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Mathilde und die Dinosaurierjagd

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01.02.2016
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Mathilde und die Dinosaurierjagd

Mit ihrem neuen Dinosaurierbuch in den Händen marschiert Mathilde zur Garage. Heute ist Samstag. Und immer Samstags treffen sich Papa und ihr Onkel Tomás dort.

In dem Raum riecht es nach Öl. Mathilde beginnt zu schwitzen, laute Musik dröhnt aus den Boxen, ein silbernes Auto funkelt in der Mitte. Ihr Onkel schraubt ständig daran herum.
Mathilde stellt sich vor die beiden und fragt: „Kennt ihr schon den berühmten Langhalsunterwasserdinosaurier?“
Papa lächelt, ihr Onkel streckt seine Faust in die Höhe.„Ja, was? Kein Hallo von meiner Lieblingsneffin?“
Er reicht ihr seine Rechte und spricht wie ein Roboter:
„Ha-llo, Ha-Ha-Hallo. Sch-hön dich zu se-hen.“
Mathilde klatscht die Hand ab: „Also: Erstens heißt das Nichte, zweitens muss ich deine Lieblingsnichte sein. Du hast ja keine andere.“
„Ach, Neffin, Nichte oder Nixe. Wen interessiert das? Wichtig ist, dass es dir gut geht.“

Mathilde schüttelt den Kopf. „Kennst du ihr ihn nun? Den Langhals-unterwasser-dinosaurier?“
„Lass mich überlegen.“ Tomás kratzt sich am Kinn und schüttelt den Kopf. „Nein, der Dino hat sich mir nie vorgestellt … Wenn ich darüber nach denke, eigentlich ziemlich unfreundlich von ihm.“ Dann deutet er auf das Radio: „Aber kennst du die größte Band der Musikgeschichte?“
Mathilde schüttelt den Kopf „Finde ich auch nicht so wichtig.“ Sie nimmt die Fernbedienung und drückt auf den roten Kreis. Das Radio verstummt. Mit ernster Miene blickt Tomás sie „Was bringt dir dein Papa dann bei? Rock and Roll ist nicht wichtig?“
Mathilde strubbelt ihrem Onkel durch die Frisur. „Deine Haare haben einen Stromschlag bekommen. Mama sagt immer, so kriegst du nie eine Frau.“
Tomás öffnet seinen Mund und möchte etwas sagen – aber Mathilde schiebt ihm das Dinobuch vor die Nase.„Jetzt zu den wichtigen Sachen.“
Sie deutet auf ein blaugraues Monster.
„Tadaa - der Langhalsdinosaurier mit Flossen. Oder auch: Langhals-unterwasser-dinosaurier!“
„Gib her.“ Tomás nimmt den dicken Band, blättert hin und her und reicht ihn Papa: „Wow! Was ein fetter Brummer! Ein Plesiosaurus! Der wirft dir glatt die Yacht um!“
Ihr Vater nickt. „Der scheint wirklich gefährlich zu sein.“
„Na, habe ich es euch nicht gesagt. Schaut nur seinen Hals an.“
„Hier steht, die hatten 72 Wirbel. So einen würde ich gerne fangen.“ Tomás deutet auf sein Auto. „Ob der wohl da noch rein passt? Oder wie kriegen wir ihn sonst in meinen Teich?“
Mathilde schüttelt den Kopf: „Der Saurier ist doch längst ausgestorben.“
„Ausgestorben?“ Tomás blickt zu Vater. „Ausgestorben, sagt sie.“
Papa schüttelt den Kopf und steht auf. „So ein Quatsch! Wartet kurz! Ich hole die Ausrüstung!“
„Ausrüstung? Wofür?“ Mathildes Augenbrauen heben sich.
„Na für die Expedition! Wir gehen auf Dinosuche - halt dich bereit!"

Zehn Minuten später knien die drei Abenteurer an der Mauer zum Garten des Nachbarn. Früher war es ein Wall, heute steht nur noch ein kleiner Teil davon. Es ist der perfekte Platz um das Haus von ihrem Nachbarn, dem alten Thiemann auszuspionieren.

