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Mein Sommerregen

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03.07.2001
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Mein Sommerregen

Mein Sommerregen
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...und plötzlich, wie aus heiterem Himmel, fing es an zu regnen.

Aber das war kein normaler Regen, dieser Wolkenbruch war so heftig,
das alle Bäume mit einem Mal ihre gesammten Blätter verloren und die
Hausdächer waren so überrascht, das einige ihre Ziegel nicht mehr
halten konnten und sie einfach auf den Boden fallen ließen.

Die Straße verwandelte sich innerhalb weniger Sekunden in einen reißenden
Fluss und auf der braunen Oberfläche schwammen tote Vögel. Die Dächer
der Autos waren verschwunden, so als ob der Regen sie aufgelöst hätte.

Auch das Regentrommeln war so unnatürlich laut, das man es selbst in
dem schalldichten Studioraum noch hören konnte.
Doch obwohl es so heftig regnete als ob
der Himmel
die Erde
wegspülen wollte, konnte
ich
sie
mit furchterregender Klarheit sehen, so genau das ich auch Einzelheiten
erkennen konnte, die sonst nur aus nächste Nähe wahrnehmbar waren.

Und sie rief mich mit ihrer glockenhellen Stimme, der sogar der
brutale Regen nichts anhaben konnte.

Das letzte was ich spürte war eine wohltuende Wärme.

 

Hey.

Finde, der Text hat Potential, aber auch stilistische Mängel, deshalb eine etwas ausführlichere Kritik.

..., fing es an zu regnen.

Zu schwach, und zudem schlechtes Verb gewählt. Da gibt es so viele, die Regen charakterisieren, überleg mal, ob Dir da nicht was besseres einfällt.

Aber das war kein normaler Regen, dieser Wolkenbruch war so heftig,...

Wiederholung (besonders bei kurzen Texten darauf achten!), in beiden Fällen ist eigentlich ebenfalls ein stärkeres Verb nötig.
An "normaler Regen" stoße ich mich irgendwie auch, ist ebenfalls ein bisschen nichtsaussagend.

..., dass alle Bäume mit einem Mal ihre gesamten [ein „m“] Blätter verloren und die Hausdächer waren so überrascht, dass einige ihre Ziegel nicht mehr
halten konnten und sie einfach auf den Boden fallen ließen.

Relativsatz, muss also heißen "...die Hausdächer so überrascht waren, dass..." Würde erneut eine Wiederholung mit sich ziehen, gegebenenfalls umformulieren. Wenn Du 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen willst, mach es so, dass "waren" rausfliegt, zwecks Vermeidung von Wiederholung s.o.

Die Straße verwandelte sich innerhalb weniger Sekunden in einen reißenden
Fluss und auf der braunen Oberfläche schwammen tote Vögel.

Ungeschickt, auch vom Satzbau. Wie wär's mit "auf dessen Oberfläche..."? Dazu eine knappe Erläuterung, warum die Vögel tot sind? Vom Regen überrascht und "erschlagen" oder was auch immer Du Dir da genau vorgestellt hast.

so als ob der Regen sie aufgelöst hätte.

Auch nicht besonders schön. Und warum "als ob"? Der Erzähler ist zugegen, warum weiß er also nicht genau, was mit den Dächern der Autos passiert ist?

dass man es selbst in dem schalldichten Studioraum noch hören konnte.

Was für ein schalldichter Studioraum, wo kommt der auf einmal her? Vielleicht "in einem schalldichten Studioraum", um Verwirrung des Lesers zu vermeiden?

Doch obwohl es so heftig regnete als ob ...

Das "als ob" ist hier okay, wenn Du es oben änderst. Die Wiederholung von "so" wird hier aber nervig, da musst Du Dir echt was einfallen lassen.

ich / sie

Mutige Herausstellung, an dieser Stelle mal Lob!

mit furchterregender Klarheit sehen, so genau das ich auch Einzelheiten
erkennen konnte, die sonst nur aus nächste Nähe wahrnehmbar waren.

Hier lässt Du den Leser total hängen. "Furchterregend" ist ein starkes Adjektiv, dass aber genauere Erläuterung braucht. Und Du kannst nicht Einzelheiten erwähnen und dann keine nennen. Du hast Spannung aufgebaut, hier soll Dein Höhepunkt sein! Was sieht der Protagonist?

Das letzte was ich spürte war eine wohltuende Wärme.

Lässt den Leser immer noch hängen. Okay, ist der Seltsamsektor hier, aber um dem Leser Raum für Spekulationen zu geben, braucht er wenigstens einen kleinen Hinweis. Ich verstehe an dieser letzten Stelle nicht mehr, was eigentlich passiert ist, sonst würde ich was Konkreteres vorschlagen. Davon abgesehen ist der Satz grammatikalisch eher schräg.

Eine Sache noch... der Titel ist auch nicht unbedingt ein Reißer.

Überarbeiten, gegebenenfalls noch mal posten? Würde mich über 'ne geänderte Version freuen.

San

 

Vielen Dank für die Vorschläge.

Ich denke du hast Recht, die Geschichte würde durch diese Verbesserungen noch um einiges an Atmosphäre gewinnen, ich guck ma, das ich sie demnächst in der neuen Version poste (könnte allerdings nochwas dauern, mal sehen...).
Vielleicht mach ich sie auch noch was länger, sie ist nämlich aus dem Gedanken heraus entstanden, eine Geschichte zu schreiben die nicht größer als eine DIN A5 Seite sein sollte. Da ich sie nun jedoch ins Netzt gestellt hab, könnte ich sie auch nochwas verlängern.
Ich wollte eigentlich nur mal ein bisschen objektives Feedback, und das hab ich ja jetzt bekommen, also: RANN AN DIE TASTATUR!

Bis demnächst,
Marco

 

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