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Mein Garten

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20.12.2012
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Mein Garten

Mein Garten

"Wenn du einmal traurig bist, komm in meinen Garten!"
Dort gibt es keinen Rasen.
Die Grashalme sind bunte Wachsmalstifte.
Einer kuschelt sich an den anderen.
Sie kitzeln dir die Füße.
Sie kritzeln über deine Fußsohlen, bis sie bunt sind.
“Komm bleib hier", rufen sie, "nur ein wenig!"
"Wir erzählen dir vom rosa Nachthimmel, blauem Sternenstaub und grünem Sonnenwind, bis deine Sorgen verblasst sind!"

In meinem Garten, da gibt es einen Baum, der heißt Oskar.
Er ist so groß, dass du eine Leiter brauchst, um die Muscheln zu pflücken, die sich in seinen Ästen verstecken.
Wenn du sie streichelst, summen sie dir ein lustiges Lied.
"Aber Achtung mit den Fingern!"
"Sie beißen!"
"Hast du nicht das Schild gelesen?"

VORSICHT VOR DEN TOLLWÜTIGEN PLÜSCHAUSTERN!

In meinem Garten, darfst du auch mal laut schreien.
Niemand kann dich hören.
All die Worte, die nicht für fremde Ohren bestimmt sind, vergräbt der Maulwurf mit den roten Gummistiefeln.
Er versteckt sie so weit unten, dass sie keiner mehr findet.
"Fühlst du dich schon leichter?"

In meinem Garten, da wohnen Sonne und Mond in einem Haus aus Erdbeerkörbchen. An der Wänden hängen Bilder von buntgestreiften Tomaten, Fahrrad fahrenden Kürbismäusen und Kaugummi kauenden Kanaldeckeln.
"Setze dich ein wenig zu ihnen und schau Ihnen zu beim Malen!"
"Siehst du, wie die Weizenfelder sich auf der Leinwand hin und her bewegen?
"Wie die Wellen auf dem Ozean?"
"Wenn du ganz leise bist, kannst du sanftes Meeresrauschen hören."
"Atme tief und lausche, solange, bis du wieder stark genug bist, für die Welt da draußen!"

 

Hallo Drusilla

Hm, ein Experiment mit lautmalerischem Ansatz? Die Geschichte scheint mir verborgen hinter Farben, Formen und den skurilen Einfällen, wirkt eher wie Brainstorming. Da fehlt mir der Bezug zum Erzähler, weshalb hat er das Gefühl, mir geht's schlecht?

In meinem Garten - das ist der Aufhänger. Aber irgendwie sind es vier losgelöste Episoden, die untereinander - ausser dem Garten - keine Gemeinsamkeit aufweisen.

Der erste Teil wirkt wie die Sirenen des Odysseus, bleib bei uns ... also mit den aneinander kuschelnden Wachsstifte, die nach rosa Nachthimmel riechen, da krieg ich kein olfaktisches Bild zusammen.

Dann kommt Oskar, der Baum, der aber leider nur Komparse spielt für die Kuschelmuscheln (fänd ich besser als Plüsch-, aber das nur am Rande).

Der dritte Akt:

All die Worte, die nicht für fremde Ohren bestimmt sind, schluckt der Igel mit den roten Ohren. Einmal laut geschmatzt und sie sind Kompost.
Unschöne Wortdoppeltung, und das Schmatzen beisst sich auch irgendwie mit den Ohren.

Der letzte Abschnitt enthält ebenfalls komische Vergleiche
Kennst du das Lied "Lady Sunshine and Mister Moon?", also da geht es darum, das die beiden gar nichts dagegen tun können, dass sie nie ein Paar werden, geschweige denn zusammen wohnen. ;)

Du kannst sie lächeln hören...wenn du ganz still bist und lauschst.
Kann man ein Lächeln überhaupt hören?
Manchmal erzählen sie sich auch Geschichten, die von buntgestreiften Tomaten, Fahrrad fahrenden Kürbismäusen und Kaugummi kauenden Kanaldeckeln handeln.
Hier der zaghafte Versuch, lautmalerischen Nonsens vorzubringen, aber eben, relativ isoliert.
Ich meinte, wenn du versuchen könntest, in jedem Abschnitt die Lautmalerei auszubauen, zum Beispiel:
Sie kitzeln und kritzeln dir die Füße, sie lecken und necken deine Sohlen, rauf und runter, immer bunter, o.s.ä.

Aber so empfinde ich das Ganze etwas arg zusammengepuzzelt.
Nur (m)ein bescheidener erster Eindruck. Hoffe, du kannst damit was anfangen.

Liebe Grüsse
dot

P.S.: Wäre schön, wenn du der Geschichte noch ein Stichwort spendierst, dann taucht sie nämlich in der entsprechenden Rubrik auf und wird besser gefunden.

 
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Hallo Drusilla,

du hast deinen Text phantasievoll gestaltet. Von Absatz zu Absatz wird dein Werk abstruser. Wohlgemerkt im positiven Sinne.
Mir persönlich gefällt "Du kannst sie lächeln hören...", andere werden dich dafür möglicherweise rüffeln.
Deine Sprache ist in Ordnung, allerdings haben sich einige kleinere Fehler eingeschlichen. Beispielsweise müsste es "blaueM Sternenstaub" heißen. Gleiches gilt für "grüneM Sonnenwind", über den ich mich sehr gewundert habe. Zudem verwechselt du den Gebrauch von "ß" und "ss". Ich bin mir nicht sicher, ob "Mein Garten" wörtlicher Rede bedarf, da du dich aber dazu entschlossen hast, solltest du diese auch fortführen. U.a. bei "Hast du das Schild nicht gelesen".
"Eingeweckt in Gläsern dann den (?) Sorgenmus. Willst du ihn wieder mitholen (?) oder in eines der Regale stellen?" Da stimmt etwas nicht.

