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Melanie

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16.04.2018
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Melanie

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Melanie war eigentlich nicht das, was man klassischerweise als ein 'Tier' sich zu bezeichnen vornehmen wollte.
Ihr fehlte so manch ein animalisches Attribut, doch andererseits bedeutete gerade dieser Umstand ein Unverwechselbares, das gleichsam Rillen in sie schabte, Rillen, die meiner Liebe Haftgrund erboten.

Oft lagen wir beisammen, und ich genoss ihre Nähe, ihren Atem, wenn ich ihn auch nicht hören konnte oder gar spüren.
Manchmal spielten wir Schach, aber sie schien nicht sonderlich daran interessiert: Ich gewann ausnahmslos und ohne jeden Kampf.
Ich möchte nicht verschweigen, dass ich ihren wahren Namen gar nicht kannte, sofern sie denn einen trug. 'Melanie' schien mir passend - kaum mehr als ein Bauchgefühl. Überdies war mir nicht möglich zu bestimmen, welch geschlechtlichen Ufers Kind sie war.
Oder, ob überhaupt. Ich überließ mich auch hier meinem Empfinden, das tendierte, sie dem der weiblichen Seite zuzuchlagen.
Melanie aß nichts, und meine Versuche, sie wenigstens dazu zu überreden, etwas Flüssigkeit aufzunehmen, endeten im Prinzip nie.
Lieder, die sie sang - und kluge Worte, die sie ersann - nie erreichten sie mein Ohr und nie die Rezeptoren meiner Seele.
Doch gerade diese Unaufdringlichkeit, das Behutsame des absichtlichen Danebenzielens, all dies zog mich an, ja, verbrachte mich in glückstaumelnde Zustände!

Melanie ist gestern von mir gegangen.
Sie hat keine Nachricht hinterlassen und darin keinen Grund.
Aber ich bin mir sicher, dass dieser Grund genau der war, dessentwegen ich sie geliebt habe
und immer lieben werde.

.

 

"Look what they done to my brain ma
look what they done to my brain
well they picked it like a chicken bone
and i think i'm half insane ma
look what they done to my song"*​

Melanie ist gestern von mir gegangen.

Melanie, "die Dunkle", galt den alten Griechen als der Beiname der Demeter,

lieber Cantarellus,
und bevor ich mich frag, warum jemand sich selbst als Pfifferling bezeichnet, herzlich willkommen hierorts!,

und in Verbindung mit dem Zitat vom Ende Deiner Notiz frag ich mich, wie viel persönliche Erfahrung steckt hier drin - denn Demeter entfaltet ja jetzt gerade erst ihre Macht ...

Gleichwohl -
schon zwo Dinge lassen mich im einleitenden Satz schaudern: Was bezeichnet man "eigentlich" uneigentlich und zudem "klassischerweise" reflektierend als Tier? Aber nein, diese Satz

Ihr fehlte so manch ein animalisches Attribut, doch andererseits bedeutete gerade dieser Umstand ein Unverwechselbares, das gleichsam Rillen in sie schabte, Rillen, die meiner Liebe Haftgrund erboten .
(mit der Bitte, den abschl. Punkt einzufangen) lässt mich vermuten, dass es um Melanie S. bekannteste Schallplatte geht, und Schallplatten spielte oder stellte/legte sie ab und sie spielten selten Schach. Vor allem aber atmen sie kaum ... und brauchen auch nix außer einem elektrifizierten, funktionstüchtigen Plattenspieler.

Aber wahrscheinlich versteh ich nix und bin ungerecht ...

"Wish i could find a good book to live in
wish i could find a good book
well if i could find a real good book
i'd never have to come out and look at
what they done to my song."
Melanie Safka: "What have they done to my Song"​

Nix für ungut

Friedel

 

So wahr und wohl ergründet, und hallo Friedrichhard, lehnt sich der erwählte Name gleichsam an die dunkle Materie an, die ganze Universen füllt und sich keck allen Versuchen entzieht, von himmelblickend-forschenden humanoiden Landsäugetieren ihrer Geistaftigkeit beraubt zu werden. Wer nun aus Gründen sich nicht entschließt oder es kann, den griechischen Hintergrund aus der Schatulle zu zupfen, dem sei das schnöde 'nie' im auslaufenden Namensteil vllt ein Hinweis auf diese verstörende und irgendwie eigentlich unerwiederte Liebeserklärung.
Rillen in Vinyl schaben, gut, nimmt man die B-Seite hinzu könnte dies den Plural erklären; mehr noch aber die Freiheit der Interpretation des Interpretierenden.

