Was ist neu

Max Paschulke

Mitglied
Beitritt
07.01.2004
Beiträge
10

Max Paschulke

Max Paschulke, 20 Jahre alt, Sohn eines graubärtigen Waldarbeiters,ging durch sein Heimatdorf, das mittlerweile eine Stadt war.
Bis ihn auf einmal eine Horde blonder, etwa 20-jähriger, gutaussehender, wildfleischiger Mädchen den Weg versperrte.
Nicht nur der Fußgängerweg, sondern auch die Straße und der Fußgängerweg auf der gegenüberliegenden Straßenseite waren unpassierbar geworden.
Max Paschulke wurde rot.
Hochrot.
Max Paschulke war schüchtern, solche Situationen nicht gewohnt und wie er dachte, auch nicht gewachsen. Er blieb etwa zehn Meter vor der Horde, hinter einer alten Eiche stehen.
Er wollte sich erst einmal überlegen, was nun zu tun wäre, dachte er.
Ziel seines Gehens auf dem Fußgängerweg, war es ursprünglich, sein Großtante zu besuchen.
Seine Großtante 85 Jahre alt, die einzige Frau in seinem Leben und vielleicht auch der einzige Mensch in seinem Leben, mit dem er unbefangen reden konnte.
Max Paschulke betrachtete sich die Umgebung, in der er stand, einmal genauer.
Oberflächlich betrachtet die Hauptstraße durch sein Dorf das mittlerweile eine Stadt war,
in der er aufgewachsen war.
10 m vor ihm die Horde.
Auf der anderen Straßenseite ein Einkaufsladen der eigentlich... Max Paschulke überlegte...
um jede Uhrzeit gut besucht war.
Doch genau jetzt war er leer, niemand drin.
Oh Schreck, Max Paschulke drehte sich zur Straße um, spitzte seine Ohren, holte tief Luft und stellte fest, dass kein einziges Auto auf der sonst so vielbefahrenen Straße um Durchlass hupte, wildgeworden umdrehte um in die andere Richtung weiterzufahren, ja dass sogar kein einziges Auto weit und breit zu entdecken war.
Sein Blick und alle seine Sinne sprangen zu den Gehwegen- keine Passanten, keine Spaziergänger, keine lahmenden Rentner, keine kotenden Hunde,... niemand da.
Max Paschulke drehte sich hysterisch im Kreis, wollte irgendeinen anderen Menschen entdecken, außer ihm und der Horde.
Seine Blicke schossen wie wildgewordene Laser kreuz und quer durch die Luft.
Aberviele Fenster in den Fassaden, doch keines zeigte ein Fünkchen von Leben an.
Selbst am Himmel, wo sonst Flugzeuge flogen oder wenigstens Vögel oder Wespen oder Mücken oder Mikroben. Nichts.
Max Paschulke war geschockt.
Still stand er da, beide Augen weit geöffnet, seine Arme hingen matt an ihm herab, auch kein Hals war an ihm zu entdecken.
Mit einem Mal stolzierte eine der Mädchen aus der Horde heraus und ging auf die Eiche hinzu, hinter der sich Max Paschulke versteckte.
Max Paschulke dachte, er müsse sterben. Sein Herz fing wie wild an zu rasen, Adrenalin schoss durch seine Adern, sodass es ihn fast zerriss.
Das Mädchen blieb direkt vor ihm stehen, die Hände in die Hüfte gestützt.
Mit einem eisernen Blick schaute sie ihn an und öffnete ihren Mund, um anscheinend, so dachte Max Paschulke, etwas zu sagen.
Ihr Mund öffnete sich, schloss sich, spitzte sich, öffnete, schloss sich, ganz so, als wenn sie etwas sagen würde.
Doch Max Paschulke vernahm kein Wort. So sehr er sich doch mühte.
Das hübsche Mädchen stand vor ihm, erzählte und erzählte, ohne Mimik, ohne Gestik, ohne Ton.
Etwa fünf Minuten, so dachte Max Paschulke, denn seine Uhr war stehen geblieben, dann drehte sie sich um, ging auf die andere Straßenseite, nahm die Parkbank, die vor dem Einkaufsladen stand, stellte sie mitten auf die Straße direkt vor die Horde, stützte die Hände wieder in die Hüften und blieb stehen – den Blick zur Eiche.
Max Paschulke zitterte am ganzen Körper, was ist das, wo er jetzt war. Was ist das, hämmerten die Worte durch Max Paschulkes Kopf.
Das Mädchen, das vor der Horde stand, stützte ihr Kinn auf ihre Handfläche und zeigte mit der anderen Hand zur Bank. Sie lächelte frech und ihre weißen Zähne glänzten in der Sonne.
Max Paschulke war nicht mehr Mensch- in ihm war keine Fähigkeit zum Denken.
Max Paschulke ging mit kleinen Schritten auf die Bank hinzu und setzte sich.
Vor ihm die Horde.
Hundert bis hundertfünfzig Frauen bzw. Mädchen. Alle um die zwanzig, eine hübscher wie die andere, lange kräftige, blonde bis weißblonde Haare, zierliche Nasen, große blaue Augen, volle Münder und alle starrten sie ihn an. Ihn, Max Paschulke.
„Was wollt ihr?“, stotterte Max Paschulke. „ Was wollt ihr?“
Die Mädchen starrten ihn noch immer an, die Sonne schien, Max Paschulke wollte in ihren Strahlen schmelzen. Wollte nicht sein im Geringsten. Wollte...

 

Eine sehr schöne und doch traurige Geschichte. Man hat fast Mitleid mit dem Mann, der völlig eingeschüchtert scheint und nicht viel zu sagen hat bei so vielen hübschen Mädchen. Besonders gut gefällt mir dein Ausdruck und die poetische Sprache. Leider nehme ich diese Geschichte nur hin, dabei verstehe ich sie nicht. Das könnte aber auch an dem abrupten Ende liegen...

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom