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Meuterei

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03.08.2003
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Meuterei

Falls jemandem gewisse Parallelen zur kürzlich von Paul Schoeps gepostenen Geschichte "Brennendes Vakuum auffallen: Das ist keine gezielte Reaktion darauf (Diese Geschichte ist schon rund drei Jahre alt ...). Allerdings ist es nicht ganz zufällig, warum ich ausgerechnet diese Story genau jetzt poste. Versteht es bitte als kleines Experiment. :)
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Als könnte er damit die Entfernung zwischen sich und der kleinen, braun und orange gesprenkelten Welt verringern, trat Gregori Cyrus näher an den Hauptmonitor der Kommandoplattform.
Tatsächlich vermittelte die Wiedergabe das Gefühl, durch ein Fenster hinauszublicken. Der Luxus echter Fenster hätte in keinem Verhältnis zu der Gefahr gestanden, die durch kosmische Strahlung, kohärentes und unsichtbares Licht hoher Intensität, aber auch durch mechanische Einflüsse bestand. Schon vor den Anfängen interstellarer Raumfahrt waren die Ingenieure von bemannten Raumflugkörpern bemüht gewesen, solche Schwachpunkte in der Hülle zu vermeiden, während gleichzeitig Generationen von Psychologen Wege gefunden hatten, das Gefühl des Gefangenseins abzuschwächen, dass auch die erfahrensten Raumfahrer nie ganz abschütteln konnten.
In einer durch Technik bestimmten Konstruktion wie der des Mittleren Patrouillenkreuzers THOR war der Mensch nach wie vor der größte Schwachpunkt, und dennoch ein nicht wegzudenkender Bestandteil. Raumfahrt brauchte Motivation, die nur Menschen aufbrachten, und sie brauchte Entscheidungen, die nur Menschen treffen konnten.
Es war eine solche Entscheidung, die dafür sorgte, dass die kleine, braun und orange gesprenkelte Kugel, um die das Raumschiff seine Bahn zog wie ein hungriger Hai um einen im Wasser treibenden Schiffbrüchigen, nach wie vor ungestört seinen Tanz zwischen den Sternen aufführte.
Wäre es allein nach den Anordnungen gegangen, die wichtige Menschen fernab dieser Welt getroffen hatten, würde schon seit einer Stunde eine Wunde in der Haut des Planeten klaffen. Keine große Wunde, sondern vielmehr ein Nadelstich, den man selbst aus dem nahen Orbit, den die THOR eingenommen hatte, kaum wahrnehmen würde.
Doch Gregori hatte anders entschieden. Nicht, dass es ihn gestört hätte, der hässlichen Kugel unter sich, der man den Namen Culatapel gegeben hatte, einen Nadelstich zu versetzen. Es war der Gedanke, dass selbst dieser kleine Stich den Tod hunderter Menschen bedeutet hätte.
Wenn er seine Fantasie anstrengte, glaubte er ihn sehen zu können, jenen Ziellaser, der die Kolonie auf der Oberfläche fixiert hatte. Auf sein Kommando hin würden etliche Torpedos die für das menschliche Auge unsichtbare Markierung anpeilen, in bereits vorberechneten Winkeln in die dünne Atmosphäre eintreten und die fragilen Strukturen zerstören, die den Menschen dort unten das Überleben sicherten.
Angeblich ging von diesen Menschen eine Bedrohung aus, auf die man reagieren musste, doch genau daran hegte Gregori inzwischen Bedenken. Hätte auch nur einer der zwei Satelliten, die auf der selben Umlaufbahn, aber auf entgegengesetzten Seiten um die Welt kreisten, das Feuer auf die THOR eröffnet, wäre Gregori vielleicht nicht in Zweifel geraten. Wären bereits bei ihrem Eintreten in das kleine System vor 14 Stunden Raumboote aufgestiegen, um den Kreuzer abzufangen, hätte er vielleicht nicht gezögert.
Doch nichts dergleichen war geschehen. Die THOR hatte ungestört ihren Orbit eingenommen und befehlsgemäß alle Funkrufe von der Oberfläche ignoriert. Unwillkürlich entstand vor Gregoris geistigem Auge das Bild von Eingeborenen, die ihre Speere gegen den Himmel schwenkten; unfähig, etwas gegen sich auftürmende Gewitterwolken zu unternehmen.
Ein Signalton hallte durch die Brücke, und Gregori wandte den Kopf zur Kommunikationsstation, in der Hoffnung, dass die erwartete Antwort auf seine Rückfrage endlich eingetroffen war. Bereits während der Bewegung sagte ihm sein Verstand, dass dieses Signal etwas anderes bezeichnete: Jemand, der dazu berechtigt war, hatte die Brücke während der Gefechtsbereitschaft betreten.
