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Millionen Legionen

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17.06.2008
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Millionen Legionen

Der Würfel raste durch den Interraum. Es war nur ein kleiner, silberner Würfel mit vollkommen glatter Außenhülle und einer Kantenlänge von etwa einem Zentimeter.
Jedenfalls wenn man ihn aus einiger Entfernung betrachtete.
Ging man ein kleines Stück näher heran, so etwa ein- oder zweihundert Millionen Kilometer, dann wurde der Würfel ein wenig größer, und seine Oberfläche offenbarte eine poröse, leicht körnige Struktur.
Ging man noch einen Schritt näher heran, einen etwas größeren Schritt als eben, vielleicht fünf- oder sechshundert Millionen Kilometer, dann war der Würfel schon recht groß, und man sah, dass er sich in Wirklichkeit aus vielen vielen winzig kleinen Kügelchen zusammen setzte, die gemeinsam diese Form bildeten.
Und wenn man sich die nächsten paar Schritte sparte und sich direkt zum Würfel begab, dann wurde aus jedem dieser winzig kleinen Kügelchen ein dreitausend Kilometer durchmessender, kugelförmiger, interstellarer Schlachtkreuzer mit silberner Außenhülle, zweihunderttausend Stück an der Zahl, die in perfekter Formation mit einer Geschwindigkeit von zwölftausend Lichtstunden pro Sekunde ihrem Ziel entgegen schossen.
Jeder einzelne dieser Kreuzer verfügte über einen energetischen Schutzschild. Die Schilde aller Schiffe wiederum waren miteinander verbunden, bildeten einen gigantischen, die gesamte Formation umspannenden Metaschild, der in der Lage war, ein Vielfaches jener Energien zu absorbieren, wie sie im Inneren eines gewöhnlichen schwarzen Loches existierten.
Der Grund dafür, warum die Schilde so primitiv waren, lag darin zu finden, dass die Antroponianer die letzten fünftausend Jahre ihrer technologischen Evolution den Schwerpunkt auf die Entwicklung offensiver Angriffswaffen gelegt hatte. Kaum eine dieser Waffen war jemals zum Einsatz gekommen. Alleine ihr Vorhandensein reichte schon aus, um potentielle Widersacher vor Angst und Grauen in die Knie gehen zu lassen. Aber das hinderte die Spezies nicht daran, fleißig weiter immer größere und schrecklichere Waffen zu konstruieren. Sie hatte nicht die Hälfte des Universums unter ihre Knechtschaft gezwungen, indem sie Risiken einging oder sich in Sicherheit wiegte. Wer konnte schon ahnen, welche unaussprechlichen Gefahren in der anderen Hälfte des Universums auf der Lauer liegen mochten.
Im geographischen Zentrum des Würfels befand sich das Kommandoschiff. Und im Zentrum des Kommandoschiffs wiederum befand sich die Kommandozentrale, die etwa ein fünftel des gesamten Schiffsvolumens einnahm.
Drei Millionen Männer und Frauen arbeiteten an ebenso vielen Konsolen. Deren vereinigtes Summen, sowie das Murmeln unzähliger Gespräche durchdrangen den Raum, übertönten noch das dezente Sirren der Luftaustauscher, deren Umwälzpumpen verhinderten, dass sich in den oberen Bereichen der gigantischen Halle Gewitterwolken bildeten.
Unter anderem waren es Techniker, Analytiker, Programmierer, Psychologen, Funker, Codierungs- und Decodierungsspezialisten und Taktik- und Strategieexperten, die hier arbeiteten. Sie analysierten, definierten, katalogisierten, simulierten, überwachten Systeme, erstellten Protokolle und Berichte usw. Hinzu kamen ein paar tausend Leute, deren Aufgabe darin bestand, den Kaffee zu holen und die Mülleimer zu leeren, sowie zwei oder drei völlig unqualifizierte Personen, die vom gewaltigen, unpersönlichen Bürokratieapparat einfach an eine Konsole gesetzt worden waren und nicht den blassesten Schimmer hatten, was zum Teufel sie hier eigentlich tun sollten.
Eintausendfünfhundert Leute waren für die Kommunikation mit den anderen Schiffen verantwortlich, überwachten die gewaltigen Datenmengen, die zwischen den Schlachtkreuzern hin und her schossen. Dreitausend Männer saßen an den Sensoren, scannten unaufhörlich den Raum in einem Umkreis von viertausend Lichtjahren, um auf einen möglichen, wenn auch völlig unwahrscheinlichen Angriff rechtzeitig vorbereitet zu sein. Zwanzigtausend Arbeiter waren für die Systemüberwachung abgestellt, überprüften wieder und immer wieder die Anlagen des Schiffes, um eine mögliche Fehlfunktion bereits im Entsehen zu beheben.
