- Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:
- Kommentare: 2
Max und die Suche nach dem Regenbogen
Vor einiger Zeit lebte ein kleiner Junge mit seiner Mama in einer kleinen gemütlichen Wohnung. Max war sein Name. Eigentlich war alles schön im Leben von Max. Die Sonne schien und Mama war da. Doch irgendetwas fehlte ihm. Zuerst wusste er nicht, was es war. Dann fiel es ihm ein, er flüsterte leise „ Regenbogen“. Er verspürte eine grosse Sehnsucht einen Regenbogen von ganz nah zu erleben und all seine Farben genau betrachten zu können.
Er ging zum Hügel, an seinem Lieblingsplatz dort stand sein Baum. Der Baum war gross und stark. Er hatte dicke schöne Zweige, mit vielen Verästelungen. Ein dichtes grünes Blätterdach hüllte den Baum ein. Max schaute am Baum hinauf und war wie immer beeindruckt von der Grösse und Stärke “seines“ Baumes.
Plötzlich senkte sich eine seltsame Wolke zum Baum herunter und verweilte auf Höhe der Baumkrone. Max war fasziniert von der Wolke und kletterte schnell wie der Blitz die starken Äste empor. Die Wolke glitzerte und funkelte majestätisch anmutend vor ihm. So eine Wolke hatte Max noch nie gesehen. „ Ob sie mich halten wird?“ fragte sich Max. Im selben Augenblick nahm er seinen ganzen Mut zusammen und sprang. Dabei hatte er die Augen zugekniffen und…
landete sicher und weich auf der Wolke. Schmuseweich sogar. Die Wolke schwebte los. Max konnte es nicht glauben. Er flog wirklich.„ Wie schön alles von hier oben aussieht, hoffentlich treffe ich den Regenbogen auf meinem Flug,“ sagte er zu sich.
Nach einiger Zeit näherten sich Wolke und Max einer riesengrossen Stadt. Dort hatte es geregnet und die Sonne schien. Max entdeckte einen grossen Turm, der aus dem Häusermeer herausragte und ein kleines Stück vom Regenbogen. Er war ganz aufgeregt und wollte landen. „ Wolke, bitte flieg tiefer ich will zum Regenbogen!“ Wolke schwebte so tief, dass Max auf einem Hausdach absteigen konnte. Vom Hausdach konnte er nun auf die Strasse runterschauen und vielleicht fand er ja den Regenbogen. Auf der Straße sah er ein grosses Gewimmel. Gaaanz viele Autos und gaaanz viele fremde Gesichter, doch den Regenbogen fand er nicht. Max war durcheinander und traurig. Eben noch hatte er den Regenbogen gesehen und nun war er nicht mehr da.“Wolke, nimm mich wieder mit. Hier gefällt es mir nicht. Max und Wolke flogen lange Zeit weiter, bis Max aufgeregt hüpfend rief: „ Der Regenbogen, ich sehe ihn!“ Die Wolke flog so schnell sie konnte hinter dem Regenbogen her. Max feuerte die Wolke an noch schneller zu fliegen ,indem er rief: „Schneller, schneller Wolke!“ Dabei spürte Max, wie der kalte Wind seine Haare flattern liess und er eine Gänsehaut bekam. Max sah den Regenbogen in seiner ganzen Pracht über eine grosse Brücke leuchte. Eine wundersame Melodie erklang von einer Kirchturmglocke: „ Bim bam, bim bam ....“ Max hing seinen Gedanken nach. Als er wieder aufschaute, war der Regenbogen verschwunden und es fing an dunkel zu werden. „ Ach Wolke, lass uns weiterziehen, der Regenbogen ist wieder weg“, sagte Max. Wolke erhob sich in die Luft und die Reise ging weiter.
Max fiel in einen langen tiefen Schlaf und erwachte am nächsten Morgen vom Vogelgezwitscher. Ein Vogel hatte sich auf der Wolke niedergelassen und trällerte ein Lied.“Eine Begrüssung des wunderschönen Tages“, dachte sich Max. Er reckte und streckte sich, gähnte und blinzelte und legte sich dann bäuchlings auf Wolke. Von hier oben sah er Berge, Wälder und Hügel. Manchmal konnte er auch Tiere durch die Wälder streifen sehen. „Ach wie schön,“ dachte er. Sein Bauch knurrte. „Hunger,“dachte er. Ich habe Hunger.“ „ Wolke, ich habe einen Bärenhunger.“ Wolke beeilte sich so schnell sie konnte, dann sank sie plötzlich tiefer und landete unter einem…?
