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Mein Glückskeks - der Beginn einer Freundschaft
Mathe. Ich hätte mich in diesem Moment wirklich lieber mit etwas anderem beschäftigt. In den Zahlen die Frau Schiller an die Tafel schrieb, sah ich einfach keinen Sinn. Mein Blick wanderte von den Aufgaben an der Tafel über die Köpfe meiner Mitschüler bis hin zum Fenster unseres Klassenzimmers. Draußen war heute wirklich schönes Wetter, dafür dass der Herbst bisher so kalt gewesen war. Ich dachte daran, dass heute, abgesehen von der Doppelstunde Mathe, eigentlich ein toller Tag war: Mama hatte nämlich Geburtstag. Das bedeutete dass es eine Menge Kuchen gab und wir außerdem abends chinesisch essen gehen würden. Meine kleine Schwester Ina, Papa und ich waren zwar skeptisch gewesen, als Mama meinte, sie würde heute gerne mal was Neues ausprobieren, aber schließlich hatte sie ja Geburtstag.
Vor ein paar Monaten, als ich 9 geworden war, hatte ich ja auch aussuchen dürfen, wie wir den Tag verbrachten. Da waren wir ins Kino und danach zum Italiener gegangen. Das war ein wirklich schöner Tag gewesen.
Noch immer in Gedanken versunken, blieb mein schweifender Blick plötzlich an einer Gestalt hängen, die auf einer Bank in der Nähe der Turnhalle neben unserer Schule saß. Es war ein kleiner Junge. Er hatte, soweit ich das aus der Entfernung erkennen konnte, bunt zusammengewürfelte Klamotten an, die ihm zu groß zu sein schienen. Mit knapper Geste strich seine schokoladenbraune Hand über die kurzen schwarzen Stoppelhaare. Ich hatte ihn bis jetzt noch nie gesehen…
„Hey, Benni!“
Erschrocken schaute ich mich im Klassenzimmer um.
„Du sollst die Aufgabe machen“, flüsterte mir mein Banknachbar Tom zu. Alle schauten mich an. Seufzend wandte ich mich der Tafel zu.
* * *
In der Pause spielte ich mit Tom und zwei anderen Jungs aus meiner Klasse auf dem Schulhof Fußball. Das machten wir eigentlich immer. Ehrlichgesagt war es zwar nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung, aber das einzige was man hier eben machen konnte.
Als es dann klingelte und wir uns auf den Weg zum Schulgebäude machten, fiel mir wieder der kleine Junge auf, der uns von der Bank aus beobachtete.
Ich fragte Tom: „Hey! Wer, meinst du, ist das eigentlich?“
Er sah mich an und sagte dann: „Vielleicht einer von diesen Asylbewerbern.“
Stimmt! Wieso war ich da nicht selber drauf gekommen? Die Lehrer hatten uns ja vor kurzem erst erzählt, dass in unserer Turnhalle ab sofort einige Flüchtlinge wohnen würden. Deswegen war ja auch gestern Sport ausgefallen. Bisher aber hatte ich hier noch keinen von ihnen gesehen. Natürlich wusste ich ein bisschen was über diese Menschen: Aus den Nachrichten, die Papa immer ansah und auch von meiner Klassenlehrerin. Sie hatte gesagt, die Asylanten aus der Turnhalle seien Menschen, die aus Syrien geflohen waren, weil dort Krieg herrschte. Ich wusste aber, dass es auch noch andere Länder gab, aus denen die Menschen nach Deutschland flohen. Besonders interessiert hatte mich das Thema aber noch nie.
Zurück im Klassenzimmer kreisten meine Gedanken weiter.
Toms Mama hatte mal zu uns gesagt, dass wir uns von den Flüchtlingen fernhalten sollten. Sie fand, die Menschen wären zu andersartig und würden uns nur Probleme bringen. Das hatte ich nicht ganz verstanden. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Menschen nach Deutschland kamen, um uns Schwierigkeiten zu bereiten. Dazu hatten sie bestimmt genug eigene Probleme. Ich wollte mir gar nicht vorstellen wie schlimm es wäre, wenn ich plötzlich mein Zuhause verlassen müsste.