Die letzte Fehlfunktion auf einem Schlachtschiff der Raumflotte hatte es vor neunhundert Jahren gegeben. Damals war eine Toilette in den Mannschaftsquartieren verstopft gewesen. Ein Gummihandschuh, ein Wischlappen und drei Minuten Arbeit hatten den Schaden behoben. Dennoch waren die Sicherheitsvorkehrungen verzehnfacht worden.
An einer Seite der Kommandozentrale hingen fünf riesige Bildschirme, jeder von ihnen mit einem Durchmesser von mehreren Kilometern. Auf einem war eine Außenansicht zu sehen. Kleine blitzende Punkte, Sterne und Sonnensysteme, die in Sekundenbruchteilen vorbeiflitzten. Auf einem zweiten Bildschirm prangten die technischen Daten des Schiffes. Geschwindigkeit und Energieverbrauch, Entfernung zum Ziel, Ankunftszeit, Bereitschaft der Mannschaft und der Waffensysteme usw. Auf den übrigen drei Bildschirmen liefen die Informationen ab, die man aus den ausgestrahlten Radio- und Fernsehsignalen des Zielplaneten ermittelt hatte.
Viertausend Psychologen waren damit beschäftigt, vielfältige psychologische Profile zu erstellen. Achttausend Militärexperten analysierten die taktischen und militärischen Schwächen des Opfers. Zehntausend Wirtschaftsexperten und Verwaltungsfachleute arbeiteten an der wirtschaftlichen Ausbeute des Zielplaneten. Die Bevölkerungsdichte und der evolutionäre Entwicklungsstand der Bewohner spielten dabei ebenso eine Rolle wie die Bodenbeschaffenheit und die Rohstoffvorkommen des Planeten selbst. Das Zielobjekt war bereits analysiert und katalogisiert, bestimmte Landstriche bestimmten Aufgaben zugewiesen, die Rohstoffvorkommen berechnet, in Simulationen abgebaut und verteilt, die Bevölkerung entsprechend ihren Fähigkeiten in Gruppen eingeteilt und bestimmten Sklavenarbeiten zugewiesen noch bevor der erste Soldat der Invasionsarmee einen Fuß auf die Planetenoberfläche gesetzt hatte, noch bevor der Planet überhaupt wusste, dass ihm eine Invasion bevor stand.
All diese Aufgaben und Tätigkeiten waren bereits abgeschlossen gewesen, Wochen bevor die Invasionsflotte überhaupt gestartet war. Dennoch beschäftigten sich zehntausende von Experten mit nichts anderem, wälzten immer die gleichen Informationen wieder und wieder durch, erstellten immer neue Berichte, Protokolle und Analysen.
Diese Spezies ging wirklich auf Nummer sicher.
Admiral Korp stand auf einer kleinen, freischwebenden Plattform im Zentrum der Halle. Neben ihm stand sein Adjutant, der gleichzeitig sein persönlicher Berater war. Außer den beiden befanden sich noch vier hochrangige Offiziere hier, die an Konsolen standen.
Die Plattform maß zwölf Meter im Durchmesser. Und sie war das Zentrum des Spinnennetzes. Hier liefen alle Informationen zusammen. Und von hier ging alle Befehlsgewalt aus. Per Echtzeitübertragung war der Admiral in der Lage, mit nur einem kurzen Befehl die gesamte Flotte seinen Wünschen und Launen gemäß handeln zu lassen. Seine Autorität und seine Befugnisse waren dabei ebenso unbegrenzt wie seine Loyalität an den blinden Glauben, die Unterwerfung des gesamten Universums sei das einzig sinnvolle Ziel, das ein Volk anstreben konnte. Der Glaube an Gott war in seiner Spezies unbekannt. Wäre ihr ein derartiges Konzept zu Ohren gekommen, so hätte sie sofort mit der Entwicklung einer entsprechenden Waffe begonnen, um den allmächtigen Herrscher von seinem Thron zu schießen.
Der Zielplanet war noch etwa eine Stunde Flugzeit entfernt. Alle Schiffssysteme liefen automatisch. Die Invasionsstreitmach – mehrere Millionen Soldaten auf diesem Schiff und genau so viele auf jedem anderen Schiff der Flotte – war bewaffnet, stand in Bereitschaft und wartete nur noch auf den Einsatzbefehl.
Mit anderen Worten: Es gab gerade nichts zu tun für den Admiral. Deshalb leistete er sich den seltenen Luxus, ein wenig in sich hinein zu schmunzeln, während er die ablaufenden Datenpakete auf den Bildschirmen beobachtete.
