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Milchkaffee

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05.11.2005
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Milchkaffee

Seine Hand liegt auf der glatten Oberfläche der Kaffeetasse. Obwohl er nach außen hin so ruhig scheint, sehe ich wie er mit sich ringt und es in ihm brodelt. Er hat schöne Hände, gerade und mit breiten Nagelbetten, die Fingernägel kurz geschnitten, aber nicht so kurz, dass es abgekaut aussieht. Klavierspielerhände, hätte meine Oma gesagt. Kurz treffen sich unsere Blicke, er probiert ein Lächeln, das nicht gelingen will und das ich nicht erwidere, schnell schaut er wieder in seinen Kaffee. Wie schwach er ist. Seinen Kaffee trinkt er mit viel Milch und zwei Stück Zucker, wie ein Bubi. Schwarz hätte ich sympathisch gefunden, aber genug Kreativität um darauf zu kommen, habe ich ihm ohnehin nicht zugetraut.
Ich trinke Tee, Karamell, natürlich ohne Zucker.
Wir schweigen und ich weiß, dass ihm das unangenehm ist. Ich genieße es, ihm zu zusehen wie er kämpft, wie er mich für sich einnehmen will, was ich vehement und zugegeben ein bisschen grausam ausdauernd abblocke. Ich bin ihm überlegen und das gefällt mir, obwohl es mich nicht stolz machen sollte ihn so zu sehen.
Das habe ich schon gemerkt, als ich ihn in mich verliebt gemacht habe, dass er zu einfach war für mich. Es war nicht schwierig. Ein klassischer Anhänger, der jemanden sucht der ihn leitet, dem er nachlaufen kann, wie ein Hund seinem Herrchen.
Nur suche ich niemanden, bei dem ich nur pfeifen muss, damit er springt. Mein Vor- und sein Nachteil, dass er das nicht weiß.
„Und wie geht es dir so?“ Seine Stimme versagt, er muss sich räuspern um den Satz zu vollenden.
Ich lächele halb, ein bisschen arrogant und doch so, dass er sich am liebsten über den Tisch beugen würde um mich zu küssen. Das kann ich gut, dieses Lächeln. Übung macht den Meister, bloß gibt es in meinem Fachgebiet kein Zertifikat. Wie schade.
„Gut“, sage ich direkt in seine Augen, „es könnte nicht besser sein“
Er nickt, vermutlich kann er nichts sagen. Der Arme.
„Sag mal …“, ich rühre einen Moment in meinem Tee, schaue ihm ein bisschen dabei zu wie er nicht fähig ist in meine Augen zu schauen, sehe zu, dass meine Zunge bei dem ‚l’ einen Wimpernschlag lang meine Vorderzähne streift, was ihn verrückt macht, „wieso wolltest du mich unbedingt sehen?“
Er sackt noch ein wenig mehr in sich zusammen, wenn das möglich ist. Es amüsiert mich, dass er anscheinend tatsächlich bis hierher einen Rest Hoffnung gehabt zu haben scheint, dass auch ich das Bedürfnis haben könnte ihn wieder zu sehen. Erbärmlich.
Er setzt sich auf, schaut mich an. Sein letzter Versuch, der allerletzte Funke Kampfgeist. Es fängt an mir wirklich Spaß zu machen. Fast bin ich froh, dass ich nach seinem ewigen Bitten und Betteln diesem Treffen zugestimmt habe, eigentlich nur um meine Ruhe zu haben.
„Das kann es doch nicht gewesen sein. Nach allem was war. Wir haben uns so gut verstanden, ich habe noch nie einen Menschen wie dich getroffen, mit dem ich lachen und reden kann und der so warmherzig ist.“
Ich muss mir auf die Backen beißen, um nicht zu lachen.
