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Mein Bauch gehört mir!
Scheiße.
Marie saß auf dem Badewannenrand und schaute gebannt auf den Schwangerschaftstest in ihrer Hand.
"Scheiße, scheiße, scheiße!"
Sie konnte es immernoch nicht fassen. Klar, sie hatte eine Vermutung gehabt, weil ihre Tage schon seit mehreren Wochen überfällig waren, trotzdem saß der Schock tief. Das war doch nicht möglich, sie, das heißt eigentlich Kevin, hatte doch immer Kondome benutzt.Wie konnte das bloß passiert sein? Sie strich ihre maisfarbenen Korkenzieherlocken zurück, um im nächsten Moment zu einer Salzsäule zu erstarren. Das kann doch nur bedeuten, dass ...
"Marie-Schätzchen, ist alles in Ordnung?" Marie zuckte zusammen. Hatte ihre Mutter sie etwa gehört? Etwas zitternd rief sie:
"Ja, alles bestens, wieso?"
"Ach, du bist schon so lange im Bad und ich muss mich auch noch fertig machen, du weißt ja, ich muss um halb acht im Betrieb sein."
"Bin gleich fertig", antwortete sie sichtlich erleichtert. Schnell raffte sie ihr Zeug zusammen und verließ fluchtartig das Badezimmer. Dieses mal fand
sie es gut, dass ihre Mutter sich meist nur um sich selbst kümmerte. Ansonsten war es immer nur nervig. Immer nur dieses ich, ich, ich! Sie tat so, als wäre sie die wichtigste Person des Universums, aber dafür tat sie auch fast alles.
Hannah und Marie lagen auf ihren Liegen und aalten sich in der Sonne. Sie hatten schon öfter die Ferienwohnung der Hummels besucht, um dort einen Teil der Ferien zu verbringen. Zwar war Maries Mutter mitgekommen, damit den beiden nichts passierte, aber die war so gut wie unsichtbar, da sie immer etwas zu tun hatte.
Der pralle Strahl der Sonne wurde plötzlich unterbrochen, ein Schatten stellte sich ihm in den Weg. Marie schaute blinzelnd hoch und das "Zieh Leine, du stehst in der Sonne!" blieb ihr im Hals stecken. Vor ihr stand ein großer, schlanker, sonnengebräunter Junge, der sie mit seinen meergrünen Augen anblitzte. Hannah, die eine Bewegung ihrer Freundin gemerkt hatte, schaute auch auf und fragte:
"Was willst du?" Sie hatte nämlich sofort gesehen, dass ihre Freundin außer Kontrolle geraten war. Auch sie fand den anscheinend überhaupt nicht schüchternen Typen sexy, aber sie wollte sich keinen Ferienflirt anlachen, dadurch würde nur die Beziehung zwischen ihr und Dennis zerstört werden und das könnte sie nicht ertragen. Marie schien da anders zu denken, denn nach dem kleinen Ausstetzer war sie wieder voll und ganz das beliebte, flirtende Mädchen, das sie kannte.
Der Typ hatte geantwortet, er wolle ihnen einen Drink ausgeben, was für eine lächerliche Anmache. Aber Marie ließ sich nicht davon beeinflussen.
"Wieso nicht? Ich hätte gerne eine Cola, und du, Hannah?"
"Sprite."
"Schön, also dann bin ich gleich wieder da. Aber haut bloß nicht ab. Ach so, bevor ich's vergesse", sagte er mit einem anzüglichem Lächeln. "kann ich nen Freund mitnehmen?"
"Klar, wenn der so gut aussieht wie du?! Eine Frage noch: Wie dürfen wir dich nennen?"
" Ich heiß Dominik, aber ihr könnt Bommel zu mir sagen."
"Bommel? Hört sich lustig an. Du musst uns später unbedingt erzählen, wie du zu dem Namen gekommen bist!"
Grinsend entfernte sich der Typ.
