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Mein Universum

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15.02.2003
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Mein Universum

Ich bin der letzte meiner Art, wenn ich sterbe - hört meine Welt auf zu existieren. Verhindern kann ich es nicht, wobei es mir relativ egal sein könnte. Trost gibt es ebenso wenig, denn selbst wenn es eine Neue geben würde, wäre es für Meine egal.
Ich schreibe Dies auf diesem Blatt nieder und bin mir über diese Sinnlosigkeit bewusst: Wer sollte es lesen? Und wenn es doch jemand lesen würde – jemand mit einer anderen Welt -, wie sollte er es verstehen können?
Ich sitze hier seit Stunden und formuliere diesen Gedanken: Wenn ich sterbe, hört meine Welt auf zu existieren. Was will ich mir damit bewusst machen? Wenn ich sterbe, ist es so, als hätte mein Universum niemals existiert. Diese Buchstaben hier, würden von da an jegliche Bedeutung verlieren: Wären nur Atome, welche sichtbares Licht absorbieren, auf Atomen, welche sichtbares Licht im gesamten Farbspektrum reflektieren – nicht mehr und nicht weniger.
Ich sehe die Sonne und die Erde – aber ich kenne sie nicht! Ich habe nur ein Auge, welches die Sonne sieht, und eine Hand, welche die Erde fühlt. Ist die Welt, die mich umgibt, nur in meiner Vorstellung da? Wenn ich tot bin, ist sie doch nicht mehr? Wird die Zeit in diesem Augenblick enden, ebenso wie der Sinn? Der wurde doch nur vom Verstand meiner Spezies definiert: Ist er Teil der Welt an sich? Oder sind es nur Schlüsse, aus der Konstruktion der Welt durch unseren Verstand, durch unseren Verstand? Der Sinn ist unweigerlich mit mir verbunden.
Was interessiert das Universum, ob eine Sekunde vergeht oder eine Milliarden Jahre – dem ist das Scheißegal. Es kennt keine Zeit; es kennt keine Dimensionen; es kennt keinen Sinn – es ist einfach da.
Hätte ein Universum jemals existiert, wenn während der Zeit seines Bestehens nicht ein Verstand seine Existenz bemerkt hätte?
Die Welt an sich kann ich nicht verstehen, das habe ich verstanden: Meine ist meine Konstruktion und deswegen wird sie auch mit mir untergehen.
Wenn ich an etwas Glaube, ist es dann real? Ich kann mich noch daran erinnern, dass es Menschen gab, die an Marsbewohnter glaubten – da war zwar niemand, für diese Gläubigen war es dennoch ihre Realität.
Irgendwann bekam er von alldem Kopfschmerzen und ließ das Denken sein. Auch wenn er sich darüber nicht mehr bewusst war – da er ja nicht mehr drüber nachdachte – befand er sich bereits in einer neuen Welt; Die alte war nun nicht länger existent.

Lange Zeit später fand ein Wesen dieses Schriftstück. Es erkannte den Sinn, welchem die Zeichen dienten, aber es war ihm unmöglich die Bedeutung herauszufinden. Wenn es ihm jedoch möglich gewesen wäre, hätte es dem Schreiber vermutlich zugestimmt – seine Welt ist tatsächlich mit ihm gestorben - und da er der letzte war, auch die Welt seiner Spezies. Das Wesen hätte dem aber nur zugestimmt, wenn es nicht an Gott glauben würde. (deswegen gehört Gott wohl auch in die Theologie)

 

Kann's gar nicht verstehen, dass hier bis jetzt noch keiner einen Kommentar gepostet hat!!??
Die Story ist gut!!! Im ersten Teil die Gedanken der Person selber, prägnant formuliert, und dann die ganz kurze Überleitung (die hättest du durch einen Absatz aber noch deutlicher hervorheben können) und schließlich der Schlussakt - besser hätte die Aufteilung nicht sein können! Eine Frage muss ich aber doch stellen: Wieso der letzte Satz??

(deswegen gehört Gott wohl auch in die Theologie)
Das "deswegen" verwirrt mich, ehrlich gesagt, ein bisschen. :confused:
Und noch ein paar Tippfehler haben sich eingeschlichen, aber das ist ja nicht weiter schlimm, ich hab sie dir mal rausgesucht und dazugeschrieben, wie's richtig gehört:
denn selbst wenn es eine Neue geben würde, wäre es für Meine egal.
neue und meine kleingeschrieben
Ich schreibe Dies auf diesem Blatt nieder und bin mir über diese Sinnlosigkeit bewusst:
wieder dies kleingeschrieben; in einem Satz dreimal das Wörtchen "dies" zu verwenden, wenn auch in grammatikalischen Abwandlungen, lässt den Text etwas holprig daherkommen, "über die Sinnlosigkeit meines Tuns" z.B. wäre besser
Diese Buchstaben hier, würden
kein Komma nach "hier"
ob eine Sekunde vergeht oder eine Milliarden Jahre
eine Milliarde Jahre
dem ist das Scheißegal
scheißegal ist ein Adjektiv, ergo kleinschreiben
Wenn ich an etwas Glaube
auch glaube gehört kleingeschrieben
Gläubigen war es dennoch ihre Realität.
Irgendwann bekam er von alldem Kopfschmerzen
besagter Absatz zwischen den beiden Sätzen würde für mehr Klarheit sorgen
in einer neuen Welt; Die alte war nun nicht
nach Semikolon auch nur klein weiter, also "die"
aber es war ihm unmöglich die Bedeutung herauszufinden
jaja, ich verfechte die alte RS - gönne der deutschen Sprache das Komma nach "unmöglich"!!

Davon aber mal abgesehen und was den Inhalt anbelangt: :thumbsup:
LG, wölfin

 

Hallo braindead,

die Stimmung des Textes paßt gut zu der geschilderten Situation. Probleme der Erkenntnistheorie werden auf die Spitze getrieben dargestellt, weil der letzte Mensch sich diese Gedanken macht, obwohl sich diesen Fragen jeder Mensch immer stellen kann. Die bloße Aneinanderreihung der Fragen kommt doch etwas trocken ´rüber, da hätte man nicht nur Fragen, sondern auch Konsequenzen aus den Erkenntnissen schildern können. (Deshalb fehlt auch die erzählerische Bindung des lesers).
Nach „dennoch ihre Realität“ fehlt eine Leerzeile.
„seine Welt“ - dessen Welt fände ich passender.
Am Schluß würde ich die Klammer weglassen, sie paßt nicht, denn wer sagt das plötzlich?
Mein Vorschlag:
nicht an Gott glauben würde...

Den Rest kann man sich dann denken.

Tschüß... Woltochinon

 

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