„Ich habe noch nie so intensiv für jemanden empfunden, seit diesen Tagen in Spanien gibt es nur noch dich für mich. Ich habe dein Gesicht vor Augen, wenn ich einschlafe und genauso, wenn ich aufwache. Ehrlich, ich hab' probiert es zu lassen und unsere Zeit zu vergessen aber immer wenn ich gerade dabei bin alles in den Hintergrund zu drängen, ist irgendetwas da was mich abhält. Dann muss ich wieder daran denken, wie du am Strand liegst und die Wellen hinter uns rauschen und wie dein Gesicht so nah vor meinem ist, dass ich dein Herz schlagen höre und den Sand sehe der sich hartnäckig unter deinem rechten Auge festhält, weil du einfach zu wunderbar bist und er dich nicht los lassen kann.“
Er schaut starr aus dem Fenster und trotzdem sind seine Augen so lebendig, ganz und gar auf diese Tage in Spanien gerichtet, in denen er mir von der Trennung seiner Eltern erzählte und wir uns, die Füße im Meer, am Strand liebten. Beziehungsweise ich ihn liebte, er war zu unbeholfen und zu glücklich. Obwohl er nichts gesagt hat, bin ich sicher, dass es sein erster Sex war.
Sein Blick kehrt zurück zu mir.
„Dem Sand geht es wie mir, Zoe. Ich will und kann und darf dich nicht vergessen, weil ich dich liebe.“
Gute Güte, das war nicht schlecht. Vermutlich aus sämtlichen Kitschromanen seiner Mutter zusammengeklaut. Er schaut mich so flehend an, wie nur ein Anhänger es kann, 'hab mich doch lieb' sagen seine zwar gewöhnlichen, aber nicht unattraktiven blauen Augen und trotzdem erkenne ich ein rezessives bisschen Zufriedenheit. Das macht mich rasend. Nicht mir mir, Kleiner. Ich bin nicht wie all diese gewöhnlichen, dummen, naiven Mädchen aus deiner Schule. Nicht wie meine Mutter, die sich von ihren Typen alles gefallen und alles mit sich machen lässt. Ich bin was Besonderes und ich bin eigenständig. Niemals, nie, nie werde ich abhängig sein von jemandem wie dir, allein in einem großen Haus mit einem Kind, während du deine Sekretärin vögelst.
Ich habe dich in der Hand und nicht umgekehrt.
Mein Blick ist kalt und teilnahmslos, als ich sage: „Das war ein netter Vortrag. Nur weißt du, sehe ich das alles ein klein wenig anders als du. Du warst Urlaub, verstehst du. Ein kleiner Flirt, ein kleiner Fick in heißem Sand, nur Spaß. Mit dir hatte das nichts zu tun, es hätte genauso gut mit jedem anderen sein können. Mir hat das alles nichts bedeutet. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, weiß ich auch, dass das falsch war. Ich hätte sorgsamer aussuchen müssen. Dann hätte ich vielleicht jemanden gefunden, der mir nicht mit dem Gejammer über seine Eltern den letzten Nerv raubt.
Und bestimmt hätte ich jemanden gefunden, der es mir wenigstens besorgen kann.“
Seine Lippen sind hart aufeinander gepresst. Gut so, eine schöne Reaktion. Langsam komme ich herunter. Ich stehe auf, mein Stuhl schleift leise über den Holzboden. Ich gehe mit langsamen Schritten auf ihn zu, streichele sachte mit meinen Fingern durch seine kurzen Haare.
„Na ja, lass dich nicht entmutigen. Heutzutage kann man operativ ja alles …“ Ich schaue kurz zu dem Reißverschluss seiner Jeans „ein bisschen größer machen“
Beinahe berühren sich unsere Nasenspitzen. „Sei nächstes Mal einfach ein bisschen weniger langweilig, mehr interessiert, als nur auf dich fixiert dann kann es sein, dass sogar du jemanden findest“
Ein kleiner Moment vergeht, während ich die Reaktion meiner Worte genieße.
„Ein schönes Leben wünsche ich“
Dann gehe ich mit schnellen Schritten aus dem Café, streife im Gehen meinen Mantel über und stelle mir das Geräusch der Tränen vor, die gerade sanft und leise in seinen Milchkaffee tropfen.

