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Mediatu

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13.09.2009
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Mediatu

Er lauschte dem Rauschen des Windes, der durch die Baumkronen strich. Asaac spürte, dass etwas nicht stimmte. Nicht mehr als ein unangenehmes Kribbeln im Bauch. Doch er hatte gelernt, auf seine Intuition zu vertrauen. Alle Priester lernten dies. Hier befand er sich im Reich von Mediatu.
Der Boden war mit braunem Laub bedeckt. Sonnenstrahlen sprenkelten den Waldboden und erzeugten kleine Inseln aus gleißendem Licht in einem Meer aus Schatten. Sie beeindruckten genauso sehr wie sie unnatürlich wirkten. Die Realität schien hier anders zu sein.
Behutsam setzte er einen Fuß vor den anderen. Dass dies ein heiliger Ort war, schloss nicht aus, dass es ein gefährlicher Ort war. Asaac hielt die Waffe im Anschlag. Mediatu konnte launisch sein, wenn es ihm gefiel.
Jedes Jahr wurden die Besten der Priester gewählt. Aus diesen Besten schließlich durfte nur einer diese Welt betreten. Die Götterebene, wie sie von den Priestern genannt wurde. Asaac war erfolgreich aus allen Prüfungen hervorgegangen, doch nun war ihm mulmig zumute.
Dann rief er sich jedoch das zerknitterte Gesicht Melmons in Erinnerung, als dieser Asaac beglückwünschte. Er hatte gelächelt. Asaac hatte dieser alljährlichen Veranstaltung schon viele Jahre beigewohnt. Als Zuschauer natürlich. Er war noch zu jung gewesen, um anzutreten. Doch jetzt war alt genug, und er hatte die Konkurrenz hinter sich zurückgelassen.
Das Lächeln seines Mentors ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Dieses freundliche Lächeln, das gleichzeitig Sanftheit und religiöse Autorität auszustrahlen schien. Die Erinnerung erfüllte ihn mit Stolz und neuem Mut. Es verdrängte die Angst, wie Sonnenstrahlen die Schatten der Nacht verdrängten.
Asaac betrachtete die großen Baumstämme mit ihrer knorrigen alten Rinde und den vom Herbst gelichteten Kronen. Er fragte sich, ob es diese Dinge noch irgendwo in der alten Welt gab. Bäume? Jahreszeiten? Die alte Welt schien ein Trümmerhaufen zu sein. Asaac hielt sich nicht für einen leicht beeinflussbaren Menschen. Er stellte die Macht Mediatus nicht in Frage, aber dennoch blickte er skeptisch in die Zukunft. Konnte er ihnen wirklich helfen, die Welt neu zu errichten?
Eine schemenhafte Bewegung erregte Asaacs Aufmerksamkeit. Er zögerte keine Sekunde und schoss. Ein fauchender Knall zerriss die Stille der Lichtung.
Der Schall hallte nach, als befände er sich in Höhle und nicht in einem herbstlichen Wald. Es erinnerte ihn an die Verzerrung der Stimme durch Funkübertragung. Die Sinne konnten einen trügen in dieser Welt, auch das lernten die Priester früh.
Ein befremdlicher Schrei war zu hören. Das Wesen fiel zu Boden. Es hatte eine merkwürdige Haut. Sie war ganz glatt und grau. Die Augen des übergroß proportionierten Kopfes wirkten wie tiefe, schwarze Abgründe auf ihn. Das Wesen hielt sich die Wunde. Blaues Blut floss zwischen den knöchernen Fingern hervor.
Asaac grinste.
Ihr kriegt mich nicht, dachte er, an mir beißt ihr euch die Zähne aus. Mediatu schien Gefallen an diesem Spiel zu finden. Auf dem Weg zu seinem Ziel erledigte Asaac acht weitere Schützen.

