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Matroshka

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18.07.2011
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Matroshka

Noemi Portu steht auf der Außenhaut der Vakuumprinzessin und trinkt die Leere mit ihren Augen, während das Schiff auf diplomatischer Mission Richtung NeoMykonos fällt. Ein Augenblick der Kontemplation auf halben Weg zwischen Jupiter und der Republik in den vorauseilenden Trojanischen Asteroiden.
Erstaunlich wie weit wir es als Spezies gebracht haben, denkt sie. Dann, mit einem Schauer: wir müssen unseren kollektiven Kopf aus der Schlinge ziehen.
Eine Warnung leuchtet auf. Nicht plötzlich. Sie wartet seit endlosen Stunden auf diese spezielle Warnung. Retrograder Schub in T minus fünfzehn. Es ist an der Zeit in das Schiff zurückzukehren. Auf einem relativistisch gesehen unbewegtem System herumzuspazieren ist das eine, unter Schub sieht die Sache anders aus. Mit Massenträgheit lässt sich nicht spaßen.

Portu ist wenig schockiert von ihrem Spiegelbild. Das kurze, wasserstoffblonde Haar fällt ihr in Augen mit dunklen Ringen, sie ist blasser und dünner als gesund ist und ihre ganze Körpersprache wirkt verkrampft, müde.
„Andockmanöver abgeschlossen“, meldet sich eine Stimme, „Seien sie willkommen auf Habitat Argo der freien Republik von NeoMykonos. Sie genießen diplomatische Immunität, ein Status, der Ihnen nur mit 24-stündiger Warnung entzogen werden kann, und nur, wenn Sie sich folgender Vergehen…“
Die Luftschleuse öffnet sich und Jonathan Raumöller, offizieller Botschafter des Trans-Jupiter Konsortiums begrüßt sie mit einem Politikerlächeln, das nicht einmal in die Nähe seiner stahlgrauen Augen kommt.
„Miss Portu, nehme ich an?“ Sie nickt. Aufgeblasener Kerl, so überzeugt von seiner eigenen Wichtigkeit, dass er den Stock in seinem Arsch gar nicht mehr bemerkt, denkt sie und streckt ihm die Hand entgegen, welche er widerwillig schüttelt.
„Ich muss zugeben ich bin verwirrt. Weswegen schickt mir das TJK einen neuen Attaché? Was ist so wichtig, dass es nicht per Laser übertragen werden könnte?“
„Priorität Alpha, Abteilung Neun.“ Raumöller erbleicht.

Im abhörsicheren Raum der Botschaft besteht Portu darauf, dass sie ihre Informationen nur über ein Fieberglaskabel zwischen sterilen Raumanzügen preisgibt. Raumöller scheint sich von seinem Schock erholt zu haben und rollt mit den Augen, bis die Leitung endlich steht.
„Setzen Sie sich lieber.“ Portu deutet auf die geschmackvolle Kunstledercouch. Der Diplomat zuckt mit den Schultern als wolle er sagen, „was auch immer!“ aber er platziert sein Hinterteil auf dem Möbelstück. Portu selbst bleibt stehen.
„Ihnen ist bekannt, dass wir ein Teleskop im L2 Punkt des Sonne-Jupiter Systems betreiben? Gut. Ich mache es kurz und schmerzlos: das Fermi-Paradox ist aufgelöst, wir haben Außerirdische Intelligenz gefunden.“
Raumöller schluckt. „Wie bitte?“
„Sie haben richtig gehört. Aus diesem Grund arrangieren Sie so schnell wie möglich ein Treffen zwischen mir und der höchsten Ebene von NeoMykonos.“
„Wollen Sie etwa diese Entdeckung mit…“
„Ja“, unterbricht sie ihn, „es ist von höchster Priorität für das Überleben unserer Spezies, dass sämtliche KI Forschung sofort eingestellt wird!“