Mathildes Buch liegt aufgeklappt auf dem Boden.
Ihr Papa, seinen Rücken eng an die Mauer gedrückt, späht über die grauen Steine. Ruckartig duckt er sich und legt einen Finger auf den Mund. Er breitet seine Hände aus und flüstert: „Ein riesiges Monster. Direkt vor dem Haus des alten Thiemann. Die Tür steht offen.“
Mathildes Herz pumpt. „Ein Monster? Hat es Hörner?“
„Ja, zwei.“
Papa blickt zu Tomás und streckt zwei Finger in die Luft. Dieser antwortet mit einem Daumen nach oben und erhebt. Dann bekommt er von seinem Bruder zwei Papprollen gereicht. Tomás hält diese vor sein rechtes Auge, dreht sie nach links und macht leise Geräusche. „Klick. Klick. Klack. Klack. Klick.“ Flüsternd beschreibt er das Tier:„Höhe? Fünf Meter. Farbe? Moosgrün. Beine? Vier. Hörner? Zwei. Davor … etwas wie ein Teller. Kleidung? Keine. Aber einen Panzer, Schuppen und kräftige Waden.“
Blitzschnell lässt sich Tomás fallen. „Puh - das war knapp! Fast hätte es mich gesehen!“
Mathilde blättert wild in ihrem Buch, bis sie an einer Stelle stehen bleibt. Ihre Hand fährt über die Buchstaben, leise flüstert sie vor sich hin.
„Expeditionsleiterin Mathilde, was meinen Sie? Um welches Exemplar handelt es sich? Wir haben nicht viel Zeit, es könnte jeden Moment auf die Mauer zurasen. Wir müssen schnell handeln!.“
„Ich weiß es nicht genau. Gib' mir das Fernglas und heb' mich hoch!“
Ihr Onkel tippt mit dem Zeigefinger gegen die Stirn: „Denk dran, das ist kein Spiel.“
Dann reicht er Papa einen dicken Stock. „Beschütze uns! Falls es nicht anders geht, schieß dem Ungeheuer zwischen die Augen!“

Kurz darauf hebt Tomás seine Nichte an der Hüfte über die Mauer. Mit den Händen formt Mathilde einen Schild über den Augen und sagt: „Drei Hörner, keine zwei. Eines ist auf der Nase. Jetzt ist es klar. Das ist ein T-R-I-C-E-R-A-TOPS. Und? Was macht er? Er klaut den Kohlsalat!“
Der Dinosaurier steht im Gemüsebeet. Schwerfällig schnauft er, seine Zähne zermalmen genussvoll das Gemüse. Schmatzend schüttelt er sich, seine Schuppen klappern.
Mathilde wird hinunter gelassen und zeigt in ihr Buch. „Hier. Das ist er. Wir müssen ihn fangen, sonst isst er alles auf.“

