Mein Kryptonit Mensch
Him:
Ich stelle mir oft vor, was wäre wenn? Ja, was wäre wenn? Die Frage geht mir Tag für Tag durch den Kopf und beschäftigt mich sogar in meinen Träumen. Er lässt mich nicht los und ist immer da. Auch wenn er es eben nicht mehr ist. Durch ihn habe ich erfahren, wie schmerzlich der Verlust eines geliebten Menschen sein kann. Durch ihn habe ich aber auch erfahren, wie es sich anfühlt einen Menschen aufrichtig und mit ganzem Herzen zu lieben.
So wie Noah Allie in wie ein einziger Tag aufrichtig geliebt hat. Für manche Menschen mag es ein Gerücht sein, dass man sich auf den ersten Blick in einen Menschen verlieben kann. Doch das ist es nicht, es ist möglich und es fühlt sich an, wie auf Wolken zu schweben.
Irgendwie ist es haltlos und vollkommen verrückt sich auf jemanden einzulassen, den man gefühlte 5 Minuten kennt, aber in dem Moment denkt man nicht darüber nach, ob dieses Gefühl richtig oder falsch ist. Ich liebte ihn von der ersten Sekunde an und werde ihn mein ganzes Leben lang lieben, auch wenn er meine aufrichtige Liebe nicht verdient hat. Sein Verlust war derartig schmerzhaft, als wäre ein naher Angehöriger gestorben. Denn er war so besonders, unsere Verbindung war für mich so besonders, dass ich mir nicht vorstellen konnte jemals wieder ohne ihn zu leben. Heute sitze ich manchmal auf der Couch und höre ein beliebiges, trauriges Lied, dann denke ich an unsere gemeinsame Zeit, die in so wenigen Momenten eine so wunderbare Verbindung hervorbrachte. Ich liebte ihn mit Haut und Haar, seine blauen Augen, mit denen er mich nur besänftigend ansehen konnte und schon war die Welt für mich in Ordnung. Seine sensible Ader, die er versuchte vor mir zu verheimlichen. Er war alles andere als perfekt, seine Zähne waren nicht gerade und er hat eine große Nase, und doch war er für mich so perfekt, wie kein anderer Mann, denn ich fand ihn wunderschön und er mich. Er sah in mir etwas, das noch nie jemand zuvor entdeckt hatte. Er machte mich zu einem besseren Menschen, zu einer besseren Version meiner selbst. Wenn ich bei ihm war, war ich rundum glücklich, meine kleine Seifenblase war perfekt, denn es gab nur ihn und mich darin. Doch äußere Faktoren zerstörten unsere starke Mauer, jedenfalls dachte ich sie wäre stark genug um uns beide zusammen zu halten. Manchmal sehe ich mir seine Bilder an und lächele, weil ich weiß, dass er gesund ist und es ihm gut geht- auch ohne mich.
Ich habe mich in ihn verliebt, schon als ich das erste Mal ein Bild von ihm gesehen habe. Ich möchte meine Geschichte erzählen, die Geschichte von meinem Kryptonit Menschen.
Meine Freundin Lena hatte mir damals von ihm erzählt. Wir wollten einen Mädelsabend in einer Bar in der Nähe machen mit einer ihrer Freundinnen und meiner besten Freundin. Ich war gerade einmal 16 Jahre alt, trug eine Zahnspange und hatte scheußlich blond, gefärbte Haare. Zu dem Zeitpunkt war ich schlank und sportlich und interessierte mich nur halbherzig für Jungs. Ich versuche mich an alle Details zu erinnern, die mir im Laufe der Jahre verloren gegangen sind und an die ich mich in manchen Situationen ganz plötzlich wieder erinnere. Jedenfalls lernten wir uns in dieser Bar kennen. Der Freund meiner Freundin Lena war Footballspieler für bei der örtlichen Footballmannschaft, die Düsseldorf Bulldozer und wollte nachkommen zusammen mit zwei seiner engen und besten Freunde Mark und Daniel. Ich erinnere mich daran, wie aufgeregt ich war, ihn das erste Mal zu sehen, sein Name war Daniel. Er war bereits fast drei Jahre älter als ich, groß, trainiert und hatte die schönsten Augen, die ich jemals gesehen hatte. Wir saßen an einem Ecktisch ganz hinten in der Bar, direkt bei den Billardtischen und Dartbretern und tranken genüsslich unser Bier. Es war früher Nachmittag und ziemlich gutes Wetter. Ich erinnere mich noch genau an den Tag vor fast 8 Jahren. Es war der 09. Mai 2008 um genau zu sein. Die Bäume blühten, es war angenehm warm, etwas milder und weniger regenreicher als in den letzten Tagen und wir konnten die warme Sonne genießen, da neben uns ein Ausgang direkt nach draußen war. Ich trank ein Bier, und noch ein zweites Bier, da ich wahnsinnig aufgeregt war und meine Beine sich anfühlten, wie Pudding. Ich ging durch die Tür heraus an die frische Luft und stellte mich in die Sonne. Mein Körper zitterte vor Aufregung, sogar meine Hände zitterten und meine Freundinnen Lena und Ann-Kathrin hatten mich bisher noch nie so nervös erlebt, wie an diesem besonderen Tag, der mein Leben für immer ändern sollte. Manchmal wünschte ich, ich könnte einfach vergessen, was damals mit mir passiert ist und wie ich mich fühlte, nur weiß ich bis heute, ich werde ihn niemals vergessen auch wenn er mich schon längst vergessen hat. Denn er hat mich verändert und möglicherweise den Menschen aus mir gemacht, der ich jetzt bin.
