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Max und die Löcher

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19.07.2012
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Max und die Löcher

Heute ist Max-Löcher-Tag. Er liebt diese Tage, weil er an diesen Tagen seine Eltern in die Verzweiflung treiben kann. Schon beim Frühstück fängt er mit seinem Löcher-Tag an:„Mama, warum klebt die Marmelade so?“
fragt er dann und greift mit seinen Fingern in das Glas, leckt sie genüsslich ab und schmiert den Rest auf seine Schlafanzughose. Was Mama schon sehr doll aufregt.
„Max. Du bist ein Ferkel! Jetzt kann ich die Hose schon wieder waschen“, ärgert sich Mama dann.
„Pass auf, die Marmelade klebt, weil Früchte mit ganz viel Zucker zusammen gekocht werden. Den nennt man Gelierzucker. Die Früchte werden fest von dem Zucker und dann klebt das eben schrecklich."
„Ach so", sagt Max und sofort darauf:
“Guck mal aus dem Fenster, Mama! Schneeflocken. Es schneit!“
ruft er aufgeregt und springt vom Stuhl auf, um ans Fenster zu rennen.
„Mama, wie geht das mit den Schneeflocken? Wieso sind die weiß?“
„Oh Mann, Max, es ist sieben Uhr morgens. Ich brauche erst mal einen Kaffee. Hol doch mal dein Lexikon. Da steht drin, wie das geht mit dem Schnee.“

Aber Max hat keine Lust auf sein Buch. Er will es von Mama hören.
„Mama, warum bleibt der Schnee manchmal liegen und manchmal ist er direkt wieder weg?“
„Mensch, Max. Du fragst mir ja Löcher in den Bauch, heute Morgen“, stöhnt Mama und greift sich in die Haare, macht dabei ein leidendes Gesicht und sieht gar nicht fröhlich aus.
„Wahnsinn!“, denkt Max.
So schnell geht das mit dem Loch-in-den-Bauch-fragen. Und genau das wird er heute den ganzen Tag tun. Das macht Spaß! Er hat festgestellt, dass es bei Mama schnell geht. Zwei, drei Fragen und schon sagt sie diesen Satz. Papa hat etwas mehr Geduld: Der Löcher in Papas Bauch Frage Rekord liegt immerhin bei fünfzehn Fragen hintereinander! So lange hat Papa das ausgehalten, bis er den schönen Satz gesagt hat:

„Max, du fragst mir ja ein Loch in den Bauch!“

Jetzt kommt sein Papa gerade in die Küche, der Schnee tanzt am Fenster vorbei und Max bestaunt die herrlichen Blumen an der Fensterscheibe. Graue Blumen. Eisgrau. Fast wie Sterne. Und als Max genau hinsieht, da erkennt er, dass jede Blume sehr viele Zacken hat.
Sie sind schön gleichmäßig gezackt, wie die Sterne aus Papier, die er in der Schule vorgestern gefaltet und geschnitten hat. WOW! Das sieht ja toll aus! Er fragt den Papa:
„Papa, wie kommen die Blumen da an unsere Fenster?“
Und Papa denkt kurz nach und grummelt noch ein bisschen müde:
“Das sind Eisblumen. Das hat was mit Wasser auf der Scheibe und schnell gefallener Außentemperatur zu tun. Oder so ähnlich.“
„Aber wieso sind die alle so unterschiedlich und warum haben die alle andere Muster? Warum sind manche riesig groß und andere winzig klein? Wieso kommen die so schnell, die waren doch gestern noch nicht da? Warum haben wir die denn sonst nicht, wenn es kalt ist und regnet oder so?“
fragt Max.
Und da ist der Papa erst mal sprachlos.

Vier Fragen in einem Satz! Das hält der stärkste Papa am frühen Morgen nicht aus. Mama stöhnt. Papa denkt. Und denkt. Und denkt. Und dann,Max kennt das schon, dann kommt eine ganz, ganz lange Antwort auf seine Fragen. Papa gibt sich Mühe. Soviel Mühe, dass Max nach zwei Minuten all das komplizierte Zeug, was er erzählt, wieder vergessen hat.
„So Max. Das reicht aber für den Start in den Tag. Du hast mir ja jetzt schon ein Loch in den Bauch gefragt", seufzt Papa dann. Und Max sagt:
„Ich will das noch mal sehen. Das Loch in deinem Bauch. Bitte Papa!“
Und Papa seufzt schon wieder und jammert ein bisschen, denn er muss den dicken Pullover und sein warmes Unterhemd aus der Hose ziehen, um Max seinen Bauchnabel zu zeigen.
Max piekt mit seinem Zeigefinger in Papas Bauchnabel. Er weiß genau, was dann passiert.
„Autsch. Du Frechmöhre!“, ruft Papa.

