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Mira hör doch endlich!

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21.10.2003
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Mira hör doch endlich!

Gerade läuft Tom und Jerry im Fernsehen. Den Inhalt und die Handlung dieser Trickserie kann Mira auch ohne ständiges Nachfragen verstehen. Längst hat Miras Mutter keine Geduld mehr, ihrer Tochter dauernd zu erklären, warum jemand im Film das macht, was er gerade macht und was gesprochen wird.

Gespannt und konzentriert verfolgt Mira, welche Streiche sich Tom und Jerry gegenseitig spielen. Die Bilder erklären alles und Mira muss keinen mit ihren ewigen Fragen nerven. Außerdem beschweren sich keine Nachbarn über den lauten Fernseher.

Noch während sie gemütlich auf dem Sofa sitzt und fern sieht, ruft ihre Mutter ihr aus der Küche zu, dass sie doch bitte ihre Spielsachen aus dem Flur wegräumen soll, damit niemand drüberfällt. Mira reagiert nicht. Sie hat zwar gehört, dass ihre Mutter etwas gerufen hat, verstanden hat sie jedoch nichts und denkt, dass ihre Mutter wahrscheinlich zu ihrem kleinen Bruder, der wild in der ganzen Wohnung herumtobt, gesprochen hat.

Auch Minuten später sitzt Mira deshalb noch vor dem Fernseher und hat ihr Spielzeug noch nicht aus dem Flur weggeräumt. Schließlich kommt ihre Mutter, genervt von Miras Eigensinn, wutentbrannt ins Wohnzimmer gestürzt, schaltet den Fernseher aus und schreit Mira an, ob sie auf ihren Ohren sitzt und dass sie jetzt endlich aufräumen soll. Miras Mutter fragt sich, woher ihre Tochter diese Faulheit hat, nie hören will und man ihr immer alles dreimal sagen muss.

Traurig, mit Tränen in den Augen und sehr verwirrt, weil sie nicht weiß, was ihre Mutter so in Rage gebracht und was sie falsch gemacht hat, geht Mira in den Flur um aufzuräumen. Sie hat verstanden, dass sie aufräumen soll, aber warum hat ihre Mutter sie so angeschrien? Sie hätte es ihr doch auch ganz normal sagen können.

 

Hi Jerry!

Stilistisch gesehen kann ich an deiner Story nichts aussetzen.

Allerdings lässt mich der inhaltliche Aspekt mit einem Fragezeichen auf dem Gesicht zurück. So wie ich das verstehe, ist Mira schwerhörig. Und meiner Ansicht nach geht auch hervor, dass die Mutter das weiß (wieso steht sonst das mit dem Erklären im ersten Absatz?). Wieso schreit dann aber die Mutter etwas aus der Küche ins Wohnzimmer, wobei sie genau weiß, dass Mira das nicht so gut versteht? Irgendwie komm ich mit diesem Punkt nicht klar. Auch dieser Satz hier:

Miras Mutter fragt sich, woher ihre Tochter diese Faulheit hat, nie hören will und man ihr immer alles dreimal sagen muss.
:confused:
Die einzige Erklärung, die ich hierfür habe ist die, dass keiner über Miras "Behinderung" Bescheid weiß - aber eine Mutter sollte das dennoch merken (Mütter merken doch sonst auch immer alles, gerade das, was sie nichts angeht), es sei denn, sie interessiert sich nicht für ihre Kinder. Egal, was in diesem Fall jetzt stimmt, vielleicht solltest du diesen Punkt besser darstellen.

Abgesehen davon würd ich sagen, dass deine Geschichte... hm... naja, sagt mir nicht ganz zu. Etwas, was ich vermisse ist der Spannungsbogen. In dem Moment, wo die Mutter Mira ruft und Mira nicht reagiert, weiß man, dass die Mutter ins Wohnzimmer kommt und Mira anschreit. Mir fällt leider gerade nichts ein, wie du die Spannung in der Geschichte anders gestalten könntest, aber vielleicht hast du selbst eine Idee, oder jemand anders hat einen Einfall.