Außerdem sagte Opa immer, dass Krieg das schlimmste war was es gab. Und er hatte schließlich den zweiten Weltkrieg miterlebt, auch wenn er da noch sehr klein gewesen war.
* * *
Bevor wir zum Chinesen gingen, hatte Mama extra ihr blaues Kleid angezogen, das sie nur ganz selten trug. Sie war den ganzen Abend glücklich und redete ununterbrochen auf uns ein:
„Ach, es ist mal wieder so schön, mit euch einfach gemütlich Essen zu gehen!“
Selbst als unser Essen kam - Ina hatte sich vorsichtshalber für eine Portion Reis entschieden - hörte Mama nicht auf. Sie redete und redete. Papa und ich sahen uns schmunzelnd an. Wir genossen es beide, Mama so fröhlich zu sehen und alle mussten wir gestehen, dass das Essen beim Chinesen besser war als erwartet. Nach dem leckeren Nachtisch, der aus überbackenen Bananen bestand, war auch Ina höchst zufrieden und grinste Mama an: „Vielleicht können wir ja bald wieder hier her kommen?“
Als Papa dann zahlte, hatte der freundlich lächelnde Kellner noch eine kleine Überraschung für jeden von uns: Ein kleines goldenes Tütchen mit seltsamen chinesischen Zeichen drauf.
Ich wusste nicht, was ich damit anfangen sollte und sah Mama skeptisch an. Die hatte schon voller Vorfreude ihr Tütchen aufgerissen und das dreieckige Gebilde, das daraus hervor kam, mit einem lauten „Krack!“ auseinander gebrochen. Ich machte es ihr nach und entdeckte einen kleinen weißen Streifen mit Wörtern drauf, den ich heraus zog: „Alles was du Gutes gibst, kommt irgendwann zu dir zurück.“
„Mama, was ist das?“, fragte Ina, die ihren Zettel genauso argwöhnisch betrachtete wie ich.
„Ein Glückskeks, mein Schatz.“
„Ein was?“, davon hatte ich noch nie gehört.
„Ein Glückskeks. Wenn man beim Chinesen Essen geht, bekommt man nach dem Essen immer einen Keks. Und da ist dann so ein kleiner Zettel versteckt, auf dem ein Spruch steht. Manchmal ist es eine Vorhersage, manchmal ein Ratschlag für dich, oder auch einfach eine chinesische Weisheit. Und natürlich kannst du den Keks auch essen!“
„Oh, cool!“ sagte Ina, während sie schon an ihrem Keks knabberte.
* * *
Später am Abend, als Ina schon im Bett war fragte ich Mama nach den Worten, die auf meinem Zettel gestanden hatten. Ich hatte nicht ganz verstanden, was damit gemeint war.
Mama sah mich an und überlegte.
„Also deinen Spruch kann man auf verschiedene Weise interpretieren. Aber ich denke, es so gemeint: Wenn du etwas Gutes tust, dann merkt das Universum sich das und irgendwann tut dann jemand etwas Gutes für dich. Und so kommt eben das Gute, das du gegeben hast auf eine andere Weise wieder zu dir zurück.
Du kannst natürlich für dich selbst entscheiden, was du damit anfangen willst.“
„Aber Mama, was kann ich denn Gutes tun?“
„Ich denke, jeder hat da andere Möglichleiten. Wenn du zum Beispiel viel Geld hättest, könntest du das spenden. Wenn du ein einflussreicher Politiker wärst, könntest du dich für einen guten Zweck einsetzten und so weiter…
Aber in deinem Fall reicht es, wenn du einem anderen Menschen auf einfache Weise hilfst, auch wenn das nur eine kleine Geste ist.“
* * *
Im Bett grübelte ich nochmal über das Gespräch mit Mama nach. Der Spruch im Glückskeks bedeutete für mich also, ich solle einem anderen Menschen eine kleine Freude machen. Die Idee gefiel mir. Das konnte doch bestimmt nicht schwer sein.