Nachdem ich mich ein kleines bisschen entspannt hatte, bestellte ich mir das mittlerweile 3. Beruhigungsbier, ich kam mir vor, wie eine Verrückte. Er war schließlich nur irgendein Kerl, so wie jeder andere Typ. Ich meine, wieso war ich eigentlich so furchtbar nervös? Was sollte dieser Typ haben, was andere nicht hatten? Ich schüttelte genervt von mir und meinen Gedanken den Kopf und versuchte mich wieder auf meine Freundinnen und den schönen Abend zu konzentrieren. Doch irgendwie zog sich der Gedanke auf das was kommt, wie ein roter Faden durch den Abend, bis sie nach ein paar Stunden dazu kamen. Ich erinnere mich an den Moment, als Lenas Freund Leo auf uns zu kam und sie innig küsste, man konnte ihm ansehen, wie sehr er sie liebte. Danach kam er zu mir und umarmte mich, da wir uns vom Football Training von der vorherigen Woche bereits kannten, als sie ihn mir vorstellte. Er war nett, groß und schlaksig, mit dunklen Haaren und indischen Wurzeln. Der perfekte Freund für meine Freundin Lena. Ich umarmte ihn rasch zurück und merkte, wie mein Herz einen Satz machte, als ich ihn von weitem sah. Nach Leo stellte sich sein Freund Mark vor, er war etwas kleiner als der Rest, seine Haare waren aschblond und er trug eine Brille. Er umarmte mich, obwohl wir uns nicht kannten und sofort hatte ich ihn in mein Herz geschlossen. Ich fühlte wie ich wieder zu zittern begann, als Daniel auf mich zukam. Wir standen uns gegenüber und als ich ihn ansah wusste ich, dass ich niemals wieder einen anderen Menschen auf diese Art und Weise ansehen würde. Er war schüchtern und wurde rot, als er zu mir herunter sah. Ich erinnere mich nicht mehr was er an dem Abend trug, er gab mir höflich die Hand, lächelte ein wenig und ich war einfach hin und weg von ihm. Denn ich war mir sicher, dass ich mich genauso fühlte, wie er sich fühlte. Ich drehte mich von ihm weg und ging zurück zu meinen Freundinnen, die an einem Hochtisch saßen und mich ansahen. Ich war vollkommen unter Panik, wusste nicht was ich tun sollte, meine Haut pulsierte und ich konnte mein Herz klopfen hören. Es hämmerte so laut in meiner Brust, dass ich das Gefühl hatte in Ohnmacht zu fallen. Ich setzte mich neben Ann-Kathrin, die sich zu mir herüberbeugte. Er saß mit seinem Rücken zu mir und unterhielt sich mit Leo, Mark und Lena über das Football Training. Ich befahl meiner besten Freundin beinahe sofort mit mir auf die Toilette zu gehen. Wir entschuldigten uns kurz und gingen zur Toilette. Dort lehnte ich mich an eine Wand und versuchte ruhig ein- und auszuatmen. So etwas hatte ich noch niemals zuvor erlebt. Dieses Gefühl, wenn er nur in meiner Nähe war unglaublich, beinahe magisch und gleichzeitig total absurd. In meinen Gedanken war ich zu 100% bei ihm.