 

Hallo Muecke,
du beschreibst hier - gar nicht mal so schlecht - wie die Protagonistin mit einer totalen Lusche von Typen im Cafe sitzt und sie ihn mit Genuss fertigmacht. Das ist alles gut und schoen, aber die wichtigste Frage, die mir beim Lesen aufkommt, wird nicht beantwortet. Warum um alles in er Welt tut sie das? Warum hat sie sich ueberhaupt erst mit ihm eingelassen, da sie ihn ja offensichtlich total verachtet. Sucht sie sich nur maennliche Weicheier aus, um sie dann zu verspotten? Warum laesst der Typ das zu?
Es wird fuer mich nicht klar, warum alle beide sich so benehmen, Es fehlt ihr Motiv und auch seins, warum er sich das bieten laesst. Denn das waere ja die eigentliche Geschichte.

gruss, sammamish

 

Hey sammamish,

Also, die Geschichte ist einfach diese Szene, ein Mädchen und ein Junge im Cafe, sie ist ein kaputter, eitler, fieser Teenager und er einfach ein Typ der sie toll findet. Es soll mehr auf sie fixiert sein, auf ihren Charakter und darauf was sie macht und warum. 'Sie' ist ein typisches Mädchenbild der heutigen Zeit mit Eltern die keine Zeit haben für sie, in ihrem Job auf- und in der Famillie untergehen. Also nicht glücklich sind, sich nicht kümmern, vielleicht redet die Mutter schlecht über Männer usw.
'Nicht mir mir, Kleiner. Ich bin nicht wie all diese gewöhnlichen, dummen, naiven Mädchen aus deiner Schule. Nicht wie meine Mutter, die sich von ihren Typen alles gefallen und alles mit sich machen lässt. Ich bin was besonderes und ich bin eigenständig. Niemals, nie, nie werde ich abhängig sein von jemandem wie dir, allein in einem großen Haus mit einem Kind, während du deine Sekretärin vögelst.'
Hier wollte ich eigentlich deutlich machen warum sie so mit diesem Typ umgeht, der sie mag. Sie hat Angst vor Abhängigkeit, will nicht eingeengt werden und hat keine Lust sich nach jemandem zu richten.
Vielleicht ist sie auch einfach ein bisschen unsicher und verbirgt das hinter Arroganz und kann echte Gefühle nicht zulassen, weil sie eben durch ihre Eltern und die Paare in ihrem Umfeld zu verstört ist.
Das muss ich dann wohl irgendwie noch deutlicher machen, schade das du es nicht als Geschichte empfunden hast, das sagt man oft zu dem was ich schreibe, ich habe mir eigentlich Mühe gegeben nicht nur zu erzählen sondern teilhaben zu lassen, vielleicht muss ich die Charaktere und die Geschichte noch vertiefen.
Vielen Dank fürs Lesen & lieben Gruß

 
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Hallo Mücke,

schade, dass du in deiner Antwort auf den ersten Kommentar schon die Stelle zitierst, aus der hervorgeht, woraus die geringschätzige und verächtliche Haltung der Protagonistin gegenüber „Männern“ resultiert.
Aufmerksamen Lesern wäre das auch so aufgefallen.

Hätte sie nicht eine so vernichtende „Freude“ am Niedermachen ihres Gegenübers gehabt, dann wäre zu vermuten, dass die Wesenskonstellation (er schwach, sie stark) der beiden einfach nicht passt, dann aber hätte sie sich im Café ihm gegenüber erklärender verhalten.
So in etwa: <Es tut mir leid, dass du dich in mich verrannt hast, aber ich kann deine Gefühle nicht erwidern>.
(Es wäre das bedauernde Eingeständnis eines Irrtums geworden – ich habe es probiert, kann mich aber nicht verlieben.
Das wäre an sich ja verständlich, zumal es wissenschaftlich erwiesen ist, dass <Weibchen dazu neigen, sich starke Männchen suchen> und der „Milchbubi“ diesen Typus nicht darstellt.)

In deiner Geschichte aber zeigt die Protagonistin eine fast krankhafte Überreaktion, und die rührt von einer fehlgeleiteten Einstellung zum männlichen Geschlecht her.

Sie haut gnadenlos drauf, genießt geradezu ihre Macht über ihn, trifft ihn an den empfindlichsten Stellen, verhöhnt ihn und macht ihn reuelos nieder.

