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Mein Freund ist ein Pointenschreck!

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26.08.2010
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Mein Freund ist ein Pointenschreck!

Mein Freund ist ein Pointenschreck!


Nur damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich liebe ihn! Er ist ein Ausbund an Verständnis und Geduld. Ich schätze seine Integrität, seine Ausdauer, seine Zuverlässigkeit.
Wir lachen herzhaft über die selben Dinge, Menschen, Politiker!!!!
Aber Geschichten erzählen kann er definitiv nicht.
Gut- müsste er eigentlich auch nicht, denn dafür bin ja ich verantwortlich. Aber, dass er mir meine Pointen versaut, nehme ich ihm ganz allmählich ein wenig übel.
Ich versuche in Gesellschaft Geschichten farbig zu erzählen. Ich schmücke aus und bediene mich des Stilmittels der Übertreibung.
Neulich warn wir wandern. Das ist per se nicht wirklich interessant und im Grunde sogar recht langweilig. Anders verhält es sich freilich, wenn die Wanderung auf einem sogenannten „Räuberweg“ stattfindet. Wenn sie dann auch noch unter erschwerten Bedingungen, klimatischer und geologischer Natur, also in gewisser weise unter Einsatz unseres Lebens stattfindet, sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Gewürzt mit einer überraschenden Entdeckung von geradezu archäologischem Wert, gewinnt sie abermals an Bedeutung.
Eine Prise Humor dazu und schon hat man zumindest ein unterhaltsames Anekdötchen.
Normalerweise.
Wir befinden uns also in Gesellschaft, was komischerweise sehr selten vorkommt und ich beginne zu erzählen.
„Wir waren übrigens neulich wandern!“ -bedeutungsvolle Pause- „auf den Räuberwegen!!“
Man fragt mäßig interessiert nach: „Ah so. Die Räuberwege! Wo sind denn die?“
„ Im schwäbisch, fränkischen Wald! Wunderschön! Eine Atmosphäre wie im Schwarzwald.
Eine märchenhafte Kulisse: pittoreske, moosbewachsene Felsen und malerische Bäche, die sich glitzernd und murmelnd an ihnen vorbeiwinden!“ schwärme ich und mein Freund ergänzt:
„ Des isch bei Spiegelberg und im Moment ganz schön matschig.“ – ich werfe ihm einen Blick zu, der ihn eigentlich warnen sollte.
„Na ja...Natur eben. Es gibt bekanntermaßen weder schlechtes Wetter, noch schlechtes Gelände- nur schlechte Kleidung!“ – „ Man braucht Gummistiefel!“ Vervollständigt er ungerührt. Ich merke wie ich mich allmählich verspanne.
„Egal! Aber das allerbeste war, dass wir bei unserem Aufstieg unter einem hervorspringenden Felsen eine Kiste gefunden haben und... “ – „das war beim Abstieg!“ Vervollständigt er. „Das ist doch ehrlich so was von egal!“ Keife ich.
Ich massiere kurz meine Schläfen, versuche mich zu konzentrieren, während unser Gegenüber intensiv seine Fußspitzen betrachtet.
„Aber das eigentlich spannende war doch.....(dramatische Pause!)...dass es sich um eine Munitionskiste, aus dem zweiten Weltkrieg handelte!“ So! Das hatte gesessen und das Publikum war wieder interessiert. „Ach was! So alt war die net!“ Korrigierte der „beste Freund von Allen“. Um gleich darauf auf seine unnachahmliche Weise noch anzumerken:
„So was gibt’s in jedem Militaryshop und drin war Spielzeug- nix wertvolles!“
„ Warum tust du das?“ frag ich ihn, etwas zu laut. „Was?“
„Meine Geschichte torpedieren! Ich meine- wir haben zum ersten mal in unsrem Leben, beim Spaziergehen...!“ – „Wandern!“ –„ Himmel Herrgottnochmal! Das ist doch scheißegal!! Beim Wandern, so was gefunden...oder nicht?“ meine Stimme klingt merkwürdig schrill - auch für meinen Geschmack. Das Gegenüber, steht längst nicht mehr gegenüber!!
„ Ja und? Könntest du übrigens leiser reden!“ – „ Ich rede so laut ich will! Und wenn ich schreien will tue ich auch das!“ – „ Du kriegst rote Augen, wenn du wütend bist- echt gruselig!“ – „AAAAAAAAAAAH!“
Inzwischen stehen wir allein da.....halt eine Stehparty.....und sind nicht nur von allen Leuten, sondern von allen guten Geistern verlassen.