Das Triumvirat ist kollektiv sprachlos. Schließlich ruft der Graubärtige zur Linken ungläubig: „Sie wollen, nein, Sie verlangen was?“
Portu seufzt und hebt beschwichtigend die Hände. „Ich wollte Ihnen nur von Anfang an klar machen um was es hier letztendlich geht. Wir haben gute Gründe…“
„Dann heraus mit diesen Gründen. Wir wissen, dass TransJu nicht mit uns mithalten kann auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz!“ meldet sich der weibliche Triumvir zu Wort.
„Sicher. Ich habe eine Präsentation für Sie mitgebracht.“ Portu greift in eine ihrer zahlreichen Taschen, produziert einen Hologramm Kubus und platziert ihn neben sich auf dem Boden.
„Wir unterhalten ein Array von Radioteleskopen.“ Die Triumviri nicken.
„Wir wissen davon, angeblich ein Erbe der SETI Ideologie, obwohl es wahrscheinlicher scheint, dass es für Systemweite Spionage von allem außerhalb Jupiters‘ Schatten eingesetzt wird.“
Portu erlaubt sich ein Lächeln. „Wie die Wahrheit auch aussieht, zumindest ein Teil des Arrays wird immer noch für die Suche nach kleinen grünen Männchen eingesetzt.“ Sie schweigt, wartet bis der Groschen fällt.

Nach langen Sekunden: „Wollen Sie uns weißmachen, dass Sie fündig geworden sind?“
Sie nickt. „Glauben Sie mir, ich bin nicht zwei Monate in einer Sardinenbüchse gesessen um Ihnen einen Bären aufzubinden. Ich wünschte, dass die These der privilegierten Position im Universum bestand hätte.“
Die Holographische Projektion aktiviert eine Sternenkarte. „Was Sie hier sehen ist ein Cluster von braunen Zwergen, einen Katzensprung von etwa dreihundert Lichtjahren entfernt. Mit einer Anomalie. Sie alle werden von einer scheinbar unsichtbaren Gravitationsquelle in ihrer Mitte beeinflusst.“
Die bisher statische Projektion setzt sich in Bewegung und zwei Vektoren werden angezeigt, der Erwartungswert und der reale Vektor.
„Unsere Berechnungen ergaben, dass ein sonnenähnlicher Stern fehlt.“ Die Projektion wechselt zu einem Falschfarbenbild.
„Das ist eine Abbildung der kosmischen Hintergrundstrahlung in diesem Bereich. Genau an der Stelle wo wir einen Stern vermissen ist eine geringfügige Abweichung, allerdings groß genug um Messfehler auszuschließen.“
Der Graubärtige beugt sich vor: „Und was hat das zu bedeuten?“
Bevor Portu antworten kann mischt sich der bisher schweigsame Triumvir, ein jugendlich wirkender, übergewichtiger Mann, Portu tauft ihn den Dicken, ein: „Mein Gott, ein Matroshka Gehirn!“
„Matroshka? Wie diese russischen Puppen, die meine Großmutter gesammelt hat?“ fragt die Frau.
„Ja“, sagt Portu schnell, bevor ihr die Initiative entgleiten kann. „Sie sind vertraut mit dem Prinzip der Dyson-Sphäre? Stellen sie sich mehrere Sphären vor, die konzentrisch um ihren Stern angeordnet ist. Jede dieser Sphären nutzt die Abwärme der nächstinneren als Energie bis zur äußersten Schale, die zu wenig Strahlung abgibt um noch genutzt werden zu können, was den Effekt hat den Stern dieser Maschine praktisch unsichtbar zu machen.“