Asaac bahnte sich seinen Weg durch den seltsamen Wald.
Er passierte eine kleine steinerne Brücke und duckte sich. Vor ihm lag eine weitere von Runensteinen gesäumte Straße und führte in ein kleines Tal. Am Ende der Straße befand sich ein steinernes Tor. Es wirkte verfallen und unscheinbar unter den knorrigen Stämmen einiger Bäume. Nicht mehr als eine Ruine. Asaac war sich sicher sein Ziel erreicht zu haben.
Das Tal schien verlassen, doch in der anderen Welt konnte man seinen Augen nicht immer vertrauen. Vorsichtig sein, jede Möglichkeit in Betracht ziehen und die Situation ausloten. Der Tod ist mit dem, der unvorsichtig ist. Vor seinem inneren Auge sah er Melmon seine Rede halten. Hinter ihm flackerten die Zeltwände in Sturm und man konnte den Regen förmlich riechen. Das Wetter schien sich mit den Ahnen verändert zu haben. Er hatte schon oft von den Alten Geschichten gehört. Geschichten über sonnige Tage und zwitschernde Vögel. Von einer heilen Welt. Von einer Welt wie dieser. Asaac fragte sich, ob es ihnen gelingen würde, hierher zu ziehen und ob Mediatu es gestatten würde.
Gleichzeitig schalt er sich für seine Zweifel. Natürlich würde er das, er war ein barmherziger Gott.
Das atonale Rauschen im Hintergrund wurde stärker. Asaac konnte an einigen Stellen ein Flimmern in der Luft erkennen. Natürlich wusste Asaac nicht, was eine Fata Morgana war, aber so ließ sich das Phänomen am zutreffensten beschreiben.
Es machte ihn nervös. Er hatte Berichte von anderen Priestern gelesen, die unter ähnlichen Umständen beinahe umgekommen waren. Die Realität hätte plötzlich aufgehört zu existieren und die Konturen wären einem monotonen Blau gewichen. Ein leerer Raum, aus dem man nur mit Mühe und viel Glück wieder herausfand.
Es war, als gäbe es Risse in der Realität, manche Priester gingen sogar so weit, diese blaue Wüste, in der das Einzige, was man wahrnahm, das atonale Rauschen der Götter war, als den Kern der Schöpfung zu sehen. Vielleicht war dieser Raum das Grundbild.
Das Flimmern bereitete Asaac Kopfschmerzen, je länger er hinsah. So durfte Realität einfach nicht aussehen. Er versuchte, sich wieder auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Dennoch ließ ihn dieses ungute Gefühl, das sich heimlich beim Anblick dieser Erscheinung eingeschlichen hatte, nicht mehr los.
Ein Fauchen riss ihn aus seinen Gedanken, und er hob das Gewehr. Mit dem Zielfernrohr begutachtete er das Tal. Zwei der grauen Kreaturen befanden sich nun in seinem Blickfeld. Sie wurden von einem Monstrum überragt, das einer Mischung aus Spinne und Kakerlake entsprach.
