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Mein Wald

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09.06.2008
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Mein Wald

Mein geistiges Dasein als Solches, verifiziert sich mit meiner Inkarnation im Ganzen und zwingt mich dazu, mich als Zimmerpflanze mit Retorik-Sequenz - zu Re-Kapitulieren.

Da sitze ich nun auf einem Stuhl, meine Gedanken aufgebahrt auf dem Altar meiner Sinne.

Schweigend blicke ich gen Himmel und beobachte die Vögel, wie sie in perfekter Formation einher fliegen und das kalte, öde Land des Regens hinter sich lassen.

Ich lasse mir einschenken aus dem Kruge des Lebens und nehme einen kräftigen Schluck.

Was sich mir darbietet, lässt in mir ein warmes Gefühl von „richtig“ zurück. Der Boden ist aufgefüllt von feinen Kieselsteinchen, die meinen Fußsohlen ein angenehmes Gefühlsabenteuer der extravagante bescheren, als ich meine Zehen in das weiße Kleinstgestein eintauche. Es kribbelt unsagbar angenehm und zaubert ein seeliges Lächeln auf mein Gesicht. Der Tag wart gerade erst geboren und die Sonne hat soeben erst ihr Antlitz zum Vorschein gebracht und die Welt geküsst.. Die Bäume in meiner Umgebung sind mitlerweile reich an Krone und Blatt. Die Energie, die hier einher geht, scheint unglaublich alt und mächtig, dennoch gütig, mitfühlend und frei zu sein. Meine Seele vermag es nicht zu fassen, geschweige denn, darüber zu flüstern. Doch mein Verstand ist übermannt worden von positiven Energien, die mich nun durchströmen wie ein erster Schluck Wasser, den man nach stundenlanger, trockener Hitze mit seinem Körper eins werden lässt. Ich lebe.
Und so schreite ich vorran, setze einen Kollateral vor den Anderen, was in dieser Örtlichkeit erwähnt werden sollte, da man hier mit jedem Schritt Geschichte schreibt.

Wie jedes Wesen in seinem reich genährten Erfahrungsbecken, habe auch ich, und genauso der Wald, etwas zu erzählen. Suchend nach neuen Geschichten, die sich mir enthüllen mögen, erreiche ich tief im Wald einen wunderschönen Fels, der sich einen Meter aus der Erde herausgestreckt hat. Perfekt, um darauf Platz zu nehmen.

Als ich mich niederließ, um Energie zu schöpfen, gewährte mir mein Blickessinn eine wunderbare Aussicht auf die Dichte und die grenzenlose Freiheit des heiligen Waldes.

Man vermag kaum zu flüstern, so zart und zerbrechlich ist dieser Moment, der einem Traum nahekommt. Die Bäume sind in Reih’ und Glied aneinander gereiht. Stehen beisammen als eine uralte Einheit. Wenn man genau hinhört, kann man sie sprechen hören. Wie sie ihr Klagelied singen über das Leid, dass ihnen wiederfahren ist, wie sie singen über das Glück, dass ihnen zuteil wurde, als die Macht des Ganzen ihnen ein Leben als Waldbaum schenkte. Erfahren und Weise. So könnte man das Wesen eines Baumes bezeichnen. Bäume sind die Memoaren einer jeden Stadt. So lange schon stehen sie abseits um über uns zu berichten. So verbringen sie ihr unsterbliches, jedoch verletzliches Leben in all ihrer Weisheit vor und über den Menschen. Sie könnten uns sofort zerbrechen, doch was ist wohl Weisheit, wenn man sich dem torhaften hingibt? Sie reinigen stattdessen seit Jahrmillionen unsere luft, die wir brauchen, um weiter walten zu können über unseren Körper. Wie viele andere haben schon so empfunden, als sie hier entlang schritten? So viele positive Energien, gebündelt zu einem Kristall aus weinenden Seelen. Vor Freude und Schönheit weinend. So auch ich und mein Geist, der sich nun im Einklang befindet mit den Dingen an sich. Der Aderlass der Sinne lässt meine Gedanken nun aufleben.