„Was Sie sehen ist eine Zivilisation, nachdem sie eine technologische Singularität durchlaufen hat und damit auf der Kardaschow-Skala zum Typ II aufgestiegen ist.“
Portu macht eine Pause und holt tief Luft. „Das Problem ist folgendes: Aufnahmen dieses Sektors aus dem letzten Jahrhundert zeigen, dass dieser Bereich schon vor siebzig Jahren genauso aussah wie heute. Mehr als genug Zeit für eine Typ II Zivilisation um die drei bis sechs Lichtjahre zu ihren unmittelbaren Nachbarsternen zu überbrücken und zu kolonialisieren, was bedeuten würde, dass wir den Prozess der Umwandlung der Nachbarsterne zu weiteren Matroshka Gehirnen beobachten sollten.“
Der Graubärtige blinzelt verständnislos, der Dicke lehnt sich nachdenklich zurück, die Frau fragt leise: „Was also schließen Sie daraus?“
Das ist der Kern der Sache. Portu fährt sich nervös durch die Haare.
„Drei Dinge. Erstens: Künstliche Intelligenz ist möglich, was bisher die einzige fehlende Komponente unserer eigenen Singularität ist. Zweitens: Einmal gestartet verläuft der Umwandlungsprozess exponentiell. Drittens: Typ II ist eine evolutionäre Sackgasse.“
Jetzt beugt sich der Dicke wieder nach vorne: „Können Sie das näher ausführen?“
Portu beginnt vor dem Podium des Triumvirats auf und ab zu laufen. „Die erste Folgerung liegt auf der Hand, denke ich. Der zweite Schluss… wir sind der Meinung, dass sich eine künstliche Intelligenz entweder rapide selbstverbessert oder ebenso schnell eine neue KI Generation hervorbringt. Früher oder später wird sie in der Lage sein auszubrechen und unsere allgegenwärtige Nanotechnologie übernehmen und anfangen das Sonnensystem nach ihrem Bild neu zu ordnen.“
Der Dicke sieht aus als würde seine letzte Mahlzeit gleich hochkommen. Unerbittlich fährt Portu fort: „Wir können davon ausgehen, dass uns diese Intelligenz höchstens als Ameisen ansehen wird. Ameisen, die ihrer Suche nach mehr Rechenkapazität im Weg stehen. Wir sind uns nicht sicher wie schnell alle unmittelbar vorhandene Masse umgewandelt werden kann. Aber da Naniten sich durchaus exponentiell vermehren ist der einzige limitierende Faktor die Lichtgeschwindigkeit.“
„In der Tat können wir davon ausgehen, dass ein ganzes Sonnensystem verschlungen wird bevor die Künstliche Intelligenz auf die Idee kommt interstellar zu gehen.
Letztendlich wird sie alle leicht erreichbare Materie aufgebraucht haben und sitzt fest. An diesem Punkt bedeutet interstellare Expansion Rechenkapazität einzubüßen, nicht zu vergessen, dass eine Datentransferzeit von Lichtjahren für eine KI noch unerträglich langsamer erscheinen würde als für uns.“

Portu schließt ihren Vortrag ab. „Sie sehen also, dass es im Interesse der gesamten Menschheit ist diese Kiste der Pandora verschlossen zu lassen.“
Das Triumvirat von NeoMykonos fängt an sich in gedämpften Stimmen, doch hitzig zu beraten, der Dicke wird immer aufgeregter und fuchtelt wild mit den Armen. Müde, ungeduldig verschränkt Portu die Arme. Die Diskussion endet so abrupt wie sie begonnen hat.
Der Dicke wendet sich ihr zu und sagt, mit Schweißperlen auf der Stirn: „Ich fürchte wir hatten bereits einen Durchbruch.“

 
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So, hier also mein Einstand auf kg.de!

Ich hoffe diese ~1300 Wörter werden zumindest irgendjemanden außer mir selbst gefallen.
Wie dem auch sei: Kritik! Ich fühle ich brauche sie dringend!

Während ein Teil von mir natürlich auf was positives hofft.... sparrt bloss nicht am negativen, ich will ja schließlich auch was lernen!
(Freunde und Familie sind dann doch meistens zu nett, nicht wahr?)

ach so: Genre (semi?)HardSciFi

 

Hallo und Willkommen C237

Eigentlich gefällt mir die Geschichte bzw. die Idee dahinter. Aber an den Details müsste man noch einiges tun. Aber der Reihe nach.

Das erste Satz-Dilemma:

Noemi Portu steht auf der Außenhaut der Vakuumprinzessin und trink die Leere mit ihren Augen, während das Schiff auf diplomatischer Mission Richtung NeoMykonos fällt.

