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Meine Hand

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31.07.2003
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Meine Hand

Meine Hand


I
Manchmal, wenn meine Mutter mir das Essen bringt, bin ich unsicher. Bevor ich dann weggehe, abends, schaut sie mich an, als ob ich nicht mehr wiederkommen würde. Der Gedanke ist faszinierend; nicht mehr wieder zu kommen... aber würde ich dann dorthin gehen, wo alle beisammen sind, würde ich dann nicht allein sein wollen? Ich esse meine Brote, die sie mir geschmiert hat, weil sie denkt, das, was es da gebe, wäre vielleicht verdorben. Mein Vater geht an mir vorbei und sagt „Viel Spaß, Kleines“, und meine Mutter wirft ihm einen Blick zu. Ich nicke, stehe auf und gehe in mein Zimmer.

I
Moldo kommt rein, macht Faxen und winkt. Er verkündet, dass er schon mehr gepichelt habe als die meisten von uns, und auch wir sind gut dabei. Katja trinkt das meiste von uns, aber irgendwie wird sie nicht so schnell betrunken, und das ärgert sie. Sie löst ein bisschen Zucker in dem Wodka auf, aber das will auch nicht helfen. Moldo umarmt sie und klatscht ihr auf den Hintern und gibt Rick und mir die Hand, und wir geben ihm was zu trinken, während wir versuchen, ihn einzuholen.

II
Ich ziehe mich an; ich weiß nicht, wieso andere Mädchen so lange brauchen, bis sie etwas passendes gefunden haben. Ich habe viele Sachen, die meisten davon ganz hübsch, und ich entscheide mich für einen braunen Rock und ein passendes Oberteil. Im Bad schminke ich mich – dezent, denn sonst gaffen sie wieder. Ich bin mir sicher, dass sie gaffen werden, aber sollen sie, nur bitte nicht auf mein Gesicht, sondern meine Hand, da bin ich es gewohnt.

II
Wir fahren mit der Bahn und haben inzwischen alle ganz gut getankt. Katja bekommt immer rote Wangen und sieht aus, als hätte sie schlechtes Rouge aufgetragen. Moldo wird laut und spricht Wildfremde an, die ihn meistens ignorieren. Moldo, der blöde Russe. Eigentlich heißt er Moldow und sein Vorname ist Ivan, aber Moldo klingt so harmlos, dass es gar nicht zu ihm passt. Er hat eine Narbe im Gesicht, silbern und geformt wie eine Träne. Wenn er betrunken ist und rot im Gesicht, leuchtet sie wie der Kondensstreifen eines Flugzeugs. Und wenn er blau ist, labert er Fremde an. Nie aggressiv, er will immer nur reden. Die meisten blocken ab, aber andere lassen sich drauf ein und er treibt eine Späße mit ihnen und sie mit ihm. Das ist immer ganz witzig, bis wir da angekommen sind, wo wir hinwollen. Katja ist ein bisschen ruhiger geworden, seit sie einen in der Mütze hat.

III
Ich gehe wieder ins Zimmer und packe die Bücher weg. Ich lerne nicht gern, nur manchmal, wenn das Thema mich besonders interessiert. Ich bin trotzdem die Streberin, aber das liegt wohl eher daran, dass ich nichts sage, und an meiner Hand. Darauf schauen sie, darüber tuscheln sie, aber es macht mir nichts aus. Ich gehe nach unten, und meine Mutter gibt mir einen Kuss auf die Stirn. „Pass auf dich auf“, sagt sie, und in gewisser Weise lästert sie auch. Sie streichelt meine Hand, die Hand, als müsste die noch mal extra auf sich Acht geben. Ich nicke, ringe mir ein lächeln ab und gehe aus dem Haus. Es ist schon dunkel, und im Dunkeln fühle ich mich etwas wohler. Ich gehe über die Hauptstraße.