Sein Adjutant sah das leise Lächeln, und er interpretierte es richtig. Seit beinahe dreißig Jahren bekleidete er die Position des Admirals engsten Ratgebers. Er hatte an seiner Seite gestanden, als der Admiral noch Kapitän auf einem vergleichsweise niedrigrangigem Schlachtschiff gewesen war. Er hatte an seiner Seite gestanden, als er die Rebellion im C-11-Quadranten blutig niederschlug. Er hatte an seiner Seite gestanden, als er das Tlaxi-System von den Tlaxianern befreite, was bedeutete, dass er die ganze Rasse – immerhin zwölf Milliarden Individuen – blutig niedermetzelte. Er hatte an seiner Seite gestanden bei so vielen Schritten auf des Admirals Karriereleiter. Heute hatte er manchmal den Eindruck, den Admiral besser zu kennen als sich selbst.
„Wirklich zuvorkommend von den Fremden, uns alle relevanten Daten via Radio- und Fernsehübertragung zuzusenden. Das hat unserem Spionagedienst eine Menge Arbeit erspart“, wandte er sich an seinen Vorgesetzten.
Der Admiral, in Stimmung für ein wenig Smal Talk, lächelte und nickte leicht. „Fürwahr“, entgegnete er. „Es kommt nicht oft vor, dass wir eine neue Sklavenrasse auf dem Silbertablett serviert bekommen.“
„In letzter Zeit kommt es allgemein recht selten vor, dass wir eine neue Sklavenrasse in unser Reich eingliedern können“, gab der Adjutant zu bedenken.
„Es ist recht ruhig geworden da draußen“, sagte der Admiral philosophisch. Und dann: „Aber der große Expansionsschlag wird kommen. Fast die Hälfte des Universums liegt noch unerforscht vor uns. Die Zeit der Aufregung und der ruhmreichen Siege steht bevor.“
Der Adjutant schnaufte. „Seit eintausend Jahren redet der Hohe Rat jetzt schon vom großen Expansionsschlag. Aber außer dass wir aufrüsten und aufrüsten und noch einmal aufrüsten geschieht nichts. Manchmal frage ich mich, ob...“
„Der Expansionsschlag wird kommen!“ fiel Admiral Korp ihm mit strenger Stimme ins Wort. „Wenn wir ihn nicht mehr erleben, dann eben unsere Kinder, unsere Enkel oder deren Enkel. Zeit spielt keine Rolle, wie Sie sehr wohl wissen sollten.“
Die Gestalt des Adjutanten straffte sich. „Zu Befehl, Herr Admiral!“
Damit war das Gespräch beendet. Der Admiral wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Bildschirmen zu.
Es war tatsächlich selten, dass sich ein Planet so anbot. Angesichts der Analyse der Radio- und Fernsehsignale allerdings war es in diesem Fall keineswegs überraschend. Es handelte sich um eine Jungrasse, die gerade eben ihre ersten zaghaften Schritte hinaus ins All tat. Sie verfügte weder über die Technologie, um ihren Planeten mit einem Tarnschild zu umgeben, noch über eine Einsicht in die Notwendigkeit, so etwas zu tun. Der Großteil der Bevölkerung schien zu glauben, dass es im Universum vor Leben wimmelte, das in den meisten Fällen friedlicher Natur sei.
Dabei handelte es sich um einen weit verbreiteten Irrglauben bei so kindlichen Völkern. Die Realität sah natürlich ganz anders aus. In Wirklichkeit war das Universum ein kalter, harter Ort. Es gab hier keine Friedfertigkeit, keine alten, weisen Rassen, die von Planet zu Planet zogen, um zurückgebliebene Spezies bei der Lösung ihrer Probleme zu helfen und sie in die große galaktische Gemeinschaft aufzunehmen.
Ebenso verhielt es sich mit der Häufigkeit des Lebens. Es gab unzählige Galaxien, die still und tot im All lagen, gigantischen gestrandeten Walen gleich. Billiarden und Aberbilliarden von Planeten, öde Kugeln aus Fels und Sand, auf denen nicht einmal Mikroben oder Bakterien existierten. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Himmelskörper intelligentes Leben hervorbrachte, war astronomisch gering.
Das Universum war ein kalter, ein Stiller und dunkler Ort. Und es war ein trauriger Ort. Wenn man genauer darüber nachdachte, so konnte man in Depressionen verfallen. In diesem Zusammenhang schätzte der Admiral sich glücklich, über keinerlei Phantasie zu verfügen.
Der Admiral seufzte leise und schüttelte den Gedanken ab. Es wurde Zeit, die Zielrasse aus ihrem Schlaf zu rütteln, ihren Traum zu beenden, ihr also klar zu machen, dass die unerbittliche Realität sich mit lichtzerquetschender Geschwindigkeit ihrem Planeten näherte.
„Wie weit sind wir noch entfernt?“ fragte er.
Ein Offizier, der an einer Konsole stand, gab Antwort.
„Herr Admiral, wir werden den Zielplaneten in vierundzwanzig Minuten erreicht haben.“
Admiral Korp nickte befriedigt.
„Sehr gut. Öffnen Sie einen Hyperfunkkanal. Ich werde der Spezies die Möglichkeit einer bedingungslosen Kapitulation geben.“