ER war sehr groß, bestimmt 1.86m, hatte strahlend blaue Augen, einen leichten Drei Tage Bart und mittelblonde Haare, die leicht gewellt waren. Und ich konnte nur daran denken, wie wunderschön seine Augen waren und sein voller Kussmund. Ich war vollkommen übergeschnappt und hatte offensichtlich komplett den Verstand verloren. Meine Freundin versuchte mich zu beruhigen. „So habe ich dich noch nie erlebt. Du musst dich wirklich beruhigen.“ Doch ich konnte mich nicht beruhigen. Sie legte ihre warmen Hände um meinen Rücken und drückte mich fest an sich. Ich erinnere mich daran, wie ich in dem Zwischenflur zur Toilette mit ihr stand und meinen Atem unter Kontrolle zu versuchen brachte. Er hatte das Unmögliche geschafft, er brachte es zustande, dass ich mich ohne Wenn und Aber auf den ersten Blick in ihn verliebte. Und ich wusste nicht, ob er genauso fühlte, es fühlte sich an, als ob er mich mochte. Wir gingen zurück, mit Bier Nummer 4. Ich strich mir die Klamotten glatt und zupfte an meinen Haaren bis sie einigermaßen gut aussahen. An demselben Abend waren Ann-Kathrin und ich noch zu einer Gartenparty in der Nähe eingeladen. Wir vermieden die Blicke zueinander und lächelten peinlich berührt, wenn wir uns zufällig ansahen. Es war ein merkwürdiges Gefühl und auf der anderen Seite war es auch schön sich zu verlieben in einen Fremden. Doch es fühlte sich nie so an, als wären wir Fremde füreinander, irgendwie war es von Anfang an eine tiefe Verbindung zueinander. Ich trug ein weißes T-Shirt mit Schriftzug und hatte die Haare zu einem Zopf hochgebunden. Zwischendurch berührte sein Rücken meinen, er streifte mich und ich erstarrte beinahe bei seiner Berührung. Er war die erste große Liebe, die eine große Liebe, die man niemals vergaß und die auch wenn sie nur von kurzer Dauer war, so leidenschaftlich und wunderbar war, dass ich ihn immer noch im Herzen trage, obwohl er mich bereits vergessen hat. Doch ich bin nicht wie er, ich kann diese Momente zwischen uns nicht vergessen. Die Liebe auf den ersten Blick ist so besonders. Ich erinnere mich an die Momente in denen er mir von seiner Beziehung vor mir erzählte, mit Jenny. DER besagten Jenny. Die Beziehung mit ihr war in den letzten Wochen und Monaten bloß noch eine Qual gewesen und er war unglücklich. Er sah mich an und erzählte mir, dass er sich niemals hätte vorstellen können so schnell etwas Neues anzufangen. Aber er liebte mich und er war so verliebt auf den ersten Blick, dass er sich nicht hätte vorstellen können ohne mich zu leben. Und ich hatte für einen Moment das Gefühl etwas ganz besonderes für ihn zu sein. Vielleicht war ich es auch einmal vor langer Zeit.
Zurück zu dem Abend, an dem wir uns kennenlernten. Ich erzählte ihm, dass wir noch verabredet wären. Auf seinem Gesicht zeichnete sich deutlich die Enttäuschung ab, er bat mich darum nach der Party zurückzukommen, er wollte mich wieder sehen. Ich gab ihm meine Handynummer und er mir seine, zu Zeiten in denen es noch keine Smartphones gab, sondern die langweiligen, alten SMS. Ich war kaum weg da bekam ich die erste Nachricht von ihm.
Ich hatte zu dem Zeitpunkt vermutlich das dümmlichste Lächeln der Welt im Gesicht. Es ist beinahe gruselig, wie unfassbar glücklich er mich schon nach wenigen Stunden machte, in denen ich ihn kannte. Ich antwortete ihm umgehend, obwohl wir nur wenige Minuten entfernt auf einer Gartenparty bei einer anderen Freundin waren. Und egal was ich tat, mit wem ich mich unterhielt und auf welche Weise ich versuchte nicht an ihn zu denken, ich war völlig gefangen von ihm. Mein bester Freund war auf dieser Party und wusste sofort, dass irgendetwas nicht mit mir stimmte. Ja, es stimmte eindeutig etwas nicht mit mir, denn ich war Hals über Kopf in Daniel verliebt. Ich saß auf einem Gartenstuhl, neben mir Ann-Kathrin, die mich beobachtete, während ich mein Handy beinahe inhalierte.