Und doch beschleicht mich bei einigen Stellen ( Beschreibung seiner Hände, seiner Augen und das Wort "lieben" mit Füßen im Meer) die Ahnung, dass sie nicht ganz so abgebrüht und herzlos ist, wie sie sich gibt.... diese "Abrutscher" ins Normale erstickt die Protagonistin allerdings sofort wieder.... sich ja nicht auf das Gegenüber einlassen!

Starker Abgang:
„… und stelle mir das Geräusch der Tränen vor, die gerade sanft und leise in seinen Milchkaffee tropfen.“


Ein paar kleine Anmerkungen zu Fehlern:

„Seine Hand liegt ruhig („ruhig“ weg / Wortwiederholung) auf der glatten Oberfläche der Kaffeetasse. Obwohl er nach außen hin so ruhig scheint, sehe ich wie (Komma) er mit sich ringt und es in ihm brodelt.“

„…die Fingernägel kurz geschnitten (Komma) aber nicht so kurz (Komma und „dass“) das es abgekaut aussieht.

„Schwarz hätte ich sympathisch gefunden (Komma) aber genug Kreativität (Komma) um darauf zu kommen (Komma) habe ich ihm ohnehin nicht zugetraut.“

„Ein klassischer Anhänger, der jemanden sucht (Komma) der ihn leitet, dem er nachlaufen kann (Komma) wie ein Hund seinem Herrchen.

„Nur suche ich niemanden (Komma) bei dem ich nur pfeifen muss, damit er springt.“

„Gut“(Komma) sage ich direkt in seine Augen (Komma) „es könnte nicht besser sein (Ausrufezeichen oder Punkt)“

„Sag mal …“ (Komma) ich rühre einen Moment in meinem Kaffee, schaue ihm ein bisschen dabei zu (Komma) wie er nicht fähig ist in meine Augen zu schauen, sehe zu, dass meine Zunge bei dem ‚l’ einen Wimpernschlag lang meine Vorderzähne streift, was ihn verrückt macht (Komma) „wieso wolltest du mich unbedingt sehen?“

Erbärmlich. (Ausrufezeichen)

„ …reden kann und der so warmherzig ist (Punkt)“

„Ich muss mir auf die Backen beißen (Ich würde vor dem erweiterten Infinitiv mit „um“ ein Komma setzen )um nicht zu lachen.“
(Es sind noch mehr Sätze mit dieser Art von erweitertem Infinitiv in deiner Geschichte. Mit einem Komma davor, liest es sich besser.)

„….Ich habe dein Gesicht vor Augen (Komma) wenn ich einschlafe und genauso (Komma) wenn ich aufwache…“

„… und trotzdem sind seine Augen so lebendig, ganz und gar in diesen Zeiten (Komma) in denen er mir von der Trennung seiner Eltern erzählte und…“
(der Ausdruck „ in diesen Zeiten“ gibt unklar wieder, was du ausdrücken willst)

„….“Kitschromanen seiner Mutter zusammen geklaut…“ („zusammengeklaut“ besser zusammen)

„…flehend an (Komma) wie nur ein Anhänger es kann …“

„Nicht mir mir, Kleiner.( Ausrufezeichen)“

„Ich bin was besonderes ( Besonderes) und ich bin eigenständig…“

„Wenn ich jetzt darüber nachdenke, weiß ich auch ( Komma und dass) das das falsch war.“

„Und bestimmt hätte ich jemanden gefunden (Komma) der es mir wenigstens…“

„Naja (Na ja) , lass dich nicht entmutigen…“

„….mehr interessiert (Komma) als nur auf dich fixiert dann…“

„Ein kleiner Moment vergeht (Komma) während ich die Reaktion meiner Worte genieße.


Formatierung/ Beispiele:
„Ich muss mir auf die Backen beißen um nicht zu lachen. „Ich habe noch nie so intensiv für jemanden empfunden, seit diesen Tagen in Spanien….““
Es wäre besser, wenn du die wörtliche Rede in eine separate Zeile setzen würdest.
An mehreren Stellen in deinem Text fügst du die Gedanken der Protagonistin unmittelbar an die wörtliche Rede des jungen Mannes an. Das stört den Lesefluss. Eine neue Zeile machte sich da besser.