Dass dieser jemand niemand anders als Serre Tolder war, konnte er nur als böswillige Ironie des Schicksals auffassen, auch wenn er mit niemand anderem gerechnet hatte.
"Haben Sie schon Antwort erhalten, Kommandant?", fragte der Offizier, während er die vier Stufen zur Kommandobühne erklomm.
"Bisher nicht", entgegnete Gregori. "Vermutlich müssen die neuen Informationen, die ich durchgeben ließ, erst verarbeitet werden." Außerdem brauchen Entscheidungen des VERBUND ihre Zeit, fügte er in Gedanken hinzu. Doch das war ein Thema, das in Gegenwart des Korrekturoffiziers besser nicht laut aussprach, sofern man keine Grundsatzdiskussionen provozieren wollte.
"Ich vermute eher, dass man etwas irritiert ist, weil Sie bei eindeutiger Befehlslage Rückfragen für nötig erachten." Er senkte die Stimme etwas. "Eventuell möchte man Ihnen auch stilvoll die Möglichkeit geben, mit dem Einsatz fortzufahren, ohne noch einmal nachdrücklich dazu aufgefordert zu werden."
"Die vorgefundene Situation entspricht nicht den Angaben, von denen die Weisung an mich begleitet wurde. Ich muss also davon ausgehen, dass die Anordnung auf falschen oder doch zumindest veralteten Informationen beruht. Eine Rückfrage erschien mir angemessen, und bevor ich keine Antwort erhalte, wird diese Operation nicht fortgesetzt."
Tolder schüttelte den Kopf. "Ich bin diese Diskussion leid, Kommandant. "Sie werden Ihre Befehle ausführen, oder ..."
"Oder was?", fragte Gregori Cyrus ruhig und musterte den Mann vor sich in einer Weise, die sonst nur lästigen Insekten vorbehalten blieb.
Nur vereinzelt wanderten Blicke der Brückenoffiziere zu den Streitenden. Bisher hatte man so getan, als würde es diesen Streit, nicht geben, aber nun war eine neue Runde eingeläutet worden. Der Korrekturoffizier hatte dem Kommandanten seine eindrucksvolle Körpergröße von über zwei Metern voraus, und Gregori war gezwungen, zu seinem Kontrahenten aufzublicken. Ebenso unleugbar war jedoch auch, wer in diesem Kräftemessen die psychische Überlegenheit besaß. Wenn Cyrus, einer der dienstältesten Kommandanten der Flotte, damit begann, einen jüngeren Offizier zurechtzuweisen, war dieser zwangläufig in die Ecke des dummen Jungen gerückt.
Tolder wusste das, und es trug erheblich zu seiner schlechten Stimmung bei. Er hatte den früheren Korrekturoffizier nur wenige Stunden vor Beginn dieser Mission abgelöst, und seit sie die Station Falx vor zwei Wochen verlassen hatten, war es immer wieder zu Reibereien zwischen ihm und dem Kommandanten gekommen.
Die Situation war zweifelsohne auf die unklar formulierten Kompetenzen der zwei Offiziere zurückzuführen. Der Korrekturoffizier unterstand direkt Administrator Skepter, dem Initiator dieses Einsatzes, und war nicht verpflichtet, den Anordnungen des Kommandanten zu folgen. Ebenso durfte er jedoch nur in die Kommandohierarchie eingreifen, wenn der Kommandant das Einsatzziel missachtete. Diese Sicherheitsmaßnahme war vom VERBUND für nötig erachtet worden, um den Überblick über die Raumflotte zu behalten, über eine Institution, die weder einzelnen Administratoren noch dem VERBUND als Ganzes direkt unterstand. Dieser Status beruhte auf einer Reihe historischer Entwicklungen und damit einhergehender Traditionen, zu denen auch die Tendenz der autarken Flottenteile zählte, bei sich bietender Gelegenheit die Vorgaben des VERBUND zu übergehen.
Aus Sicht des Korrekturoffiziers hatte Gregori Cyrus, Kommandant der THOR und zudem aktenkundiger Querulant, genau dieses vor.
"Ich habe Ihnen gesagt, dass ich auf die Bestätigung des Flottenoberkommando warte, was das weitere Vorgehen mit dieser Kolonie angeht", fuhr Gregori fort. "Und bevor ich diese nicht habe, werde ich keinen einzigen Schuss abzufeuern. Es mag stimmen, dass die Leute dort unten für eine Reihe von Sabotageakten verantwortlich sind und eine Separatistenmiliz aufbauen, aber bisher deutet nichts darauf hin. Ich habe nichts außer der Behauptung Ihres Administrators und ein paar offenkundig lückenhaften, wenn nicht sogar fehlerhaften Beweisen. Das genügt mir nicht, um jemanden zu bombardieren. Haben wir uns verstanden?"
"Die Order kam von Administrator Ngen Satton", schnappte Tolder. Er schien nicht zu bemerken, dass er unangemessen laut wurde. "Schon allein deshalb war es absolut überflüssig, die Befehle noch über das Flottenoberkommando laufen zu lassen!"
