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Meistens kommt es anders ... !

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24.12.2002
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Meistens kommt es anders ... !

6.15 Uhr. Dave`s Wecker wie jeden morgen. Verzweifelt und schlaftrunken drehte er sich von einer Seite zur anderen. Er zog das Kopfkissen über den Kopf, gab dann aber doch schließlich auf. Dave packte den Wecker, schaltete ihn aus, setzte sich auf die Bettkante und griff sich mit beiden Händen an den Kopf.
"Nur noch zwei Tage. Nichts mehr mit Abteilungsleiter der Reklamationsabteilung sondern Rentner. Rentner...!". Er ließ sich das Wort auf der Zunge zergehen. Wie lange hatte er auf diesen Moment gewartet und nun war er greifbar nahe. Nie wieder bräuchte Dave zu arbeiten, konnte sich ganz um Joanne kümmern. Sein Blick fiel auf sie und er erkannte wieder einmal, wie schön sie doch aussah, erst recht, wenn sie schlief. Plötzlich schreckte Dave auf. Er hatte komplett die Zeit vergessen.
"Mist, schon halb sieben. Ich komme noch zu spät.". Er packte seine Klamotten und stürmte ins Bad, um zu duschen. Dave hätte ausrasten können. Das Wasser war wie immer kalt gewesen, wie es typisch war in diesen Reihenhäusern oder wie Dave sie nannte: "Hundehütten". Er ging hinunter in die Küche, wo Joanne bereits Kaffe gemacht und wie immer Brötchen geschmiert, so wie belegt hatte.

"Guten Morgen, mein Bärchen.", hauchte sie ihm entgegen.
"Mhh... guten Morgen, mein Engel.". Dave packte nach den Brötchen und der Jumbo - Tasse mit Kaffe.
"Wie geht's meinem Bärchen an seinem vorletzten Arbeitstag?"
"Beschissen! Ich komme zu spät.", gab er ihr zur Antwort.
"Also keine Lust mehr auf ein Spielchen?". Joanne zog den Morgenmantel verführerisch zur Seite, schaute an sich hinunter und glitt mit der Handfläche über die Innenseite ihres Schenkels, begleitet von einem tiefen Seufzer.
"Na Bärchen, gefällt dir, was...?". Sie brach den Satz ab, denn sie wurde von dem Geräusch unterbrochen, dass die Haustür ergab, als sie ins Schloss geworfen wurde.
"Bärchen? - Dave!", rief sie, doch der saß bereits in seinem Wagen. Er hasste nichts so sehr, wie zu spät zur Arbeit zu kommen. Er drehte den Zündschlüssel um, ließ den Motor aufheulen und fuhr mit quietschenden Reifen davon.

Es war ein riesen Verkehr auf dem Highway und Dave kam kaum voran. Seine Nerven lagen blank, wie jeden Morgen. Er musste etwas dagegen tun. Also legte er "Eine kleine Nachtmusik" von Mozart in den CD - Wechsler.
"Wesentlich besser.", murmelte er.

Endlich kam er auf dem Parkplatz des Betriebsgeländes von "Powerplay" an. Bei "Powerplay", einer Firma die Soft - und Hardware verkauft, arbeitete er seit fünfzehn Jahren. Ein Beruf voller Stress und er hatte nie einen Hang zu diesem Beruf gehabt.
Er betrat den Eingangsbereich der Firma und grüßte lediglich mit einem Kopfnicken.
"Morgen, Mr. Lantern!", rief seine Sekretärin mit einem aufgesetzten Lächeln und hielt in der linken Hand noch den Telefonhörer. Ihre Stimme wurde um einiges leiser.
"Arschloch! - Nein, nicht du Joe. Also wegen der Daten für "Browser - Com", denke ich...!"

Dave lief den Gang zu seinem Büro hinunter. Dort angekommen, betrat er es und setzte sich in seinen großen Chefsessel. Er hielt den roten Knopf vom Telefon und forderte seine Sekretärin Mary auf ihm Kaffe zu bringen. Anschließend nahm er sich die Papiere auf seinem Schreibtisch vor. Es waren alles Fälle bei denen er anrufen musste. Es war nämlich seine Aufgabe die Kunden hin zu halten, falls es keine Ersatzteile gab. Das heißt diese Ersatzteile gab es nie, aber er sagte den Kunden immer es könnte sich nur um Wochen handeln. Der Kunde wartete so lange bis ihm der Gedultsfaden riss, doch da war es dann meistens zu spät. Denn die Hinhaltetaktik sollte bezwecken, dass irgendwann der Tag kam, an dem der Kunde keine Garantie mehr hatte. Und in 75% der Fälle schaffte er das auch. Trotzdem war es sehr anstrengend ständig mit lauter Stimme zu reden, man könnte es auch schon fast schreien nennen.