III
Wir gehen die Straße runter, eine Villa nach der andern. Bonziges Viertel, überall Erker und Pools. Manchmal kann man die Häuser gar nicht entdecken hinter den hohen Hecken und den Bäumen. Katja und Rick glotzen sich die Augen aus, und Katja guckt schon ein bisschen glasig. Moldo ist noch ziemlich frisch. Moldo verträgt ziemlich viel, und wir andern schwanken schon ein bisschen, aber der Russe kann saufen wie ein durstiger Stier und geht kerzengerade, die Russenbrust stolz rausgestreckt. Ich nenne ihn ja manchmal nicht Moldo, sondern Russe. Russe, sage ich dann, komm mal her, oder: Russe, schenk den Wodka ein oder solche Sachen. Rick nennt mich dafür immer Nigga. Er betont das „a“. Nigga. Nigga, sagt er zu mir, lass den Russen in Ruhe und guck dir die Ärsche an. Ich bin weiß wie eine Osterkerze und blond wie ein Hitlerjunge, aber er nennt mich Nigga, gerade deswegen.

IV
Von uns zu Hause aus ist es nicht weit, und ich gehe mir in dem kleinen Kiosk noch ein paar Zigaretten kaufen. Ich rauche wenig, meistens allein und wenn ich nervös bin. Vor Klausuren rauche ich und jetzt auch. Ich bin nervös. Der Verkäufer gibt mir die Packung, und ich krame in meinem Portemonnaie. Er betrachtet meine Hand, dann mein Gesicht, und ich bemerke, dass ich rot werde. Sein Blick ruht auf der Hand, und er lächelt verstört, als diese Hand ihm das Geld gibt. Draußen wird es dunkel, und rotes Licht sickert in die Dächer. Die Sonne sinkt in den Horizont wie eine Ertrinkende. Nicht, dass ich es sehen könnte: Die Häuser sind ja davor –

IV
Wir kommen an, als die Party in vollem Gange ist. Es ist schummrig. Die Luft ist dick und voller Schweiß, und in den Ecken kauern sie und quatschen. Viele Frauen, viel Booty, wie Rick immer sagt. Sein Kopf ist eine Radarschüssel, er will eine Alte aufspüren. Katja verdreht die Augen und geht uns Bier holen. Moldo klatscht ihr auf den Arsch, und sie kichert. Aus den Lautsprechern in den Ecken dröhnt es wumpa-wumpa-wumpa. Es gibt ein paar Stehtische mit Crackern, und ich habe ein leichtes Hanfaroma in der Nase. Rick sagt, dass die Weiber gut seien, und er hat recht, die Weiber sind gut, und die Tanzfläche ist voller Ärsche. Die Typen stehen meistens an der Wand rum mit dem Bier in der Hand und glotzen, und ich stelle mich dazu.

V
Ich bin vielleicht ein bisschen zu spät (wenn man hierher zu spät kommen kann); jedenfalls sind viele Menschen da. Hier und da werde ich gegrüßt, aber keiner beginnt ein längeres Gespräch mit mir, worüber ich ganz froh bin. Ein paar Jungs lungern in der Ecke und schauen mich an. Ich kenne sie nur vom sehen und winke mit der Hand, und sie starren sie kurz an, und dann grinsen sie. Der eine flüstert dem anderen etwas zu, und dann macht er ein furchtbar hämisches Gesicht und winkt zurück. Ich war stehen geblieben, jetzt gehe ich weiter und suche ein Sofa, auf das ich mich setzen kann.

V
So langsam hat Moldo auch ordentlich einen sitzen. Jedenfalls steht er auf der Tanzfläche und grölt jedes Lied mit, sie spielen jetzt Partyzeugs, Schlager und Mickie Krause. Wenn Mickie Krause kommt, stehen alle auf und grölen mit und klatschen in die Hände, und ich sage zu Rick, dass es hier echt geil ist. Hätte ich nicht erwartet. Sie spielen drei Lieder hintereinander, und bei „Zeig doch mal die Möpse“ hopsen ein paar Ladies auf die Tanzfläche und heben ihre Tops, und eine von ihnen hat auch wirklich keinen BH an. Rick steht das Maul offen, und er sagt: Booty-Booty-Booty!, obwohl die Titten gerade die Hauptattraktion sind. Eine davon will ich haben, die Blonde, die ohne BH, aber ich sehe, dass sie schon einen Kerl hat, der aufsteht und ihr in den Nacken beißt und den Arsch massiert.