Greetinx
Alisha

 

Hallo Jerry,
also ich muss mich da Alisha anschliessen, komme mit dem Inhalt Deiner Geschichte auch nicht so ganz klar.
Einen Sinn würde es nur machen, wenn die Mutter nichts von der Schwerhörigkeit ihres Kindes wissen würde, was aber durch den Satz: "Längst hat Miras Mutter keine Geduld mehr, ihrer Tochter dauernd zu erklären, warum jemand im Film das macht, was er gerade macht und was gesprochen wird" unlogisch ist.
Sehr unwahrscheinlich finde ich allerdings auch, wie genervt die Mutter reagiert, als Mira nicht gleich antwortet, als sie ruft.
"Schließlich kommt ihre Mutter, genervt von Miras Eigensinn, wutentbrannt ins Wohnzimmer gestürzt, schaltet den Fernseher aus und schreit Mira an, ob sie auf ihren Ohren sitzt und dass sie jetzt endlich aufräumen soll. Miras Mutter fragt sich, woher ihre Tochter diese Faulheit hat, nie hören will und man ihr immer alles dreimal sagen muss."
Ich glaube nicht, dass eine Mutter, die weiss, dass ihr Kind schwerhörig ist, so reagieren würde.
Könnte Mira denn nicht auch durch ein Höhrgerät geholfen werden?

Ausserdem finde ich, dass der Text auch etwas länger sein könnte.

Ich hoffe, Du lässt Dich jetzt nicht entmutigen.
Vom Schreibstil her hat mir Deine Geschichte gefallen.

LG
Blanca

 

Hallo Jerry!

Muß mich den anderen leider anschließen was die Unstimmigkeiten betrifft. Habe die Geschichte (herunter)gelesen, und was ich schmerzlich vermißt habe war, daß sie auf keinen Schlußpunkt hinausläuft. Was war jetzt genau die Pointe oder die Aussage? Stünde es nicht im "Jahr des Behinderten" Forum, wäre es gar nicht verständlich. Und ich weiß nicht ob man sich nur auf den Kontext, in welche Kategorie die Geschichte vorher eingeordnet wurde, verlassen sollte, damit die Wirkung einer Geschichte sich entfalten kann. Sprich: nur weil ich vorher weiß, das das Mädchen womöglich behindert ist, ist die Geschichte überhaupt zu verstehen.

 

Hallo Jerry!
Also ich kann mich den anderen nicht anschließen, ich finde die Geschichte sehr lebensnah geschildert, allerdings kann dies daran liegen, dass ich diese und ähnliche Situationen erlebt habe.

Natürlich weiß die Mutter, das mit ihrer Tochter etwas nicht stimmt, aber sie weiß nicht was, sie denkt sie sei faul und schwer von Begriff (und damit muss sie nicht unbedingt eine "Rabenmutter" sein, sondern einfach eine vielbeschäftigte Frau, die wahrscheinlich zwischen Arbeit und mehreren Kindern hin und her pendelt (ein Bruder wird ja erwähnt)). Ihre Tochter kommt dabei (wahrscheinlich ungewollt) zu kurz, das Erklären beim Fernsehen ist anstrengend, Mira selbst hat wahrscheinlich, je nachdem wie alt sie ist, Tricks entwickelt, wie Lippenlesen und eine sensible Wahrnehmung, so dass die Mutter ihre Schwerhörigkeit wohl tatsächlich nicht mitgekriegt hat, und daher ihr faules, störrisches, nicht hören "wollendes" Kind anschreit.
Leider entspricht dieses Szenario viel zu häufig der Wahrheit, womit ich die Glaubwürdigkeit deiner Geschichte absolut nicht in Frage stelle.

Allerdings gebe ich meinen Vorrednern in einem Punkt Recht: Du könntest all das, was ich gerade ausgeführt habe, auch deutlicher in deiner Geschichte ausdrücken, z.B. die Mutter genauer charakterisieren, mehr von Mira erzählen (Schule etc.). All das würde der Geschichte mehr Gehalt geben, und so wäre sie auch für diejenigen verständlich, denen eine solche Situation völlig fremd ist.

Also bis dann, schöne Grüße
Barrash

 

Hallo zusammen,
danke erst mal für eure Kritiken.