Welch wunderschönes Bild sich mir nun preisgibt:

Die Wolken des Himmels zeigen mir den Horizont, der aussieht wie ein Gesicht, das erzählt von dem Leid und dem Glück dieser Welt. So groß, wie Wolken sind in all ihrer atemberabenden Pracht, so sind sie zugleich auch genauso jung an Lebenszeiten. Just in diesem Moment beobachte ich, wie ein Vogel dort hindurch fliegt, als hätte diese Wolke darauf gewartet, ja, als wäre sie dazu entstanden, dem Vogel Einlass zu gewähren.

Er verschwindet in der dichten Macht des Wasserdampfs. Der Geist ist frei.
Gleichzeitig baut sich eine dunkle Wolke auf, von monströsem Ausmaß. Womöglich so groß, wie eine ganze Stadt. Sie stört die Reinheit dieses Moments und gleicht sie dennoch wieder aus zu einem Gleichgewicht. Kein blau ist jetzt mehr zu sehen, der Himmel versteckt sich.

Meine Sinne weinen nun wieder aus Erfrucht vor diesem Moment. Doch es zieht mich nun auch weiter. Neue Bilder warten auf mich, wie das Licht am Ende eines Tunnels, ich nehme es an und lasse mich weitertragen. Schritt für Schritt wird der Wald dichter und mit jeder Bewegung, die ich mache, verabschiedet sich ein weiteres Laster meiner vergangenen Zeit.​

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo DanToKa,

erstmal herzlich willkommen auf KG.de. Ich hoffe Du findest hier das was Du suchst. Egal was Andere zu Deinen Werken sagen, versuche durchzuhalten und Deinen Stil zu finden.

Dein Text erinnert mich so ein bisschen an ... ja sagen wir mal Bauhausstil. Meiner Meinung nach ist das keine Geschichte im klassischen Sinn. Ich würde den Text eher unter experimentelle Lyrik einordnen. Dafür würde auch der Versuch des mittigen Seitenaufbaus sprechen. Der Text will sich mir nicht erschließen, auch nach zweimaligem lesen nicht. Ich versuche zwar immer "irgendeine" für mich halbwegs eindeutige Erkenntnis zu finden ... aber irgendwie gelingt es mir nicht.

Knigge hat sinngemäß einmal gesagt, "Manchmal kann ein Text von dem Leser nur gelesen und verstanden werden, wenn er sich in dem gleichen Bewußtseins- und Gemütszustand wie der Autor befindet". Ich kenne nicht die Zustände in denen Du Dich beim Schreiben befunden hast ... aber eins ist sicher ... beim Lesen war ich nicht auf dieser, Deiner Ebene


Gruß, Keinstein

 

Hallo und vielen Dank für Deine Aufmerksamkeit, die Du mir entgegenbringst.

Meine kleine Geschichte beschreibt lediglich einen Spaziergang im Wald :-)
Ich denke, Du hast zu viel dort hineininterpretiert und Deine Gedanken sind durcheinandergekommen.

Stelle Dir einfach vor, Du gehst durch einen Wald und beobachtest alles um Dich herum, so könnte es einfacher sein, mein Gewört nachzuvollziehen


Gott zum Gruß

Dan

 

Tja, 1:0 für Dich, lieber Dan! Falls es Deine Absicht war, den Leser zu verwirren, ist es Dir gelungen, sind die Fehler und die ins Kraut schiessende Bildsprache (...Kristall aus weinenden Seelen,...die dichte Macht des Wasserdampfs,...setze ein Kollateral vor den Anderen), allerdings keine Absicht, bleibt mir keine Re-, sondern nur die Kapitulation!
Kurzum: Ist mir zu geschwafelt.
LG,
Jutta

 

Hi,

Du hast Recht. Es soll den Leser zunächst verwirren.
Sitzt er vor dem Text, so wird er zunächst einmal
alles lesen, als würde er vor einem Buch sitzen,
dessen Wörter einen gezielt anspringen.

Hier habe ich dem Leser, durch den Gebrauch wirr
erscheinender Worte, die Freiheit gegeben,
seine eigene Fantasie zu gebrauchen, zu assoziieren.

Doch man sollte danach suchen.
Errst das Suchen einer Sache, ist dessen Lockruf

Mit den liebsten Grüßen

Dan

 

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