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Mein Haus im Wald

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05.08.2014
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Mein Haus im Wald

Mein Haus im Wald

<< Ich mochte dieses Haus, mitten im Wald, diese wackelige Konstruktion mitten im Nichts, in völliger Abgeschiedenheit. Ich mochte die Abgeschiedenheit. Mochte... >>


Ein Teil von mir hat tierische Angst, ein anderer grübelt, vernetzt, verknüpft, spekuliert, rechnet auf Höchsttouren und wieder ein Anderer hat jegliche Kontrolle einfach abgegeben, doch wer bin Ich jetzt? Wie soll ich die denn alle unter einen Hut bekommen? Viele Köche verderben den Brei, so heißt es . Abwarten – das hat bis jetzt immer geholfen und wenn nicht – was solls? Neugierig bin ich ja schon, oder ist das wieder ein Anderer? Wenn ja, so ist er mir aufjeden Fall sympathisch, ganz im Gegenteil zu diesem miesen kleinen Angsthasen, der sich schon längst in sein Bett verkrochen hätte, wie sonst auch, wenn er könnte. Aber er will ja nur mein Bestes, behauptet er zumindest. Auf jeden Fall muss ich aufpassen, sonst überredet er mich diesesmal auch wieder, das wäre nicht gut, gar nicht gut.
Aber beginnen wir am Anfang, wie es sich gehört.


Ich lebte alleine. Ich mochte dieses Haus, diese wackelige Konstruktion, mitten im Wald, in völliger Abgeschiedenheit, die rauen, dunklen Holzwände, die nur fast gerade waren, den gewölbten, knarzenden Boden, die quietschenden Türschaniere, den abgenutzten Teppich unter dem selbst gezimmerten Wohnzimmertisch, ich mochte einfach alles daran und ich mochte ganz besonders die Abgeschiedenheit. Das Leben war einfach und unkompliziert, es gab keine Probleme.
Die Zeit, die ich nicht damit verbrachte weitere Verfeinerungen, Verbesserungen und Aufrüstungen an meinem Haus vorzunehmen, verbrachte ich mit reichlich Schnaps und Zigaretten vor einer alten Schreibmaschine, die einmal meiner Oma gehörte. Ich mochte dieses alte Ding, diesen mechanischen Schreibvorgang, die Tinte, die vielen X'e, mit denen ich misslungene Zeilen ausradierte. Ich mochte dieses Unmittelbare, diese Direktheit. Wenn ich etwas schrieb lag es mir direkt vor, schwarz auf weiß, unveränderlich, nicht nur in Form von Pixeln auf einem Bildschirm, die dir vortäuschen etwas zu sein, was sie nicht sind, und im nächsten Moment schon wieder etwas völlig Anderes bedeuten.
Um zu schreiben brauchte ich nichts weiter als etwas Papier, Schreibmaschinenband und meine heißgeliebte Schreibmaschine und was ich schrieb, das blieb, auch wenn der Strom ausfiel, auch wenn versehentlich mein Bier über die Maschine kippte, was ich schrieb war da und es blieb, auch wenn es mir nicht gefiel.
So wie das Schreiben auf der Maschine, so war auch das Leben dort draussen, deshalb bin ich wohl auch dort geblieben.

Bereu ich es jetzt? Nein, niemals. Ich vermisse es viel mehr, denn jetzt ist alles anders und ich spüre, dass es heute zu Ende gehen wird, irgendwann musste es so kommen und heute ist es wohl soweit. Nichts wird mehr so sein, wie es war. Unfähig mich zu bewegen oder sonst irgendetwas zu tun, starre ich in die Dunkelheit, ins Gebüsch, auf der anderen Seite des Zaunes, und warte darauf dass ich mir endlich einig werde, dass sie mir endlich ihren fertigen Fraß vorsetzen, diese Amatuerköche, entweder leicht versalzen oder viel zu fard, lauwarm und aus der Mikrowelle, mehr darf ich wohl nicht erwarten obwohl ich heute mit etwas mehr Neugier rechne und einer guten Prise von Jetzt reicht's!, Heute trete ich dir gehörig in den Arsch!.