Max ist ganz wild darauf, möglichst viele Löcher in Bäuchen zu sehen, denn er hat eine erstaunliche Feststellung gemacht: Jedes Bauchloch sieht anders aus! Mal klein, mal größer, mal tief, mal komisch hubbelig und manche sehen aus wie kleine Murmeln. Warum das so ist, hat Max sich aber noch nie gefragt. Ich glaube fast, dass das eine schwere Frage ist. Ich würde mich wundern, wenn Du diese Frage gleich beantworten könntest, ohne in Max' Lexikon nachzusehen.

Jetzt packt Papa ihn liebevoll, aber fest in die Arme, legt seinen Mund an Max Hals, da wo Max besonders kitzelig ist, und dann macht er ein lustiges Brumsegeräusch an Max Hals. Er presst seine Lippen auf den Hals und wackelt irgendwie damit und presst Luft raus wie in einen Luftballon. Das hört sich so ähnlich an wie: brrrrrrrrummmmmmmmmbbbbbbrrrrrr.

Und Max kitzelt es durch und durch. Es ist einfach schauerlich schön kitzlig. Er liebt es und fürchtet sich gleichzeitig davor. Deswegen sieht das auch manchmal aus wie ein Kampf zwischen Papa und ihm. Weil Max das so gerne will und doch nicht will.

Papa schafft es aber immer, das schaurig schön kitzlige Geräuschgefühl an Max Hals zu machen. Er ist eben einfach stärker als Max, er hält ihn einfach ganz fest. Und Max liebt es, dass sein Papa so stark ist.

So ist das mit Max Löcher-in -den-Bauch-Frage-Tagen.

 

Hey Mai West,

und Willkommen in der Kinderabteilung :). Für das allgemeine Willkommen, komme ich wohl etwas zu spät.

Die Geschichte lässt mich zwiespältig zurück und ich kann mir nicht einmal die Frage beantworten, ob ich die Geschichte gern vorlesen würde. Das ist immer die erste Frage, die ich mir stelle, wenn ich hier eine Geschichte lese - Würdest Du sie gern einem Kind vorlesen? Du bist der erste Fall, wo ich es auf einen Versuch ankommen lassen müsste, da ich sie mir allein nicht beantworten kann.

Mit Max hast du natürlich eine prima Identifikationsfigur geschaffen. Auch sprachlich denk ich, ist sie für Kinder gut geeignet. Was ich jedoch nicht einschätzen kann, das ist ja keine Geschichte im klassischen Sinn, also mit Konflikt und Auflösung und dem daraus resultierenden Spannungsbogen. Sprich, sie ist relativ spannungsfrei, was bei Kids eigentlich ein no go ist.
Aber sie geht ja in Richtung einer "Lehrgeschichte". Das dann aber doch wieder nicht konsequent, weil, was lernen die Kinder denn? Also mit Max und seinen Fragen hättest Du einen prima Rahmen für eine solche Geschichte. Du schwebst da irgendwo zwischen, nicht Fleisch, nicht Fisch, aber sehr nett und durchaus auch attraktiv, irgendwie. Ich weiß nicht, ob Dich das weiterbringt, aber so ist mein Eindruck.

Textkram ;)

Die Geschichte hier, die heißt ja „Max und die Löcher“ und die fängt jetzt an.

Der Geschichte täte es gut, tatsächlich erst hier anzufangen, alles was davor geschieht und Du erklärst etc. - Wer bracht das? Wofür ist das gut? Was hat Herr Schmidt mit der Geschichte zu tun? Es ist zwar niedlich und nett, aber viel Sinn macht es für die eigentliche Geschichte nicht.

„Mama, warum klebt die Marmelade so?“KOMMA - KEIN ZEILENWECHSEL
fragt er dann und greift mit seinen Fingern in das Glas, leckt sie genüsslich ab und schmiert den Rest auf seine Schlafanzughose. Was Mama schon doll aufregt.

„Pass auf, die Marmelade klebt, weil Früchte mit ganz viel Zucker zusammen gekocht werden. Den nennt man Gelierzucker. Und dann werden die Früchte fest von dem Zucker und dann klebt das eben schrecklich.“
„Ach so" , sagt Max und dann : “Guck mal aus dem Fenster, Mama!"

