Meine Schwester
Ich sollte Holly beim ersten Badeausflug mit ihrem neuen Freund begleiten. Davon war ich nicht begeistert. Ich mochte den Kerl nicht, der, kurz nachdem Holly ihn kenngelernt hatte, mit mir ein Gespräch von Mann zu Mann führen wollte. Er erkundigte sich, ob Holly nackt scharf aussehe. Bei unserem engen Zusammenleben hätte ich sie doch bestimmt schon mal so gesehen. Natürlich meine er nicht die Zeit, als es außer dem Kleinmädchenschlitz noch nichts zu sehen gab. „Ha, ha, ha!“ Während noch seine dreckige Lache ertönte, ließ ich den Blödmann einfach stehen. Natürlich wusste ich, wie Holly nackt aussah, früher und auch jetzt. Wenn am Morgen die Zeit drängte, gingen wir oft gleichzeitig ins Bad. Holly nahm das Waschbecken und ich duschte. Ging schneller, als sich Stück für Stück einzuseifen, wie es Holly tat. Beim Rückenwaschen halfen wir uns gegenseitig. Holly gab mir zum Abschluss einen Klaps auf das Hinterteil, ich hatte das früher bei ihr ebenso getan, aber seit ihr Körper runder und voller geworden war, hielt mich etwas davon ab.
Seit dem Tod unserer Oma lebten wir praktisch allein in der Wohnung. Unsere Eltern waren als Journalisten mehr unterwegs als zu Hause. Als die Frage unserer Beaufsichtigung diskutiert wurde, erklärte Holly, damals 14, dass wir sehr gut allein zurechtkämen. Sie wollte keine fremde Person in der Wohnung. Die Eltern stimmten schließlich zu, da meine Schwester für ihr Alter schon sehr verständig und zuverlässig war.
Jetzt war sie 19 und eine richtige Frau. Wir hatten bewiesen, dass wir es schaffen, allein das Leben zu meistern. Mir fiel es mit 9 Jahren nicht leicht, alle Aufgaben im Haushalt zu erledigen, die meine Schwester mir stellte. Ich hätte lieber gespielt. Aber man gewöhnt sich an alles. Heute empfinde ich die kurzen Stippvisiten der Eltern sogar als Störung, die unser Leben durcheinander bringt.
Natürlich waren Holly und ich die Ersten am Treffpunkt. Maximilian, so hieß der neue Freund, ließ auf sich warten. Nicht nur, dass er diesen Zungenbrecher als Namen hatte, er bestand auch darauf, so gerufen zu werden. Fuchsteufelswild wurde er, wenn man ihn Max nannte. Ich warf einen Blick auf meine Schwester. Heute waren ihre Locken schwarz. Dafür hatte sie auch das halbe Badezimmer versaut und ich durfte es sauber machen. Passend zu der Haarfarbe hatte sie extra einen neuen schwarzen Slip mit Spitze angezogen. Aber das wusste natürlich nur ich. War überhaupt Unsinn, dieser Aufwand. Na ja, Frauen sind eben seltsame Wesen und man muss sie nehmen, wie sie sind. Diese Erfahrung habe ich nach fünf Jahren engen Zusammenlebens mit einer von ihnen gemacht.
„Holly?“
„Ja, Brüderchen?“
„Du siehst schön aus.“
„Danke! Ach, da kommt endlich Maximilian!“
„Hallo Süße“, tönte dieser und schmatzte einen Kuss auf Hollys Wange, obwohl sie ihm diese nicht hingehalten hatte. Der Kerl ging mir schon wieder gewaltig auf die Nerven.
„Meine Schwester heißt Holly, falls du den Namen vergessen hast.“
„Okay, okay, okay Kumpel.“ Er zog er Masche ab und wedelte beschwichtigend mit den Armen. Dann lief er einfach los, und Holly rannte neben ihm her. Ich folgte den beiden auf dem Weg zum Strandbad.