„Wann gehen wir zurück?“
„Wir sind doch gerade erst gekommen.“ Sie wollte ernst klingen, doch sah ich ihr an, dass sie sich das Lächeln nicht verkneifen konnte. Ich würde über mich selbst lachen, wenn ich wüsste was ich da tat. Es klingt lächerlich, fast schon melancholisch, aber so war meine Geschichte. Ich stupste sie an. „Was starrst du mich so an?“
„Schon gut,“ antwortete sie platt und grinste wieder. „Ich gehe mir was zu trinken holen“, sagte ich. „Willst du auch was?“
„Klar.“ Ich ging in die Gartenlaube und holte uns zwei Flaschen Bier. Es war immer noch herrlich warm draußen. Die Sonne war mittlerweile untergegangen. Der Abend war wirklich schön, sehr mild und ein wunderbarer Zeitpunkt um die Zeit mit guten Freunden zu verbringen. Auch wenn ich abwesend war mit meinen Gedanken, war ich ihnen dankbar für die Gesellschaft und für die Liebe, die sie mir gaben. Ich liebte auch meine Freunde innig, meine beste Freundin und meinen besten Freund, die für mich da waren und mich zum Lachen brachten. Man spricht solche Dinge heutzutage nicht mehr an, denn die Welt dreht sich weiter und wir verändern uns immer mehr. Daher liegen mir die Gedanken an die Vergangenheit so am Herzen, wir waren glücklich und haben es nie hinterfragt, warum es so war. Ich hatte sie inzwischen zu Tode genervt und auch Daniel wollte wissen, wann wir endlich zurückkamen. Ann Kathrin gab schließlich auf und ging mit mir zurück in die Kneipe.
Als wir wieder im Westside ankamen waren Lena und ihre Freundin bereits verschwunden. Ein Mädchen mit langen blonden Haaren saß direkt neben ihm und lachte mit ihm zusammen, ich fühlte plötzlich wie sich mein Magen wütend zusammen zog. Ich wusste nicht wer sie war und ihre Freundin mit den langen schwarzen Haaren sah neugierig zu uns herüber, als wir rein kamen. Ich erinnere mich daran, wie meine Freundin: Scheiße flüsterte. Ich nahm ihr Fluchen zuerst überhaupt nicht war, bis sie meinte, sie würde die Blonde kennen. Sie sahen alle zu uns herüber, während wir näher kamen. Ich meine es ist so lange her, dass die Details verschwommen sind und ich mich nur noch an einige Dinge erinnere. Ich weiß, dass wir uns zu ihnen gesetzt haben und Daniel und ich den ganzen Abend über geflirtet haben, mit einem gewissen Abstand meinerseits, da ich die Mädchen nicht zuordnen konnte und mich etwas fehl am Platz fühlte. Mark und Leo versuchten mich gekonnt abzulenken und erzählten Witze, bis mir vor Lachen der Bauch wehtat. Ann-Kathrin wirkte etwas abwesend, ich sah, wie sie die Blonde begutachtete und auch die Blicke der Blonden lagen auf meiner Freundin. Ich wusste nicht was los war und versuchte der Situation aus dem Weg zu gehen, bis sie mich schließlich bat mit ihr zur Toilette zu gehen. „Ich kenn sie. Das ist Hanna und sie war mit einer alten Freundin von mir befreundet und wir hatten einen riesen Streit. Ich hasse dieses Mädchen.“
„Und wer ist das jetzt?“
„Ich habe keine Ahnung was sie hier will.“ Und ich wusste es auch nicht, ich fand keinen Zusammenhang. Wir wussten es beide nicht, nur war die Situation jetzt noch schlimmer als vorher. Aber wir mussten zurückgehen, obwohl ich immer noch eifersüchtig war.
