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Maurice

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15.11.2009
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Maurice

Heute....Heute möchte ich euch die Geschichte über den Mann namens Maurice erzählen.

Maurice war schon immer etwas sonderbar. Aber es machte ihn noch sonderbarer, als er entdeckte, dass er zaubern konnte.
Er konnte jedem Menschen ein Lächeln in sein Gesicht zaubern.
Es war wie Magie, doch war es nicht die Magie, die viele Menschen für Magie halten.
Es war die Magie der Menschlichkeit und Fürsorge.
Er hörte zu, strich die Träne von der Wange, sagte ein, zwei Worte und schon war das Lächeln da.
Das Lächeln der Zuversicht und Hoffnung.
Maurice war bekannt in seiner Stadt und jeder mochte ihn. Wenn er ein kleines Mädchen sah das weinte, kam er sofort zu ihr.
Aber es kamen auch viele Menschen zu ihm und fragten ihn um Rat. Manche meinten er wäre dumm, weil er keinen Abschluss hatte, doch sie fragten ihn trotzdem um Rat.
Er konnte also nicht nur zaubern, er war also in einer Art und Weise auch noch klug.
Und dann heiratete das kleine Mädchen, das geweint hatte, plötzlich und bekam zwei Kinder.
Und dann musste Maurice sich plötzlich auf einen Krückstock stützen. Aber er wohnte immer noch in der selben Stadt, in derselben Ein-Zimmer-Wohnung.
Und eines Tages, sah er die verheiratete Frau an der Straße stehen in ihrem hübschen Sommerkleid. Sie hatte einen traurigen Blick in den Augen, weswegen er zu ihr ging und sie trösten wollte, so wie in den Jahren zuvor. Doch sie schaute ihn nur misstrauisch an und ging zwei Schritte rückwärts. Sie wollte nicht von ihm angesprochen werden. Sie meinte, es wäre alles ok. Sie lief davon.
Ab diesem Zeitpunkt merkte Maurice, dass die Leute ihn mieden. Er wurde sogar von denen nicht mehr beachtet, denen er früher geholfen hatte. Die Leute sagten ihren Kindern sie sollen von ihm fort bleiben, er hätte nicht mehr alle Tassen im Schrank. Sie sagten, er wäre früher ein freundlicher, netter Mann gewesen, jetzt wäre er nur noch ein einsamer, alter Mann.
Maurice verstand das Alles nicht mehr. Und weil er die Welt um sich herum nicht mehr verstand, verbrachte er nun mehr Zeit in seiner Wohnung. Die Tage strichen an ihm vorbei. Er machte sich Gedanken. Gedanken darüber, wie er sich so schnell verändert haben könne. Eigentlich ist er ja immer noch der gleiche geblieben, genauso wie seine Wohnung noch die gleiche ist.
Und eines Tages, einfach so, stand er auf, nahm seinen Stock und seinen Hut und ging hinaus. Und plötzlich dachte er, es wäre wieder wie in der Zeit zuvor :
Er sah ein kleines Mädchen auf dem Gehweg sitzen. Es weinte fürchterlich. Vor ihr lag eine Eistüte, in der eine Kugel Erdbeereis auf dem Asphalt zerlief. Maurice ging zu ihr hinüber und fragte was passiert sei. Während sie ihre Augen in den Händen vergraben hielt, sagte sie ihr Eis wäre heruntergefallen. Und wenn sie nach Hause käme ohne Eis, würde ihre Mutter denken sie hätte es für etwas anderes ausgegeben. Aber das durfte sie nicht. Sie durfte nur etwas kaufen, wenn ihre Mutter ihr genau gesagt hat, was sie kaufen soll.
Kurzerhand holte Maurice etwas Geld aus seiner Hosentasche und gab es dem Mädchen. Endlich blickte sie auf. Sie erschrak, als sie den Mann sah, dem sie nicht zu nahe kommen sollte. Aber etwas in seinem Blick lies sie nicht los. Sie bedankte sich und lächelte.
Sie lächelte das Lächeln der Hoffnung und Zuversicht.
Von diesem Tag an verbrachte Maurice wieder viel Zeit draußen, bei dem Mädchen. Das Mädchen erkannte, dass Maurice ein netter und alter Mann ist. Aber oft fiel es ihr gar nicht auf, dass Maurice alt ist. Denn er spielte mit ihr, als wäre er genauso alt wie sie. Und als das Mädchen Maurice den anderen Kindern vorstellte, erkannten auch sie den netten Mann.
Aber auch Kinder müssen manche Dinge verkraften können. Manche Dinge wie den Tod eines einsamen, alten Mannes, der eigentlich nie einsam und alt war. Und als er nach drei Tagen tot in seiner Wohnung aufgefunden wurde, entdeckte man einen Brief bei ihm.
„Auch ihr könnt zaubern, das Lächeln ist doch der schönste unter allen!“

 

Erstaunlich, dass sich bisher noch niemand zu dieser KG geäußert hat. Der Ansatz ist recht gut und die Grundidee auch. Und die vielen Wiederholungen im Text könnte man durchaus auch als gelungenes Stilmittel bezeichnen. Gut, im Mittelteil hängt sie dann ein wenig und hier und da wäre noch Änderungsbedarf.
Aber vielleicht findet sich hier ja dann doch noch jemand, der meine Meinung teil, dass diese KG es „wert“ ist, sich damit eingehender zu befassen/auseinanderzusetzen.

 

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