Eine plötzliche Bö wehte Hollys Rock hoch. Schnell schlug sie ihn wieder herunter. In meinem Bauch breitete sich auf einmal ein unbekanntes Gefühl aus. Mir war zum ersten Mal bewusst geworden, dass sie ein ausgesprochen hübsches Hinterteil hatte. Der Stoff des Höschens umspannte straff, aber nicht quetschend, die Backen, die schwarze Spitze folgte den natürlichen Körperlinien, das Ganze wirkte wie eine gut verpackte Kostbarkeit. Es war etwas ganz Anderes als früh im Bad. Maximilian hatte das verpasst, weil er sich gerade nach einem vorbeigehenden Mädchen umgedreht hatte. Nun starrte er, wie ein gebanntes Kaninchen auf Hollys Rocksaum und wartete auf den nächsten Windstoß. Das Warten würde ich ihm versalzen: „He, Max, brauchst nicht auf die nächste Bö zu warten. Ich kann dir sagen, dass meine Schwester heute einen schwarzen Slip mit Spitze unter dem Rock trägt.“ Ich konnte richtig fühlen, wie es in ihm kochte. „Ich heiße Maximilian“, zischte er. „Okay, okay, okay“, imitierte ich ihn und ahmte seine Masche nach. „Streitet euch nicht“, beschwichtigte Holly, „wir sind gleich da.“
Es war gar nicht so einfach, einen Platz zu finden, der uns zusagte: Max wollte möglichst weit weg von anderen Badegästen, ich am liebsten ins größte Gewimmel und Holly legte besonderen Wert auf weiches Gras. Endlich rollten wir die Decke aus. Max und ich trugen unsere Badehosen unter den Jeans. Holly war eine Umkleideexpertin. Ich kannte die Vorführung und wartete auf schon auf das dumme Gesicht von Max. Als er bemerkte, dass Holly noch keinen Badeanzug an hatte und auch keine Anstalten machte, ein Versteck zu suchen, leuchteten seine Augen auf. Der dumme Kerl dachte tatsächlich, jetzt würde er was zu sehen bekommen. Doch bevor er mitbekam, was geschah, hatte Holly blitzschnell unter ihren Rock gegriffen und warf das schwarze Knäuel des Slips in Richtung Tasche, bemerkte aber nicht, dass sie sie verfehlt hatte. Dann stieg sie in den Badeanzug und schob ihn zusammen mit dem Rock und dann mit dem ganzen Kleid nach oben. Mit der einen Hand hielt sie das Vorderteil fest, mit der anderen zog sie sich das Kleid über den Kopf, schlüpfte in die Träger des Badeanzugs - und war fertig. Ich konnte nicht an mich halten und musste losprusten, als ich das dumme Gesicht von Max sah. Er warf mir einen wütenden Blick zu und wandte sich wieder Holly zu. Jetzt zeigte sein Gesicht echte Bewunderung. Auch ich musste feststellen, dass mir meine Schwester in den knapp sitzenden Badeanzug außerordentlich gut gefiel. Da war wieder dieses eigenartige neue Gefühl im Bauch. Natürlich kannte ich meine Schwester im Badeanzug. Als sie ihn zu Hause anprobierte, hatte sie mich sogar gebeten, zu überprüfen, ob nicht ihre Schamhaare hervorsahen. Aber das war etwas ganz anderes als jetzt, wo auch Max auf sie starrte. Ihm gönnte ich auf keinen Fall den Anblick und forderte ihn zu einem Wettlauf zum Wasser auf. Er löste seinen Blick von Holly und wir rannten los.
Nach einer Stunde Schwimmen fanden wir uns nass und erschöpft wieder an unserem Lagerplatz ein. Max und ich warfen uns sofort hin, Holly stand noch vor uns und streckte sich der Sonne entgegen. Ich blickte zu meiner Schwester auf und ein Blitz durchzuckte meinen Körper. Über mir wölbte sich der sanfte Hügel ihres Schamberges, der nasse Stoff des Badeanzugs war in die Spalte geruscht und machte ihre weiblichen Formen deutlicher sichtbar, als wenn sie nackt gewesen wäre. Ich schluckte krampfhaft und rollte mich schnell auf den Bauch, um weitere Reaktionen meines Körpers zu verbergen.