Ich frage mich gerade, ob ich mich zu unklar ausgedrückt habe, oder ob es andere Gründe dafür gibt, dass die Mehrheit der Leser nicht so ganz mit dem Text klar kommt... Ich vermute ganz einfach mal, dass zu diesem Thema noch viel Aufklärungsbedarf besteht...

Ein paar Punkte als Anmerkung zum Inhalt:
Miras Mutter weiß nicht, dass ihre Tochter nicht richtig hört. Nicht alle Eltern merken, was mit dem Kind nicht stimmt - dass etwas nicht stimmt, ist ihrer Mutter schon klar, sie muss ja ständig alles was im Fernsehen passiert, erklären. Vielleicht denkt sie, dass das Nachfragen ganz andere Ursachen hat (Unkonzentriertheit, langsames Verstehen der Zusammenhänge,...) Manche Eltern wollen es auch einfach nicht wahrhaben oder die Hoffnung hat, dass es mit der Zeit schon "von selbst" wieder besser wird. Es geht doch aus dem Text nur hervor, dass etwas nicht stimmt, nicht aber was genau.
Leider ist es heutzutage immer noch so, dass gerade Schwerhörigkeit nicht früh genug entdeckt wird. Deshalb kommt es auch zu solchen Reaktionen wie der vom Miras Mutter, die einfach nur aus Unkenntnis herrühren.

Wenn bekannt ist, dass ein Kind nicht richtig hören kann, ist die schnellstmögliche Versorgung mit guten Hörgeräten natürlich unumgänglich. Doch selbst wenn jemand mit Hörgeräten versorgt ist, heißt das nicht, dass man alles wieder hört „wie früher“ oder wie ein Normalhörender. Auch dann kann unter Umständen die Sprache im Fernsehen oder Zurufe aus einiger Entfernung nicht verstanden werden.

Zu Udo:
Hmm, einen Schlusspunkt... habe im Moment leider keine rechte Vorstellung, was Du genau damit meinst...

Vielleicht sowas?:
Einige Monate später kann ein Autofahrer gerade noch rechtzeitig bremsen. Mira ist ihm beim Spielen ohne Vorwarnung und ohne die warnenden Rufe ihrer Mutter zu hören vor sein Auto gelaufen. Geschockt von diesem Erlebnis bringt Miras Mutter ihre Tochter endlich zu einem HNO-Arzt, der nach einigen Tests den von Miras Mutter schon lange gehegten Verdacht bestätigt und eine mittelgradige Schwerhörigkeit feststellt.


Und zum Schluss: Diese Geschichte hat sich genau so abgespielt und spielt sich immer noch oft genug so oder so ähnlich ab. Leider...


Viele Grüße

 

Hallo Jerry!

Mit deiner Erklärung macht das ganze endlich mehr Sinn. Ich denke der Punkt, daß es überhaupt um Schwerhörigkeit geht, ist völlig an mir vorbeigelaufen.

Gerade läuft Tom und Jerry im Fernsehen. Den Inhalt und die Handlung dieser Trickserie kann Mira auch ohne ständiges Nachfragen verstehen. Längst hat Miras Mutter keine Geduld mehr, ihrer Tochter dauernd zu erklären, warum jemand im Film das macht, was er gerade macht und was gesprochen wird.

Den Anfang habe ich völlig anders verstanden: ich dachte Mira sei eher geistig zurückgeblieben und hätte deshalb Probleme den Inhalt zu verstehen, und nicht daß sie es akkustisch nicht hören kann. Da Tom & Jerry inhaltlich simpler ist könne dann auch sie so etwas verfolgen. Und der Satz, daß Miras Mutter ihr öfters Dinge erklären muß, läßt den Leser auch automatisch implizieren, daß ihre Mutter um dieses Problem weiß.

Darum hat es für mich auch keinen Sinn gemacht, warum sie am Ende ihr (evtl.) geistig behindertes Kind anbrüllt oder auf was es überhaupt hinauslaufen soll! Denke das war auch das Problem manch anderer Leser. Versuche solche Fehlinterpretationen zu vermeiden, weil der Leser immer versucht die Lücken selbst zu ergänzen.

 

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