Man merkt dem Satz an, dass der Autor sich redlich bemüht hat. Und an sich steckt alles drin, was man als Leser wissen muss, wenn man zu faul ist, mehr als einen Absatz zu lesen.
Man erfährt das Wer – Noemi Portu, das Wo – Außenhaut eines Raumschiffs, den Grund der Handlung – diplomatische Mission und das Gefühl in welchem Fahrwasser die Story verläuft.
Soweit so gut. Nur sollte man sich bei der Mühe, die man sich gemacht hat Rechtschreibfehler vermeiden. Richtig müsste es heißen: „trinkt die Leere mit ihren Augen“.
Besser gefällt mir jedoch der nachfolgende Satz – besonders die Trojanischen Asteroiden an den Lagrange-Punkten des Jupiter-Sonne Systems – ein hübsches Setting und vor allem real!

Doch ab dem zweiten Absatz fällt mein Stimmungsbarometer.

Portu ist wenig schockiert von ihrem Spiegelbild. Das kurze, wasserstoffblonde Haar fällt ihr in Augen mit dunklen Ringen, sie ist blasser und dünner als gesund ist und ihre ganze Körpersprache wirkt verkrampft, müde.
Ist sie jetzt wenig schockiert? – dann kann man sich nachfolgende Beschreibung ihres Aussehens sparen, denn wenn es nahezu normal ist, wieso sollte man es dann erwähnen?
Oder ist sie vielleicht ein wenig schockiert. Dann ergibt nachfolgende Erklärung Sinn, auch wenn es nicht schön in den Fluss der Geschichte eingebettet wird und für die Handlung überhaupt keine Rolle spielt. Außerdem wie fertig kann man sein, wenn man vorher noch auf der Außenhaut seines Raumschiffs gechillt hat.
Überhaupt kann ich dem zweiten Abschnitt wenig abgewinnen, weil er nicht wirklich Sinn macht. Die Figur des Raumöller erfüllt keinen Zweck und kommt über eine schablonenhafte Darstellung nicht hinaus. Davon abgesehen finde ich den Namen grauenhaft. Klingt wie eine Verarschung oder ein schlechter Witz auf den Namen Müller, oder Möller – so nach dem Motto: Wie lautet der häufigste Name eines deutschen Astronauten: Raum-Möller.
Am Schlimmsten fand ich jedoch das hier:
„Priorität Alpha, Abteilung Neun.“ Raumöller erbleicht.
Jo, das ist echt schlimm, da erbleicht sogar der Leser! Priorität ALPHA, ja genau! Nicht BETA und dann noch ABTEILUNG NEUN! Uiuiui, das ist heftig! Der arme Leser!
…du weißt auf was ich hinaus will?
Mein Vorschlag lautet streichen! Am Besten den ganzen zweiten Absatz.

Was danach kommt ist allerdings auch nicht viel besser. Unser Raummöller erfüllt den Zweck einer Handlungsbremse. Bevor man nämlich alles, Sinn und Zweck der Story, ein paar Zeilen später vor dem mächtigen Triumvirat einer Asteroiden-Kolonie (?) runterkaut. Gibt’s vorher noch eine Andeutung, um … ja wozu eigentlich? Um die Spannung zu erhöhen? Ich hoffe nicht.
Naja, und dann kommt auch schon der Clou der Geschichte, der da lautet: Jungs, hört auf an der KI rumzuschrauben! Ein Nachbarsystem hat’s bereits erwischt – kann nur eine KI gewesen sein, alle Aliens futsch. Irgendwelche Einwände? Nein, dann ist ja gut. Wie, was heißt hier zu spät?

Und das ist das Problem an der Geschichte. Du hast ein wirklich schönes Dilemma gefunden, aber du führst den Konflikt nicht aus. Im Gegenteil, die Nennung des Konfliktes IST die Geschichte! Dabei ist dieser Konflikt gar nicht so neu! Einmal bei Wikipedia nachschauen und Dyson_Sphäre eingeben und man weiß was ein Matrjoschka-Gehirn ist.

Zusammengefasst würde ich sagen: Die Geschichte endet da, wo sie eigentlich beginnen sollte. Die Idee ist gut, der Konflikt spannend, auch das Setting finde ich chic – daher würde ich sagen: Zurück auf Start und lass Dir was einfallen. Mach das Ding lebendig.