Wir saßen kaum, da erzählte Leo, dass Hanna Daniels Schwester ist. Ich konnte das Herunterklappen von Ann-Kathrins Kinnlade beinahe hören. Sie atmete tief ein und aus. Ich war etwas schockiert, und doch irgendwie erleichtert, weil sie keine potentielle Konkurrenz für mich war. Im Laufe des Abends, gingen die beiden Mädels und ich konnte endlich etwas entspannen. Meine Freundin konnte nicht anders als Daniel auf die Nase zu binden, dass er seine Schwester kannte und genauso wenig mochte. Ich konnte nicht fassen, dass sie ihm die Wahrheit sagte. Die beiden unterhielten sich darüber, ich versuchte dem Gespräch zu lauschen und genoss seine Anwesenheit irgendwie. Wir hatten alle gemeinsam einen wunderschönen Abend, der nur noch besser werden konnte. Es wurde spät und ich musste schließlich nach Hause, da ich wie gesagt erst 16 war. Leo bot an uns mitzunehmen, da sie alle in der Nähe wohnten. Ich war mehr als Dankbar für das Angebot. Leo stieg mit Mark vorne ein. Anki saß links neben mir in dem schwarzen Peugeot und Daniel auf meiner rechten Seite. Ich war in einer echten Zwickmühle und fühlte wie ich nervös atmete. Ich sah meine Freundin die ganze Zeit an, da ich mich unwohl fühlte und nicht wusste, was ich tun sollte. Da ich wusste, dass sie sie zuerst wegbrachten, wäre ich den restlichen Weg mit ihrem alleine auf der engen Rückbank. Ich war in der Zwickmühle, einerseits wollte ich unbedingt mit ihm alleine sein und auf der anderen Seite wusste ich nicht was ich tun oder nicht tun sollte. Sie stieg aus und gab mir einen Kuss. Ich wusste, dass sie an mich dachte und mir die Daumen drückte. Als die Tür hinter ihr zu fiel, sprach niemand mehr ein Wort, Leo drehte die Musik lauter auf. Ich konnte meinen eigenen Herzschlag fühlen, sogar jetzt wo ich die Geschichte aufschreibe, fühlt sich mein Herz merkwürdig unruhig an. Nach 7 Jahren nimmt mich die Geschichte noch immer so sehr mit, dass mir beinahe die Tränen kommen, wenn ich auch nur darüber nachdenke.
Wir fuhren auf die Autobahn in Richtung meines Elternhauses und die Spannung zwischen uns wurde immer intensiver. Ich bewegte mich keinen Zentimeter von meinen Mittelsitzplatz. Meine rechte Seite streifte seinen Körper und ich spürte die Anziehungskraft zu ihm immer mehr. Es war einfach nur dieses Gefühl, dass mich handeln ließ, langsam bewegte ich meine rechte Hand so, dass ich seine berührte. Er nahm sie sofort entgegen und verschränkte unsere Finger miteinander. Ich atmete inzwischen so laut, dass er es hätte hören müssen. Mein Herz würde jeden Augenblick zerspringen, ich konnte an nichts anderes mehr denken als ihn zu küssen. Ich lehnte meinen Kopf so zur Seite, dass ich mit meinem Kopf auf seiner Schulter lag. Er streichelte liebevoll meine Hand und ich wollte ihn, nur ihn, für immer. Ich weiß nicht, ob ich ihn küsste oder er mich küsste, aber urplötzlich fanden sich unsere Lippen und wir küssten uns kurz. Es war nur ein Moment in dem sich ein Feuer in mir ausbreitete, das ich vorher noch nie empfunden hatte. Ich lächelte, während er seine Lippen wieder auf meine presste und wir uns intensiver küssten. In dem Moment war es völlig egal, ob seine Freunde im Auto mit uns saßen oder was um uns herum passierte. Ich war völlig aufgekratzt und wollte nichts anderes mehr, als ihn und seine leidenschaftlichen Küsse. Wir küssten uns weiter bis wir vor meiner Haustür ankamen und mehr oder minder von seinen Freunden darauf aufmerksam gemacht wurden. Ich verabschiedete mich und schenkte ihm mein hin reizendstes Lächeln. Er hatte mein Herz im Sturm erobert und seit diesem Moment wusste ich, dass ich ihn liebte. Wirklich und ehrlich liebte. Noch am gleichen Abend schrieb er mir eine SMS:
Der Abend war wirklich schön. Ich würde dich gerne widersehen. Ich muss die ganze Zeit an dich denken.
Es war ein schönes Gefühl, dass er offenbar das gleiche für mich empfand, wie ich für ihn.