Gregori Cyrus trat einen Schritt auf Tolder zu. "Sie werden sich sofort beruhigen, oder ich lasse Sie von der Brücke entfernen."
Tolder setzte zu einer geharnischten Antwort an, schloss jedoch den Mund wieder, als ein Signal vom Kommunikationsstand das Eintreffen einer Nachricht verkündete.
"Antwort vom FOK, Kommandant. Nicht kodiert, aber die Authentizität ist bestätigt", meldete der Komm-Offizier.
"Lesen Sie vor", befahl Gregori und wandte den Blick einen Moment von Serre Tolder ab.
"An MPK THOR: Einsatz auf Culatapel ist nach vorliegenden Daten nicht bestätigt. Rückfrage beim VERBUND, Satton-Sektor, läuft. Orbit beibehalten. Kampfhandlungen vermeiden. Ende."
Der Komm-Offizier hatte die Nachricht in sachlichem, neutralen Tonfall verlesen, aber eine gewisse Erleichterung in seiner Stimme war unüberhörbar. Die Stammbesatzung der THOR war im Laufe vieler Dienstjahre praktisch von Hand verlesen worden, und eines der Kriterien bei der Auswahl neuer Besatzungsmitglieder war es für Gregori stets gewesen, dass eine gewisse Übereinstimmung der grundlegenden Einstellung bestand.
"Sie haben es gehört", meinte Gregori nach einer kurzen Höflichkeitspause, die nur dafür gedacht gewesen war, jede Spur hämischer Genugtuung aus seiner Stimme zu verbannen. "Wir warten."
"Nein, das tun wir nicht", erwiderte Tolder. "Ich enthebe Sie mit sofortiger Wirkung Ihres Kommandos, welches ich hiermit übernehme."
Gregori lächelte. "Mit welcher Begründung?"
"Ganz offensichtlich sind Sie nicht in der Lage, Anordnungen von höherer Stelle Folge zu leisten."
"Es liegt keine Verfehlung von meiner Seite vor. Seien Sie nicht albern."
Tolders imposante Erscheinung schien um ein paar weitere Zentimeter anzuwachsen, als sich der Offizier spannte. "Begeben Sie sich in Ihr Quartier. Sofort!"
Gregori wandte sich an den Diensthabenden, der sich in der Nähe bereithielt. "Oberleutnant Lung?"
Die untersetzte, stämmige Erscheinung von Frederik Su Lung vervollständigte das Trio auf der Kommandobühne. Dem breiten Gesicht des Diensthabenden war keine Regung anzumerken, aber das hatte nichts zu besagen, wie Gregori wusste.
Su Lung wurde nachgesagt, er hätte das Gesichts eines Souvenirhändlers aus Hongkong, dem man nicht ansehen konnte, ob er einem Touristen nun echtes, handgefertigtes Porzellan oder Industrienippes verkaufen würde. Diese Bemerkung, die man den Diensthabenden besser nicht hören ließ, hatte ihre Ursache nicht vorrangig darin, dass sein hellbrauner Teint und die schrägen, schmalen Augen verrieten, dass er Vorfahren im asiatischen Raum gehabt hatte. Das traf auf fast zwei Drittel der Schiffsbesatzung und auf mehr als jeden zweiten Menschen zu, der den bekannten Weltraum bevölkerte, und wäre daher kaum signifikant gewesen. Maßgeblicher war eher die berechnende, zuweilen frustrierend sachliche Art und Weise, mit der Lung für die Einhaltung der Vorschriften und Disziplin an Bord zu sorgen gewohnt war. Manchmal vergaß er dabei, dass die Raumflotte nie eine vorrangig militärische Institution gewesen war.
"Kommandant?"
"Korrekturoffizier Tolder ist derzeit offenbar nicht Herr seiner selbst. Lassen Sie sich seine Dienstwaffe aushändigen und führen Sie ihn in sein Quartier. Er darf es bis auf Weiteres nicht verlassen."
"Verstanden, Kommandant", bestätigte der Brückenoffizier und trat zu Tolder. "Bitte folgen Sie mir."
Tolders Haltung ließ vermuten, dass er die Absicht hatte, den Diensthabenden zu ignorieren. Doch als dieser näher trat, um seiner Aufforderung Nachdruck zu verleihen, reagierte er schnell und unerwartet. Für den hünenhaften Korrekturoffizier war der überraschte Lung kein Gegner. Er packte den Diensthabenden mit dem linken Arm und stieß ihn mühelos von sich. Mit der freien Hand öffnete er noch im selben Augenblick seine Pistolentasche und zog die Waffe.
"Ich werde die Weisung des Administrators durchsetzen, Kommandant", meinte er und zielte in die ungefähre Richtung des Diensthabenden. Den Kommandanten selbst schien er nicht als Gefahr zu erachten.
"Sie überreagieren, Tolder." Gregori wandte sich kopfschüttelnd ab, als hätte er es satt, sich länger mit dem unverständigen Offizier abzugeben. Überraschend fuhr er wieder herum und schlug Tolders Arm in die Höhe.