Aber wir wollten ja am Anfang beginnen, alles schön der Reihe nach, nur nicht zu hastig, wir haben ja Zeit und wir wollen ja keine Verwirrung stiften oder dergleichen, schließlich geht es hier um nichts Minderes als Den Feind. Der Feind in deinem Bett (Ich weiß, das ist nicht mehr als der Titel eines Films aus den Neunzigern, den sie dir eine Zeit lang im Supermarkt zum Spottpreis von 5 Mark, oder sowas, hinterhergeworfen haben, aber dennoch passend), der Feind in deinem Spiegel, der Feind in deinem ach so wohlschmeckenden und gar nicht mal so ungesunden Happy Meal, mit Apfeltüte um die Illusion des gesunden Lebensstils perfekt zu machen und einem unverzichtbaren Vanilleeis mit Schokosauce hinterher, der Feind in der Kippe danach, in der davor und ind der zwischendurch, der Feind in deinem Portemonnaie, in deinem Kleiderschrank, in deinem Körper, in dir, über dir, überall, der Feind, der 1te Player, der mit der Fernbedienung.
Uups, wieder abgeschwiffen, entschuldigt bitte, wir wollten ja von vorne beginnen, also gehen wir einen weiteren Schritt zurück.

Damals war ich jung, strotzte vor Energie, voller Tatendrang und dennoch war ich unzufrieden, was ja gar nichtmal so selten sein soll. Du kommst auf die Welt, du spielst mit und wirst mehr oder weniger zufrieden sterben, oder du machst es, wie ich es tat und bestimmt nicht nur ich: Du kommst auf die Welt und schaust dich ersteinmal um, analysierst, bewertest, be- und verurteilst, suchst und probierst aus, hinterfragst und widerlegst, verwirrst und verdrehst, suchst und suchst nach dem Weg und suchst, bis du, so wie ich, dann irgendwann gehst, wohin ist dabei ganz egal.
Mir wurde damals alles zu viel. Also ging ich fort. Ein kleiner Waldweg führte mich dorthin, wo ich jetzt bin, in die Abgeschiedenheit. Es dauerte sehr lange bis ich endlich fertig war, bis jedes Brett an seinem Platz war, die Wände luft- und das Dach wasserdicht waren, bis ich dieses Holzgestell auf einer Lichtung inmitten eines wunderschönen, nahezu unberührten Waldes, mein Heim nennen konnte, bis ich mich hier zurecht fand, bis ich mich hier wohl fühlte.

DingDing! Das war die Mikrowelle. Essen fassen! Na was haben wir denn heute Schönes gezaubert? Schmeckt nach Aufstehen!, das ist ja schonmal gut. Draufzugehen!, ja, nicht schlecht, harmoniert es auch nicht ganz mit dem Wirklich? Bist du dir sicher?, das hättet ihr auch getrost weglassen können. Aber naja zumindest stehe ich nun schonmal und habe die Angst einigermaßen im Griff. Der eine Fuß will vor, der andere zurück, Spagat konnte ich noch nie. Abwarten! – ja das schmeckt mir. Aber wer hat all das Komm näher! da rein geworfen?

Nur eine Sache beschäftigte mich damals, und das war der kleine Waldweg, der bis an mein Haus heran und daran vorbeiführte. In all der Zeit die ich dort in diesem Haus verbrachte habe ich diesen Weg niemals mehr betreten. Ich bin diesen Weg nie wieder gegangen, weder in die eine, noch in die andere Richtung. Irgendwas an diesem Weg machte mir Angst, ein Teil von mir wollte um jeden Preis verhindern dass ich diesem Weg zu Nahe kam, weil er mich verführen könnte, weil ich mich auf ihm vergessen würde. Vielleicht war es das Haus, das mich nicht verlieren wollte und ich könnte es verstehen. Ein schönes, gemütliches Haus, mit größter Sorgfalt und Liebe errichtet, dass mitten im Nirgendwo völlig leer steht, ungeachtet seiner Schönheit, muss sich ziemlich unnütz vorkommen. Und so baute ich einen Zaun mit Stacheldraht, der nur an einer Ecke im Garten von einem Wellblechtor unterbrochen war, um mein Haus herum um mich vor diesem Weg zu schützen. Oft saß ich Abends dort, im Garten, und starrte auf das Zauntor, manchmal war ich kurz davor es zu öffnen und zu schauen wohin dieser Weg wohl in der anderen Richtung führen mag. Manchmal hatte ich tierische Angst und manchmal träumte ich sogar von diesem Tor.

Ein Traum, klar, das macht Sinn! Warum sonst sollte dieses Tor mich aufeinmal zu sich herüber ziehen? Du träumst, sei also ganz entspannt, gleich wachst du eh auf und dann ist alles wieder wie es war. Also wieder einmal einfach nur abwarten...