Die durchsichtigen Flügel lagen gefaltet auf dem Rücken. Die Mandibeln bewegten sich gierig und geifernd, als hätte das fremde Wesen etwas gewittert. Auf sechs monströsen, insektenhaften Beinen stapfte es in Richtung der Klippe, auf der er lag.
Scheiße!
Asaac hatte noch nie zuvor ein derartiges Wesen gesehen. Er traute ihm durchaus zu, einen ausgewachsenen Menschen in zwei Hälften zerteilen zu können.
Seine Waffe fauchte zweimal, und die grauen Gestalten, die nun auf das seltsame Verhalten ihres Schoßtierchens aufmerksam wurden, fielen zu Boden. Die Geräusche schienen das Wesen zu irritieren. Es gab einen rasselnden Laut von sich und begann, nach der Quelle des Lärms Ausschau zu halten.
Das schwerfällige Wesen wandte ihm den Rücken zu und schien ihn nicht weiter zu beachten. Er stieg die Klippen hinab und wollte an dem Wesen vorbeischleichen. Doch schließlich stieß einer seiner Stiefel gegen einen Stein.
In Asaacs Ohren klang der Ton hohl und scheppernd und vor allem viel zu laut. Die Bestie horchte erneut auf und ließ ihren rasselnden Schrei ertönen. Asaac gefror das Blut in den Adern.
Er hob das Gewehr und schoss. Die fauchenden Kugeln schienen nutzlos gegen das Ungeheuer zu sein. Der Lauf ratterte bereits im Leerlauf, als die Bestie bei ihm war. Außer sich vor Wut, versetzte das Monstrum ihm einen Schlag mit seinen kräftigen Vorderbeinen.
Asaac wurde durch die Luft geschleudert. Der Geruch modriger Blätter, ein leichter Hauch von Zimt beherrschten seine Wahrnehmung. Er versuchte, sich aufzusetzen, schaffte es aber nicht. In seinem Kopf drehte sich alles, und er drohte, das Bewusstsein zu verlieren.
Er hörte das Stampfen der mächtigen Gliedmaßen, spürte die Vibrationen, die sie beim Aufprall auf dem Boden erzeugten.
Das ist das Ende, dachte er.
Asaac sah, wie die mächtige Kreatur mit ihrem insektenhaften Bein ausholte. Wie in Zeitlupe verfolgte er das Geschehen, unfähig, sich zu bewegen. Dann wurde alles schwarz.
Doch es war nicht das Ende. Die Welt um ihn herum nahm erneut Konturen an. Ungläubig tastete er seinen Körper ab. Er fühlte sich real an, genauso wie die Wand, vor der er jetzt stand. Sie schien aus poliertem Metall zu sein. Sie war kalt, und der Raum war in mattem Zwielicht gehalten.
Erst auf den zweiten Blick erkannte er die Buchstaben an der Wand. Es war eine der alten Sprachen, die er nicht verstand. Vielleicht konnte Melmon sie verstehen. Er musste zurück.
Er machte seinen Verstand frei und dachte an das Wort, genau wie man es ihm beigebracht hatte. Bring mich zurück.
Während sein Körper sich aufzulösen begann, warf er einen letzten Blick auf die metallene Wand. Er konnte die Zeichen nicht deuten, aber einige Zeilen hatte er schon in der realen Welt gesehen.
Wenige Sekunden später war Mediatu in seiner Welt wieder allein.