Marie war nervös. Sie hatte die Nummer schon vor Tagen herausgesucht, redete sich zum hundertsten Mal ein, dass es das Beste wäre.
Wenn Kevin von dem Kind erfuhr, würde er ausrasten. Nein, er würde sie umbringen. Er konnte sich ja ausrechnen, dass das Baby nicht von ihm sein kann. Er hatte penibel auf Verhütung geachtet.
Ihre Mutter würden sie hassen, falls sie nicht gleich aus der Wohnung geschmissen würde. Ach, nein, das geht ja nicht, ich bin ja erst siebzehn, dachte Marie. Noch ein Mädchen oder ein Junge, welches ihr hinderlich würde, könnte sie dennoch nicht ertragen und es vielleicht in ein Heim stecken. Dann lass ich lieber abtreiben. Sie dachte bewusst nicht "mein Baby umbringen", denn das würde die Entscheidung noch schwerer machen.
Außerdem, was würde dann aus ihrer Karriere? Sie hatte sich schon entschieden auf die Uni zu gehen, um Sport zu studierern. Ein Baby konnte da doch nur hinderlich sein. Sie wollte ausziehen und möglichst bald ein Leben ohne ihre Mutter führen. Wie konnte das gehen, wenn sie ständig Unterstützung brauchte? Denn eins war klar, Kevin würde nicht mal einen Gedanken daran verschwenden, zu überlegen, ob er mithelfen würde, das Kind zu versorgen, zumal das Kind ja nicht mal sein eigenes war.
Und wenn sie es Hannah erzählte ... nicht auszudenken! Sie hatte sie ja ausdrücklich davor gewarnt. Nein, das ging nicht!
Entschlossen packte sie den Hörer des Telefons.
"Uniklinik 'Heile Welt' Drensteinfurt, Frau Jonas am Apparat, was kann ich für sie tun?"
"Hallo, ... ich bin Marie Filtcher. Ich würde gerne einen Termin haben. Ich ... möchte mein Baby tö... äh ... abtreiben lassen."
"Bist du dir sicher, dass du das machen willst? Ich meine, Kevin und du ..." Sie wurde von dem Lachen ihrer Freundin unterbrochen.
"Kannst du dir etwa eine Marie Filtcher ohne flirten vorstellen? Ich jedenfalls nicht! Außerdem ist Kevin nicht hier und was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß. Und, was soll denn schon passieren? Du bist viel zu verklemmt, seit du mit deinem Dennis zusammen bist. Vielleicht solltest du auch ein wenig lockerer werden. Es ist noch keiner gestorben, der zu viel geflirtet hat - und wenn, dann fällt mir keiner ein und es wäre mir auch egal."
Hannah war gar nicht glücklich darüber, dass ihre Freundin auf Dennis anspielte, der konnte schließlich nichts dafür. Dem entsprechend war ihre Stimmung nach dem Gespräch gesunken. Dennoch versuchte sie, ein freundliches Gesicht auzusetzen, um sich ihre Laune nicht anmerken zu lassen.
Der Typ, den Bommel mitbrachte, war auch so sportlich, wie er selbst, hatte aber unmengen Pickel im Gesicht. Er stellte sich als Florian alias If vor. Auf der schon eben geschilderten Weise alberten sie herum, wobei meistens Marie oder Bommel das Wort hatten. Hannah stellte sich bewusst in den Hintergrund, weil sie befürchtete, dass ihre schlechte Laune sonst zum Vorschein kommen würde.
Am Abend luden Bommel und If die Mädchen noch zur Disco Starlight ein, aber nur Marie wollte noch nicht zurück in die Ferienwohnung, deshalb ging Hannah allein.
Das Telefon schellte ununterbrochen. Debbie Morgensen hatte sich eigentlich vorgenommen, sich einen Mittagsschlaf zu gönnen, da ihr Sohn Niklas auch gerade schlief, aber der Anrufer ließ nicht locker. Als sie es nicht mehr aushielt, wickelte sie sich aus der gemütlichen Decke und schlurfte zum Telefon.