Wie gesagt! Mein Freund ist Schuld! Er ist ein Pointenschreck.

 
Zuletzt bearbeitet:

Ahoi Ernesta,

wenn ich mich schonmal in die Humorsparte verirre, dann kommentiere ich auch ein paar Stories und tatatataaa: Deine ist eine der Glücklichen...

seine Ausdauer
... in...hüstel... was?

Wir lachen herzhaft über die selben Dinge, Menschen, Politiker!!!!
Eigentlich ein schöner Satz, aber drei Ausrufezeichen sind unnötig. Eines reicht vollkommen. So wirkt das wie ein Forumseintrag.

Gut- müsste
Gut - müsste

verantwortlich
Verantwortlich klingt irgendwie negativ behaftet - im Sinne von:
"Wer ist dafür verantwortlich den Apfelkuchen vom Fenstersims geklaut zu haben?"
Zuständig passt hier wohl besser.

Neulich warn wir wandern.
waren (sonst klingt das so arg umgangssprachlich, wie eine Erzählung auf dem Schulhof.
„Räuberweg“
... was passiert da? Wird man überfallen, vergewaltigt oder bekommt die Schuhe geklaut? Erklärungen - Nicht jeder kennt den Ausdruck.

Normalerweise.
Das fand ich gut, wie du das Wort da alleine hast stehen lassen. Irgendwie sogar witzig...

was komischerweise sehr selten vorkommt
Wen interessierts? Hat überhaupt nix mit dem Thema zutun, hehe...
„Wir waren übrigens neulich wandern!“ -bedeutungsvolle Pause- „auf den Räuberwegen!!“
Auch hier, eigentlich schöner Satz, aber ein Ausrufezeichen reicht.

„ Des isch bei Spiegelberg und im Moment ganz schön matschig.“
Okay, habs verstanden - Er ist ein Proll! Jogginganzug, Vokuhila, Schnäuzer und Sonnenbrille? Und lass mich raten, er heißt Manni?

„Na ja...Natur eben.
"Na ja... Natur eben." - Leerzeichen nach den Pünktchen nicht vergessen.

„ Man braucht Gummistiefel!“ Vervollständigt er ungerührt.
Nach dem ersten " ein Leerzeichen zuviel. Nach dem zweiten ", Komma und klein weiter.
"Man braucht Gummistiefel!", vervollständigt er ungerührt.

Aber das allerbeste war
Allerbeste

Vervollständigt er
wieder: "Das war beim Abstieg!", vervollständigt er.
„Das ist doch ehrlich so was von egal!“ Keife ich.
Dito.

Ich massiere kurz meine Schläfen, versuche mich zu konzentrieren, während unser Gegenüber intensiv seine Fußspitzen betrachtet.
Schöner Satz. Gefällt mir.

„Aber das eigentlich spannende war doch.....
Drei Pünktchen reichen. Alles andere wirkt so "Chatmäßig", wenn du weißt, was ich meine.

„Ach was! So alt war die net!“ Korrigierte der „beste Freund von Allen“. Um gleich darauf auf seine unnachahmliche Weise
Nach dem: "Das Publikum war wieder interessiert" einen Absatz, das verwirrt wenn der Dialog hier weitergeht, aber bereits ein anderer spricht.
Und dann die Frage: Warum der beste Freund von allen? Ich kapier den Zusammenhang garnicht. Mit was verdient er sich den Titel?

Ach und: Tempusfehler: korrigiert - passiert ja schließlich alles in der Gegenwart.