Doktor Milana stand in dem Raum und beugte sich über den reglosen Körper Asaacs. Sie fühlte, wie sein Herz heftiger schlug.
Hoffentlich schaffst du es.
Um sie herum blinkten Lichter. Über ihnen hingen riesige Bildschirme, auf denen Lichter in schwarzweißen Stürmen flackerten. Das Hintergrundrauschen wurde ab und zu von einem elektrischen Knacksen, begleitet von Funkenschlag, unterbrochen. Dieser Ort war ihr unheimlich, aber das hatten die Tempel nun mal an sich. Sie betrachtete das Skelett, das von einem blitzenden Scheinwerferlicht skurril beleuchtet wurde.
In der einen Hand hielt das Skelett eine Flasche mit einer klaren braunen Flüssigkeit. Bourbon war auf dem sich bereits abschälenden Schild zu lesen, doch konnte sie es nicht verstehen. In der anderen Hand hatte der Tote eine bedruckte Seite Papier. Eine Zeile mit Schriftzeichen war mit großen schwarzen Buchstaben hervorgehoben. Hätte Milana sie verstehen könne, hätte sie gelesen:

Der Untergang nahe? Präsident stuft Lage als unbedenklich ein. Ausbreitung der Krankheit eingedämmt.

Das grelle blitzartige Licht leuchtete die pockenartigen Narben auf den bleichen Knochen aus. Spuren der Krankheit. Sie wandte den Blick ab und musterte Melmon. Er schien die Ruhe selbst zu sein, aber er befand sich auch nicht zum ersten Mal im Tempel. Es schien ihn nicht zu kümmern, dass der Griff der schwarzen Klaue bis in den Tempel von Mediatu reichte - oder zumindest einmal gereicht hatte.
Melmon war ein Mann, der an Überzeugungen festhielt. Für ihn gab es das Gute, das Böse und Mediatu. Vielleicht hatte ihr Gott ja den Tod zu ihnen gesandt? Vielleicht hatte Mediatu sie bestrafen wollen für ihre Lasterhaftigkeit und ihre Sünden.
Manchmal drangen Geräusche aus den schwarzen Boxen, die überall im Raum verteilt waren, die sie an Schreie erinnerten. Es wirkte auf sie wie ein Mahnmal aus der alten Zeit. Daran hatte sie sich immer noch nicht gewöhnt, und es bereitete ihr nach wie vor eine Gänsehaut.
Nur die wirklich Gläubigen konnten auf Dauer diesem Druck stand halten, hieß es. Milana wusste, was mit den Ungläubigen geschah. Letzte Woche erst hatte einer der Kundschafter sich die schwarze Klaue geholt. Als er an sich herabgesehen und purpurnen Flecken entdeckt hatte, war er hysterisch geworden. Der Mann rannte mitten in der Nacht hinaus auf die Straße und schrie und verfluchte Mediatu. Als Konsequenz wurde er zum Ketzer erklärt und dem Feuer übergegeben. Selbst im Angesicht des Todes hatte er noch geschrien.
Vielleicht, kam es Milana in den Sinn, hatte er es absichtlich getan. Der Tod durch die Klaue war wesentlich schmerzhafter, als der durch das Feuer. Sie hatte Männer, Frauen und Kinder sterben sehen. Es war eine verfluchte Welt, aber eine Welt, die einem Gott gehörte, und seine Diener erfüllten seinen Willen. Also ertrug sie es.
Aus einem der Lautsprecher schallte nun eine Stimme, die nur bruchstückhaft durch die leeren Hallen drang: „Ich hoffe, Ihnen hat der Aufenthalt im Mediatu … gefallen. Beehr … Sie uns ba … wied … r. Der Mediaturm i … den ges … amt … Winter üb … er für … geöffnet …“
Schließlich versagte die Stimme völlig und ging in monotones Rauschen über, das sich nahtlos in die allgemeinen Hintergrundgeräusche einfügte. Asaacs Lider öffneten sich, und er schien völlig außer Atem zu sein. Einige Äderchen waren geplatzt und färbten das Weiße in seinen Augen für einige Lidschläge rosarot.
Milana und Melmon ließen ihn Luft holen und sich orientieren.
„War die Reise erfolgreich, Asaac?“
Asaac antwortete nicht und entfernte stattdessen die Elektroden und die Sichtbrille. Als Milana ihm zur Hilfe kommen wollte, winkte er ärgerlich ab. Schließlich sprang er von der seltsamen Liege, die das Portal zu Mediatus Welt barg. Es war eine eigenartige Konstruktion, wie Milana fand.
Melmon wiederholte seine Frage. Asaac sah ihm kurz in die Augen und senkte dann den Blick.
„N-Nein … Der Torwächter, er war zu stark …“, murmelte er, während sein Blick etwas suchte und schließlich fand. „Aber als ich dem Monstrum unterlegen war und bereits den Tod fürchtete, ließ mich Mediatu wieder auferstehen. Anschließend befand ich mich in einem Raum mit metallenen Wänden, und an den Wänden befanden sich Schriftzeichen. Schriftzeichen, wir diese hier.“
Sie folgten seinem Fingerzeig und betrachteten die in die Seite des merkwürdigen Stuhles eingeprägte Zeile:

Created by Mark Melbourne & Mediaturm Cooperation

Sie betrachteten die Schriftzeichen noch lange und schienen ihren Verstand zu zermartern. Doch auch die angestrengtesten Blicke brachten sie der Lösung dieses Rätsels nicht näher.

 
Zuletzt bearbeitet:

So, wie per Mail versprochen hier mal ein paar konkrete Anmerkungen.

Zu den schwachen Adjektiven: Grundsätzlich sollte man auf Adjektive verzichten, wenn sie nicht dazu dienen, ein Bild im Kopf entstehen zu lassen oder das ohnehin entstehende Bild zu intensivieren.