"Debbie Morgensen. Wer ist da, bitte?"
"Debbie? Ich muss dich unbedingt sprechen. Jetzt, auf der Stelle!"
Die junge Mädchenstimme schien wegen irgendwas aufgeregt. Der Mutterinstinkt, der sich bei ihr besonders ausgeprägt hatte, sagte ihr, dass etwas nicht ganz in Ordnung war. Schlimmer, etwas war absolut nicht in Ordnung.
"Marie? Bist du es? Sag, was ist los? Warte, am Besten ist es, du kommst zu mir, ich hab sturmfrei."
Die Leitung knackte, ohne dass ein weiteres Wort gewechselt wurde. Das war das sichere Zeichen, dass Marie in spätestens zehn Minuten aufkreuzen würde.
Es war laut. Die Musik dröhnte. Die Luft schien zu stehen. Alles schwitzte. Aber es schien keinen zu stören. Auch Marie war es egal. Sie wollte ihren Spaß haben und sie bekam normalerweise auch, was sie wollte.
Irgendwie hatten die Jungen es geschafft, sie in die Disco zu schmuggeln. Sie war durch ein Toilettenfenster des Männerklos gekommen. Diese hatten sie geil angestarrt, aber Marie würdigte sie keines Blickes.
Jetzt allerdings merkte sie die Berührungen an ihrem Körper nicht einmal mehr. Es ging ihr gut und das war alles, was sie interessierte. Sie merkte auch nicht, dass sie immer weiter zu einen der Nebenräume gedrängt wurde, bis schließlich die Tür hinter ihr und Bommel zufiehl.
Debbie merkte von Weitem, dass Marie ein Problem hatte, dass sie erdrückte. Schon bevor Marie den Klingelknopf drücken konnte, war sie an der Haustür und sagte:
"Mensch, Mädel, du siehst ja schlimmer aus als ich dachte! Komm schnell rein, es wartet eine heiße Schokolade auf dich."
Marie konnte nur ein "Danke" würgen, ohne gleich wieder anzufangen zu heulen. Sie übberreichte Debbie einen Brief, den sie selbst geschrieben hatte, weil sie wusste, dass anstatt Worte Tränen fließen würden.
Debbie las den Brief in Ruhe durch. Es stand alles drin, was bis jetzt passiert war.
Dass Marie schwanger war. Dass ihr Freund nicht der Vater war. Dass sie das Kind abtreiben würde. Dass Debbie sie am 22.06 um 12 Uhr zum Krankenhaus fahren sollte.
"Ist das dein Ernst?" Debbies Augen suchten Maries. Doch sie blickte nur auf den Tisch und nickte stumm. Nach endlosem Schweigen schluchzte Marie:
"Ich wollte das doch alles gar nicht. Es ist einfach so passiert. Ich ... ich..."
"Nein, das meine ich nicht. Darum geht es mir nicht. Ich weiß, das soetwas schnell passieren kann. Wie könnte ich dir Vorwürfe machen, wo mir das schon selbst passiert ist? Aber Abtreiben ist ein Fehler, den du vermeiden solltest. Hör mir jetzt bitte genau zu."
Eine kleine Pause entstand, bis Marie aufschaute.
"Ich weiß, wie es ist, ein Baby im Bauch zu tragen, das nicht gewollt ist. Ich weiß, wie es ist, solche Schuldgefühle zu haben wie du. Aber ... ich weiß, wie es ist, das eigene Baby zu töten. Den Eingriff selbst merkst du gar nicht, der ist nach spätestens zehn Minuten vorbei. Aber die seelischen Schmerzen, die danach folgen ... Ich habe manchmal immernoch Heulkämpfe aus dem Nichts und nachts konnte ich lange nicht schlafen. Also überlege dir gut, ob du das wirklich willst. Und falls du dich dafür entscheiden solltest, dein Baby umzubringen, werde ich nicht das Auto fahren, das dich ins Verderben stürzt."