Gegen 12.30 Uhr betrat eine schwarz gekleidete Gestalt sein Büro. Die Kapuze war weit ins Gesicht gezogen und doch konnte er diese grellen roten Augen sehen, die keinerlei Ausdruck hatten. Dave erschrak, fasste sich dann doch wieder.
"Wer sind sie und wie sind sie hier rein gekommen?". Dave versuchte verzweifelt seine Angst aus der Stimme zu lassen.
"Ich bin gekommen, um dich zu holen!", ließ ihn die Gestalt wissen, ohne auch nur einmal das Gesicht zum lachen zu verziehen. Aber das konnte doch nur ein Scherz sein, dachte sich Dave. Er drückte mit dem Zeigefinger auf die rote Taste des Telefons.
"Mary... Mary? Haben sie mir diesen bekloppten hier in mein Büro geschickt? Mary?"
"Sie kann dich nicht hören und du wirst nicht zu ihr gehen!", sprach die Gestalt mit herrschsüchtiger Stimme.
"Das wollen wir doch mal sehen!". Dave nahm all seinen Mut zusammen und stand auf.
"So ist es perfekt!". Die Gestalt faltete die Hände und es schien als wolle er damit irgendetwas erreichen. In diesem Augenblick durchzuckte Dave ein stechender Schmerz, als wolle man ihm das Herz mit einem einfachen Buttermesser aus der Brust schneiden. Der schmerz drängte ihn zum schreien.

"Was ist das?", rief Dave mit letzter Kraft. Mary, die Sekretärin kam herein gestürzt und kniete direkt vor Dave.
"Mr. Lantern! Was ist los mit ihnen?"
"Das ist ein Herzinfarkt! Ich bin der Tod sieht man das nicht?", murmelte die Gestalt und schaute ihn so fest an, als wolle er ihm in Herz, Seele und Hirn gleichzeitig schauen.
"Herzinfarkt?!", winselte Dave.
"Oh mein Gott!", schrie Mary und griff nach dem Telefon, das auf dem Schreibtisch stand um einen Rettungswagen zu rufen.
"Ich warte vor dem Gebäude auf, Dave. Komm dann bitte gleich nach, ich habe noch mehr zu tun!", rief der Tod, kehrte ihm den Rücken, verließ den Raum und mit ihm verschwand das letzte Leben aus Dave.


The End !

Copyrights by Slayer

 

Hallo Slayer,

leider kann ich Deiner Geschichte nicht viel abgewinnen. Das der Tod mit schwarzer Kapuze kommt, um jemanden um seinen verdienten Ruhestand zu bringen, reicht als Inhalt nicht für eine Geschichte. Da fehlen doch einige neue Ideen.
Noch einige Fehlerberichtigungen: das Telefon klingelte (oder ähnliches); Kaffee gemacht und Brötchen geschmiert sowie belegt hatte; seine Angst aus der Stimme zu lassen – vielleicht einfach: seine Angst zu verbergen; der Schmerz; vor dem Gebäude auf dich.
Es ist etwas unglaubwürdig, daß die Frau ihren Schenkel entlang streicht, dann aufblickt und der Protagonist schon im Auto sitzt.
Im Moment kann ich leider nichts besseres Anmerken.

Tschüß... Woltochinon

 

Guden!

Tja... also mir gefällt meine Geschichte so vom Ansatz und habe auch schon schlimmeres lesen müssen.

Diese Geschichte ist im Prinzip auch kein Horror, doch ich wusste nicht wo ich sie unterbringen konnte.

Wie schon bei meiner ersten Geschichte unter den Einträgen erwähnt, sind dies ältere Geschichten, dass heißt, ich war um einiges jünger als ich heute bin. Kann mich dennoch mit der Geschichte identifizieren!

Auch glaube ich, das die Frau, die sehr erregt ist (muss sie ja, so am frühen Morgen), nicht in der Lage ist mit zu bekommen das er gegangen ist.

Trotzdem danke ich dir für die ehrliche Kritik und hoffe, dass ich bal meine neue Geschichte fertig habe um sie ein zu bringen. Das noch eine alte Geschichte folgt, sage ich von vorn herein!

Slayer

 

Hallo slayer,

ich bin gespannt auf eine neuere Geschichte von Dir. Was ich noch sagen sollte: Meine Kritik bezieht sich nicht auf Deine Fähigkeit zu schreiben, die ist o.k., also bis zum nächsten Mal!

Alles Gute

tschüß... Woltochinon

 

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