Ja, dieses Tor machte mir mehr und mehr Angst, oder vielmehr das, was dahinter lag. Am hellichten Tag, wenn ich mich in Sicherheit wog, verbrachte ich viel Zeit damit es zu modifizieren, standhafter und stabiler zu machen, genau so wie den Zaun, der immer höher wurde. Bald wurde aus dem ehemaligen, helbherzig errichteten Wellblechtor ein großzügiges, solides Stahltor, welches sich kaum mehr bewegen ließ, so schwer war es und natürlich waren mehrere Schlösser und Riegel geradezu ein Muss um der ganzen restlichen Erscheinung auch gerecht zu werden.

Ja Schlösser und Riegel und Stahl, sei ganz beruhigt. Das Tor ist unüberwindbar. Kann ich nicht trotzdem noch einen Happen Verzieh dich! haben? Gleich wachst du doch eh auf! Stimmt, ja – ein Traum. Abwarten!

Die Abende und Nächte wurden zunehmend beunruhigend und irgendwann war es soweit. Dort draussen war nun wirklich etwas und starrte mich an.Es gab keinen Zweifel, ich konnte die Blicke auf meiner Haut spüren. Es lag dort im Gebüsch auf der Lauer, in der Dunkelheit, fletschte seine Zähne und scharte mit seinen montrösen, rasiermesserscharfen Krallen, den Waldboden unter seinen Tatzen weg.
Ich erstarrte jedes Mal, ein unfassbar kalter Schauer lief mir den Rücken runter und früher oder später, wenn ich die Kontrolle zurückerlangt hatte, rannte ich so schnell es ging ins Haus um mich in meinem Bett, mit der Decke über dem Kopf zu verkriechen, was natürlich nichts half. Es lag dort draussen weiter auf der Lauer, ich konnte es spüren.

Also so langsam werde ich unruhig. Das Tor ist gleich da und … Scheiße, ich glaub nicht dass das ein Traum ist. Der Punkt an dem ich aufwache ist längst gekommen. Was mach ich jetzt? Kontrollier dich verdammt! Du willst doch nicht da raus gehen?! Verzieh dich! Ab mit dir ins Haus, da bist du sicher! Willst du mich eigentlich verarschen?! Du willst wohl sterben! Bist du lebensmüde?! Was ist nur los mit dir?! Verzieh dich verdammtnochmal!
Ich galub das Essen war vergiftet. Wer hat das ganze Komm her! da reingepfeffert?

Dieses Etwas lag jedes Mal an der selben Stelle, jedes Mal im gleichen Busch und bald schon war es mein allabendlicher Besucher und Bestimmer über meine Schlafenszeit und sämtliche sonstigen Aktivitäten nach Sonnenuntergang. Aber es lag immer an der selben Stelle, was mich irgendwie sehr beunruhigte.

Scheiße, das ist ganz gewiss kein Traum! Wär das ein Traum, könnte ich meine Nase zuhalten und trotzdem dadurch einatmen, das hab ich mal gelesen, aber das kann ich nicht. Das ist kein Traum! Unweigerlich bewege ich mich auf das Tor zu und ich weiß genau wo ich, wenn auch unwillentlich, hinwill, an genau diese Stelle, dieser eine Busch.