Genau. Unter einem Regenbogen! Dort wo der Regenbogen endete, sah Max einen rieeesigen Wasserfall. Wo er den Anfang sehen konnte, stand ein Mann. Die Bäume, die den Wasserfall umgaben, waren rieeesig. Ganz anders als die, die er von zuhause kannte. Max war fasziniert von dem was er hier sah. Endlich hatte er den Regenbogen gefunden. Der Regenbogen war so schön, er konnte die vielen Farben in ihrer ganzen Pracht bewundern und bestaunen.
Max fragte sich, wer der Mann am Regenbogen war und warum er so anders aussah als die Menschen, die Max kennengelernt hatte. „Hallo, ich bin Max und wer bist du?“ „ Ich bin Silvio, dort wo ich wohne fängt der Regenbogen an. Ich freue mich dass du gekommen bist,aber wie kommst du denn hier her?“ Max zeigte auf Wolke. „Ich bin auf Wolke hier her geflogen.“ Er erzählte seine Geschichte. Die Suche nach etwas, was er anfangs nicht erklären konnte. Dann die Suche nach dem Regenbogen, wie er ein Stück vom Regenbogen fand und wieder verlor. Die lange Reise mit Wolke über wunderschöne Landschaften und zuletzt die Landung im großen Wald. „Und plötzlich traf ich dich, Silvio.“ „Ja, plötzlich trafst du mich.“„ Machen sich deine Eltern keine Sorgen um dich?“ „Ich habe nur eine Mama,“ sagte Max traurig. „Was heißt denn nur?“ „Ja, Mama hat mich ganz doll lieb, aber ich hätte auch soo gerne einen Papa. „Kennst du denn deinen Papa?“ Max antwortete tapfer: „Mein Papa ist plötzlich verreist, als ich geboren wurde. Mama sagt, er hat ganz viel zu tun und muss viel arbeiten. Deshalb kann er mich nicht besuchen.“ Silvio sagte nichts darauf. Nach einiger Zeit fragte Silvio: „ Hast du vielleicht Hunger? Ich wollte mir gerade etwas kochen!“ „Oh ja! Ich habe einen Bärenhunger,“ antwortete Max. Er fühlte sich gut aufgehoben. Er hatte das Gefühl, dass er bei Silvio glücklich sein würde. Silvio bereitete ein Lagerfeuer und kochte eine leckere Mahlzeit. Schweigend nahmen die beiden das Essen zu sich. „Uaaah, bin ich müde! Max wurde müde und er fing an zu frieren, da legte Silvio seine Jacke um seine Schulter. Silvio nahm Max in den Arm, der in weniger als drei Minuten eingeschlafen war. Er träumte von seiner Reise mit Wolke, der Suche nach dem Regenbogen, von Silvio und von …..
Ja, von Mama. Am nächsten Morgen wachte Max auf und hatte große Sehnsucht nach Mama. „Silvio, ich muss ganz sicher wieder zu meiner Mama.“ Silvio sah traurig aus. „Ja, du musst nach Hause!“
Max kletterte auf einen großen starken Baum. Silvio half ihm dabei. „Wolke, wo bist du?“ Wolke schwebte herbei und hielt neben Max. „Ich werde dich vermissen, Max.“ „Ich werde dich auch vermissen, Silvio.“ Silvio drückte Max einmal ganz fest und setzte ihn auf Wolke ab. „Wir werden uns schreiben! Versprochen?“ „Versprochen,“ sagte Max leise. Max winkte Silvio zu und Silvio winkte Max zu.
Wolke stieg höher und höher, bis Silvio ganz klein war. So klein wie eine Ameise.
Wolke flog immer schneller, und nach einem langen Flug über Wälder, Berge, Seen und Meere, landete Wolke auf den für Max bekannten Hügel auf dem“sein“ Baum thronte. Max stieg von Wolke ab, rief noch ein „bis bald“ in Wolkes´Richtung und lief aufgeregt und voller freudiger Erwartung zu Mama.
Glücklich umarmte Max Mama und Mama Max und sie waren froh, dass sie sich wieder hatten.