Adrian Smith saß vor einem Funkgerät. Er trug einen hellgrauen, billigen Anzug. Keine Krawatte. Der Hemdkragen war gelockert. Seine Gestalt strahlte eine gewisse Schlaffheit aus. Er wirkte unmotiviert und gelangweilt.
Seinen Abschluss in Physik hatte er als Viertbester gemacht. Der Viertbeste von mehr als zweihundert Studenten. Danach stand ihm die ganze Welt offen. Es gab so viele Dinge, die er hätte tun können. Er hätte weiter studieren und seinen Doktor oder gar Professor machen und dann selbst unterrichten können. Er hätte Astrophysiker werden können. Er hätte in die Privatwirtschaft gehen, Patente entwickeln und viel Geld verdienen können.
Aber seine Entscheidung stand fest!
Er wollte dort arbeiten, wo die Post abging, wie er selbst es auszudrücken beliebte. Dort wo seiner Meinung nach die Zukunft der Erde lag. Er wollte Teil des wichtigsten und bedeutsamsten Projektes sein, das die Menschheit jemals in Angriff genommen hatte.
S.E.T.I.
Die Suche nach extraterestischer Intelligenz.
Wenn es zu einem Kontakt zwischen den Menschen und einer außerirdischen Spezies käme, dann würde er an der Front stehen. Sein Verstand würde einen Verstand berühren, der unzählige Lichtjahre entfernt einen völlig anderen evolutionären Weg gegangen war. Vielleicht konnte er sogar mit den Außerirdischen reden. Eine Form gemeinsamer Kommunikation musste gefunden werden. Ja vielleicht musste er bei einem spontanen Kontakt sogar diplomatische Funktionen ausüben.
So hatten seine Träume ausgesehen, damals, als er noch jung und enthusiastisch und, wie er im Nachhinein zugeben musste, ziemlich naiv gewesen war. Inzwischen arbeitete er seit acht Jahren im Institut, den größten Teil davon in der Nachtschicht. Seine Aufgabe bestand darin, ab und zu ein paar Knöpfe zu drücken, was die Radarschüsseln neu ausrichtete, wodurch ein kosmisches Hintergrundrauschen durch ein anderes kosmisches Hintergrundrauschen ersetzt wurde. Den größten Teil seiner schlecht bezahlten Arbeitszeit verbrachte er damit, vor dem Computer zu sitzen und Tetris zu spielen.
Gelegentlich erfassten die Radarschüsseln einen chinesischen Spionagesatteliten, was für etwas Abwechslung sorgte. Das aufregenste Ereignis seiner Karriere hatte vor drei Jahren statt gefunden, als ein Wetterballon in eine ungewöhnlich große Höhe aufgestiegen und dort geplatzt war. Das hatte für einigen Trubel gesorgt. Es dauerte Stunden, bis das Signal identifiziert war und Entwarnung gegeben wurde.
Seine Kollegen erzählten noch heute mit Begeisterung davon.
Und dann gab es noch Situationen wie diese hier. Zugegeben, das war zumindest neu. Es war auch ziemlich albern. Aber es bot wenigstens ein bisschen Abwechslung.
Er beugte sich ein wenig nach vorne, legte den Finger auf den Sendeknopf des Funkgerätes und warf seinen Kollegen ein schiefes Grinsen zu. Zwei von ihnen saßen nahebei auf einem Schreibtisch und unterdrückten ein Lachen.
„So, so“, sprach er in das Funkgerät. „Sie sind also Admiral Korp vom Planeten Antropon. Und Sie fordern die sofortige bedingungslose Kapitulation des Planeten Erde, wenn ich Sie richtig verstanden habe.“
„So ist es“, entgegnete der Irre. „Wenn Sie sich unterwerfen, verzichte ich möglicherweise darauf, Ihre Städte zu bombardieren.“
„Ah, ja“, sagte der Mann. „Das ist wirklich sehr nett von Ihnen.“ Sein Gesichtsausdruck war der eines Erwachsenen, der mit einem begriffsstutzigen Kind spricht. „Und wenn wir uns weigern...“
„Wenn Sie Widerstand leisten, werden wir Ihre Zivilisation und Ihre Kultur in den Boden stampfen!“
„Oh, das wäre nicht gut. Nein, bestimmt nicht. Aber sind Sie Sich auch wirklich sicher, dass eine Million Legionen dafür ausreichend sind?“
Seine Kollegen kicherten leise.
Einhundert Millionen Legionen! Elitesoldaten! Speziell ausgebildete Invasionstruppen! Die härteste und gnadenloseste Streitmacht, welche unser Reich jemals hervorgebracht hat!“
Der Irre klang nun wirklich gereizt.
Der Mann seufzte leise. Er hatte genug gespielt. Es wurde Zeit, diesem Blödsinn ein Ende zu setzen.
„Also gut, du Volltrottel, jetzt hör mir mal gut zu. Ich habe keine Ahnung, wie du es schaffst, auf dieser Frequenz zu senden. Und es interessiert mich auch nicht. Aber wenn du dich noch einmal in unseren Funkverkehr einschaltest, lokalisieren wir deine Position über Dreieckspeilung. Und dann bekommst du einen Arschtritt, dass du mit Worp acht direkt auf deinen Heimatplaneten zurückfliegst.“
Er schaltete das Funkgerät aus und schüttelte den Kopf.
Was für ein Idiot.
Er wandte sich wieder seinem Tetrisspiel zu.