VI
Die Musik höre ich kaum. Inzwischen sitze ich ein bisschen bequemer auf dem Sofa und bin nicht mehr so angespannt. Die meisten lassen mich in Ruhe, und es kommen einige Jungs vorbei, die mich kennen, und grüßen mich. Ich nicke ihnen zu, aber ich hoffe, dass mich niemand von ihnen anspricht. Ich wüsste nicht was ich mit ihnen bereden sollte, und ich hasse Gespräche, in denen es nur heißt, wie toll die Party sei et cetera. Also bleibe ich sitzen und rühre mich nicht; so mache ich das immer. Manche sehen die Hand und tuscheln, aber ich bemerke es kaum. Es ist ja nicht meine Hand, denke ich dann immer, ich schleppe sie nur mit mir herum, und diese Gedanken tun mir gut. Irgendwann setzt sich ein Junge neben mich, den ich nicht kenne.

VI
Rick, der Hurensohn, hat eine Alte entdeckt, die er sich klarmachen will. Ganz ansehnlich: netter Rock und ganz hübsches Gesicht, aber nichts besonderes. Für ein bisschen Rumlecken wird’s reichen, und ich stelle mich abseits. Ich beobachte ihn, während er sofort anfängt zu baggern. Er hat noch zu mir gesagt: Pass auf, Nigga, die da vorne ist fällig, und dann ist er losgezogen und hat sich neben sie gesetzt. Ist gar keine Frage, dass er sie rumkriegen wird. Sie sieht ganz harmlos aus, richtig brav, bei denen landet er immer. Ich rufe Moldo zu mir und zeige ihm die Alte, und er sagt, sie sei in Ordnung. Moldos Geschmack ist exquisit, was Frauen angeht, jedenfalls sagt er das selber von sich. Heute leckt Katja ein bisschen mit ihm rum. Das nächste Mal werde ich wieder dran sein.

VII
Der Junge ist schon sehr betrunken, und er spricht schwammig. Ich höre ihm trotzdem zu, als er mich anspricht. Er macht mir Komplimente, sehr schöne, solche, die nicht übertrieben sind. Ich mag das: Er sagt, ihm gefalle mein Rock. Natürlich sprechen wir auch darüber, wie uns diese Party gefalle. Ihm gefällt sie gut; er sagt, er möge es, wie die Mädels hier abgingen, aber er sagt es in einem so liebenswerten Tonfall, dass ich ihm nicht böse sein kann. Mit der Zeit rücken wir näher beisammen. Meine Hand liegt neben meinem Bein, und er kann sie nicht sehen.

VII
Rick unterhält sich mit dem Mädel. Sie sieht noch ganz frisch aus, und weil Moldo mit Katja rummacht, bin ich auf einmal alleine. Ich stelle mich zu ein paar anderen, die ich flüchtig kenne und rauche eine Joint mit. Das Zeug wirkt nie bei mir. Rick quatscht immer von Farben und Leichtigkeit, aber bei mir passiert nichts. Aber wenigstens schmeckt es besser als Zigaretten. Ich unterhalte mich ein bisschen mit den Leuten, bis der Joint aufgeraucht ist und alle ein bisschen glasig gucken. Dann gehe ich wieder in den großen Raum mit der Tanzfläche und stelle mich an die Wand. Mir ist ein bisschen schwindlig, und ich weiß nicht, ob das nun vom Joint kommt oder vom Saufen oder weil die Luft hier so stickig ist. Rick winkt mir vom Sofa aus zu, er ist richtig dicht. Fotze, Nigga!, ruft er und hat die Alte im Arm, die ihren Kopf auf seine Schulter gelegt hat. Sie sieht nicht so glücklich aus.