Du hast einen dann Überschuss :)

Schneeflocken. Es schneit!“ ruft er aufgeregt und springt vom Stuhl auf, um ans Fenster zu rennen.

Am Anfang fehlen die Redezeichen.

„Mensch, Max. Du fragst mir ja LÖCHER in den Bauch heute Morgen"KEIN LEERZEICHEN
,LEERZEICHENstöhnt Mama und greift sich in die Haare, macht ein leidendes Gesicht und sieht gar nicht fröhlich aus.

Als Max noch kleiner war, da hat er diesen Satz von Papa und Mama auch oft gehört. Und irgendwann sagte Max: “Das will ich aber sehen, das Loch!"

Rückblenden sind in Kindergeschichten selten ein gutes Stilmittel. Gerade, wenn sie so kurz sind, sollten sie linear verlaufen.

Seitdem ist Max ganz wild darauf, möglichst viele Löcher im Bauch zu sehen, denn er hat eine erstaunliche Feststellung gemacht: Jedes Bauchloch sieht anders aus! Mal klein, mal größer, mal tief, mal komisch hubbelig und manche sehen aus wie kleine Murmeln.

du spingst aber auch was in den Themen. Erst Max als Frechliebkind, dann Herr Schmidt, dann Marmelade, dann Schnee und jetzt Bauchnabel. Deine Leser sind so sechs, sieben, würde ich mal denken - mach mal ne Spur langsamer. Auch wenn das alles gut zu verstehen ist, so fehlt der rote Faden - finde ich.

Soviel Mühe, dass Max nach zwei Minuten all das komplizierte Zeug von Gefrierpunkt, Celsius und Fahrenheit und vergänglichen kristallinen Gebilden wieder vergessen hat.

Und was sollen Deine Leser mit dieser Antwort anfangen? Wenn Max diese Frage aufwirft, dann wollen sie eine Antwort. Es geht den Kids doch nicht um den Papa und wie der sich fühlt. Die Kinder sind ganz auf Max seiner Seite.

Weil Erwachsene Löcher im Bauch haben und Kinder auch.

Versteh ich nicht, was hat das jetzt mit Winter und Weihnachten und Schlittenfahren zu tun?

Da sind noch einige Fehler in der Geschichte, die ich jetzt nicht aufgelistet habe, noch mal in Ruhe drüberlesen, oft sind es Vertipper.

So, ich hoffe Du kannst mit meinem Zeugs was anfangen. Such Dir raus, was Dir gefällig erscheint, den Rest hau weg, bin auch kein Profi auf diesem Gebiet.

Beste Grüße Fliege

 

Würdest Du sie gern einem Kind vorlesen?

Liebe Fliege,

zuerst mal vielen Dank. Ich bin eben aktiv geworden und habe Deine Ideen sofort umgesetzt. Ich hatte selbst Zweifel, die Einführung stehen zu lassen.

Diese Geschichte ist ausnahmsweise schon an Kindern erprobt. Das Vorlesealter lag zwischen vier und sieben Jahren. Statistisches Durchschnittsalter: 5,5 Jahre. Probanden: ca. 30! (Beruflich habe ich einen guten Verteiler).

Und jetzt das Feedback der Eltern, das auch mich überrascht hat, denn es war und ist meine erste Kindergeschichte:

Vogelesen wurde die Geschichte mindestens dreimal hintereinander von den Eltern.
An der Stelle mit dem pieken und dem Brumsegeräusch bestanden die Kinder darauf, das sofort auch auszuprobieren und hatten eine Menge Spaß dabei.
Einige haben begonnen, im Türrahmen hochzuklettern, zur großen Entzückung diverser Eltern. Einige haben es geschafft. Keines verletzte sich.(erste Fassung der Geschichte).

Die Eltern haben die Geschichte gerne vorgelesen, weil sie eben einen Aktivitätsanteil hat: Brumsegeräusch.

So ist es keine lehrreiche Geschichte, sondern eine Mitmach Spaßgeschichte geworden.

Das war überraschend für mich.

Ich hatte die Geschichte illustriert: Frosch, auf Rücken, zeigt Bauchnabel. Eisbär stehend: Zeigt Loch im Bauch=Nabel.
Affe, hängend, zeigt??? Genau,den Bauchnabel.

Das fanden die Kinder sehr interessant und lustig.