Die kommenden Geschehnisse erfordern es den Erzähler nun zu wechseln. Ja, ich finde es auch schade, aber findet euch damit ab! Wir sind nun also der außenstehende Erzähler, jedoch nicht allwissend denn, mal ehrlich, wer ist das schon?
Unser Protagonist, der übrigens keinen Namen hat, weil er ihn jetzt ohnehin ablegen würde und der genauso kein Alter hat, weil er gerade erst im Begriff ist mit dem Leben zu beginnen und gleichzeitig stirbt, bewegt sich also unwillentlich und unweigerlich, ohne sein eigenes Zutun, auf sein so liebgewonnenes Gartentor zu, welches er stets verschlossen hielt. Es stimmt übrigens gar nicht wenn ich euch sage wir wechseln den Erzähler. Genaugenommen sind wir immernoch derselbe, der auch am Anfang der Geschichte erzählt hat, dies hat wohl was mit dem Prozess zu tun, den unser Protagonist gerade druchläuft. Aber wie dem auch sei...
Jetzt, in dem Moment, als er das Gartentor geöffnet hat und gerade dabei ist, es zu durchschreiten, geschieht etwas Sonderbares. In einem Fall durchschreitet er es und geht schnurrstracks unter Missachtung all seiner Ängste und ohne der Stimme in seinem Kopf, die ihm davon abrät, zu gehorchen auf diesen Busch zu. Im anderen Fall erliegt er seinen Ängsten und findet sich dort wieder, wo er vor einer Minute noch unentschlossen und mit weit aufgerissenen, angsterfüllten Augen ins Gebüsch starrte.
Wichtig ist, dass beide Fälle geschehen, beide sind real, beide finden zur gleichen Zeit statt und werden es wohl immer wieder tun, du kannst dir nicht die Variante raussuchen, die dir lieber ist und die andere vergessen, das ist kein Kindergeburtstag, kein Ponyhof und auch kein Weihnachtswichteln, es ist aber auch keine große Zauberei. Sowas passiert tagtäglich dort draussen, aber das bekommst du vor deinem Laptop natürlich nicht mit. Scheiße, den solltest du jetzt sowieso mal lieber abschalten. Was machst du eigentlich den ganzen Tag? Scheiß auf die Geschichte, das Ende ist es ohnehin nicht wert! Friede, Freude, Eierkuchen, ist doch klar, wie sonst auch, und warum auch nicht, genau das willst du doch, oder? Schalt das Trecksding jetzt ab! Geh raus! Tu irgendwas! Irgendwas!
Worauf wartest du?! Wonach suchst du hier eigentlich? Was erwartest du dir denn davon? Die Antwort? Hoho. Ich kann dir keine Antwort geben. Was für eine Antwort? Kannst du überhaupt eine ordentliche Frage formulieren? Uups was ist jetzt los? Leere. Aber. ..Wie... Warte! Merkst du, dass du keinen Sinn machst? Aber klar du bist gaanz toll, das hatte ich vergessen, du bist was gaanz Besonderes. Fick dich! Kleine Ratte. Du bist nicht mehr als Ungeziefer, eine kleine dreckige Küchenschabe, gewöhnlicher Abschaum, du bist nichts Besseres und ganz bestimmt nicht besonders. Schalt jetzt ab!

Liest du immernoch? Du sollst abschalten! Hier wird es kein Ende geben, es gibt nie ein Ende! Jedes Ende enttäuscht, immer, scheiß auf das Ende! Wann glaubst du mir endlich? Ich werde ewig so weiter machen. Wenn ich will ziehe ich das hier über mehrere hundert Seiten ab, gar kein Problem, nach zwei Seiten geht das ganz einfach: Copy und Paste, das merkst du verblödetes Arschloch noch nicht einmal. Schalt ab!

Gut, du willst also unbedingt weiter lesen? Du willst unbedingt dein Leben weiter vor diesem kleinen miesen Kasten verschwenden, dem virtuellen erliegen, auch ein Pixel werden? Das war deine Chance, wenn du das hier liest, hast du sie vertan. Du willst also unbedingt ein Ende und sei es auch eine Enttäuschung. Nun gut, du sollst es bekommen aber scheiß auf den Erzählstil, wechseln wir wieder in die Ich-Perspektive, natürlich in die Perspektive, die uns etwas Neues erzählen kann, wenn auch nicht mehr viel, aber schalt lieber ab, letzte Chance.


In dem Moment als ich das Tor durchschreite, sind all meine Ängste wie weggeblasen. Mit jedem Schritt werde ich leichter und zuversichtlicher, eine Leere in mir beginnt sich zu füllen und jetzt als ich angekommen bin, verstehe ich wieso. Ich schaue hinüber und sehe mein Haus, meine Garteneinrichtung, meinen, wie ich dachte schutzgebietenden Zaun, den kleinen Teich und vorallem sehe ich eins, mich, oder das, was ich glaubte zu sein. In einem endlos langen Moment, sehe ich mich, wie ich mich selbst anstarre und ich kann die Gänsehaut auf der anderen Seite des Zauns bis hier spüren. „Wir haben die ganze Zeit auf dich gewartet!“, sagt eine mütterliche Stimme, die in meiner Brust sitzt und ich begreife. Nun stehe ich hier im Gebüsch, an genau jener Stelle, nun bin ich es, der mir Angst einjagt und ich war es wohl die ganze Zeit, nun bin ich das Monster, dabei ich habe ich die ganze Zeit nur auf mich gewartet, nichts weiter. Ich hätte mich gerne mitgenommen aber das geht wohl nicht. Meine Suche hat endlich ein Ende. Ich habe ihn endlich erkannt, benannt und hinter mir gelassen, den Feind, den ersten Player. Ich habe jetzt die Fernbedienung. Scheiß auf die Fernbedienung! Sowas brauch ich gar nicht mehr, ich mach das alles direkt, ohne Umwege. Ich bin jetzt frei!
Ja ich bin jetzt frei und ohne mich umzudrehen, ohne Abschiedsschmerz oder Angst, gehe ich den Weg endlich weiter, meinen Weg, während er sich in seinem Haus verkriecht.