Nach einer gemeinsamen Ruhepause fing Max an, meine Schwester zu necken und dies als Vorwand zu Balgereien zu nehmen. Holly ging lachend darauf ein. Aber mir fiel auf, dass er mehrmals scheinbar zufällig ihre Brust streifte. Ich wurde ärgerlich, dass Holly sich das gefallen ließ. Als Zufall ließ es sich aber nicht mehr kaschieren, als er zwischen ihre Beine griff, mit einem Finger durch die vom Badeanzug angedeutete Furche fuhr und dann ihren ganzen Schoß mit einer Hand umfasste. Mit einem kräftigen Schwung beider Beine stieß ihn Holly von sich, dass er ein paar Schritte weit ins Gras flog. „Bis du verrückt? Hier vor allen Leuten? Außerdem sind wir noch lange nicht so weit und werden auch nie so weit kommen!“ Wütend begann sie unsere Sachen zusammenzupacken, ich half ihr dabei. Der Kerl kam mit bittender Gebärde auf uns zu: „Holly. Die Leute!“ „Hau ab“, kreischte meine Schwester, dessen ungeachtet, dass unsere Nachbarn aufmerksam wurden, „ich will dich nie wieder sehen!“ Da rastete er aus: „Verdammte Nutte, willst wohl lieber mit deinem Bruder bumsen, ich habe genau gesehen, wie gierig er deine Fotze angestarrt hat!“ Holly erwiderte nichts, fasste mit der einen Hand unsere Badetasche, mit der anderen meine Linke und wir zogen davon. Als ich mich umblickte, sah ich, wie Maximilian das liegen gebliebene schwarze Höschen aufhob und an sein Gesicht führte.
Eine Weile gingen wir stumm nebeneinander her. Dann brach Holly das Schweigen: „Was meinte denn dieser Blödmann vorhin?“
„Ach nichts“, ich stockte, dann gab ich mir einen Ruck. „Als du dich vorhin strecktest und der nasse Stoff die Formen, deiner ..., von deinem ..., na ja, eben deine Körperformen zwischen den Beinen genau zeigte, da, da merkte ich, dass du nicht nur meine Schwester, sondern auch ein Mädchen bist, dass mir gefällt und ..., und ..."
Holly half mir weiter: „Du bekamst einen Steifen?“ Stumm nickte ich, dann nach einer Weile: „Ich musste mich schnell auf den Bauch rollen.“
„Verdammt“, murmelte Holly, „da habe ich was falsch gemacht“ und fuhr mit energischer Stimme fort: „Hör zu! So darfst du nicht an mich denken! Ich bin deine Schwester und nicht deine Freundin. Wir müssen in unserem Zusammenleben einiges ändern. Als erstes organisieren wir den morgendlichen Ablauf so, dass jeder allein im Bad sein kann. Ist das klar?“
Ich nickte. Wieder gingen wir eine Weile stumm nebeneinander her. Dann haschte ich nach Hollys Hand und sie entzog sie mir nicht.
„Holly?“
„Ja?“
„Als der Wind vorhin deinen Rock hochwehte, habe ich etwas festgestellt.“
„Was denn? Ist mein Slip kaputt? Ich habe doch extra einen neuen zum Minirock angezogen.“
„Du hast einen süßen Arsch.“
Jetzt wurde sie ernstlich böse und entzog mir ihre Hand. „Lass deine merkwürdigen Komplimente. Das ist kränkend für mich. Denk lieber an die Hinterteile deiner Klassenkameradinnen!“
„Das sind kleine Mädchen.“
„Sie sind so alt wie du, dann bist du ein kleiner Junge, der sich noch nicht für so etwas interessieren sollte..“
Jetzt war ich beleidigt. Gerade hatte ich neue Gefühle für Holly entdeckt, da mussten wir uns so streiten.
Zu Hause angekommen verschwand Holly mit den Worten: „Ich zieh mich nur um und dann essen wir Abendbrot“, in ihrem Zimmer und - - - schloss die Tür. Das hatte sie noch nie getan. Niedergeschlagen schlich ich in die Küche. Offenbar hatte ich ein gewaltiges Problem? Kaum lernte man ein Stück vom Leben der Erwachsenen kennen, merkte man, wie kompliziert es war.
(c) Dez. 2002 by Martin Eberhard Kamprad
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