„ Warum tust du das?“ frag ich ihn, etwas zu laut. „Was?“
Hier wieder, nach "etwas zu laut." einen Absatz und danach:
"Was?", sonst ist der Leser verwirrt und denkt, dass das "Was" von der Erzählerin kommt.
„Meine Geschichte torpedieren! Ich meine- wir haben zum ersten mal in unsrem Leben, beim Spaziergehen...!“ – „Wandern!“ –„ Himmel Herrgottnochmal! Das ist doch scheißegal!! Beim Wandern, so was gefunden...oder nicht?“ meine Stimme klingt merkwürdig schrill - auch für meinen Geschmack.
"Meine Geschichte torpedieren! Ich meine - wir haben zum erstem Mal in unserem Leben, beim Spazierengehen..."
Absatz!
"Wandern!"
"Himmel Hergottnochmal! Das ist doch scheißegal! Beim Wandern so etwas gefunden, oder nicht?"
Meine Stimme klingt merkwürdig schrill - sogar für meinen Geschmack.

Ich hab dir das mal aufgeschrieben, wie es sich doch einfacher zu lesen lässt, vielleicht teilst du ja meine Ansicht. Immerhin ist das ein schnelles Wortgefecht, da müssen die Sätze eigentlich kurz und somit auch die Abschnitte kurz und knackig sein, damit der Leser das Feeling hierfür bekommt.

Hier übrigens nochmal:

„ Ja und? Könntest du übrigens leiser reden!“ – „ Ich rede so laut ich will! Und wenn ich schreien will tue ich auch das!“ – „ Du kriegst rote Augen, wenn du wütend bist- echt gruselig!“ – „AAAAAAAAAAAH!“
"Ja und? Könntest du übrigens leiser reden." (Kein Ausrufezeichen, denn das gibt ihm den Anschein zu schreien; Und das ist komisch, wenn er es ihr gerade verbietet.)
"Ich rede so laut ich will! Und wenn ich schreien will, dann mache ich auch das!"
"Du kriegst rote Augen, wenn du wütend bist - echt gruselig!"
Bei dem "Aaaaah", das ist wohl ein Stilmittel, das ich dir nicht absprechen kann, auch wenn ich persönlich kein Fan davon bin. Aber wenn es dir gefällt.

Inzwischen stehen wir allein da.....halt eine Stehparty.....und sind nicht nur von allen Leuten, sondern von allen guten Geistern verlassen.
Das mit der Stehparty ist gut, aber wieder: zuviele Punkte, drei genügen. Und Leerzeichen nach den Pünktchen.

So...
das war die Geschichte. Viele formale Dinge, die du hoffentlich ausbesserst, aber mal abgesehen dazu, zur Geschichte:
Das Ganze liest sich im Grunde wie ein Forenbeitrag bei Gofeminin oder sowas... eine Beschwerde über den Stoffel von Freund. Natürlich kann das auch witzig sein, aber na ja... der Titel verspricht Pointen... und die sind in der Geschichte so rar gesäht, wie sonst was.

Du hättest die Geschichte ausbauen können, viel mehr rausholen, dir eine bessere Geschichte (samt Pointe) ausdenken können, etwas... na ja, Lustigeres als die Wandergeschichte.
Die Idee dahinter ist super, damit lässt sich was richtig Lustiges anfangen... sehr schade dass du das so kurz abgearbeitet hast - das könnte ja über mehrere Lebenslagen gehen, nicht nur eine Party und eine Geschichte.
Da ist Platz für viele missglückte Pointen, ect.
Das schreiberische Können hierfür ist jedenfalls gegeben, sofern du aufpasst, dass du nicht zu sehr in "Chatsprache" abdriftest...
Wäre eigentlich schön, wenn du die Geschichte etwas ausbauen würdest, dann könnte da was ganz Ansprechendes draus werden.

Es grüßt dich herzlich und sich eine Pointe fürs Ende ausdenkend,

Jekyll and Hide

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo und herzliches Willkommen hier auf kg.de,

liebe Ernesta,

ein wenig erinnert mich Deine kleine Geschichte an Tucholskys „Ein Ehepaar erzählt einen Witz“, ohne auch nur näherungsweise an Tuchos Erzählung heranzukommen.

Schon die Satzzeichen wirken störend!!!!, das langgezogene AAAA…. und mit der Grammatik (insbes. Rechtschreibung) bistu auch nicht im Reinen. Jekyll oder doch mehr Hide hat da schon eine Fleißarbeit hingelegt.