VIII
Es ist so seltsam: Ich fühle mich geborgen bei ihm, an seiner Schulter, obwohl er schlimm nach Alkohol stinkt. Er sagt mir sehr viele Dinge, die er wahrscheinlich nicht ernst meint, aber ich muss mich stark dagegen wehren, sie zu glauben. Er klingt sehr ehrlich. Dann kommt sein Freund zurück und steht uns gegenüber, und plötzlich muss ich an sehr viele Dinge denken. Als er ihm etwas zuruft, das ich nicht wiederholen kann, ohne mich zu ekeln, frage ich mich, wieso ich meine Hand im Verborgenen gehalten habe. Er grinst mich an, und er sieht so furchtbar lüstern aus, wie man sich die Männer Pornovideotheken vorstellt. Er sieht dümmlich aus, wie ein Primat, und dann macht er, noch immer grinsend, anzügliche Andeutungen mit dem Kopf. Ich will nicht wissen, was genau er sich vorstellt, und ich hasse mich dafür, dass ich es überhaupt zugelassen habe, dass wir miteinander sprechen. Er hat jetzt nicht mehr nur eines, sondern tausend Gesichter; er hat sie alle, die mich jemals so angrinsten wie er wenn sie betrunken waren und bevor sie die Hand sahen. Ich hatte eigentlich aufgehört, sie zu verstecken, und ich wollte nie wieder anfangen damit.

VIII
Er winkt mich zu sich, und ich gehe hin und wanke schon ordentlich. Er fängt an, die Alte zu küssen, er kann sehr zärtlich sein, die gehen ihm alle auf den Leim. Und im ersten Moment, als sie sich bewegt, denke ich, dass ich doch was von dem Peace im Schädel haben muss. Ich blinzle und muss aussehen wie ein Kerl aus einem schlechten Film, der was Furchtbares sieht. Die Alte hebt den Kopf von seiner Schulter und sieht immer noch ziemlich unglücklich aus. Sie hebt den Arm hoch, den sie nicht um Ricks Hüfte gelegt hatte. Aber eigentlich ist es kein richtiger Arm, sondern zwei Unterarmknochen, die in zwei lange, krumme Finger übergehen und mit Haut überspannt sind. Ricks Gesicht werde ich so leicht nicht vergessen. Seine Kinnlade fällt runter, und er glotzt, als hätte er eine Vogelspinne auf dem Arm.

VIX
Er sieht mich an, und der lüsterne Blick ist verschwunden. Ich lege die Hand auf seinen Oberschenkel, als ob es das normalste von der Welt sei. Ich lächle ihn an, und sein Gesicht verzerrt sich fürchterlich. Ich kann die beiden Finger ein bisschen bewegen und streichle seine Hand. Er zieht sie zurück, als sei etwas Abscheuliches darüber gelaufen. Seine Bewegungen sind schwammig, weil er so betrunken ist, und er fällt unbeholfen auf die Lehne. Ich streichle seinen Arm, und er schlägt meine Hand weg wie Ungeziefer. Ich stehe auf und sehe ihn an, und sein Gesicht ist vor Ekel verzerrt. Ich will ihn fragen: Was siehst du? Ist mein Gesicht verschwunden, das dir vielleicht gefallen hat? Sind meine Beine weg, meine Brüste, mein Mund? Ist da nur noch die Hand, dass sich deine Augen so weiten vor Entsetzen?

VIX
Ich stehe da und muss verdammt blöde aussehen. Das Mädel mit der Klaue steht auf und geht an mir vorbei. Rick sieht aus, als müsste er gleich kotzen. Er starrt ins Leere. Als sie weg ist, setze ich mich neben ihn. Er kann nichts sagen, er schüttelt nur den Kopf, und er tut mir ein bisschen leid. Da hast du ja in die Kacke gegriffen, sage ich, und dann müssen wir beide lachen, und ich hole uns noch ein Bier.

 

Hi unperson

Endlich wieder mal eine Geschichte, die mir durchgehend sehr gut gefallen hat, sowohl vom Stil, wie auch vom Inhalt.
Den Wechsel zwischen dem grobschlächtigen Jungen und dem sensiblen Mädchen beherrschst du bravourös, die Metaphern aus der Mädchensicht sind größtenteils sehr gelungen. Was nicht heißen soll, dass die andere Perspektive weniger ausdrucksstark ist. Ich weiß selbst, wie schwer es sein kann, überzeugend mit der lockeren Umgangssprache zu schreiben, und hier tragen die Beschreibungen der Clique mit einfachen Worten gerade durch den Kontrast zur anderen Sicht dazu bei, das mich die Geschichte im Gesamten berührt hat.