Durch die schnelle Reaktion des Älteren überrascht, versäumte Tolder jegliche Gegenwehr. Sein Kopf flog hart nach hinten, als ihn der unverzüglich folgende Aufwärtshaken zwischen Adamsapfel und Unterkiefer traf. Er ließ die Waffe fallen, stolperte einige Schritte rückwärts und verschwand im abgesenkten, unbesetzten Kontrollstand für Bodenoperationen.
Cyrus atmete heftig, als der Adrenalinschub nachließ. Ich werde langsam zu alt dafür, dachte er und wandte sich dann dem Bordoffizier zu. "Alles in Ordnung, Fred?", fragte er den langjährigen Freund leise.
"Ja, danke", antwortete dieser, während er Tolders Waffe aufhob. "Und bei dir?"
Gregori massierte seinen kleinen Finger, der unsanften Kontakt mit dem Unterkiefer Tolders gemacht hatte. Er schien nicht gebrochen zu sein. "Ebenso. Ruf einen Arzt, falls sich Tolder beim Sturz verletzt haben sollte. Lass sein Quartier auf weitere Waffen durchsuchen, sperr ihn ein und verleg die Schlüsselkarte, bis die Sache hier durchgestanden ist."
Lung nickte und machte sich auf den Weg.
Gregori wandte sich an die übrige Brückenbesatzung, von der Einige in dem Augenblick ihre Posten verlassen hatten, als Tolder die Waffe zog. "Bleiben Sie auf Ihren Stationen. Es ist Alles in Ordnung."
Das war eine glatte Untertreibung, wie Gregori sich selbst eingestand. Innerlich war er sehr viel weniger ruhig, als er es nach Außen hin vorgab. Der Streit mit Tolder war nichts weiter als ein weiterer überflüssiger Disput, doch in Verbindung mit dem Befehl Sattons, der den Streit erst ausgelöst hatte, gewann die Angelegenheit für ihn an Tragweite.
Er konnte sich beim besten Willen keine Krise vorstellen, die den Angriff auf eine Kolonie ohne vorhergehenden Vermittlungsversuch rechtfertigte. Es war schließlich nichts Neues, dass abhängige Kolonien gelegentlich ihre Grenzen ausloteten, und manchmal gab es dort auch Hardliner, die ihren Ansichten Ausdruck verliehen, indem sie Unruhe stifteten.
Gregori selbst verstand sich als überzeugter Vertreter der Freien Raumflotte, einer Institution, die aus der ersten internationalen Interessengemeinschaft hervorgegangen war, mit der die Menschheit ihren Aufbruch in die Weiten das Alls vorangetrieben hatte. Seit die früheren Nationen nach und nach verschwunden und durch neue Machtgefüge ersetzt wurden, war es immer schwerer geworden, die Neutralität der Flotte zu wahren, indem sie allen anerkannten Regierungen, die das Johannisburg-Abkommen unterzeichnet hatten und ihre Mitgliedsbeiträge zahlten, gleichermaßen zur Verfügung stand.
Die Flotte war auch dem VERBUND unterstützungspflichtig, aber im Gegensatz zu vielen anderen Menschen hielt Gregori dieses Rätesystem für einen sehr zweifelhaften Klienten. Die Administratoren, wie die Räte auch genannt wurden, waren sehr durchwachsene Charaktere. Einige waren delegierte Repräsentanten von Kolonie-Konglomeraten, andere gewählte Staatschefs oder konstitutionell legitimierte Regenten. Einige hatten die Position von Diktatoren, von denen wiederum einige moderat und andere skrupellose Machtpolitiker waren.
Wie explosiv diese Mischung war, bewies schon allein die Tatsache, dass selbst im Dienste des als gemäßigt bekannten Administrators Ngen Satton krankhaft ehrgeizige und aggressive Karriereoffiziere wie Tolder verantwortungsvolle Aufgaben übertragen bekamen.
Bei dem Gedanken an den Korrekturoffizier fiel Gregori auf, dass dieser noch immer nicht aus der Versenkung aufgetaucht war. Gregori konnte von seiner Position aus nur die Beine Tolders sehen, doch augenscheinlich lag er immer noch reglos da, wo er hingestürzt war. Nicht, dass es Gregori etwas ausgemacht hätte, Tolder in Reich der Träume geschickt zu haben, aber dennoch machte sich ihn ihm eine gewisse Unruhe breit. Er musste nicht ganz in die Kontrollgrube steigen, um zu erkennen, dass sein schlechtes Gefühl berechtigt war.
Tolder würde keinen Arzt mehr brauchen. Der Offizier lag seltsam verkrümmt auf dem Boden; die Augen waren offen und der Blick leer. Er musste unglücklich aufgekommen sein, denn obwohl die Grube lediglich anderthalb Meter tief war, hatte er sich das Genick gebrochen.
Gregori blickte sich um. Sie Brückenbesatzung hatte noch nicht erkannt, was geschehen war, aber er wusste, dass er mit keinen Vorwürfen durch seine Offiziere rechnen musste. Die machte er sich selbst angesichts der Tatsache, ein Leben beendet zu haben.
"Kommunikation", verlangte er heiser, "bereiten Sie eine chiffrierte Mitteilung an das FOK vor."