Beispiele:

das zerknitterte Gesicht Melmons
Das ist ohne Zweifel ein starkes Adjektiv.

Ein befremdlicher Schrei war zu hören
Das ist ein schwaches Adjektiv. Offenbar findet der Protagonist den Schrei irgendwie fremdartig, aber wie er denn nun genau klingt, weiß ich nicht. Ein Schrei kann mechanisch klingen, verzerrt, schmerzvoll, verzweifelt oder schrill.
Übrigens ist "war zu hören" eine etwas umständliche Formulierung.

Das Wesen fiel zu Boden. Es hatte eine merkwürdige Haut. Sie war ganz glatt und grau.
Kurzgeschichten komprimieren. "Merkwürdig" ist ein schwaches Adjektiv, aber Du spezifizierst ja unmittelbar danach, wie sie aussieht. Also: Es hatte eine glatte, graue Haut. Das genügt. Dass das keine gewöhnliche menschliche Haut ist, kapiert der Leser auch ohne den Hinweis "merkwürdig".

Es geht darum, den Leser einzufangen. Am besten geht das mit Emotionen. "Etwas seltsam/merkwürdig/befremdlich finden" ist aber eine zu unspezifische Emotion. Sie überträgt sich nicht auf den Leser.

Schließlich sprang er von der seltsamen Liege
Hier haben wir noch ein "seltsam". An dieser Stelle ist mir als Leser schon klar, dass nur der Protagonist die Liege seltsam findet, während sie für einen "zeitgenössischen" Betrachter nicht der Erwähnung wert wäre. Also ist auch dieses Adjektiv verzichtbar.

Du siehst - allzu viele Stellen sind es nicht, an denen Du mit Adjektiven daneben liegst.

Ach ja: "fauchen" ist durchaus okay. Aber bitte nicht vier- oder fünfmal.

Ansonsten hast Du es nicht ganz geschafft, die verschiedenen Perspektiven zu trennen. Asaac ist eine Figur aus einer anderen Welt, aber diese Welt fühlt sich von Anfang an nicht real an. Die ganze Figur wird nicht lebendig - Du lässt mich als Leser nicht an sie ran. Vermutlich lässt Du Dir zu lange Zeit, bis Du erklärst, dass der Mann eine Art Ritual zu bestehen hat, geschweige denn, worin das genau besteht. Es ist aber wichtig, die Absichten einer Hauptfigur zu kennen.

Was den Inhalt angeht - eine Art Pandemie, eine Art Simulation - in einen Zusammenhang gestellt, den nur der Leser enträtseln kann, weil die Figuren jene Inschrift nicht lesen können... das ist nett, aber es reißt mich nicht mit. Das Geschehen ist mit ein bisschen Schießerei im Wald einfach zu gewöhnlich. Dass blaues Blut fließt, und Monster insektenartig aussehen - kennen wir doch alle aus den Videospielen. Deshalb schrieb ich, dass Du Stereotype verwendest: Monster, Wald, Waffe, Priester, Pandemie, Frau Doktor. Nichts davon ist innovativ, und auch nicht die Art, wie Du sie versammelt hast.

So, nun schauen wir mal, was die anderen sagen.

Uwe
:cool:

 

Also, ich persönlich habe nichts gegen die Verwendung von Standards und Klischees in den Geschichten (mach ich selbst dauernd und gern ;-) ), nur gut verpackt müssen sie eben sein. Dabei kann ich Uwe in allen Anmerkungen nur zustimmen.
Man sollte die Erwartungen nicht zu hoch schrauben, finde ich. Dass einen eine Geschichte wirklich mitreisst kommt selten vor, denn dazu braucht der Autor eine wirklich zündende, außergewöhnliche Idee, die man eben nicht oft hat. Der Rest (Spannungsaufbau, Dialoge, Charaktere, Stilmittel usw.) sind Elemente, die man auch mit einer "Standard"-Erzählung trainieren kann und die auch eine 08/15 Idee durchaus vergnüglich machen.