Es fällt mir zwar schwer, diesmal Verbesserungsvorschläge zu machen, aber ich versuchs trotzdem immer wieder:

Die Hauptcharaktere sind, von der Sache mit der Hand einmal abgesehen, recht klischeehaft. Wenn sie das nicht wären, wäre die Geschichte länger, was in diesem Forum leider ebenfalls ein Nachteil wäre.
Die Jungs, die nur am Trinken, Lärmen und Befummeln interessiert sind und die unfreiwillige Streberin, die nur mitmacht, um "dabei zu sein".
Aber wie gesagt, dir gelingt es trotzdem, aus diesen einfachen Charakteren das Maximum herauszuholen.

2. Der Jungencharakter ist eigentlich nur Kameramann. Da wär noch ein bisschen zusätzliche Spannung drin, wenn er irgendetwas Überraschendes tun würde. Muss nichts Großes sein, nur eine Andeutung oder ein kleiner eigener Gedanke. Sowas wie die Narbe mit Tränenform. Wobei die Passivität am Schluss nötig ist, damit er so erschütternd bleibt.

3. Man sagt, der Anfang sollte immer auf die Problematik oder sogar auf das Ende hindeuten. Zumindest sollte er keine falschen Erwartungen wecken.
Nach den ersten zwei Sätzen hier hat man eher das Gefühl, dass das Mädchen ein Problem mit der Mutter hat und deshalb von zuhause weglaufen will. Da hat man gleich eher ein garstiges, wildes Mädchen im Kopf als das, welches im weiteren Verlauf geschildert wird.

Aber das sind eigentlich Kleinigkeiten, ich wünsche der Geschichte auf jeden Fall noch ein paar mehr Leser ;)

Liebe Grüße
wolkenkind

 

Hallo unperson,

das ist eine beeindruckende, hervorragend erzählte Geschichte. Dass die Hauptfiguren klischeehaft sind, störte mich nicht im Geringsten. Viele Jugendliche sind so, wie du sie beschreibst (womit ich nichts negatives über die "heutige Jugend" sagen will. Wir waren genau so). Außerdem hebt sich das Mädchen deutlich davon ab und bildet einen Kontrapunkt.
Und der Schlusssatz: eine Punktlandung!

einige kleine Anmerkungen:

"das, was es da gebe" - gäbe

"bis sie etwas passendes gefunden haben. Ich habe viele Sachen, die meisten davon ganz hübsch, und ich entscheide mich für einen braunen Rock und ein passendes Oberteil." - wiederholung "passendes", das erste muss m.E. groß geschrieben werden.

"ringe mir ein lächeln ab" - Lächeln

"Ich kenne sie nur vom sehen" - Sehen

"Seine Bewegungen sind schwammig" - kurz zuvor spricht er "schwammig"


Gruß
Bobo

 

Hi,

ich fange mal wieder mit ein paar Kleinigkeiten an:

- Katja trinkt das meiste von uns -> falscher Bezug ;)

- Ich nicke, ringe mir ein lächeln ab -> Lächeln

Nur zur gesamten Geschichte. Die Erzählstruktur mit den beiden Perspektiven passt zur Geschichte und funktioniert gut; die Vereinigung geschieht irgendwo in der Mitte. Ohne Umschweife präsentierst Du zwei sozialkritische Komponenten: Konsum weicher Drogen und Intoleranz gegenüber Fremdartigkeit. Du hast das meiner Meinung nach gut aufgebaut und in eine nette Geschichte verpackt, aber ich bin doch etwas unbefriedigt. Das liegt, glaube ich, an zwei Dingen:
Erstens bestimmt die Frage "was ist denn nun mit der Hand?" fast die ganze Geschichte, und das wirkt auf mich sehr künstlich, denn die Spannung ergibt sich nur daraus, dass Du uns die Sache mit der Hand einfach verschweigst. Die Spannung ergibt sich nicht aus dem Geschehen, die Reaktion von Rick war auch vorhersehbar.
Zweitens ist mir die Sozialkritik einfach zu platt. Sie ist (sorry) fast so oberflächlich wie die Figuren, die um die Wette saufen und plump Frauen anbaggern oder ihre Titten zeigen. Jeder weiß, dass es auf vielen Partys so läuft. Ja und?

Fazit: Gut erzählte, lesenswerte, aber nach meinem Gefühl relativ banale Geschichte.

Uwe

 

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