Die beiden Männer wechseln einen kurzen Blick.
Mit ernster Miene fragt ihr Onkel: „Fangen? So ein großes Vieh? Das ist keine gute Idee.“
Papa kramt etwas aus seinem Rucksack.
„Nein, keine gute Idee, das stimmt. Aber wenn es klappt? Dann wären wir die größten Dinosaurierfänger aller Zeiten. Hier habe ich ein Seil.“
Mathilde nimmt es und gibt es ihrem Onkel.
„Papa, du lockst ihn hier her. Wir verstecken uns. Wenn der Dino an der Mauer vorbeirennt, dann fängst du ihn, Tomás.“
Ihr Onkel kratzt sich an der Stirn. Papa nickt, entfernt sich von der Mauer und betritt die offene Rasenfläche.
Gebückt und mit kleinen Schritten nähert er sich dem Ungeheuer. Richtet sich auf, streckt seine Hand aus und beginnt zu sprechen: „Ganz sachte. Schau her, lieber Triceratops, ich bin's. Dein Nachbar.“
Der Dino dreht sich, hebt den Kopf und knurrt. Seine Vorderpfoten scharren kurz, bevor er zu rennen beginnt. Die Erde bebt, die Mauer wackelt. Papa flieht, tritt dabei in ein kleines Loch und fällt zu Boden.
Mathilde schaut ihren Onkel an und sieht das Gewehr vor ihnen. „Schießen! Schnell!“
„Das ist viel zu gefährlich. Ich will nicht deinen Papa treffen!“
Dann steht Tomás auf, brüllt wie ein Indianer und rennt auf den Dinosaurier zu. Der Stock wird zum Schwert. Mathilde folgt ihm mit dem Seil, springt und kreischt: „Hier sind wir! Komm her!“
Das Tier wendet den Kopf und stürmt nun auf sie zu. Die Hörner voraus kommt er Mathilde donnernd entgegen, ehe ihr Onkel ihn rammt – und mit seinen starken Armen in die Lüfte stemmt.
„Ich hab ihn, ich hab ihn. Schnell, das Seil!“

Plötzlich erschallt wütendes Gebrüll. Der alte Thiemann glotzt aus dem Fenster über dem Gemüsebeet und fuchtelt mit der Hand. „Lassen Sie meinen Mops in Ruhe. Sind Sie denn verrückt geworden!“
„Es ist eines der gefährlichsten Lebewesen! Da machen wir keine Späße, Herr Thiemann. Das ist nur zur Ihrer Sicherheit!“
Mathildes Onkel hebt den Hund über den Kopf und läuft in Richtung des Hauses, dort setzt er ihn in die geöffnete Tür. Der Mops zittert und kläfft.
Die Augen des alten Mannes funkeln böse, als er seinen Dinosaurier in die Hände schließt.
„Verschwinden Sie von meinem Grundstück“, zischt er und knallt die Türe zu.

Einige Minuten später sitzen die drei Abenteurer in der Garage und schauen sich Mathildes Buch an. Sie sitzt auf dem Schoß ihres Papas, welcher ihr durch das Haar streichelt. „Gott sei Dank habt ihr mich gerettet. Das nächste Mal müssen wir vorsichtiger sein. Und den Thiemann müssen wir wohl in Ruhe lassen. Nicht, dass er noch einen Herzinfarkt erleidet.“ Ihr Onkel lacht und deutet zur Türe: „Erstmal keine Dinos mehr. Aber schau da, der gefährlichste Drache kommt geflogen!“ Mathildes Mama tritt in die Garage und haut Tomás mit dem Kochlöffel auf die Schulter: „Keine dummen Sprüche - das Essen ist fertig.“

 

Hej schwarze sonne,

dein Einblick in einen bilderbuchhaften Samstagnachmittag erinnert mich an eine vergangene Zeit Mitte des letzten Jahrhunderts.

Du beschreibst ihn sicher, abwechslungsreich, lebhaft und bilderreich, gut aufgebaut, logisch und mit einer pfiffigen Pointe.
Dennoch habe ich Schwierigkeiten, die Geschichte anzunehmen. Möglicherweise habe ich Vorbehalte eben wegen der Zeit, in der ich sie ansiedle: Männer locker-flockig auf Getränkekisten in der Garage vor ihrem "Spielzeug", gut aufgelegt und zu allen Schandtaten bereit, Mutter schuftend am Putzen und Kochen, die selbstverständlich nicht alles stehen und liegen lässt, um etwas Zeit am Samstag mit ihrer Tochter zu verbringen. Und mittendrin das altkluge, verspielte, kleine Mädchen.

Das ist keine Geschichte, die ich heute einem achtjährigen Mädchen zum Lesen geben würde.