Frederik Su Lung trat zu Gregori, der vor dem Panoramafenster der Brücke stand und in die Unendlichkeit des Weltraums starrte. Der großflächige Bildschirm visualisierte lediglich Sensordaten, aber wenn man dieses Wissen aus dem Kopf verbannte, konnte man in den schwarzen See eintauchen, in dem Sterne wie silberne Fische schwammen.
Der Kommandant stand dort, seit vom Flottenkommando der Rückruf erfolgt war, und nahm Frederiks Erscheinen nur mit einem kurzen Seitenblick zur Kenntnis.
Es gab keine Erklärung der vorherigen Order und auch keinen Kommentar den Tod des Korrekturoffiziers betreffend. Das Einzige, was man erhalten hatte, war die Weisung, zur Station Falx zurückzukehren.
Frederik kannte Gregori, seit sie beide bei Indienststellung der THOR ihre Posten bekamen. Sechs Jahre hatten mehr als genügt, um sie zu engen Freunden werden zu lassen, und er wusste, wann der Andere Probleme hatte. Die bedächtigen Manöver zur Einnahme des korrekten Eintrittsvektors in den Nullzeitraum gaben ihm Gelegenheit, die Sache anzusprechen.
"Es war Notwehr", meinte er, "du hättest nicht anders handeln können."
"Viele werden das anders sehen", stellte Gregori fest, ohne den Blick vom Bildschirm abzuwenden. "Auch wenn nach aller Vernunft und der Gerichtsbarkeit der Flotte der Fall klar liegt, werden der VERBUND oder doch zumindest Administrator Satton eingreifen und mich meines Postens entheben lassen. Ab einem gewissen Druck wird das Flottenkommando den Forderungen nachgeben, das weißt du. Wir sind schon lange nicht mehr so souverän wie noch vor einigen Jahren. Es soll sogar Bestrebungen geben, die Raumflotte aufzulösen und die Schiffe den Sektorflotten zuzuteilen."
"Das ist nicht auszuschließen", musste Lung zugeben. "Trotzdem solltest du nicht über Dingen grübeln, die du im Augenblick nicht beeinflussen kannst."
Gregori entgegnete nichts. Schließlich wandte er sich zu Lung um. "Du hast sicher recht", bestätigte er, lächelte humorlos und wandte den Blick wieder zum Bildschirm, auf dem die Sterne inzwischen von Bildstörungen überlagert wurden. Sie traten in den Nullzeitraum ein. Vielleicht traten sie auch bereits wieder aus, wer konnte das schon sagen, angesichts der Tatsache, dass der Transfer an sich keine messbare Dauer hatte.
"Das ist die richtige Einstellung", lächelte Lung und klopfte seinem Freund auf die Schulter. "Du weißt, der Großteil der Besatzung steht hinter dir, falls ..."
"Ich weiß, Fred", blockte er den gefährlichen Gedanken seines Freundes ab. "Warten wir es einfach ab."
Eine Folge elektronischer Pfiffe hallte aus den Lautsprechern auf der Brücke und signalisierte den Abschluss des Transfers. Kaum verklang die Entwarnung, ertönte ein erneuter Alarm.
Gregori schloss die Augen. Irgendwann würde er diesen nervenaufreibenden Lärm gegen sanfte Stimmwarnungen austauschen lassen. Seine Augen weiteten sich, als ihm die Bedeutung der lange nicht mehr gehörten Tonfolge bewusst wurde.
"Festhalten! Backbord-Korrekturtriebwerke auf vollen Schub!", befahl er hastig. "Kampfbereitschaft herstellen. Rotationssegmente anhalten."
Der Befehl wurde bereits ausgeführt, bevor er ihn ganz ausgesprochen hatte. Die Brückenbesatzung hatte die Warnung so schnell wie er selbst gedeutet.
Angriffsalarm.
Den Bruchteil einer Sekunde später beglückwünschte er sich im Stillen dazu, zuerst die Änderung des Gleitvektors angeordnet zu haben. Die von Backbordsensoren gemessenen Werte ließen die zuständigen Monitore auf der Brücke in allen Spektralfarben Daten einblenden. Irgendwo klickten mechanische Notsicherungen, als einige Konsolen überlastet wurden. Den Anzeigen nach hatte man ihnen einen EMP-Torpedo als Warnschuss vor den Bug gegeben.
"Identifikation, Jean", forderte er. "Ich will wissen, wem ich gleich in den Hintern treten werde," fügte er zu sich selbst gewandt hinzu und beobachtete die zuerst fahrigen, dann immer sicherer werdenden Handgriffe des Kommunikations- und Ortungsoffiziers. Wie alle Schiffe der Flotte hatte auch die THOR allenfalls polizeiliche Aufgaben wahrgenommen, was äußerst selten auf Kampfeinsätze hinauslief. Doch wie alle Anderen auf der Brücke hatten auch Jean Wong und seine Assistenten ausreichend Erfahrung.
"Transponder aktiv. Identifiziert als Schwerer Schlachtkreuzer FENRIS", meldete Jean und ließ die Finger blitzschnell über die Tasten wandern, als er auf die Schiffsdatenbank zugriff. "Er untersteht der Oberhoheit des Administrators Vinderra. Das Kommando führt Anton Sarres."
