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Mein Universum
Ich bin der letzte meiner Art, wenn ich sterbe - hört meine Welt auf zu existieren. Verhindern kann ich es nicht, wobei es mir relativ egal sein könnte. Trost gibt es ebenso wenig, denn selbst wenn es eine Neue geben würde, wäre es für Meine egal.
Ich schreibe Dies auf diesem Blatt nieder und bin mir über diese Sinnlosigkeit bewusst: Wer sollte es lesen? Und wenn es doch jemand lesen würde – jemand mit einer anderen Welt -, wie sollte er es verstehen können?
Ich sitze hier seit Stunden und formuliere diesen Gedanken: Wenn ich sterbe, hört meine Welt auf zu existieren. Was will ich mir damit bewusst machen? Wenn ich sterbe, ist es so, als hätte mein Universum niemals existiert. Diese Buchstaben hier, würden von da an jegliche Bedeutung verlieren: Wären nur Atome, welche sichtbares Licht absorbieren, auf Atomen, welche sichtbares Licht im gesamten Farbspektrum reflektieren – nicht mehr und nicht weniger.
Ich sehe die Sonne und die Erde – aber ich kenne sie nicht! Ich habe nur ein Auge, welches die Sonne sieht, und eine Hand, welche die Erde fühlt. Ist die Welt, die mich umgibt, nur in meiner Vorstellung da? Wenn ich tot bin, ist sie doch nicht mehr? Wird die Zeit in diesem Augenblick enden, ebenso wie der Sinn? Der wurde doch nur vom Verstand meiner Spezies definiert: Ist er Teil der Welt an sich? Oder sind es nur Schlüsse, aus der Konstruktion der Welt durch unseren Verstand, durch unseren Verstand? Der Sinn ist unweigerlich mit mir verbunden.
Was interessiert das Universum, ob eine Sekunde vergeht oder eine Milliarden Jahre – dem ist das Scheißegal. Es kennt keine Zeit; es kennt keine Dimensionen; es kennt keinen Sinn – es ist einfach da.
Hätte ein Universum jemals existiert, wenn während der Zeit seines Bestehens nicht ein Verstand seine Existenz bemerkt hätte?
Die Welt an sich kann ich nicht verstehen, das habe ich verstanden: Meine ist meine Konstruktion und deswegen wird sie auch mit mir untergehen.
Wenn ich an etwas Glaube, ist es dann real? Ich kann mich noch daran erinnern, dass es Menschen gab, die an Marsbewohnter glaubten – da war zwar niemand, für diese Gläubigen war es dennoch ihre Realität.
Irgendwann bekam er von alldem Kopfschmerzen und ließ das Denken sein. Auch wenn er sich darüber nicht mehr bewusst war – da er ja nicht mehr drüber nachdachte – befand er sich bereits in einer neuen Welt; Die alte war nun nicht länger existent.
Lange Zeit später fand ein Wesen dieses Schriftstück. Es erkannte den Sinn, welchem die Zeichen dienten, aber es war ihm unmöglich die Bedeutung herauszufinden. Wenn es ihm jedoch möglich gewesen wäre, hätte es dem Schreiber vermutlich zugestimmt – seine Welt ist tatsächlich mit ihm gestorben - und da er der letzte war, auch die Welt seiner Spezies. Das Wesen hätte dem aber nur zugestimmt, wenn es nicht an Gott glauben würde. (deswegen gehört Gott wohl auch in die Theologie)