- Anmerkungen zum Text
Ich habe in diesem Text, wie man sehen kann, viel mit Formatierung experimentiert. Außerdem würde ich sagen, dass mir die Generelle Darstellung des Dialoges recht schwer gefallen ist (kann man erkennen wer was sagt, wie formatiere ich einen Dialog, Wie vermittle ich Gefühle durch Ausdruck, etc.)
Meer
„Komm jetzt! Wir müssen weiter!“, rief ich ihr zu.
Die Sonne brannte auf uns nieder. Über die Dünen die uns umgaben zog ein unregelmäßiger Wind. Mal nur ein leichtes Lüftchen, mal mit einer Kraft, die einen umwehen konnte.
„Warte doch! So schnell bin ich nicht!“
Widerwillig blieb ich stehen und nahm einen Schluck aus meiner wohlgefüllten Feldflasche.
„Und du bist dir sicher, dass das die richtige Richtung ist?“, sie sah mich mit fragenden Augen an. Der Schweiß rannte ihr wie lauter kleine Bäche über die Stirn.
„Lass mich auch mal.“ Sie nahm mir die Flasche ab.
„Ich weiß auf jeden Fall, dass wir ankommen werden.“
„Ja aber wo?“
„Ist das nicht egal?“
Sie legte die Stirn in Falten.
„Jetzt Komm. Wir müssen weiter.“
Sie schüttelte den Kopf und drückte mir die Flasche in die Hand. Ich hob meinen rechten Fuß. Das verlangte mir größere Kräfte ab als erwartet. Der Sand ließ sich nur schwer heben, fast so als wollte er mich festhalten. Mühsam setzte ich einen Fuß vor den anderen.
„Hauptsache wir kommen voran.“, murmelte ich in mich hinein.
So gingen wir einige Zeit.
„Irgendetwas stimmt hier nicht.“, sagt sie. Ihre Stimme klang unruhig.
„Wir sind jetzt sicher schon Stunden am Weg aber die Sonne hat sich nicht einen Zentimeter bewegt.“
„Das bildest du dir ein. Lass uns noch etwas trinken.“ Ich nahm einen Schluck aus meiner halb vollen Feldflasche und reichte sie dann weiter.
Sie trank viel.
Dann sah sie mich flehend an und fragte mit wackeliger Stimme: „Wollen wir nicht lieber zurück?“
„Wie kommst du denn auf diesen Blödsinn?“ Ich sah sie erstaunt an.
„Daheim ging es uns doch auch gut.“
„Ja schon, aber wo wir hin gehen wird es uns besser gehen.“
„Ach und woher weißt du das?“
„Ich weiß es halt einfach!“
Ich trank noch einmal. Zu meiner Beunruhigung war unsere Flasche jetzt aufgebraucht. Ich ließ mir nichts anmerken.
„Sei nicht so stur!“, sie hatte geschrien. Leiser fuhr sie fort, „Außerdem vermisse ich die Anderen…“
„Die Anderen sind Idioten.“
Ich wandte mich zum Gehen. Nach ein paar Schritten traf mich ein starker Windstoß. Mit einer unbeschreiblichen Wucht drückte er sich gegen mich. Es war als wolle er meiner Begleitung recht geben und mich zurück drücken, in die Richtung, aus der wir gekommen waren. Wir rangen ein paar Sekunden mit einander, bis ein zweiter Stoß mich schließlich überwältigte. Rückwärts taumelte ich die Düne hinab.
„Alles in Ordnung? Was war das denn?“ Sie klang besorgt.
„Egal! Komm weiter.“
So gingen wir einige Zeit.
„Ich brauch eine Pause.“, hörte ich es hinter mir hecheln.
Ich ging weiter.
„Bitte! Ich kann nicht mehr.“
„Ja gleich.“
Wir gingen weiter.
Die Hitze setzte auch mir immer mehr zu.
„Da hinten sind Bäume!“, rief sie euphorisch.
Ich blickte in die Richtung in die sie zeigte. Sand. Nur Sand.
„Das bildest du dir ein.“, keuchte ich sie an: „Wir haben schon zu viel Zeit verloren, komm weiter!“
Protest.
Ich ignorierte sie.
So gingen wir.
Minuten.
Stunden.
Tage.
Irgendwann wunderte ich mich warum sie so schweigsam war und drehte mich um.
Ich war allein.
Erschreckt rannte ich die letzte Düne wieder hinauf. Sand. Nur Sand.
Der Wind hatte alle eventuellen Fußspuren bereits wieder verweht.
„Weiter, Ich muss weiter.“, sagte Ich mir.
Was blieb mir denn anderes übrig.
So ging ich.
Irgendwann brach ich zusammen.
Alles wurde Schwarz.
Ich erwachte unter einem sternenlosen Himmel, in dunklem Wasser treibend. Ich sah mich um.
Wasser. Nur Wasser
Verzweiflung überkam mich.
Ich war wie gelähmt.
Da hörte ich sie:
„Sind wir jetzt da?“
„Ich weiß es nicht…“
Und alles war schwarz.