Das ist es also, sinnierte Gregori. Er hatte in letzter Zeit des öfteren munkeln hören, dass der VERBUND mit der Struktur einer unabhängigen Flotte unzufrieden war, diese Gerüchte jedoch im Gegensatz zu einigen führenden Persönlichkeiten im FOK nicht für voll genommen. Offenbar waren sich die Administratoren des VERBUND ausnahmsweise einig, was besonders angesichts des Aussetzens der nahezu legendären Differenzen zwischen Satton und Vinderra deutlich wurde.
"Fordern Sie die Bestätigung der Kampbereitschaft und Rückmeldungen aller Decks", befahl er knapp. "Und ich will eine Verbindung Schiff zu Schiff. Schalten Sie das Gespräch auf die komplette interne Kommunikation."
Für fünf Sekunden herrschte Stille. "Alle Decks melden Bereitschaft. Abwehrgeschütze munitioniert und in Bereitschaft. Torpedorampen bestückt und Luken geöffnet. Alle Sonden ausgeschleust. Evakuierung aller äußeren Decks beginnt in T minus 60 Sekunden. Voraussichtlicher Halt der Rotationssegmente und Aussetzen der Schwerkraft in T minus vier Minuten." Jeans Finger huschten über die Tastatur. "SZS hergestellt. Eingehender Ruf."
Es knisterte in der Kommunikationsanlage. "Gregori Cyrus, nehme ich an", tönte eine befehlsgewohnte Stimme, "hier spricht Anton Sarres. Bitte schalten Sie Ihre Waffensysteme ab und sämtliche Aggregate auf Bereitschaft herunter. Ich erwarte, dass Sie einem Enterkommando gestatten, an Bord zu kommen. Wenn Sie den Anweisungen Folge leisten, garantiere ich Ihrem Schiff und der Besatzung Unversehrtheit."
"Ich habe von Ihnen gehört, Kommandant", erwiderte Cyrus, "aber Sie werden verstehen, dass ich nach Ihrer Begrüßung ein wenig misstrauisch bin."
"Auch Sie genießen einen gewissen Ruf, und ich hielt es für angebracht, den Ernst der Lage klarzustellen, bevor es zu Ereignissen kommt, die wir beide bereuen würden."
"Zu freundlich", entgegnete Gregori, ohne sich die Mühe zu machen, den bissigen Unterton aus seiner Stimme zu verbannen. "Darf ich fragen, nach welcher Rechtsgrundlage Sie gegen uns vorgehen? Sie gehören zur Systemflotte von Administrator Vinderra, wir unterstehen allein dem Flottenkommando."
"Das ist jetzt ohne Bedeutung, denn sehen Sie ... Die Flotte wurde vor zirka zwei Stunden offiziell aufgelöst. Alle Schiffe unterstehen von nun an direkt dem VERBUND und werden gemäß Beschluss und Bedarf auf die Sektorflotten verteilt. Da sie nun dem Vinderra-Sektor unterstehen, habe ich Anweisung erhalten, Sie und Ihre Crew festzusetzen, bis der Zwischenfall bei Culatapel untersucht ist."
"Ich hätte das gerne von der Station bestätigt."
"Das ist leider nicht möglich. Wie Ihnen Ihr Ortungsoffizier sicher bestätigen wird, ist Falx schwer beschädigt. Wir sahen uns gezwungen, gegen die Station vorzugehen, als sie unseren Anweisungen mit Waffengewalt Widerstand leistete." Die Verbindung blieb für ein paar Augenblicke stumm. "Wir leisten bereits Unterstützung bei der Versorgung von Verwundeten und der Bergung von Überlebenden", fügte Sarres hinzu.
Gregoris fragender Blick wanderte zur Ortungsstation.
Jean starrte auf den Bildschirm und schien in Gedanken. Als er den Blick des Kommandanten bemerkte, nickte er schweigend.
"Also gut", fuhr Gregori fort, "wir glauben Ihnen. Geben Sie mir eine halbe Stunde zur Abstimmung mit den Führungsoffizieren. Bis dahin halten wir unsere Kampfbereitschaft bei."
Es folgte eine weitere, trotz ihrer Kürze schier unendliche Pause.
"Sie haben Ihre halbe Stunde", stimmte Sarres zu, "aber ich sage Ihnen, dass nur eine Entscheidung wirklich vernünftig ist. Glauben sie mir, ich habe die Station nicht gern angegriffen und ich würde auch Ihr Schiff nur mit äußerstem Widerwillen unter Beschuss nehmen. Treffen Sie bitte eine vernünftige Entscheidung." Die Verbindung brach ab.
Gregori wandte sich an Jean. "Lassen Sie alle internen Kommunikationsanlagen zugeschaltet, ich möchte zur ganzen Besatzung sprechen. Alle internen Sicherheitsanlagen auf Überwachung."
Jean tippte in schneller Folge Befehle in die Tastatur seiner Konsole. "Bereit", meinte er schließlich.
Gregori räusperte sich. "An die Stammbesatzung, hier spricht der Kommandant. Sie alle haben die Forderung gehört. Ich bin nicht bereit, ihr nachzukommen. Wer sich dem VERBUND nicht widersetzen kann oder will, sollte sich unverzüglich zum Hangar Zwo begeben, um das Schiff mit den Beibooten zu verlassen. Es entstehen den Betreffenden keine Nachteile, aber ich weise darauf hin, dass ich keine Aktionen zum Vorteil des gegnerischen Schiffes dulden werde. Allen, die bleiben wollen, möchte ich schon jetzt danken. Bitte sorgen Sie dafür, dass die Kampfstationen besetzt bleiben."
