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- 06.09.2001
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Menschen mit Herz
Sich selbst sehen sie als oftmals unbedeutende Wesen, doch zu welchen Höchstleistungen sie im Stande sind, sieht man an einigen folgenden Beispielen.
Denn was sie tun, wenn sie mal wieder gefordert sind, ist zigarrenqualmend von Steuererhöhung in der Tabakindustrie zu lallen, noch halb außer Atem eine Rede über das immer früher einsetzende Sexualleben der Jugend zu halten, nachdem man sich vor fünf Minuten noch frohlich im Arbeitszimmer mit der Sekretärin vergnügt hat, oder sich mal wieder eine Moralpredigt über Pflichtgefühl und Ehrlichkeit dem Volke gegenüber auszudenken, obwohl man doch in einer Viertelstunde einen Termin mit einem, sich offiziell im Ausland aufhaltenden, gesuchten Waffenhändler hat, der noch immer die Spendenquittungen des letzten Jahres haben will, sie aber auch diesmal nicht kriegen wird, da ja gar keine existieren.
Und meiner Meinung nach ist es bei all diesen Verdiensten doch wohl angemessen, sie mit einem Bündel von Riesen - netto - monatlich zu belohnen.
Aber jeder Amtskollege in dieser High-Society-Branche hat ein paar ebenbürtige Wohltaten auf seinem Konto.
Ob es nun der Verteidigungsminister ist, der bereitwillig wie immer, sofort den Einsatz von uranhaltiger Munition beichtet, nachdem ja - Gott sei Dank - erst ein paar Soldaten an den Folgen gestorben sind; oder der Verein um die Gesundheits- und Landwirtschaftsminister, der sogleich - nach ca 15 Jahren - die Information weitergab, dass ein BSE-Virus-ähnliches Geschöpf existiert, welches die gar nicht so gefährliche, maximal tödliche Creutzfeld-Jacob-Krankheit bewirken kann; oder der Herr Finanzminister, der in seiner Eile mal eben ein Flugzeug einer grossen Bank gechartert hat; die Politik anschließend zu Gunsten dieser lenkt, und dieses auch gleich einige Jahre nach dem letzten Flug gesteht.
Man sieht also:
Leistungen, die diese Persönlichkeiten vollbringen, sind oft wahre Wunder und es scheint schier unmöglich, sie so zu vollbringen.
Deswegen hat diese dem Volke gegenüber stets wohlwollende Berufsgruppe nur eines verdient:
Anerkennung ihrer Taten.
Und diese erhalten sie sogar im Ausland, wenn sie zusammen mit der lieben Gattin, die immer noch den Pelzmantel vom gestrigen Treffen zur Erhaltung bedrohter Tierarten trägt, aus dem - selbstverständlich legal erworbenen - Flugzeug aussteigen und sich im Bad der Menge den wohlverdienten Applaus einholen, der aber doch nur dafür geeignet ist, den gerade gelandeten Passagier zu besänftigen, damit er doch noch drei Nullen mehr auf den Scheck setzt.
Wenn man dann am Ende des Auslandaufenthaltes von Verbesserung der Wirtschaftsbeziehungen spricht, weiss zwar keiner, wovon die Rede ist, aber auch das wird sich ja glücklicherweise in frühestens drei Jahren aufklären...
ENDE GUT, ALLES GUT!!!
Immer noch Schüler, 16, meine zweite KG.
Dankbar für Kritik!