Wie zur Bekräftigung schrie Niklas in diesem Moment, weil er wach geworden war.
Marie wachte mit Kopfschmerzen auf. Was war gestern los gewesen? Neben ihr bewegte sich etwas. Hannah? Nein, Hannah hatte keine kurze, blonde Haare. Schlaftrunken setzte Marie sich auf. In ihrem Kopf kreisten die Gedanken, aber sie konnte keinen davon fassen. Ihr wurde schwindelig und sie übergab sich. Irgendwer hatte ihr in weiser Vorraussicht einen Eimer neben das Bett gestellt. Dann versuchte sie wieder, sich an den vergangenen Tag zu erinnern. Nach und nach kamen einige ihrer Erinnerungen zurück und langsam dämmerte ihr, wer neben ihr lag. Ihr wurde schlagartig bewusst, dass sie nichts als ihre Socken anhatte (was eigentlich normal war - aber nur im Hochsommer und bei ihr zuhause) und augenblicklich rot anlief.
Ja, sie hatte sich auf den Flirt eingelassen.
Aber das hieß ja nicht, dass sie was von ihm wollte!
Ja, sie wollte sich amüsieren.
Aber doch nicht SO!
Plötzlich überlief sie ein Hoffnungsschimmer. Vielleicht hatte sie die Sachen ja aus Gewohnheit ausgezogen und Bommel war erst später gekommen. Vorsichtig lugte sie unter seine Decke und sah - nichts als Haut. Verdammt! Wie voll war sie eigentlich gewesen?
Hastig stand sie aus dem Bett aus und wollte sich anziehen, doch dann blieb ihr Blick an der Dusche hängen. Wenn sie sich beeilte, konnte sie fertig werden, bevor er seinen Rausch ausgeschlafen hatte. Entschlossen eilte sie zur Badezimmertür. Nach etwa einer viertel Stunde kam sie frisch geduscht und mit noch feuchten Haaren aus dem Bad. Sie sah sich um, um sich zu vergewissern, dass sie nichts vergessen hatte und schaute direkt in die grünen Augen, die sie so faszinierend fand.
"Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?"
Marie überlegte. Sie wusste nicht was sie tun sollte. Wie konnte sie nur zu dieser Klinik kommen? Sie hatte sich, obwohl Debbies Worte sie immernoch beschäftigen und sie immer ängstlicher wurde, je näher der Termin rückte, dafür entschieden, ihr Leben nicht zu zerstören und abtreiben zu lassen.
Endlich fiehl ihr ein, wer sie zum Krankenhaus fahren könnte. Jetzt würde es sich endlich auszahlen, dass sie eine "Freundin" in der Oberstufe hatte, die ihr jeden Wunsch von den Lippen ablesen würde, wenn sie könnte. Sammy Brohnstein.
Schnell wählte sie die Nummer, nachdem sie sie in dem Telefonbuch gefunden hatte. Doch es war nur ein gleichbleibendes Tutenzu hören. Entnervt wollte sie auflegen, als sie plötzlich die aufgeregte Stimme von Sammy hörte.
"Hallo, Sammy hier, wer ist da?"
"Hey, hier ist Marie, hast du nen Moment Zeit?" Ein kurzes Schweigen folgte, dann:
"Ja klar, ich mach zwar gerade Kartenlesen mit Sabri, aber das kann warten. Also, schieß los!"
Marie erzählte nur das Wichtigste und als sie fertig war, sagte Sammy sofort:
"Klar mach ich das, ich bring dich zu dieser Klinik. Und nur damit du es weißt: ich steh voll hinter deiner Meinung, ich hätte es nicht anders gemacht!"
Wie einfach das doch war! Dieses Mädel war ja so leicht zu beeinflussen. Außerdem konnte Marie Debbie nun beweisen, dass sie ihren Plan auch ohne sie durchsetzen würde. Wie hieß noch gleich das Motto in der Abtreibungsdebatte? Genau, mein Bauch gehört mir!