Er atmete auf. Es war alles gesagt, mehr konnte er im Augenblick nicht tun. Er bemerkte, dass sich Lung anschickte, die Brücke zu verlassen. "Fred?"
Der Diensthabende grinste. "Sollte nicht jemand die Ausschleusung der Leute überwachen?"
"Nach Möglichkeit keine Kämpfe an Bord, in Ordnung?", meinte Gregori und hoffte, dass sein kurzer Zweifel an den Absichten seines Freundes unbemerkt geblieben war.
Lung nickte. "Die Waffenkammern sind versiegelt und ich weiß, auf wen ich mich verlassen kann. Ich rechne nicht mit Schwierigkeiten."
Mit schnellen Schritten verließ er die Brücke. Wie Gregori erwartet hatte, verließ niemand sonst seinen Posten auf der Brücke, und er atmete erleichtert aus. Er war nicht ganz allein.
Eine Viertelstunde später verließen zwei Boote die Hangars der THOR und steuerten ungewöhnlich langsam und in sich ständig ändernder Formation auf die FENRIS zu. Der Patrouillenkreuzer begann unterdessen, um eine imaginäre Querachse zu rotieren.
Wie erwartet meldete sich kurz darauf Kommandant Sarres. "Was hat das zu bedeuten, Kommandant?"
"Bei den Besatzungen der Boote handelt es sich um Besatzungsmitglieder, die Ihren Anordnungen folgen möchten. Ich war so frei, sie von meinem Schiff zu weisen." Er räusperte sich. "Unsere Antwort kennen Sie."
"Sie wollen kämpfen? Sie müssen verrückt sein, mit einem Patrouillenschiff gegen einen Schlachtkreuzer anzutreten. Sie haben keine Chance."
Gregori grinste. "Wie schätzen Sie die Chancen Ihres Schiffes ein, im gleichen Maße wie ein Patrouillenkreuzer zu beschleunigen, der das Weite sucht?"
"Es genügt, wenn unsere Torpedos schneller sind als Sie."
"Wir lassen es darauf ankommen."
Für einen Moment war das leise Rauschen der offenen Funkverbindung das einzige Geräusch auf der Brücke.
"Sie haben es so gewollt."
Die Verbindung brach ab.
"Kurs um vier Grad vertikal und sechs Grad horizontal korrigieren. Täuschkörper ausstoßen. Alle Sonden bis auf eine zurückrufen. Verbleibende Sonde mit minimalen Schub auf Zufallskurs in unsere ungefähre Richtung bringen."
"Kurs liegt an", bestätigte meldete Ricardo Darell aus der Steuerkanzel direkt über der Kommandoplattform. Die Stimme des Leitenden Navigators zeigte keine Regung angesichts der Tatsache, dass sie ihr neuer Fluchtvektor im Peilschatten der ausgeschleusten Boote hielt. Er ahnte, was der Kommandant beabsichtigte.
"Täuschkörper werden ausgestoßen", meldete Jean. "Vier sind draußen. Sechs ... Acht ... Zwölf Täuschkörper ausgestoßen, Captain. Schächte werden neu bestückt."
"Sag’ den Leuten, sie sollen sich beeilen. Ich will, dass dort draußen mehr Signale umherschwirren als im Raum um Mutter Erde."
Jean gab seinem Assistenten einen Wink, sich darum zu kümmern. "Sonden werden eingeholt. – Achtung, feindliche Torpedos abgefeuert. Weit parabelförmiger Kurs auf unsere vorherige Position. Keine aktive Zielpeilung, kein Eigenantrieb. Sie gehen nur auf Nähe"
"SZS zur FENRIS per Richtstrahl über die aktive Sonde", verlangte Gregori und bewegte sich vorsichtig zu seinem Sessel. Die Rotationssegmente des Schiffes hatten bereit gehalten, und ohne Schwerkraft konnte jede Bewegung zu einem Taumeln werden. Er konnte sich gerade noch angurten, bevor die gewünschte Verbindung zustande kam.
"Es tut mir leid, wenn ich Ihnen Umstände mache, Sarres."
Der Kommandant der FENRIS überging die Spitze. "Es ehrt mich, dass Sie mir nicht zugetraut haben, die Beiboote zu gefährden. Ich nehme weiterhin an, dass ich nur eine Ihrer Sonden zerstöre, wenn ich dieses Signal an die Feuerleitung gebe, nicht wahr? Meinen Respekt für Ihren Schachzug; Sie haben sich damit einen Aufschub Ihrer Festsetzung erkauft. Auf ein baldiges Wiedersehen, Kommandant."
Die Verbindung wurde getrennt, und Gregori entspannte sich merklich, bevor er sich in seinen Sessel sinken ließ. Mit zunehmender Beschleunigung des Schiffes verstärkte sich der Druck aus seiner Brust, doch trotzdem spürte er Erleichterung. Sein Vabanquespiel mit dem überlegenen Gegner hatte nur Material und Nerven gekostet, hätte aber auch durchaus schief gehen können.
"Jean, sind wir noch in Gefahr?"
"Nein. Selbst wenn sie uns jetzt anpeilen, erreichen uns ihre Torpedos nicht mehr, bevor wir springen können. Sie müssten sich durch etliche Störquellen arbeiten." Die Erleichterung in seiner Stimme war unüberhörbar.
Auch Gregori atmete auf, selbst wenn das aufgrund der andauernden Beschleunigung mit einem stechenden Schmerz im Brustbereich quittiert wurde.
"Ricardo, Hauptschub auf Null und einen beliebigen Phantomkurs aufnehmen. Sprung so schnell wie möglich. Wir verschwinden von hier."