Nun sind es doch viele Anmerkungen geworden.
An deiner Unsicherheit, Kommata zu setzen, musst du noch arbeiten.

Sprachlich kommt der Text mit den Ausdrucksvariationen und starken Verben gut rüber und liest sich, bis auf die Formatierung (fehlender Zeilensprung vor und nach wörtlicher Rede ), flüssig.
Auch die Titelwahl „Milchkaffee“ gefällt mir und weckt die Assoziation: <Milchbubi>.

Für mich eine runde Sache, wenn auch einige Kritiker vielleicht wieder sagen:<…da ist mir zu wenig Handlung drin, … das ist keine Geschichte, sondern nur eine Szene.>

Ich habe mich gerne mit deinem Text auseinandergesetzt.

Gruß
Kathso

 

Hey Kathso,

Es freut mich so, dass du die Geschichte gut verstehen konntest und du dich gerne mit ihr auseinandergesetzt hast, das ist ehrlich toll.
Ja das stimmt schon, eigentlich ist sie wohl nicht so hart wie sie tut oder wäre es nicht geworden wenn sie anders erzogen worden wäre vor allem auch im Umgang mit Männern. Das sind vielleicht die letzten Überreste eines normalen Gefühlslebens, das aber wie du schon sagst direkt wieder getilgt wird, weil sie nicht weiß wie sie diese Regungen einzuordnen hat.
Ich entschuldige mich für die katastrophale Kommasetzung, mir fehlt das Gefühl dafür wo ein Komma hingehört und wo nicht. Ich muss mich wohl möglichst bald mal hinsetzen und die Regeln auswendig lernen ...
Ich habe die Zeichensetzungsfehler korrigiert, bloß die Ausrufezeichen habe ich gelassen, ich mag Ausrufezeichen nicht gern.
Vielen lieben Dank für deine Zeit und Mühe.

Grüße,
Lu

 

Hallo Mücke!

Zunächst mal: mir hat Deine Geschichte gut gefallen.
Ich habe auch verstanden, das die Begründung für das Verhalten des Mädchens im verkorksten Elternhaus liegt, denke mir aber, Du hättest das evtl. noch in Details etwas vertiefen können.
Du könntest z.B kurz einfügen wie sich das Mädchen fühlt, als sie das Cafe verlässt oder indem Du weitere kurze Gedankenblitze einfügst, vielleicht bloß durch kurze Adjektive, die ihr Inneres etwas genauer wiederspiegeln als bloß in der Eindimensionalität ihrer Überheblichkeit.
Alternativ könntest du den Absatz in dem es um Ihre Eltern geht auch einfach um ein oder zwei Sätze erweitern, die etwas genauer beschreiben, was das Verhalten ihrer Eltern mit (aus) ihr gemacht hat.


Ansonsten gefällt mir sehr gut, wie Sie ihn beobachtet, die Kleinigkeiten in seinem Verhalten bemerkt und analysiert.


Schliesslich ist mir noch eine Sache aufgefallen:
Sie trinkt "Tee, Karamell, natürlich ohne Zucker..."
um kurz danach in ihrem Kaffee zu rühren?
;)

Liebe Grüße,


Urseli

 

Hey Urseli,

Schön, dass dir meine Geschichte gefallen hat.
Ich denke mal darüber nach, ihren Hintergrund noch ein bisschen zu vertiefen, ist wahrscheinlich eine gute Idee.
Das ich erst Tee und dann Kaffee geschrieben hab war natürlich ein Test, ich wollte mal schauen wer aufpasst :D
Nein natürlich nicht, gut dass dir das aufgefallen ist, hab ich jetzt geändert.
Danke fürs Lesen und Kommentieren,

Lieben Gruß
Lu

 

Hallo Mücke!

So, jetzt komme ich endlich dazu, dir einen Kommentar zu hinterlassen. Ich gehe gleich in die Details.

"Er hat schöne Hände, gerade und mit breiten Nagelbetten," => Breite Nagelbetten? Das ist ein Indiz für Schönheit? Also, mir würde so etwas ziemlich als letztes auffallen.

