als Claudia plötzlich nicht mehr wollte, dass du zu ihr nach Hause gehst und auch nach der Schule nicht mehr mit dir spielen wollte?
- Ja.
* Wie hast du dich da gefühlt?
- Ich war traurig und wütend auf sie.
* Ja und da hab ich dir doch gesagt, du sollst sie mal fragen was los sei. Erinnerst du dich?
- Ja, ihr Papa war so krank und deshalb durfte ihn niemand stören und Claudia musste immer sofort nach Hause, weil das ihre Mutter so wollte.
* Genau und nachdem dir das die Claudia gesagt hatte, hast du dich doch gleich besser gefühlt, oder?
- Ja.
* Eben und so ist das mit den Gefühlen. Sie ändern sich ständig und deshalb sollte man zuerst nachdenken, bevor man aus einem Gefühl heraus handelt. Verstehst du das?
- Dann haben Gefühle also nie recht?
* Doch sicher! Manchmal ist es sogar besser nach einem Gefühl zu handeln.
- Das versteh ich nicht. Wie weiss man dann ob ein Gefühl recht hat oder nicht?
* Hmmm...also...das ist eine gute Frage. Ehrlich gesagt, weiss ich das auch nicht so recht. Ich muss mal darüber nachdenken. Aber lass uns jetzt den Tisch decken.

 

Hallo dola,

Miriam stellt eine berechtigte Frage- dass die Mutter nicht darauf antworten kann, ist nicht erstaunlich, schließlich gibt es keine einfache Antwort. Durch diese Gestaltung der Geschichte gibst Du zwar einen Denkanstoß, verlagerst aber das Problem der potentiellen Antworten (von `Lösungen´ mag man gar nicht sprechen!) gänzlich auf den Leser. Dadurch bleibt die angesprochene Problematik konturlos. Da der Text aus der Sicht eines Kindes geschrieben ist, nehme ich an, dass Du als Autor diese Einfachheit in Kauf nimmst. Trotzdem sollte der Text noch bearbeitet werden, damit eine echte Geschichte mit thematischer oder Handlungsdynamik entsteht.
Den Titel halte ich für ungünstig, Miriam ist letztlich nicht der Focus der Geschichte.

Schreibfehler müssten auch korrigiert werden, z.B.

„Okey“ - Okay
„schmipfe“ - schimpfe
„erklähr“ - erkläre

Die Kenntlichmachung der Dialogpartner ist zwar unüblich, aber unterstützt das Lesen, so ist eine zwar einfache, aber auch nicht gänzlich schlechte Geschichte entstanden. Die Reaktion der Mutter, gewissermaßen das Abtauchen von der Theorie zu alltäglichen Praxis trifft das Verhalten von Erwachsenen gut. Das Verhalten Miriams zu beginn der Geschichte (Möhre schenken lassen) klingt etwas antiquiert.

Alles Gute,

tschüß… Woltochinon

 

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