 

An deiner Story hat mir besonders der interessante Zukunftsentwurf mit den verworrenen politischen Verhältnissen gefallen, der sicher Raum für Fortsetzungen bietet. Überhaupt kommt mir die Story eher wie die Einführung zu einem Roman und nicht wie eine klassische Short Story vor. Den Erzählstil finde ich in Ordnung und die Dialoge wirken lebendig.

Ich finde aber, die Geschichte könnte noch mehr Tempo haben. Manchmal übertreibst du es mit den Beschreibungen. So z.B, wenn du erklärst, warum die Fenster keine Fenster sind. Sowas ist heute Allgemeinwissen jedes SF-Fans. Auch die Beschreibung der Kompetenzen des Korrekturoffiziers ist meiner Meinung nach zu lang. Das sollte sich aus der Handlung ergeben, z.B. indem Tolder gegenüber dem Kommandanten darauf pocht, dass er direkt dem Administrator untersteht. Außerdem sagt der geschickt gewählte Name „Korrekturoffizier“ doch schon genug, oder?

Noch ein paar Kleinigkeiten, die mir aufgefallen sind:

„... glaubte er ihn sehen zu können, jenen Ziellaser, der die Kolonie auf der Oberfläche fixiert hatte.“

Müsste es nicht „den die Kolonie ..“ heißen, oder wie hast du das gemeint?

"Und bevor ich diese nicht habe, werde ich keinen einzigen Schuss abzufeuern.“

Abfeuern trifft es wohl eher.

„Diese Bemerkung, die man den Diensthabenden besser nicht hören ließ,..“

Es wurde vorher ja gar keine Bemerkung gemacht. Statt Bemerkung würde ich Einschätzung vorziehen.

 

@ Sturek
Vielen Dank für das Feedback.

Du hast mich ertappt ... Die Geschichte basiert auf dem ersten Kapitel eines Romans, der vor drei Jahren erschienen ist. Dieser war der zahlreichen Erzählebenen wegen einfach zu konfus, weshalb ich die Umkehrung dessen versuche, was viele Autoren tun: Ich zerlege den Roman in Kurzgeschichten, welche die einzelnen Aspekte abhandeln. Wenn sich dabei herausstellt, daß einer dieser Aspekte einen eigenen Roman rechtfertigt, setze ich da eventuell noch einmal neu an.

[übertriebene Beschreibungen]
Recht hast Du. Ich kürze das.

„... glaubte er ihn sehen zu können, jenen Ziellaser, der die Kolonie auf der Oberfläche fixiert hatte.“

Müsste es nicht „den die Kolonie ..“ heißen, oder wie hast du das gemeint?

Ich werde wohl besser "fixiert" gegen "erfaßt" austauschen und "auf der Oberfläche" weglassen. Wäre das dann eindeutig; was meinst Du?

["Einschätzung" statt "Bemerkung"]
Ebenfalls richtig. - Das muß die Hitze sein ...

 

Ich zerlege den Roman in Kurzgeschichten

Das ist ja Romanfledderei.;)

Ich werde wohl besser "fixiert" gegen "erfaßt" austauschen und "auf der Oberfläche" weglassen. Wäre das dann eindeutig; was meinst Du?

Aha, jetzt weiß ich, wie du das meinst. "erfaßt" ist o.k. Und wenn du jetzt noch "erfasst" draus machst, bin ich vollkommen zufrieden.:D
Es sei denn, du bist ein Feind der NDR.

 

Geschrieben von Sturek
Das ist ja Romanfledderei.;)
So lange ich nicht die Romane anderer Leute fleddere, mag's ja noch angehen ... :cool:

Aha, jetzt weiß ich, wie du das meinst. "erfaßt" ist o.k. Und wenn du jetzt noch "erfasst" draus machst, bin ich vollkommen zufrieden.:D
Es sei denn, du bist ein Feind der NDR.
Ich bin sogar ein erklärter Gegner der Neuen Deutschen Schlechtschreibung. Allerdings habe ich mir angewöhnt, alle Texte in der neuen Schreibung zu verfassen, weil's in der Regel verlagsseitig so verlangt wird und ich Texte nicht umarbeiten will, falls sie als Manuskript rausgehen müssen. Im normalen Schriftverkehr (Foren eingeschlossen) bleibe ich bei dem, was gut ist. ;)

 

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