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- 20.09.2008
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Mein kleiner Drache
Ich stehe im Gras. Wow, ist der aber hoch! Und wie schön er doch aussieht. So bunt und so … frei. Doch, man könnte sagen er ist frei.
Die Schnur zieht an meiner Hand.
Was will er nur? Will er nach rechts oder nach links? Höher oder tiefer?
Hm.
Ich ziehe an der Schnur. Er macht was ich will und fliegt einen schönen Bogen nach links.
Ich muss lachen. Er sieht lustig aus, wie er da so im Wind weht. Hey, was ist denn jetzt los? Warum macht er denn nicht mehr das was ich will? Oh nein, ich glaube er stürzt ab!
Och Menno. Jetzt liegt er auf dem Gras.
Schnell renne ich zu ihm hin. Hoffentlich ist er nicht kaputt.
Puh. Ein Seufzen der Erleichterung entfährt mir. Ihm ist nichts passiert. Ich hebe ihn auf und lege ihn gerade hin. Ich beginne zu rennen. Hui, da fliegt er wieder.
Eine ganze Zeit lang sehe ich ihm zu wie er durch die Luft gleitet. Schön sieht das aus. Die Sonne lässt die vielen bunten Farben seines Gewands hell leuchten. Plötzlich kommt ein kräftiger Windstoß und bringt ihn aus dem Gleichgewicht.
Achtung! Da ist doch der Baum …!!
Oh je. Jetzt ist es passiert.
Er hängt fest und kommt nicht mehr runter. Die Schnur hängt schlaff in meiner Hand, ich kann gar nichts tun. Ich denke nach. Er ist doch so toll! So wunderbar. Ich kann ihn doch da nicht einfach hängen lassen!
Ich laufe auf den Baum zu und suche einen geeigneten Weg um den Baum zu erklimmen.
Uff, ist das anstrengend. Aber jetzt habe ich es geschafft. Die Schnur hat sich verheddert, aber ich kann sie lösen. Als ich ihn wieder auf den Boden gebracht habe ist es schon dunkel geworden. Ach, zum Glück ist die Schnur nicht gerissen. Dann hätte ich ja gar keine Möglichkeit gehabt ihn wieder zu finden! Dann wäre er ja weg gewesen!
Ich bin ganz schön erleichtert, dass ich ihn wieder habe. Vorsichtig nehme ich ihn unter den Arm und trage ihn nach Hause. Die kleinen Kratzer in seinem Gewand stören mich nicht.
Hauptsache, ich habe ihn wieder.