Freundlicher Gruß, Kanji

 

Seit die Nichten zweistellige Jahreszahlen tragen und sich wie Teenies geben und der Enkel erst eine Ziffer, immerhin die zwo, als Altersangabe angeben kann, sind mir Experimentierfelder für unter zehn abhanden gekommen, was mich nicht von abhalten kann,

lieber sonne,

den Samstagnachmittag an der Wörterbörse vergnügt zu lesen. So sollte es einfach sein, dass die Familie sich des Kindes/der Kinder annimmt, und nicht an Glotzen und Profis abgibt bzw. abstellt. Ich kann mich daran erinnern, dass selbst die Öffentlich Rechtlichen erste Ansätze zeigten, die Familie und ihre einzelnen Teile an die Glotze zu fesseln (Samstagnachmittag zu Hause hieß so was im Ersten, das Zwote gesellte sich ja erst Mitte der 1960-er hinzu).

Mathilde ist ja nun vom Namen her fürs Abenteuer prädestiniert: ahd. maht (auch schon ausgesprochen wie heute Macht) und hiltja (Kampf), die noch im Hildchen wie der (Ch)Ildico ob mit c oder k, wurscht, enthalten ist.

Gleichwohl ein paar Trivialitäten

... und hat einen rieesig großen Hals! P L E S I... SAURUS - oder so.“
Tippfehler oder warum die zwo e? Weil riesig länger als üblich, quasi "riesig" gedehnt wird? Lautschriftlich würde sich nix ändern in diesem Fall ['ri:zik] blieb ['ri:zik] ...

Diese führt Tomás vor sein rechtes Auge, dreht sie nach Links
nach links, links immer klein

„Denk dran, das ist kein Spiel[...]“[,] warnt sie ihr Onkel.

„Verschwinden Sie von meinem Grundstück[...]“[kein Leerzeichen! Vorm Komma], zischt er und knallt die Türe zu.

Gruß

Friedel

 
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Hallo Friedrichard,

schön wieder einmal eine Kritik, deine Gedanken zu einer meiner Geschichten, zu lesen.
Mich freut es natürlich, dass du meinen kleinen Text mit vergnügen gelesen hast. So ist es gedacht. Erwachsene sollen schmunzeln, die Kinder bitte lachen, mitfiebern und fantasieren.

In einigen Kommentaren, zu verschiedensten Geschichten, haben wir ja schon über (die Historie der) Kindheit gesprochen und immer wieder Bezüge zu den Charakteren geschaffen. Da bin ich schon froh, dass du diese Tradition weiter führst. Auch, weil die liebe Kanji dieses Thema angesprochen hat.

Erstmal möchte ich dir Kanji, für deine Einschätzung danken.

Du beschreibst ihn sicher, abwechslungsreich, lebhaft und bilderreich, gut aufgebaut, logisch und mit einer pfiffigen Pointe.
Hört sich plausible an und sauge ich auf, auch wenn es beiläufig erscheint! :)


Dennoch habe ich Schwierigkeiten, die Geschichte anzunehmen. Möglicherweise habe ich Vorbehalte eben wegen der Zeit, in der ich sie ansiedle: Männer locker-flockig auf Getränkekisten in der Garage vor ihrem "Spielzeug", gut aufgelegt und zu allen Schandtaten bereit, Mutter schuftend am Putzen und Kochen, die selbstverständlich nicht alles stehen und liegen lässt, um etwas Zeit am Samstag mit ihrer Tochter zu verbringen. Und mittendrin das altkluge, verspielte, kleine Mädchen.

Hier würde ich dir gerne meine Gedanken mitteilen. Und gleichzeitig Friedrichard wieder mit ins Boot holen.
Ich siedle diese Geschichte bewusst in einer "vergangenen Zeit" an. Als Mütter und Väter noch nicht beide einem Full-Time Job hinterherrannten. Als die Mama (überwiegend) zu Hause war, sich unter der Woche um das Kind und Haus kümmern konnte. Und manchmal eben auch am Samstag. Aber da hat sie schon die ganze Woche Zeit mit ihrem Kind verbracht. Und vorallem auch die ersten Jahre. Damals wurde das 1-jährige Kind noch keine 6-8 Stunden in fremde Obhut gebracht.