Ich finde die Geschichte ist eine heile Welt Mama Papa Kind Geschichte, die atmophärisch so ein bißchen die heile Kernfamilie darstellt, die es auch noch gibt. Leider nicht mehr so oft.

Sie ist ein bißchen betulich und es passiert nicht viel. Da hast du Recht.

Vielleicht ist es gerade diese Tatsache, dass nichts Schlimmes, nichts Aufregendes, nichts Spannendes passiert... vielleicht.

Ich denke, dass durch deine fachliche Kritik die Geschichte gewonnen hat.

Den Schlußsatz finde ich magermager. Bedauerlich. Aber ich finde irgendwie noch nicht das richtige Ende für diese kleine Szenerie.

Deine Bemerkungen waren mir sehr wertvoll und motivierend!

Ich danke Dir, Fliege.
Deine Mai

 

Du kennst Max nicht, aber ich!,
hieß es gestern noch, dass ich mir vorgenommen hab, Euch heut' kennenzulernen

liebe Mai,

und hier sind wir sicherlich besser aufgehoben als im kriminellen Millieu unter Pyramidenpappeln in Cottonwoods. Die Fragen, die hier gestellt werden, sind uns auch sympathischer als die von Derrick Wallander und den Derivaten. Das Fragealter hinterlässt weniger Schäden s der Kampf gegen das Böse. Anzunehmen ist, dass Max nach dem Sprachenlernen das Fragealter soeben durchschreitet und dass die Eltern sich seiner annehmen. Gleichwohl einige triviale Anmerkungen

Lautmalerei​

Wer mag da bellen?
Lautschriftlich [’wau]; dass die lieben Kleinen durch Vorschule und Massenmedien schon die Hundesprache lernen, freut mich ungemein …

brrrrrrrrummmmmmmmmbbbbbbrrrrrr
¿Können Sie das noch einmal wiederholen?

Zeichensetzung​

...:„Mama, warum klebt die Marmelade so?“[,]
fragt er dann ...

Üblicherweise ohne Umbruch, auf jeden Fall aber mit abschließendem Komma am Ende der wörtlichen Rede versehen sein (Fliege hat es schon erwähnt; es kommt häufiger vor, also ruhig noch mal selbst durchscnau'n - auch in anderer Richtung ...).

Rechtschreibung​

Soviel Mühe, ...
Seit der Rechtschreibreformation so viel ...

Immerschon, nicht erst seit denne

Ich würde mich wundern, wenn Du diese Frage gleich beantworten könnte[st], ohne in Max['] Lexikon nachzusehen.

Eisgrau.[…]Wie Sterne sehen sie aus.

Gern gelesen vom

Friedel,
der jetzt leider kein Fußball mit seinen Nichten im Fragealter spielen kann, weil die in der Sommerfrische mit den Schwähern sind.

 

:lol:@Friedel:lol:

So, mein Lieber, neben mir liegt frisch ausgedruckt in (ca. 5Pt.)folgende Liste:

Korrektur Check Liste aus dem Service Center von KG.de!

Halleluja. Hosianna.:D

Heureka ist wohl eher angesagt, heißt dieses Wort doch: "Ich habe es gefunden!"

Wennste mich dat mal'n bissken früher gesacht haben tät's, dann wärste nich so massiv in dat abeiten mit meine katastrefale Zeichensetzung (Intapunzion) gekommen.

Dattet so wat Feines gibts hier, dat is ja der Hamma!

Und datte meine Schreibe in der Kinderspaate besser finden tust, als in dä Abteilung für die Blutrünstigen, dat tut mich auch gut gefallen.;)

Ich werd jetzt fein nach diese Liste arbeiten. Damit der Friedel den Rotstift nich mehr so oft spitzen muß und sich entspannen kann.

Wenn dann eines Tages die Sonn am Himmel steht und unter einer meiner Geschichten der Friedel schreibt:

Nix ze meckere.
Dann mach ich hier en Pilsken oder alternativ en Früh Kölsch op und tu mir ens süffele.

Deine ehemals Ruhrpöttlerin und nun eigentlich immer kölsch gebliebene

Mäh-Mai

 

Heureka
besser nich', wenn einer Heuschnupfen hätt', aber Pilsken is' jut. Und nix ze meckere is' doch schon,

darum'n schön' Wochenend vom

Friedel

 

Hallo Mai West,

ich finde deine Idee den Bauchnabel als "in den Bauch gelöchert" darzustellen wirklich originell. Die Geschichte finde ich witzig geschrieben und kurzweilig.

Grüße,
Claudia

 

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