 

Hallo Leos!

Ich habs bis zur Hälfte gelesen und dann wurde es mir zu schwülstig. Was Uwe sagt bzgl. der Adjektive, genauso denke ich auch. Das ist aber nur ein Punkt von vielen, die am Text leserfreundlicher sein könnten.

Du hast deine Szenen entweder selbst nicht wirklich im Kopf, oder du hast sie mir nicht richtig vermitteln können, ich hab das Gefühl, es fehlen ein paar Hinweise, die für dich völlig klar sind, für mich als Erstleser jedoch nicht.

Spontan fällt mir der Spruch ein: Dir fehlen die Worte. :) Das wird aber besser, wenn man viel schreibt.

Ein paar Beispiele:

Er lauschte dem Rauschen des Windes, der durch die Baumkronen strich. Asaac spürte, dass etwas nicht stimmte. Nicht mehr als ein unangenehmes Kribbeln im Bauch. Doch er hatte gelernt, auf seine Intuition zu vertrauen. Alle Priester lernten dies. Hier befand er sich im Reich von Mediatu.

Bei dem "Hier" habe ich mich gefragt, ob damit das Reich gemeint ist, in dem er sich normalerweise befindet und aufgewachsen ist (es kommt ja nach der Erklärung, dass alle Priester auf ihre Intuition vertrauen lernen), oder ob er in der Fremde ist.

Asaac hielt die Waffe im Anschlag.

Was für eine Waffe? Die hätte ich mir gerne vorgestellt.

Vor ihm lag eine weitere von Runensteinen gesäumte Straße und führte in ein kleines Tal.

Was ist ein Runenstein?

Natürlich wusste Asaac nicht, was eine Fata Morgana war, aber so ließ sich das Phänomen am zutreffensten beschreiben.

Wer erklärt es da? Der Erzähler? Wenn Asaac nicht weiß, was es ist, dann beschreibe, was er sieht, sonst fällt man als Leser aus der Rolle, weil man sie plötzlich von außen betrachtet.

Asaac hatte noch nie zuvor ein derartiges Wesen gesehen. Er traute ihm durchaus zu, einen ausgewachsenen Menschen in zwei Hälften zerteilen zu können.

Das ist stark, da hat man gleich ein Bild im Kopf.

Soviel mal von mir dazu. :)

yours

 

Okay dann danke schonmal an alle und besonders an Uwe,

ich werde mich demnächst nochmal mit dem Text beschäftigen und ihn anhand der Kriterien nochmal durchschaun.
Zum Verstehen, ic hdachte eigentlich das käme deutlich rüber, es handelt sich bei diesem Reich von Mediatu um ein Videospiel, deswegen auch die Klischeehafte Darstellung. Es sollte wie ein Videospiel rüberkommen und auch keineswegs real wirken. Aber der Protagonist weiß ja nichts davon und ich wollte mir diese Enthüllung auch bis zum Schluss aufheben.
Ich war eigentlich der Meinung das genügend Anspielungen auf die "Digitalität" bzw den Gamerhintergrund drin sind. Aber gut ich will mich jetzt nicht rechtfertigen und werde nochmal drüberschaun. ich weiß ja auch nicht wie die Einzelnen hier mit Videospielen vertraut sind.
Die Story sollte sich eigentlich der Frage widmen wie Menschen in einer ferneren Zukunft auf die verbliebene Technik reagieren. In diesem Fall auf einen Mediaturm (deswegen auch Mediatu(rm)) und dass sie wahrscheinlich religiös darauf reagieren würden.
Soviel zum Hintergrund, ich bin für Tipps offen wie man das besser rüberbringen könnte;)

mfg leos

PS: Wo sind hier Rechtschreibfehler? Das Ding ist mindestens 30x durch die Rechtschreibkorrektur gelaufen und wurde auch korrekturgelesen, weil es ursprünglich für einen Wettbewerb bestimmt war. Falls du die Bruchstücke in der Lautsprecherdurchsage meinst, das war beabsichtigt.

 

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