Im Großen und Ganzen habe ich deine Geschichte gerne gelesen. Danke für den Ausflug!

Liebe Grüße
JackOve

 

Hallo Drusilla,

ein Stichwort wäre gut. Ich lese das ganze als Kindergeschichte für die 4-6 Jährigen. Natürlich ist es keine klassische Geschichte, aber das finde ich nicht schlimm. Eine kleine Traumreise, für diese Altersgruppe in Ordnung. Wenn du mir die Bestätigung gibst, dass ich mit meiner Vermutung bzgl. Zielgruppe richtig liege, dann würde ich noch ein bisschen mehr posten. Sonst lohnt sich der Zeitaufwand nicht.

Beste Grüße,

sonne

 

Hallo dotslash, JackOve und schwarze Sonne,

die Geschichte ist eine Schreibübung bei einem Workshop mit knapper Zeitvorgabe gewesen. Von daher ist Brainstorming gar nicht mal so weit weg.
Ich habe an der Geschichte auch nichts mehr geändert. Den Kindern in der Lesewerkstatt gefiel sie gut. Ich mach mir Gedanken wie ich siebesser machen kann.

 

Hey Drusilla,

schön wieder Geschichten von Dir zu lesen. Ich denke noch total oft an die Walnussmaus.

So, jetzt Traumreise. Auch schön. Anders, aber gut zum Vorlesen, glaub ich.

Sie lecken deine Fußsohlen, bis sie bunt sind.

Mich stört das lecken. Das hat was ekliges. Können die die Füße nicht streicheln bis sie bunt sind?

Der Wachs klebt an der Haut, (läßt dich nicht mehr los), will dich festhalten, dich zum Verweilen einladen.
Das ist auch brutal, finde ich. Ich könnte ohne ...

“Die wird dich ablenken von deinen SorgenHIER PUNKT”NICHT HIER.

Es duftet nach rosa Nachthimmel, blauem Sternenstaub, grünem Sonnenwind und gelben LavendelfeldernHIER PUNKT”.

Ich mochte die Farbendreher. Ich höre die Kids gerade total: Aber die Sonne ist gelb und der Himmel blau!!

In meinem Garten, da gibt es einen Baum, der heißt Oskar.

Einfach nur cool.

Er ist so groß, dass du eine Leiter brauchst, um die Muscheln zu pflücken, die sich kichernd in seinen Ästen verstecken.
"Achtung mit den Fingern!"
"Sie beißen!"
"Hast du nicht das Schild gelesen?"

Zauberhaft!

In meinem Garten, darfst du auch mal laut schreien.

Das ist schön. Das werden sie mögen. Ich habe zwei Jahre lang die Minis im Handball trainiert und wir haben jede Trainingseinheit damit begonnen, dass sie zwei Minuten laut brüllend durch die Halle laufen durften. Sie haben es geliebt. Ich dagegen eher so, Finger in die Ohren.

"Willst du ihn wieder mitholen oder in eines der Regale stellen?"

mitholen? Versteh ich nicht.

"Du kannst sie lächeln hören...wenn du ganz still bist und lauschst."

Wozu die Punkte? Und wenn Punkte, dann mit Leerzeichen davor und danach.

"Deck dich zu mit Meeresrauschen und bette deinen Kopf in Wärmeschauer und ockerfarbene Weizenfelder, bis du wieder stark genug bist für die Welt da draußen!"

Zu Kopf in Wärmeschauern habe ich kein Bild. Ich finde Wärmeschauer auch irgendwie kompliziert. Und ockerfarben kennen wohl auch nicht so viele Kinder. Und da Traumreise, sollen sie ja eigentlich nicht denken, sondern einfach nur der Phantasie folgen. Vielleicht magst Du es ihnen ja etwas leichter machen. Vielleicht haben Kinder damit aber auch überhaupt kein Problem :).

Freut mich, Dich wieder gelesen zu haben.
Beste Grüße, Fliege

 

Hallo Drusilla,

also ich hatte da sofort ein üppiges, buntes Bild vor Augen und musste schmunzeln, bis es wehtat - sehr angenehme Entführung aus dem Alltagsgrau. Danke sehr.

Allerdings frage ich mich, ob die Geschichte für Kinder wirklich durchweg zu fassen ist. Manche Wortgestaltungen erscheinen mir recht schwer zu greifen. Wobei Kinder das womöglich tatsächlich noch besser können als die verkopften Erwachsenen. :)

Ich liebe übrigens die Alliterationen. Herrlich!

LG
Schleife

 

Hallo Fliege,

ich bin auch froh wieder von dir zu hören, gut wieder hier zu sein.
Vielen Dank für die Vorschläge.
Ich habe die Geschichte geschreddert und die Papierschnipsel neu zusammen geklebt.
Gefällt mir jetzt besser.

Grüße
Drusilla

 

Hallo schleife,

Danke für deinen Beitrag, ich habe ihn erst jetzt gelesen.
Ich habe die Geschichte umgeschrieben. Hoffentlich entführt Sie dich immer noch aus deiner Alltagsschleife.

Grüße

Drusilla

 

Drusilla schrieb:
Ich habe die Geschichte geschreddert und die Papierschnipsel neu zusammen geklebt.
Gefällt mir jetzt besser.

Mir auch!

LG, Fliege

 

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