Bommel grinste belustigt, als Marie für einen Moment erstarrte. Dann hatte sie sich wieder so weit unter Kontrolle, dass sie ihm antworten konnte.
"Ähh ... ganz gut, glaub ich. Und du?" Sie sah verwirrt aus, das machte sie noch schöner, als sie ohnehin schon war.
"Fantastisch! Aber was stehst du denn da hinten? Setz dich doch auf´s Bett."
"Nein, ich ... das geht nicht. Ich muss jetzt los. Tschüss!"
Alles klar, dachte Bommel, nicht mal nen Abschiedskuss bin ich ihr wert.
An der Tür klingelte es. Marie schreckte hoch. War es etwa schon halb drei?
"Marie-Schätzchen, bist du oben? Eine Freundin wartet. Sie scheint es eilig zu haben. Bist du fertig?"
Eilig kam sie die Treppe herunter gerannt.
"Wo wollt ihr denn hin?"
"Schoppen", antwortete Marie, aber hielt den Blick gesenkt.
"Ach so. Viel Spaß!" Hätte Hannelore - ja, sie hasste diesen Namen zutiefst - auch nur einen Funken Interesse gezeigt, wäre ihr sicher sofort aufgefallen, dass ihre Tochter sie anlog. Aber darauf achtete sie nicht, denn sie hatte vor einer viertel Stunde einen Termin beim Frisör gehabt und regte sich jetzt über die nur fast perfekt sitzenden Haare auf.
"Hast du auch an alles gedacht? Ich hab mich mal schlau gemacht. Also, bequeme Kleidung hast du ja schon, wie steht es mit ... ach, ist ja auch egal, ich glaub schon, dass du nichts vergessen hast. Weißt du, ich find das toll. Ich meine, dass du dich nicht runterkriegen lassen willst, viele behaupten ja, ..."
Ab spätestens diesem Moment schaltete Marie ab. Sie wollte mit ihren Gedanken allein sein. Wäre sie die Fahrerin gewesen, hätte sie schon längst wieder umgedreht. Aber sie fuhr nicht. Sammy plapperte immer weiter, doch je näher sie dieser Klinik kamen, desto mulmiger wurde Marie.
"So, da sind wir." Sammy schaltete den Motor ab und stieg aus. Marie folgte ihr nur zögernd. Es waren keine Aktivisten oder Demonstranten zu sehen. Soweit, sogut.
Aber dann sah sie etwas Anderes. Oder besser jemand Anderen.
"Debbie?" Diese Worte waren eher gehaucht als geflüstert, trotzdem verstand Debbie sie.
"Ja, Schätzchen, ich bin es. Bevor du reingehst, möchte ich dir etwas zeigen. Schau ihn dir an", sagte sie, indem sie ihr Niklas hinhielt. "Ich wusste schon während der Schwangerschaft, dass er an einer Art Muskelschwund leiden würde. Aber ich habe mich nicht überwinden können, diesen Kleinen zu töten. Ich wollte nicht noch ein Kind "verlieren", das hätte ich nicht verkraftet."
"Ach, quatsch, hör nicht auf sie, Marie, du hast schon bis jetzt durchgehalten und ... und außerdem sind wir spät dran. Komm jetzt!"
"Marie, ich kann dir jederzeit helfen, wenn du Probleme haben solltest. Ich kann ..."
"Was ist denn hier draußen los? Was zum ... bist du Marie? Warum kommst du denn nicht rein, Liebes?"
"Liebes? Jetzt machen sie mal halblang, Fräulein! Sie kennen sie ja nicht mal richtig! Was fällt ihnen ein?"
Aber Maries Widerstand war schon zusammengebrochen. Das Bewusstsein, soetwas niedliches, kleines wie Niklas in sich zu tragen, erfüllte sie mit Glück.
"Ja, ich bin Marie", sagte sie mit einer einigermaßen gefassten Stimme,"aber ich habe mich anders entschieden. Ich gehe nicht unters Messer!"