Admiral Korp stand mit offenem Mund auf der Kommandobrücke. Er war sprachlos vor lauter Verblüffung. Niemals zuvor hatte es jemand gewagt, so mit ihm zu reden.
Sein Ratgeber, sowie die Offiziere, die die Brücke mit ihm teilten, starrten ihn entsetzt an. Keiner hatte den Mut, auch nur ein Wort zu sagen.
Der Admiral schloss den Mund wieder und runzelte die Stirn. Er öffnete den Mund, stockte und schloss ihn wieder. Er war völlig verwirrt, konnte kaum einen klaren Gedanken fassen.
Schließlich atmete er einmal tief durch.
Als er sich an seinen Adjutanten wandte, klang seinen Stimme ruhig und sachlich.
„Wann haben wir das Ziel erreicht?“
Der Adjutant warf einem der Offiziere einen Blick zu. Der sah auf seine Konsole und gab Antwort.
„In neun Minuten, Herr Admiral.“
Admiral Korp nickte gedankenversunken, als wäre das genau die Antwort gewesen, die er erwartet hatte.
„Aktivieren Sie den Energieexpotentialbeschleuniger“, sagte er mit sachlicher Stimme.
Das Schweigen, das diesen Worten folgte, war ebenso entsetzt wie das Vorherige, aber um etliche Grade kälter.
Der Adjutant räusperte sich unbehaglich und beugte sich zum Admiral herüber.
„Herr Admiral“, sagte er leise. Er flüsterte fast. „Sind Sie Sich wirklich sicher, dass Sie den Energieexpotentialbeschleuniger aktivieren wollen?“ fragte er. „Sie wissen doch: Wenn Sie diese Waffe einsetzen, zerstören Sie nicht nur den Planeten, das Sonnensystem und die Heimatgalaxie der Fremden, sondern auch mehrere tausend Nachbargalaxien in weitem Umkreis.“
„Genau das ist meine Absicht“, entgegnete der Admiral fest. „Ich werde an dieser unverschämten Rasse ein Exempel statuieren.“
Der Adjutant nickte langsam. Genau das hatte er befürchtet. Nun, letztendlich hatte dieser Planet es sich selbst zuzuschreiben.
Er wandte sich an einen der Offiziere. „Sie haben den Admiral gehört! Energieexpotentialbeschleuniger aktivieren!“
„Zu Befehl!“
Der Energieexpotentialbeschleuniger war die mächtigste und neueste Waffe, welche das Reich jemals entworfen hatte. Sie war noch niemals in der Praxis eingesetzt worden. Ihre Vernichtungskraft war so verheerend, dass selbst den skrupellosesten Führern bei der bloßen Vorstellung der Schrecken in die Knochen fuhr.
„Energieexpotentialbeschleuniger aktiviert“, meldete der Offizier. „Sechs Minuten bis zur Feuerbereitschaft.“
Ein leises Summen im Hintergrund wurde langsam lauter, während der Schiffsreaktor hochfuhr. Auf jedem einzelnen Schiff der Flotte lief nun der gleiche Prozess ab. Die vereinigte Energie wurde in die Akkumulatorspulen geleitet. Bei voller Aufladung der Spulen und dem Abschuss der Waffe würde die Energie sich nach außen entladen, wodurch die Detonationskraft sich durch einen komplizierten Prozess noch einmal vielfach verstärkte. Dadurch konnte ein Raumsektor von mehreren Millionen Lichtjahren Durchmesser gleichzeitig abgedeckt werden.
Die fremde Spezies hatte den Admiral wirklich verärgert.
„Der Energieexpotentialbeschleuniger ist aufgeladen und Feuerbereit“, meldete der taktische Offizier.
„Wir haben das feindliche Sonnensystem erreicht“, meldete der Navigationsoffizier.
„Verringern Sie die Geschwindigkeit und bringen Sie uns in Feuerposition“, befahl der Admiral.
Die Flotte fiel aus dem Interraum heraus, durch den Hyperraum hindurch und in den Normalraum zurück. Als sie den äußeren Planeten des Systems passierte, betrug ihre Geschwindigkeit nur noch vierzehnfache Lichtgeschwindigkeit. Sie näherte sich dem Zielplaneten – es war der Dritte des Systems – wobei sie weiterhin stark verlangsamte.
Als der Zielplanet in Sichtweite geriet, flog die Flotte nur noch mit normaler Lichtgeschwindigkeit.
Als sie den Mond des Zielplaneten passierte, hatte sie auf einen Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit abgebremst.
Die Flotte erreichte die Atmosphäre des Zielplaneten, drang in sie ein und näherte sich der Planetenoberfläche.
Sie näherte sich einem bestimmten Kontinent auf der Planetenoberfläche.
Sie näherte sich einem bestimmten Land auf dem Kontinent.
Sie näherte sich einem bestimmten Landstrich in dem Land.
Sie näherte sich einem bestimmten Tal in dem Landstrich.
Sie näherte sich einer bestimmten Wiese in dem Tal. Eine Wiese, auf der eine riesige Radarschüssel stand.
Die Flotte verlangsamte weiter und hielt auf einen bestimmten Abschnitt der Wiese zu, auf eine einzelne Löwenzahnblume, auf die Blüte der Blume, auf ein einzelnes gelbes Blatt der Blüte und drang in es ein.
Die Flotte passierte Zellen und Zellkerne, Moleküle, glitt an Atomen und Atomkernen, dann an Quarks und Subquarks vorbei. Schließlich stoppte sie irgendwo im Ultrasubatomaren Mikrobereich, wo einige winzige Teilchen um ein anderes Teilchen kreisten.
„Feuer!“ bellte Admiral Korp.
Die Blüte der Löwenzahnblume machte blitsch.
Blütenfetzen und Pflanzensaft spritzen weg. Kleine gelbe Blätter regneten zu Boden.
Ein Hase hoppelte erschrocken davon:
Eine Grille zirpte verwirrt:
Sonst geschah nichts...
Das wird ihnen eine Lehre sein, dachte Admiral Korp mit grimmigem Lächeln. Dann befahl er dem Navigator, Kurs auf die Heimat zu nehmen.
Die Flotte beschleunigte rasch und verschwand wenige Sekunden später im Interraum, näherte sich mit Höchstgeschwindigkeit ihrem Heimatplaneten, an Bord einen gutgelaunten Admiral, der sich darauf freute, der politischen und militärischen Führungsspitze die Nachricht eines weiteren glorreichen Sieges zu überbringen.