Meinen Freunden, oder meiner Familie etwas Nettes zu sagen wäre eine gute Sache. Sie würden sich bestimmt freuen. Aber eigentlich war das ja eh selbstverständlich. Irgendwie reichte mir das nicht, ich wollte etwas Besonderes machen!
Ich wollte jemandem helfen, dem es nicht so gut ging wie mir und der meine Hilfe wirklich brauchte. Morgen würde ich mich mal umschauen, ob es jemanden gab, dem ich helfen könnte. Beruhigt über diesen Entschluss schlief ich ein.
* * *
Am nächsten Morgen traf ich mich mit Tom, wie verabredet, vor dem Schulgebäude. Ich erzählte ihm, von dem Essen beim Chinesen am Abend zuvor. Auch seine Familie ging häufig in dem Restaurant essen, wie er mir berichtete.
Als ich mit Tom die Klasse betrat und auf meinen gewohnten Platz direkt am Fenster zusteuerte, fiel mir auf, dass der dunkelhäutige Junge heute nicht auf der Bank saß.
Die Bank war leer.
Ich konnte mir selbst nicht erklären, warum mir das sofort ins Auge gesprungen war. Schließlich konnte ich ja nicht erwarten, ihn jeden Tag dort zu sehen. Er hatte bestimmt auch eine Familie, mit der er Zeit verbrachte. Oder war er alleine hier? Nein, das konnte nicht sein.
Ich setzte mich auf meinen Stuhl, neben Tom, der gerade anfing, mir von seinem Fußballtraining gestern Abend zu erzählen. Meine Gedanken waren noch bei den fremden Jungen, aber Tom schien es nicht zu stören, dass ich ihm nicht richtig zuhörte.
Ich fragte mich, was mich an dem Jungen so interessierte, denn ich hatte ihn ja erst zweimal - und das auch nur von weitem - gesehen.
Er war ja auch nur einer von Vielen, die im Moment zu uns nach Deutschland kamen. Papa hatte erst vor kurzem gesagt, dass es ziemlich schwierig war, für diese ganzen Menschen etwas zu finden, wo sie und ihre Familien wohnen konnten. In der Sporthalle neben der Schule würden sie nämlich nur vorrübergehend bleiben, wie wir von Frau Schiller erfahren hatten.
In einer Turnhalle zu schlafen, mit so vielen Menschen, wäre doch super spannend. Wie ein Camp!
Man konnte bestimmt viele neue Freunde finden.
Aber was war, wenn sich jemand anfing zu streiten oder krank wurde? Dann bekamen das ja alle mit.
Das wiederum würde ich nicht so toll finden. Ich stellte mir vor, so viele Zuhörer zu haben, wenn ich mit Mama über mein - meiner Meinung nach - viel zu niedriges Taschengeld stritt. Da würde sich doch jeder einmischen und am Ende…
Naja, vielleicht war es doch nicht so toll, mit vielen Menschen auf engem Raum zusammen zu wohnen…
Nebenbei bekam ich mit, wie unsere Lehrerin den Raum betrat, war aber sofort wieder versunken in meine Gedanken.
Mir würde auf die Dauer bestimmt langweilig werden in einer Turnhalle, ohne wirklich etwas zu tun zu haben. Was machte man denn da den ganzen Tag?
Und was hatte der Junge gestern eigentlich auf der Bank neben unserem Pausenhof gemacht?
Vielleicht hatte er mit irgendwelchem Spielzeug gespielt, das er von zuhause hatte mitbringen können.
Was gab es wohl so in dem Land, aus dem er kam?
Gab es da auch Playmobil?
Mit Playmobil kannte ich mich aus. Sämtliche Kisten in meinem Zimmer wurden von den kleinen Figürchen belagert und oft diente das ganze Haus als Schauplatz für riesige Schlachten, nach denen es immer aussah, als hätte bei uns eine Bombe eingeschlagen.
Mama drohte mir regelmäßig damit, meine Sammlung irgendwann zu verkaufen.
