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Menschen
"Du Arschloch!" brüllt sie und stellt sich demonstrativ vor mich. Ich blicke direkt auf ihren braun gebrannten Bauch und den glitzernden Piercing. Aber viel lieber hätte ich jetzt auf den Bildschirm geblickt, denn da hackt mich gerade ein Ork in Stücke.
Genervt drücke ich auf Pause und lege das Joypad zur Seite. So eine Scheiße.
Ihre Lippen beben vor Aufregung und vor Wut tritt eine blaue Ader an ihrer Schläfe hervor und pulsiert leicht. Trotz der zornigen Gesichtszüge ist sie sexy. Am liebsten hätte ich die Schlampe gefickt, wahrscheinlich würde ihr das gut tun. Frauen brauchen so etwas von Zeit zu Zeit, sonst kommen sie auf dumme Gedanken.
"Du bist einfach ein riesen Arschloch. Das war's! Ich verlass dich!"
Das wollen wir doch erst einmal sehen. Ich lege meine volle Kraft in den Schlag und treffe die Nutte direkt in der Leistengegend. Keuchend geht sie zu Boden und jammert irgendwas von Körperverletzung.
Ah! Noch fünf Rubine, dann kann ich mir den besseren Bogen mit den Silberpfeilen kaufen und endlich den Wasserboss erledigen.
Ein schriller Schrei holt mich in die Wirklichkeit zurück. Im letzten Moment ducke ich mich. Das Wasserglas zerspringt hinter mir an der Wand. Jetzt reicht's!
"Scheiß Nutte!" brülle ich und springe auf. Mein Ohrfeige lässt sie durch den Raum taumeln. Ich packe sie an den blonden Haaren und ziehe sie ins Badezimmer. Sie kreischt wie am Spieß und ich habe Angst unsere Nachbarn hören uns, rufen die Bullen oder so einen Quatsch. Ein paar Tritte in die Magengegend helfen. Sie wird leiser, flennt aber noch und windet sich am Boden meines Badezimmers. Ich schlage ihr nochmal ins Gesicht und schließe dann die Tür ab.
"Ha, verlassen willst du mich?" lache ich hämisch. "Das wollen wir doch erstmal sehen"
Von Außen schalte ich das Licht ab. "Das wollen wir doch mal sehen" sage ich nochmal und freue mich über meinen Wortwitz.
Die Nutte hat mich hungrig gemacht, ich schmeiß mir eine Pizza in den Ofen und mache mich auf die Suche nach den fehlenden Rubinen.
"Die Schlampe wird dich an die Bullen verpfeifen." Für einen kurzen Augenblick frage ich mich, wie der Kerl in meine Wohnung kommt und warum er neben mir auf dem Sofa sitzt. Er sieht aus, als wäre er schon längst über hundert Jahre alt, sein Gesicht ist bleich und eingefallen. Die Augen sitzen in tiefen, schwarzen Höhlen, er trägt einen schwarzen Anzug, schwarze Samthandschuhe und einen langen, Zylinder.
Die Frage, wie zur Hölle der Kerl hier reingekommen ist, scheint plötzlich wie weggeblasen. Er hat recht. Die Nutte wird mich verpfeifen.
"Gib der Schlampe, was sie verdient." Er legt einen Hammer auf den Glastisch. Ich nicke knapp, nehme den Hammer und laufe wie in Trance in Richtung Badezimmer.
Ein Lächeln zuckt über die fahlen Lippen des Dämonen. Menschen. So empfänglich für das Böse.