 

hallo!

Du überschüttest mich hier wieder mal mit riesigen Zahlen, Kilometerangaben und allerlei durch ihre übermäßige Verwendung unspektakulär gewordene Größenverhältnisse, dass ich mich wirklich anstrengen musste, die Geschichte wenigstens bis zum Ende zu überfliegen. Mein Hauptsächlicher Kritikpunkt liegt darin, dass du die Pointe durch Unwahrheiten möglich machst. Hättest du dir einfach Maßeinheiten ausgedacht, welche erfunden ... die Pointe wäre dir (zumindest gegenüber Gelegenheit Sciencefiction-Lesern, denn eingefleischte dürften die Pointe spätestens ab der Hälfte erkennen) vielleicht gelungen. Das Problem ist ganz einfach: du erzählst uns von einer riesigen, unvorstellbar Mega Super überdimensionalen Krass-ey-Mann-ist-das-aber-groß Flotte, und am Schluss kommt nur "Ätsch, ist doch nur ein Millionstel Millimeter".

Unabhängig davon solltest du dir allerdings überlegen, ob es wirklich sinnvoll ist, deine Leser gleich mit oben genannten Beschreibungen zu erschlagen. Ich verstehe schon, du wolltest durch die Übertreibung den Gag am Schluss steigern, aber das ist aufgrund der Unwahrheit am Anfang leider in die Hose gegangen. Trotzdem fand ich ein paar deiner Ideen ziemlich amüsant. Die große Halle mit der Umwälzpumpe gegen Gewitter zum Beispiel, oder die Blume am Schluss.

Tut mir leid, das war mir zu viel Text für zu wenig Geschichte.
Georg

 

Hallo ichwersonst,

diese Pointe ist mir zum ersten Mal irgendwo in Douglas Adams' fünfteiliger Anhalter-Trilogie untergekommen. Da habe ich mich weggeschmissen vor Lachen. Gut, damals war ich noch jünger und begeisterungsfähiger, aber ich glaub nicht, dass das der Grund ist, warum mich deine Version nicht so vom Hocker reißt.
Die Zahlenkolonnen sind wirklich sehr trocken, nach einer Weile nerven sie bloß noch. Du hast grade noch rechtzeitig einen Dialog eingebaut, bevor ich vollkommen das Interesse verloren hätte. Der Anfang, wo man sich schrittweise dem Würfel nähert, ist sehr visuell - er würde vielleicht in einem Film gut funktionieren, in einer Geschichte ist es meines Erachtens sehr ungünstig. Es gibt da keinen Protagonisten, niemanden, mit dem sich der Leser identifizieren kann. Es gibt nur einen Würfel, der sich als Raumschiffflotte entpuppt, die dann weit ausführlicher als nötig beschrieben wird.
Das ganze ist wirklich fürchterlich abstrakt. Deine supergefährliche weltraumerobernde Spezies hat nicht mal einen Namen!

Hinzu kommt, dass die Pointe aus meiner Sicht nicht funktioniert, wenn du das hier machst:

Sie war recht klein, gemessen an der Größe des Schiffs. Ihr Durchmesser betrug nur zwanzig Kilometer.

Denk dir um Himmels willen eine komisch klingende außerirdische Maßeinheit aus, ansonsten wirkt die Pointe wie Leserverarsche (haha, die benutzen zwar die Maßeinheit Kilometer, aber die bedeutet etwas ganz anderes!).

Was mir ganz gut gefallen hat, war die Szene mit dem SETI-Mitarbeiter. Das war ansatzweise witzig. Allerdings: wenn du ihm schon eine Kurzbiografie (Physik-Abschlussnote und so) verpasst, dann darf er doch wohl auch einen Namen haben :)

Generell würde es deiner Geschichte glaube ich gut tun, die ganzen Zahlen durch mehr Namen und Begriffe zu flankieren. Wenn die komisch genug sind, kriegst du dadurch vielleicht noch ein paar Lacher - die Pointe wird nur bei echten Science Fiction-Newbies zünden (wenn ich sie schon kenne, dann ist sie wirklich ziemlich bekannt :)).

Grüße von Perdita

 

Der Gag war schon alt, bevor Fenrir sein Invasoren-landen-auf-Kuhfladen-Comic geziechnet hat. Adams bringt ihn als Neben-Witz, verpackt in seine unnachahmliche Schreibe. Da macht das Lesen selbst dann Spaß, wenn man den Gag schon kennt. Kann man von Deinem Stil leider noch nicht behaupten.

So ein Gag taugt vielleicht für eine Instantforget-Comedy auf RTL II, aber keinesfalls für eine Pointen-Kurzgeschichte, zumal mancher Leser sich am Ende verarscht vorkommen wird.

Bitte, bitte, nicht solche billig-Witzchen. Denk dran, dass die erste Idee selten die beste ist, weil sie offenbar (da es ja die erste ist, klar?) sehr nahe liegt. Da sind also sehr wahrscheinlich schon andere Autoren drauf gekommen. Und in der SF geht es eben (auch) um Ideen. Neue Ideen, gute Ideen. Zur Kunst des Schreibens gehört auch der Mut, schlechte Ideen zu verwerfen. Schreiben und Lesen selbiger sind reine Zeitverschwendung.