Viele Grüße

Mothman

 
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Hallo und Willkommen C237

Eigentlich gefällt mir die Geschichte bzw. die Idee dahinter. Aber an den Details müsste man noch einiges tun. Aber der Reihe nach.

Hey! Erst einmal vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast mir so ausführlich zu antworten!

Das erste Satz-Dilemma:

(...)
Richtig müsste es heißen: „trinkt die Leere mit ihren Augen“.

Ahhh!!
Das ist jetzt echt peinlich, habe ich doch glatt an die zwanzig mal überlesen und jetzt erstmal noch bestimmt zwei Minuten den Bildschirm angestarrt bis ich gesehen habe, wo der Buchstabe fehlt!
Besser gefällt mir jedoch der nachfolgende Satz – besonders die Trojanischen Asteroiden an den Lagrange-Punkten des Jupiter-Sonne Systems – ein hübsches Setting und vor allem real!
Wird Zeit, dass wir endlich anfangen die Asteroiden auszubeuten, oder? ;)

Von Wegen, Mars und Venus terraformen, wir brauchen die guten, alten O'Neill Zylinder!

Doch ab dem zweiten Absatz fällt mein Stimmungsbarometer.

Ist sie jetzt wenig schockiert? – dann kann man sich nachfolgende Beschreibung ihres Aussehens sparen, denn wenn es nahezu normal ist, wieso sollte man es dann erwähnen?
Oder ist sie vielleicht ein wenig schockiert. (...)
Überhaupt kann ich dem zweiten Abschnitt wenig abgewinnen, weil er nicht wirklich Sinn macht. Die Figur des Raumöller erfüllt keinen Zweck und kommt über eine schablonenhafte Darstellung nicht hinaus. Davon abgesehen finde ich den Namen grauenhaft. Klingt wie eine Verarschung oder ein schlechter Witz auf den Namen Müller, oder Möller – so nach dem Motto: Wie lautet der häufigste Name eines deutschen Astronauten: Raum-Möller.

Da spielt mir doch mein Unterbewußtsein einen Streich. Absicht war das jedenfalls nicht!

Zu dem Rest: ja, wenn ich mir das genauer betrachte erfüllt das ganze wirklich keinen Zweck, außer der (zugegebenermaßen) Recht schwache Versuch die Raumschiffszene (ausbaufähig?) mit der Triumvirat-Szene zu verknüpfen.

Am Schlimmsten fand ich jedoch das hier:

Jo, das ist echt schlimm, da erbleicht sogar der Leser! Priorität ALPHA, ja genau! Nicht BETA und dann noch ABTEILUNG NEUN! Uiuiui, das ist heftig! Der arme Leser!
…du weißt auf was ich hinaus will?
Mein Vorschlag lautet streichen! Am Besten den ganzen zweiten Absatz.
Autsch. Meinst du wirklich, dass das gar nicht mehr zu retten ist?
Was danach kommt ist allerdings auch nicht viel besser. Unser Raummöller erfüllt den Zweck einer Handlungsbremse. Bevor man nämlich alles, Sinn und Zweck der Story, ein paar Zeilen später vor dem mächtigen Triumvirat einer Asteroiden-Kolonie (?) runterkaut. Gibt’s vorher noch eine Andeutung, um … ja wozu eigentlich? Um die Spannung zu erhöhen? Ich hoffe nicht.
Naja, und dann kommt auch schon der Clou der Geschichte, der da lautet: Jungs, hört auf an der KI rumzuschrauben! Ein Nachbarsystem hat’s bereits erwischt – kann nur eine KI gewesen sein, alle Aliens futsch. Irgendwelche Einwände? Nein, dann ist ja gut. Wie, was heißt hier zu spät?

Und das ist das Problem an der Geschichte. Du hast ein wirklich schönes Dilemma gefunden, aber du führst den Konflikt nicht aus. Im Gegenteil, die Nennung des Konfliktes IST die Geschichte! Dabei ist dieser Konflikt gar nicht so neu! Einmal bei Wikipedia nachschauen und Dyson_Sphäre eingeben und man weiß was ein Matrjoschka-Gehirn ist.