Zwischendurch fange ich mal einen Punkt ein. (Vielen Dank!)
Es war mir hier wohl an einen phantomhaften Charakter gelegen, vermengt mit einer etwas distanzlosen Inbrunst in der Anbetung. Oder daran, die supersymetrischen Vorgänge einmal aus der literarischen Kurzperspektive anzuleuchten.
Wer wüßte schon um das 'Warum' dessen, was er treibt und schreibt.
So besehen füllt sich das ansonsten kaum verständliche "Nichts für ungut" mittenmal und völlig unerwartet mit ganz schön viel Sinn.

Dank und Gruß
- C -

 

Ich noch mal.

Cantarellus,

denn wie das eigentliche Leben der Pilze unter dem Waldboden stattfindet, so hat auch Demeter - Meter, Mater, Mutter - in der Tochter Persephone eine in der Unterwelt. Und vor die Wahl gestellt, Fußpilz oder Melanom würd ich immer den Fußpilz wählen, selbst wenn da einstweilen schlecht laufen ist.

Schon allein durch Deine Antwort bin ich von überzeugt, dass es was wird.

Tschüss und mit sonnigem Gemüt

Friedel

 

Hola Cantarellus,

ich bin noch ganz benommen vom Lesen Deines Textes. Was soll das? Willst Du die Leser auf den Arm nehmen, oder geht es Dir mehr ums Fabulieren, wie hier (aus Deiner Antwort an Friedel zu ‚Melanie’:

Cantarellus: schrieb:
... von himmelblickend-forschenden humanoiden Landsäugetieren ihrer Geistaftigkeit beraubt zu werden.
Das mein Herr, ist Gewäsch. Sulz. Soll das beeindrucken oder geht’s nur darum, innere Unruhe in einen Text zu zwängen? Was fange ich an mit solchem Stuss:
Es war mir hier wohl an einen phantomhaften Charakter gelegen, vermengt mit einer etwas distanzlosen Inbrunst in der Anbetung. Oder daran, die supersymetrischen Vorgänge einmal aus der literarischen Kurzperspektive anzuleuchten.
Cantarellus, um es frei und ungeschminkt zu sagen: Wie sind eine Schreibwerkstatt und kein Spiegel(lach)kabinett. Diese ‚Zucker’-Geschichte entbehrt mMn jeglicher Handlung. Wer im Forum einen Text veröffentlicht, muss alles geben, was er hat – das heißt: Mühe muss er sich geben, sich anstrengen, seinen Text von allen Seiten prüfen. Schließlich will er zeigen, was er kann, will gelobt werden und nicht zerrissen.
Bei Deinem ‚Zucker’ hab ich das starke Gefühl, der Autor habe es mehr zum eigenen Plaisir geschrieben, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, ob das verehrte Publikum etwas davon hat.
Es wäre mir jetzt zu lächerlich, jeden Absatz durchzugehen, um auf die mMn reichlich vorhandenen Unzulänglichkeiten hinzuweisen. Dass Du schreiben kannst, ist klar – aber das rechtfertigt kein eitles Geschwafel ohne die geringste Aussage.

Und was Du dem Friedel schreibst:

Canarellus: schrieb:
Wer wüßte schon um das 'Warum' dessen, was er treibt und schreibt.
... heißt im Klartext, dass es Dich einen feuchten Kehricht interessiert, wie Dein 'Text' aufgenommen wird. Aber ich sag's Dir trotzdem.

Selten, dass ich nach einer Lektüre so stocksauer bin.
José

 

?Qué pasa contigo, José?, dass Du so derb vom Leder zu ziehen Dich versteigst? Was ersäuert Dich über alle Maßen? Ergeht es Dir bei jedem satirisch gewandenen Text solcher Art, und wie vermeidest Du dann den Kontakt?
Es ist doch mehr als recht und billig, dass Dir meine Texte und der Klang meiner Worte missfallen. Ich lese ja auch nicht jeden Scheiß mit Wohlgefallen, wobei es zum Säuerlich-Sein dann ja meistens bereits zu spät ist, da man schon hineingetreten.
Gewäsch. Sulz. Geschwafel. Das ist es dem einen. Dem andren ist 's feine Fabulierkunst, hirnbegrützte. Der Text ist der gleiche wie die Luft, die wir uns teilen, ganz unbenommen.
Friedenstaubenflattergrüße:
- C -

 
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Hola Cantarellus,

schwelge nur weiter im eigenen Genius, wie verstiegen er auch sein mag:

Dem andren ist 's feine Fabulierkunst, hirnbegrützte.
Bilde Dir das nur ein. Deine Hirngrütze ist russisches Rezept – Kascha (Buchweizengrütze), ungenießbar und unverdaulich.

Ergeht es Dir bei jedem satirisch gewandenen Text ... ...?
Einen ‚gewandenen’ Text gibt es nicht, und wenn Du meinst, dass ‚Zucker’ das Zeug zur Satire hätte, brauchtest Du es nur zu taggen. Allerdings lachten dann die Hühner.

Aber vielleicht schreiben Dir morgen die Bewunderer – und dann bist Du fein raus.

José

 

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