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Mein Garten
Mein Garten
"Wenn du einmal traurig bist, komm in meinen Garten!"
Dort gibt es keinen Rasen.
Die Grashalme sind bunte Wachsmalstifte.
Einer kuschelt sich an den anderen.
Sie kitzeln dir die Füße.
Sie kritzeln über deine Fußsohlen, bis sie bunt sind.
“Komm bleib hier", rufen sie, "nur ein wenig!"
"Wir erzählen dir vom rosa Nachthimmel, blauem Sternenstaub und grünem Sonnenwind, bis deine Sorgen verblasst sind!"
In meinem Garten, da gibt es einen Baum, der heißt Oskar.
Er ist so groß, dass du eine Leiter brauchst, um die Muscheln zu pflücken, die sich in seinen Ästen verstecken.
Wenn du sie streichelst, summen sie dir ein lustiges Lied.
"Aber Achtung mit den Fingern!"
"Sie beißen!"
"Hast du nicht das Schild gelesen?"
VORSICHT VOR DEN TOLLWÜTIGEN PLÜSCHAUSTERN!
In meinem Garten, darfst du auch mal laut schreien.
Niemand kann dich hören.
All die Worte, die nicht für fremde Ohren bestimmt sind, vergräbt der Maulwurf mit den roten Gummistiefeln.
Er versteckt sie so weit unten, dass sie keiner mehr findet.
"Fühlst du dich schon leichter?"
In meinem Garten, da wohnen Sonne und Mond in einem Haus aus Erdbeerkörbchen. An der Wänden hängen Bilder von buntgestreiften Tomaten, Fahrrad fahrenden Kürbismäusen und Kaugummi kauenden Kanaldeckeln.
"Setze dich ein wenig zu ihnen und schau Ihnen zu beim Malen!"
"Siehst du, wie die Weizenfelder sich auf der Leinwand hin und her bewegen?
"Wie die Wellen auf dem Ozean?"
"Wenn du ganz leise bist, kannst du sanftes Meeresrauschen hören."
"Atme tief und lausche, solange, bis du wieder stark genug bist, für die Welt da draußen!"