Zusammengefasst würde ich sagen: Die Geschichte endet da, wo sie eigentlich beginnen sollte. Die Idee ist gut, der Konflikt spannend, auch das Setting finde ich chic – daher würde ich sagen: Zurück auf Start und lass Dir was einfallen. Mach das Ding lebendig.

Viele Grüße

Mothman

Hm. Ich hatte schon befürchtet, dass das ganze zu viel Infodumping und zu wenig Handlung enthällt.
Alles in allem, hab ich erst einmal den Rechtschreibfehler behoben und dann lass ich die Geschichte erst mal so stehen, während ich die Versionsnummer auf 2.0 anhebe.

Nochmal vielen Dank, das war doch sehr hilfreich!

BTW: heißt es nun Matroschka, Matrjoschka oder gar Matrioschka? Oder ist das an und für sich absolut wurscht, weil das Wort sowieso nur eine phonetische Transkription aus dem Russischen ist?

Noch eine Frage, würde ein Staat, der von einem Triumvirat regiert wird, sich überhaupt Republik nennen, oder wäre in dem Fall eine andere Bezeichnung angebracht?

 

Zu dem Rest: ja, wenn ich mir das genauer betrachte erfüllt das ganze wirklich keinen Zweck, außer der (zugegebenermaßen) Recht schwache Versuch die Raumschiffszene (ausbaufähig?) mit der Triumvirat-Szene zu verknüpfen.
Autsch. Meinst du wirklich, dass das gar nicht mehr zu retten ist?
Hm. Ich hatte schon befürchtet, dass das ganze zu viel Infodumping und zu wenig Handlung enthällt.
Um ganz ehrlich zu sein. Ich würde die Geschichte so wie sie jetzt ist über Bord kippen und noch einmal von vorne anfangen. Im Moment hast Du nämlich kein Gerüst an dem eine Handlung hängt, deswegen brauchst Du Dir wegen einzelnen Szenen auch keinen Kopf zu machen.
Überleg Dir erstmal eine Handlung. Frage Dich wie Deine Charaktere handeln, wie sie dem Problem begegnen und welche Funktion sie in der Geschichte erfüllen. Und erst wenn Du weißt was Du erzählen willst fang an zu schreiben.

BTW: heißt es nun Matroschka, Matrjoschka oder gar Matrioschka? Oder ist das an und für sich absolut wurscht, weil das Wort sowieso nur eine phonetische Transkription aus dem Russischen ist?
Ist meines Wissens nach egal, nur sollte man sich auf einen Begriff einigen und den dann in der Geschichte durchziehen. Nur Matroshka, wie im Titel Deiner Geschichte, klingt für mich falsch. Persönlich würde ich Matrjoschka verwenden.

Noch eine Frage, würde ein Staat, der von einem Triumvirat regiert wird, sich überhaupt Republik nennen, oder wäre in dem Fall eine andere Bezeichnung angebracht?
Meiner Meinung nach ist das ein Nebenkriegsschauplatz. Konzentrier Dich lieber auf andere Dinge. Vor allem würde ich mir Gedanken zu der Handlung machen – die fehlt Dir halt einfach. Bleib doch erstmal bei was Einfachem wie einer Stationsleitung, einem Firmenchef oder einer wissenschaftlichen Leitung. Später kann es dann immer noch komplexer werden.

Grüße

Mothman

 

Nun, ich habe angefangen die Geschichte komplett umzuschreiben, denke vor allen Dingen streiche ich die Aliens und konzentriere mich auf die Interaktion zwischen Mensch - KI - Nanotechnologie.
Denn eigentlich wird die KI ja erst gefährlich, wenn sie zugriff auf die Naniten bekommt.

Vermutlich bekommt das ganze dann auch einen anderen Titel verpasst, da ja "Matroschka" ohne eine Referenz zu der danach benannten stellaren Maschine gar keinen Sinn ergibt.

Also, so weit so gut - zurück ans Reißbrett!

 

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