>Nur damit keine Missverständnisse aufkommen:< ich glaub nicht, dass der Satz >Aber Geschichten erzählen kann er definitiv nicht<, der auf den Freund gemünzt ist, für Dich gälte. Ein Fehlstart beweist gar nichts. Als Armin H. 1960 als erster Mensch die 100 m in 10 Sekunden lief, startete er am Rande der Disqualifikation, hatte er doch schon zwo Fehlstarts vordem verursacht.

Was kannstu tun?

Tucho lesen (oder einen andern nach Deiner Wahl) und – sofern die Fehler NICHT durch Flüchtigkeit verursacht sind – die ersten hundert Seiten des Rechtschreibdudens reinziehen, dann konzentrierter arbeiten, Text dann nicht nur Korrektur lesen lassen, drauf hören, was der Gegenleser rät, das wäre mein Rat. Weil ich Tucho kenne, fällt mir jetzt schwer, Dir bei dem Text auf die Beine zu helfen, da ich mich heut schon auf andern Baustellen rumgetrieben hab. – Aber wer weiß, wenn ich gebeten würde …

Gruß

Friedel

 

Hallo Ernesta.

Mich hat deine Geschichte, trotz einiger Stolperer aufgrund der Zeichensetzung und dem massiven Einsatz von Pünktchen und Gedankenstrichen, sehr gut unterhalten.

Ich bin der Auffassung, dass du tatsächlich noch ein wenig überdramatisieren könntest. Vielleicht die Geschichte innerhalb der Geschichte, also die vom Räuberweg, weiter erzählen und den Ich-Erzähler immer mehr seine Geduld verlieren lassen. Immer ein wenig mehr, bis er wirklich nicht mehr kann. Dabei darf dann der Freund in jedes Fettnäpfchen treten, das zur Verfügung steht.

Also den Spannungsbogen mehr strecken und weit überspannen. Momentan regt sich der Erzähler ja sehr früh auf, weil er das Verhalten seines Freundes schon von vorher kennt. Ich als Leser tue das aber nicht. Also lass den Freund auch mich nerfen. Nicht soweit, dass ich weggehe, so wie die Partygäste, aber genug, um mit dem Erzähler zusammen "Aaaaaah!" zu schreien.

Aber auch nicht zu viel. Soll ja eine Kurzgeschichte bleiben.
Vielleicht so 2-3 weitere Ereignisse auf dem Räuberweg versuchen zu schildern.

LG Tiltik

 

Das ganze Vorwort hättest du dir sparen sollen. Ein Einleitungssatz, der beschreibt, wo die beiden sich befinden, hätte völlig gereicht. Ansonsten klasse gemacht! Dann kommt das Ganze auch wie ein Sketch rüber.

 

Eigentlich bleibt kaum noch etwas zu sagen. Jekyll hat das wichtigste ja schon gesagt.

Was ich den Kritikern allerdings ankreiden möchte ist:
man muss nicht stets und ständig darauf bedacht sein korrekt zu schreiben, wenn es einem gewissen Stil dient. Wenn es eine Ich-Erzählung ist und auch wie auf einer Stehparty rüberkommen soll, kann man gerne den Slang zum Stilmittel erheben und auch während der Erzählung und nicht nur in den gesprochenen Sätzen aus einem "waren" ein "warn" machen.
Allerdings sollte man dieses auch konsequent durch halten, sonst wirkt's wie'n Fehler.
Apostrophe ' runden das ganze meiner Ansicht nach zusätzlich als gewollt ab.

 

Wow!!!
Das nenn ich mal eine konstruktive Kritik - ohne Sarkasmus!!
Soo gründlich habe ich mich nicht mal selber mit der Anatomie meiner Geschichte auseinandergesetzt...! Ach ja -schon wieder ein Ausrufezeichen. ich bin ein echter "Imperativator"!!!!!
Vielen Dank dafür.
Ich hätte übrigens kein Problem damit Fortsetzungen zu schreiben, da ich mit dem in der Geschichte beschriebenen Herzchen liiert bin -tut mir leid - jetzt brauch ich selbst ein paar Ausrufezeichen !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

 

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