Und obwohl ich wusste, dass sie das nicht tun würde, war schon die Vorstellung schrecklich, dass mein Spielzeug bei irgendwelchen fremden Leuten landete, bei denen ich gar nicht wusste, wie sie damit umgehen würden.
Aber andererseits… mittlerweile war mein Zimmer wirklich schon so voll gestopft, dass man gar nicht mehr richtig hindurch kam. Außerdem hatte ich nicht die Zeit, mit allen meiner Playmobilsachen zu spielen.
Ich hätte ja meinen Freunden etwas davon abgegeben, aber die hatten teilweise sogar noch mehr Zeug als ich.
Mein Blick wanderte wieder zu der leeren Bank.
Plötzlich hatte ich eine Idee, auf die ich im Nachhinein sogar wirklich stolz war!
* * *
Ich war aufgeregt. Wie würde er reagieren, und was, wenn er gar nicht da war? Für den Fall, dass es nicht klappen würde, hatte ich meiner Familie nichts von meinem Vorhaben erzählt.
Meine Eltern dachten, ich wäre früher zur Schule gegangen, um noch mit den anderen Jungs Fußball zu spielen. Mama hatte sich gewundert, weil sie wusste, dass ich eigentlich nicht so gerne Fußball spielte, sie wusste aber auch, wie überzeugend Tom sein konnte.
In Wahrheit hatte ich mir das natürlich nur ausgedacht.
Nachdem ich gestern die geniale Idee gehabt hatte, war ich zuhause sofort in mein Zimmer gegangen, um einige meine Playmobil Figuren auszusuchen, an denen ich nicht ganz so sehr hing, die aber immer noch schön waren. Diese hatte ich dann in einer kleinen Plastiktüte unauffällig in meinen Rucksack gesteckt.
Ich ging am Schulgebäude vorbei und als ich um die Ecke bog, konnte ich schon die Bank neben der Turnhalle sehen. Erleichtert und gleichzeitig etwas nervös sah ich, dass er da war.
Jetzt gab es kein Zurück mehr.
Ich war noch nie gut darin gewesen, andere Leute anzusprechen und hatte mich deswegen immer über mich selbst geärgert. Es war doch eigentlich gar nichts dabei, auf Leute zu zugehen. Da brauchte ich mir ja nicht immer gleich in die Hose machen. Aber jetzt musste ich eben einmal über meinen eigenen Schatten springen.
Langsam ging ich auf den Jungen zu. Er saß mit dem Rücken zu mir sah mich deshalb nicht kommen.
Neben einer verwaschenen Jeans und einem bunten Pullover, trug der Junge eine rote Mütze, die seine stoppeligen Haare bedeckte.
Ich ging um die Bank herum. Er bemerkte mich und sah auf.
Im ersten Moment blickte er mich mit seinen schwarzen Augen verwirrt, fast ein wenig ängstlich an. Sein Gesichtsausdruck verwandelte sich aber bald in wachsame Neugierde.
Ich musterte ihn noch einmal von Nahem. Er musste in etwa so alt sein wie ich, vielleicht etwas jünger. Der Junge hatte hellbraune Haut und buschige, schwarze Augenbrauen.
Ich bemerkte, wie dünn er für diese Jahreszeit angezogen war. Ihm musste doch furchtbar kalt sein!
Dann schluckte ich meine Nervosität hinunter und sagte vorsichtig lächelnd: „Hallo.“
Der Junge sah mich wieder leicht verschreckt, diesmal aber fragend an.
Da fiel mir plötzlich auf dass er ja vielleicht gar nicht wusste was das bedeutete. Daran hatte ich vor lauter Aufregung gar nicht gedacht! Man begrüßte sich ja auf jeder Sprache komplett anders.
Ich wusste ja noch nicht mal, wie man „Hallo“ auf seiner Sprache sagte!
Also hob ich, um meine Begrüßung zu verdeutlichen, zusätzlich noch die Hand. Er tat es mir gleich und ein Lächeln glitt über sein Gesicht.
