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Melancholie der Wörter

Beitritt
20.01.2009
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Melancholie der Wörter

Wörter: Eine belanglose Aneinanderreihung etwaiger Buchstaben zu etwas scheinbar Bedeutungsvollem.
Krieg, Hass, Gier, Gewalt, Zerstörung: Im menschlichen Vokabular so selbstverständlich, erscheinen sie bei genauerer Betrachtung doch so absurd wie fremd.
Ein Gefühl, vielleicht Freiheit, eventuell Glück. Die Definition ist jedoch immer individuell und subjektiv.
Ein Leben, das gelebt wird, ist wie eine Uhr, die tickt, beständig vorwärts schreitet und die dennoch unaufhaltbarerweise an einem Punkt stehen bleibt.

Er wusste, dass er noch vieles vor sich haben würde; Liebe, Glück, Hass, Gier. Dennoch war sein Verlangen spürbar. Etwas in ihm regte sich, auch wenn ihm kein Wörterbuch dieser Welt Rat erbrachte. Dutzende hatte er verschlungen, in der Hoffnung, die Lösung des Rätsels darin zu finden.
Seufzend stand er jetzt da und zog kräftig an seiner Zigarette. Er betrachtete die Welt: Die untergehende Sonne, die schneebedeckten Hügel am Horizont, die dunklen Wälder. Alles kam ihm in diesem Moment trist und grau vor, fast so, als würde der Zustand seiner Seele auf die umliegende Gegend apportiert. Wieder einmal kreiste die Frage nach dem Sinn in seinem Kopf umher und er kam zum Schluss, dass vielleicht die Suche nach eben diesem der eigentliche Sinn sein könnte. Denn was macht schon Sinn? Die Existenz von Wörtern, die nichts Gutes verheissen, aber deren Ursprung und Bedeutung niemand in Frage stellt?

Als er schliesslich, ein oder zwei Tage später, den Entschluss fasste, zudem solch melancholische Gedanken wie die seinen führen, fühlte er.
Zum ersten Mal in seinem Leben musste er kein Wörterbuch zu Hilfe nehmen, um sein Gefühl definieren zu können: Erleichterung.

 

Hallo Luditius,

und herzlich Willkommen hier bei uns auf kg.de :)

Du hast dich ja mächtig ins Zeug gelegt für deine erste Kurzgeschichte, jedenfalls, was deine theoretischen menschlichen primären negativen Themen betrifft.
Eigentlich wolltest du in einem kurzen Text alles abhandeln: Krieg, Hass, Gier, Gewalt, Zerstörung.
Herausgekommen ist, verzeih mir bis aufs Blut, nur ein Blabla.

Es gibt Phasen, in denen man die Welt in einem Elan theoretisieren könnte, dass alles drumherum vor Neid erblasst - in so einer bist du. Aber du wirst auch wieder heraustreten und merken, dass alles anders ist, als du es so schubidu in die Tasten haust. Von daher kann ich keinen tieferen Sinn dahinter sehen und frage mich, was dieser Text, der keine Kurzgeschichte ist, in Gesellschaft zu suchen hat.

Nix für ungut, lies dich durch und berappel dich
bernadette

 

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