"Ich trinke Tee, Karamell, natürlich ohne Zucker." => Das würde ich umformulieren, schließlich ist Karamel reiner Zucker!

"ihm zu zusehen wie er kämpft" => zuzusehen

"ein bisschen grausam ausdauernd abblocke." => Kannst du das umformulieren? Ich bin mir nicht ganz sicher, was du sagen willst.

"Ich lächele halb" => Ein halbes Lächeln kann ich mir nicht vorstellen. Und wenn, dann: lächle.

"dass er anscheinend tatsächlich bis hierher einen Rest Hoffnung gehabt zu haben scheint" => Anscheinend gehabt zu haben scheint? Bitte umformulieren, das liest sich ja scheußlich.

"seit diesen Tagen in Spanien gibt es nur noch dich für mich." => Frage: Wie alt sind die eigentlich? Das hier klingt nach erwachsen. Und damit stellt sich die Frage: Warum "Jugend", nicht "Alltag"?

"Ehrlich, ich hab' probiert es zu lassen und unsere Zeit zu vergessen aber immer wenn ich gerade dabei bin alles in den Hintergrund zu drängen, ist irgendetwas da was mich abhält." => Nur ein Beispiel dafür, dass es an der Kommasetzung hapert. Unbedingt dran arbeiten.

"ich ein rezessives bisschen Zufriedenheit." => Rezessiv? Was soll denn das heißen? (Passt nicht zum Stil.)

"Nicht mir mir, Kleiner." => Hier unbedingt ein Ausrufezeichen. Auch wenn du sie "nicht magst", sie betonen etwas, und das hier muss doch wohl betont werden, nicht dahingelabert. (Ein RS-Fehler ist hier auch.)

"Ein kleiner Moment vergeht, während ich die Reaktion meiner Worte genieße." => Die Reaktion auf meine Worte. (Bei dir reagieren die Worte, nicht er.) Und wie sieht die aus? Das würde der Leser auch gerne erfahren.

„Ein schönes Leben wünsche ich" => Hier, und nicht nur hier, fehlt ein Punkt.

Inhaltlich möchte ich mich sammamish anschließen: Es wird nicht wirklich klar, warum sie sich zu Anfang auf ihn eingelassen hat. Dass sie nicht wie ihre Mutter werden will u.s.w., ist klar, sicher, aber warum hat sie sich gerade ihn ausgesucht, um ihn fertigzumachen? Das solltest du noch ein wenig nacharbeiten.

Was mir im Nachhinein noch auffällt:
"Seinen Kaffee trinkt er mit viel Milch und zwei Stück Zucker, wie ein Bubi. Schwarz hätte ich sympathisch gefunden," => Das hier am Anfang liest sich, als wäre es das erste Mal, dass er in ihrer Gegenwart irgendetwas trinkt. Das passt aber nicht zu dem Spanienurlaub, in dem sie seine Gewohnheiten bereits kennengelernt haben muss.

Positiv ist auf jeden Fall anzumerken, dass der Text für seinen Inhalt genau die richtige Länge hat und der Aufbau passt ebenfalls.

Grüße
Chris

 

"Ich trinke Tee, Karamell, natürlich ohne Zucker." => Das würde ich umformulieren, schließlich ist Karamel reiner Zucker!

Lieber Chris, hier muß ich mich als Rekordteetrinker kurz zu Wort melden. :klug:

Hier ist nämlich nicht gemeint, dass da ein häufchen Karamell im Tee ist, sondern, das der Tee mit Karamell-Aroma verfeinert ist.
(mein Freund würde sagen ruiniert, aber das ist Geschmackssache :anstoss:)
Also das Zeug schmeckt nur dezent nach Karamell, enthält aber vermutlich eher Chemie als Zucker.


(Ich für meinen Teil, würde ja eher den Schwarztee Vanille von Meßmer empfehlen. Aber das nur am Rande.)


Liebe Grüße,


Urseli.

 

An Urseli: Ich weiß, was Mücke meint. Ich habe geraten, es umzuformulieren, denn im Text steht: Karamel, nicht Karamelaroma. Karamel ist Zucker. Punkt.

 

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