Ich deutete mit dem Finger auf meine Brust und gespannt sagte ich: „Benni.“
Dann zeigte ich auf ihn, sah ihn fragend an und hob die Schultern.
Hoffentlich verstand er meine Gesten.
„Ali.“, sagte er leise.
„Ali.“, wiederholte ich und er nickte.
„Benni?“, meinte er fragend und deutete auf mich.
Auch ich nickte zustimmend und grinste. Wir mussten beide ein bisschen lachen. Ich war stolz, dass ich es geschafft hatte, mit Ali zu reden, obwohl wir wahrscheinlich beide kein Wort von der Sprache des Anderen verstanden.
Ich setzte mich neben ihn auf die Bank.
Dann hob ich neun Finger und zeigte anschließend auf mich: „Neun.“
Man konnte ihm ansehen, dass er verstanden hatte, was ich ihm sagen wollte und er bedeutete mir eifrig, dass er acht Jahre alt war.
Endlich machte ich meinen Schulranzen auf und holte die Plastiktüte heraus, die ich gestern Abend noch eingepackt hatte. Ich reichte sie an Ali, der mich unschlüssig ansah.
Aufmunternd nickte ich ihm zu und zögernd schaute er in die Tüte. Seine Hand griff hinein und holte zwei kleine Männchen heraus. Verwundert drehte er sie in der Hand und sah mich dann fragend an.
Ich nahm ihm eins ab und zeigte ihm, wie man die Figuren bewegen konnte. Er drehte den Arm seiner Playmobilfigur nach hinten, drehte ihn wieder zurück, verdrehte den Kopf, ließ sein Männchen ein paar Schritte in der Luft gehen…
Ich sah ihm an, dass es ihm großen Spaß machte und platzierte meine Figur neben seiner auf der Bank. Lachend ließen wir die Figuren umherwandern.
Wir fischten noch mehr Figuren aus dem Beutel und begannen eine kleine Armee aus Playmobil Figuren aufzubauen. Ich war in meinem Element.
Beide Seiten lieferten sich erbitterte Schlachten. Mal siegte der eine, mal der andere. Figuren fielen unbemerkt von der Bank. Ganze Reiche gingen unter und entstanden neu.
In unserem Eifer vergaßen wir vollkommen die Zeit.
Als mein Blick flüchtig die Uhr an meinem Handgelenk streifte, bemerkte ich, dass es schon nach acht Uhr war!
Oh nein! Es machte gerade so Spaß, mit Ali zu spielen!
Aber ich wollte auch nicht noch später zum Unterricht kommen. Ich würde schon genug Ärger bekommen…
Ich zeigte auf meine Uhr und dann auf das Schulgebäude. Ali nickte etwas enttäuscht. Er legte seine Figuren zurück in die Tüte und reichte sie mir. Ich musste lächeln. Scheinbar hatte er nicht verstanden, dass das Ganze ein Geschenk war.
Ich schüttelte den Kopf und deutete mit meinem Finger auf ihn und gab ihm die Tüte zurück:
„Für dich!“
Er sah mich verwundert an.
„Ja, das ist für dich!“, sagte ich nochmal. Dann sah ich, wie sich ein riesengroßes Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete. Er schien zu wissen was ich sagen wollte.
Dann murmelte er etwas, dass ich nicht verstand. Aber ich konnte mir denken, dass er sich bei mir bedankte. Alis Augen waren ganz groß vor Freude und er konnte gar nicht mehr aufhören zu schmunzeln.
„Bitte“, antwortete ich ihm.
Dann Stand ich auf und ging in Richtung Schule. Ich drehte mich noch einmal um, sah wie er mir lächelnd hinterherblickte, und winkte ihm zu.
„Ich komme bald wieder!“
* * *
Endlich verstand ich wirklich, was Mama und der Glückskeks gemeint hatten. Ich hatte Ali etwas von mir gegeben und ihm damit eine Freude bereitet. Das hatte mir riesen Spaß gemacht und außerdem hatte ich einen neuen Freund gefunden.
Und das alles nur wegen einem Glückskeks…
-Ende-