Es gibt nun wirklich genug vielversprechende Themen, die man bearbeiten kann. Lies unsere Empfehlungen, Nova, Golem, Earth Rocks, Telepolis, Spiegel Online, Technology Review oder unseren Thread über SF des 21. Jahrhunderts. Wenn Dir dann nix besseres einfällt, weiß ich's auch nicht.

Ja, lies viel bevor Du schreibst: Denn ohne Input kein Output!

Ran!

 

Hallo an alle.

Danke für die Rückmeldungen, auch wenn die wohl nicht so toll ausgefallen sind.
Was dieses "Die Story ist alt"-Ding betrifft, so bin ich grundsätzlich der Meinung, dass auch eine alte Idee gut verpackt werden kann. Ist mir nicht gelungen, ok, und ich will diese Kritik auch nicht abschmettern. Ich wollt's einfach mal erwähnt haben.:)

@Schrei Bär

Du überschüttest mich hier wieder mal mit riesigen Zahlen, Kilometerangaben und allerlei durch ihre übermäßige Verwendung unspektakulär gewordene Größenverhältnisse
Ok ok, ich habs begriffen.:D Hast recht. Ich habe versucht, das zu entschärfen, und werde da in Zukunft drauf achten.
Unabhängig davon solltest du dir allerdings überlegen, ob es wirklich sinnvoll ist, deine Leser gleich mit oben genannten Beschreibungen zu erschlagen.
Na ja, um mal ganz ehrlich zu sein, Hand aufs Herz und so, und nachdem ich mir die Geschichte in Hinblick auf eure Kommentare noch einmal durchgelesen habe... Ohne diese Super-Mega-Giga-übelstübertreib-Sache bleibt von der Geschichte eigentlich nicht viel übrig.:lol:(dies ist ein selbstironisches Lachen)


@Perdita

diese Pointe ist mir zum ersten Mal irgendwo in Douglas Adams' fünfteiliger Anhalter-Trilogie untergekommen
Damit haust du mich echt vom Hocker. Ich kenn das Buch nämlich echt nicht. Und mir hat ein Bekannter schon mal gesagt, dass eine andere Geschichte von mir ihn auch an Douglas Adams erinnern würde. Seltsam...
Davon mal abgesehen: Eine fünfteilige Trilogie?:confused:
Der Anfang, wo man sich schrittweise dem Würfel nähert, ist sehr visuell - er würde vielleicht in einem Film gut funktionieren, in einer Geschichte ist es meines Erachtens sehr ungünstig.
Das ist jetzt echt schwierig. Dieses visuelle, filmhafte ist ein grundlegendes Element meines Schreibstils. Das steckt echt verdammt tief in mir drin. Ein Bekannter (ein anderer, nicht der von eben) hat mal gemeint, das wäre meine Stärke. Jetzt sagst du das Gegenteil. Ich denke, ich werde mal abwarten, wie dazu die allgemeine Meinung ist, auch bei noch folgenden Geschichten, und mich dann erst entscheiden, weil ich für eine entsprechende Veränderung meinen Stil echt radikal ändern müsste.
Das mit dem Namen der Spezies und des Physikers habe ich geändert. Könnte vielleicht eine Schwäche von mir sein. Werde da in Zukunft drauf achten.

lg ichwersonst

@Uwe Post

Der Gag war schon alt, bevor Fenrir sein Invasoren-landen-auf-Kuhfladen-Comic geziechnet hat.
Kann man von Deinem Stil leider noch nicht behaupten.
So ein Gag taugt vielleicht für eine Instantforget-Comedy auf RTL II
Bitte, bitte, nicht solche billig-Witzchen.
Ich bin ja durchaus kritikfähig. Aber wenn du außer "Die Story ist alt und dein Schreistil ist scheiße" nichts zu sagen hast, dann lass es besser ganz bleiben. Und an deinem Umgangston könntest du auch mal arbeiten.
Man kann davon ausgehen, dass jeder, der hier eine Geschichte reinstellt, sich sehr viel Mühe gegeben hat, und sehr viel Zeit und Emotionen in diese Geschichte investiert hat. Ich finde es unter aller Sau, wenn dieses vielleicht sehr ernst gemeinte Werk dann mit ein paar vor Sarkasmus tropfenden Sätzen ohne Nennung irgendwelcher Details ungespitzt in den Boden gerammt wird.

 

Hallo nochmal,

Ich kenn das Buch nämlich echt nicht.

Da ist dir aber was entgangen! Das ist doch ein absoluter Klassiker! Gut, es ist Geschmackssache, aber nach der Art, wie du schreibst, vermute ich wirklich stark, dass es dir gefallen würde. Besorg dir die Bücher mal, die gibt's bestimmt billig bei Amazon oder Ebay. Ich wollte dir aber nicht unterstellen, du hättest die Idee da raus genommen - Adams war selbst bei weitem nicht der erste, der diese Idee hatte. Er hat sie nur sehr hübsch umgesetzt. :)

Eine fünfteilige Trilogie?

Ja. Klingt komisch, ist aber so. :) (Ich glaube, es war ursprünglich als Trilogie geplant und hieß dann später als die beiden letzten Bücher kamen halt immer noch so - Band 4 und 5 gefallen mir persönlich auch nicht mehr so gut wie die ersten drei).