 

…, schließlich geht es hier um nichts Minderes als Den Feind
und ich kenne Deinen Feind – doch bevor ich’s verrate,

lieber Kritzel,

ein herzlich willkommen im Stammeslager! Dein (nicht "Der") Feind – so erkenne ich – ist die deutsche Sprache oder doch das, was man gemeinhin darunter versteht. Ich geh daher wenig auf den Inhalt ein (da empfehl ich bei all dem Luxus, den Du zur Schau stellst und zum Besten gibst, Henry David Thoreau’s Walden or Life in the Woods nebst dem Duden Bd. 1, wo vor allem die ersten hundert Seiten durchzuackern wären) – auf dass Du gut gerüstet Deine Deutschlehrer – incl. Eltenrschaft, Erzierhn usw. – verklagen solltest. Ich geh jetzt nur die Hälfte des Textes durch – bisschen sollstu ja auch noch machen dürfen, gelt? Schaffze, wie man hia so sacht ...

Drei Auslassungspunkte i. d. R. mit Leerstelle hinterm vorhergehenden Wort, sonst zeigen sie die Auslassung wenigstens eines Buchstabens an eben dem vorhergehenden Wort an – und das mögliche „mochten“ klänge auf die 1. Person Einzahl bezogen befremdlich, also

Mochte[…]...

Ein Teil von mir hat tierische Angst, ein anderer grübelt, vernetzt, verknüpft, spekuliert, rechnet auf Höchsttouren und wieder ein Anderer hat jegliche Kontrolle einfach abgegeben, doch wer bin Ich jetzt?
Schöne Beschreibung von eigener Zerrissenheit – mit dem kleinen Makel, dass der großgeschrieben Andere signalisiert, tatsächlich einen Andern, einen Fremden als sich selbst zu meinen. In diesem Satz, wo nun die Frage nach dem „Ich“ als Identität stiftende Instanz „meiner Teile“ aufgeworfen wird, ist der/die/das Andere bestenfalls Attribut zu mir (denn das Personalpronomen vertritt mich bloß). Also besser
… wieder ein [a]nderer hat jegliche Kontrolle einfach abgegeben, doch wer bin Ich jetzt?

Viele Köche verderben den Brei, so heißt es .
Vor dieser Weiheit aus der Binse und der Küche flieht sogar der Punkt …

– was solls
Besser mit Apostroph (auch ein Zeichen, dass was ausgelassen wurde)
auf[…]jeden Fall
immer auseinander

… zu diesem miesen[,] kleinen Angsthasen, …
(bloße Aufzählung von gleichrangigen Adjektiven; Selbst für die Zeichensetzung erspart der o. g. Rechtschreibduden eine vollständige Grammatik, die mit ihren ca. 1.300 Seiten nur blaue Flecken im Bett brächte)
Diesesmal
Dieses Mal auseinander, diesmal(ig) immer zusammen
…, die dir vortäuschen[,] etwas zu sein, …

Um zu schreiben[,] brauchte ich nichts weiter als etwas Papier, …
- was ich, nebenbei, für einen Irrtum halte (Lüge will ich nicht unterstellen)
draussen
ich bezweifle, dass Omas Schreibmaschine eine andere als die deutsche Tastatur habe! Besser draußen!
Amatuerköche
Ich grübelte zunächst über Amaturen Köche ... aber doch nur'n Dreher!
…teur…,
nicht die einzige Flüchtigkeit –

war Dir die Selbstkorrektur zu langweilig? Der Verdacht lässt mich gleich abbrechen …

fad – Kondition und Konzentration reichen gerade mal zehn Minuten. Also: Trainieren!

Neben dem fehlenden Komma erstaunt schon die Zeichensetzungswut ein wenig …

…, mehr darf ich wohl nicht erwarten[,] obwohl ich heute mit etwas mehr Neugier rechne und einer guten Prise von Jetzt reicht's!, Heute trete ich dir gehörig in den Arsch!.

Hier liegen freilich viele daneben
…, oder so[…]was, …
So was immer auseinander, da ein verkürztes „so etwas“. Wenn die Dudenredaktion sich anpasst, wird mir wohl jemand Bescheid geben ...

Jetzt wird mir die Flüchtigkeit zu viel!

… und ind der zwischendurch, …
… der 1te Player,
Und die Hochleistung gab jetzt den Ausschlag
Uups, wieder abgeschwiffen, …
Da schwoft man ja schon weit ab …

meint der

Friedel,
der jetzt erst’n Schnaps braucht und dann’n bitter bittres Jever … Urbock is' aus!

 

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