Dieses visuelle, filmhafte ist ein grundlegendes Element meines Schreibstils. Das steckt echt verdammt tief in mir drin. Ein Bekannter (ein anderer, nicht der von eben) hat mal gemeint, das wäre meine Stärke. Jetzt sagst du das Gegenteil.

Also ich wollte dieses Stilmittel jetzt nicht definitiv verdammen. Terry Pratchett macht das sehr oft (und Douglas Adams hat es auch gern gemacht), und der ist einer meiner Lieblingsautoren. Aber ... ich sag es mal so: Man macht es sich als Autor nicht gerade einfach, wenn man so einsteigt. Der Einstieg in die Geschichte geht oft leichter, wenn man sozusagen im Kopf eines Protagonisten anfängt. Und bei dieser Geschichte kommt die Schwierigkeit hinzu, dass eben diese vielen Zahlen da sind - neben der visuellen Information muss das arme Lesergehirn also ständig dieses abstrakte Zeugs verarbeiten was schon im Matheunterricht keinen Spaß gemacht hat :D Das könnte die Ursache dafür sein, dass der Einstieg etwas trocken wirkt.

Grüße von Perdita

 
Zuletzt bearbeitet:

Man kann davon ausgehen, dass jeder, der hier eine Geschichte reinstellt, sich sehr viel Mühe gegeben hat, und sehr viel Zeit und Emotionen in diese Geschichte investiert hat
Es tut mir Leid, aber Du hast Dir zum Beispiel nicht die Zeit genommen, Deine Idee selbstkritisch zu hinterfragen. Und das gehört halt dazu, zumindest zu einer Ideen-Gattung wie der SF.
Außerdem schreibst Du offenbar SF, ohne besonders viel SF gelesen zu haben (der Anhalter ist Pflichtlektüre) oder Dich über wichtige Werke der SF überhaupt informiert zu haben (sonst wärst Du über Adams gestolpert, er steht nun wirklich in jedem Buchladen im SF-Regal). Glaubst Du wirklich, das funktioniert? Eine Literaturgattung schreiben, ohne sie gelesen zu haben? TV-Serien gelten nicht als Ersatz ;)
Es tut mir Leid, wenn Dich meine Kritik verletzt. Wir gehen hier sehr offen miteinander um, und auch etwas wie "die Idee ist so blöd wie uralt und die Mühe nicht wert" muss selbstverständlich in aller Deutlichkeit gesagt werden, auch wenn es Dir hart vorkommt. Es entspricht nun einmal den Tatsachen.
Was Dir sicher selbst aufgefallen wäre, wenn Du Dich etwas mehr mit dem Genre auseinandergesetzt hättest.

Was den visuellen Stil angeht: Manchmal funktioniert der ausgezeichnet. Und ich würde Perditas Vorschlag, lieber "in einer Figur" zu beginnen, nur bedingt unterschreiben. Dein Einstieg wirkt aber nicht filmhaft, unter anderem wegen der Maßeinheit und der Zahlen. Die würde man im Kino ja wohl nicht eingeblendet bekommen ;)
Außerdem verwendest Du "man", das halte ich auch für ungünstig, um den Filmstil zu imitieren. Die Kamera muss im Kopf des Lesers sein. Also eher so:
Etwas nähert sich. Aus der Tiefe des Interraums. Silbergrau, immer schneller. Hat das Etwas Würfelform? Ja, jetzt siehst du die glatten Kanten, sie rasen auf dich zu ... und vorbei. Du konntest nur ganz kurz einen Blick auf körnige Strukturen werfen. Eine Oberfläche, porös, vielleicht lebendig ... du weißt es nicht, konntest nicht genug erkennen. Dieser winzige Augenblick genügte nicht.
Aber du wirst es herausfinden.

Okay, das ist jetzt wohl ein anderer Film, aber Du siehst vielleicht den Unterschied ;)

 

@ Uwe

Mein Kommentar war deutlich zu hart und trägt den Charakter einer Kurzschlussreaktion. Ich bitte dafür um Entschuldigung.
Aber du hast halt teilweise wirklich eine echt ätzenden Sarkasmus drauf.;) Ich kann mir vorstellen, dass es Leute gibt, die sich neu auf dieser Seite anmelden, die gerade erst ganz unsicher ihre ersten ein oder zwei zaghaften Geschichten geschrieben haben, und dann von dieser ungespitzt in den Boden ramm Sache so abgeschreckt sind, dass sie diese Seite nie wieder betreten und ihre schriftstellerischen Ambitionen über den Haufen werfen. Schonungslose Kritik ist ok. Will ich haben und will ich auch geben. Aber es kommt halt drauf an, wie man diese Kritik verpackt. Vielleicht wäre das ja mal einen Gedanken wert.

Dein Einstieg wirkt aber nicht filmhaft(...)Außerdem verwendest Du "man", das halte ich auch für ungünstig
Stimmt. Jetzt wo du es sagtst, sehe ich es auch.:D Das "man" ist nicht nur ungünstig, sondern katastrophal. Ich überlege mir, wie ich diese Szene ändern könnte, bzw. ob die Geschichte einer Überarbeitung überhaupt noch wert ist. Wie bereits zu Schrei Bär gesagt: Ohne diese Übertreibungen ist da eigentlich keine Geschichte mehr.:)
Noch einmal Verzeihung für meine etwas zu deutlichen Worte. Ich hoffe du bist nicht böse.

lg ichwersonst

 

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