Mathilde wächst also vollumsorgt auf. Und sie ist sogar so priviligiert, dass sie Langeweile haben darf und nicht ständig beschäftigt wird.
Sehen wir uns die Kindheit von heute an: Es gibt mehr elektronische Beschäftiger. Fernseher, Handys. Die fünf 8-jährigen Mädchen, welche ich in meiner AG Betreeue, besitzen beispielsweise ein Handy.
Hinzu kommt, dass Eltern auf die Woche gesehen weniger Zeit mit ihren Kindern verbringen. Das führt dazu, dass sie oftmals die 'verlorene' Zeit aufholen möchten. Durch Events am Wochenende wie extravagante Ausflüge, Partys, Wochenendtrips, pipapo, schießmichtott. Die Folge? Kinder haben keine Zeit mehr langweilige zu haben. Kinder werden nicht mehr von ihren Eltern abgewiesen, sondern überbehütet und betüttelt. Warum? Die Eltern haben oftmals ein schlechtes gewissen, weil sie ihre Kinder von klein auf abschieben.

Ja, deshalb siedle ich diese Geschichte in einer heilen Welt an. In einer heilen Welt, wo die Väter nach der 40 Stunden Woche noch mit ihren Freunden abhängen dürfen. Wo Mütter noch ohne schlechtes Gewissen Zeit für sich nehmen können. Und wenn's das Putzen oder Kochen ist. Aber auch eine heile Welt, wo Kinder altkluge Sprüche klopfen dürfen, wo sie ihre Fantasie ausleben können und vor allem Kinder sind. Keine kleinen Erwachsenen, so wie heute.
Natürlich habe ich sehr verallgemeinert geschrieben, aber die Tendenz geht in diese Richtung.

Jetzt lässt sich natürlich darüber streiten, warum ich die Rollenklischees so ausgetreten habe. Ganz einfach: um zu zeigen, dass die modernen Vaterkumpel und Mutterkumpel Maschee nicht nötig ist. Wenn die Eltern so sind - ok. Aber auch der männlichste Mann ist ein guter Vater bzw. Onkel. Und - so untypisch ich selbst als Erzieher bin- Kinder können auch mit beiden, altertümlichen Rollenaufteilungen. Der ernsten Mutter mit dem Kochlöffen und dem verrückten Vater, der mit auf Dinojagd geht ...
Aber das ist schon zu philosophisch und hat nichts mehr mit der Geschichte zu tun. Es sind nur die Gedanken zur Familie, welche ich aus pädagogischer Sicht einfließen lassen habe. Am wichtigsten war mir die Darstellung der neunmalklugen Mathilde. Achtjährige Mädchen sind so. Natürlich nicht alle, aber die mit Pfeffer ;)


Danke für eure Zeit und eure Gedanken.

Beste Grüße,

Sonne


Ach Friedrichard: Das RIEEEESIG sollte eben langgezogen werden, von der lieben Mathilde. Wie Kinder eben sprechen, wenn etwas nicht nur groß ist, sondern rieesig. Mit diesem breiten Grinsen, wenn das IEE langezogen wird. Meiner Meinung nach mit zwei E - aber das kam wohl nicht so raus. Eine andere Idee?

 
Zuletzt bearbeitet:

Dies ist ein Text der Wörterbörse. Damit er in der Anfangszeit besser wahrgenommen wird, verschiebe ich ihn für zwei Wochen in die Rubrik Kurzgeschichten.

 

Hej noch einmal, schwarze sonne,

Du beschreibst ihn sicher, abwechslungsreich, lebhaft und bilderreich, gut aufgebaut, logisch und mit einer pfiffigen Pointe.
Hört sich plausible an und sauge ich auf, auch wenn es beiläufig erscheint!

Das tut mir sehr leid und sollte selbstverständlich gar nicht so klingen. Ich dachte nur, dass du es ja schon selbst weißt und meine Bestätigung gar nicht benötigst. :shy:

Es ist sehr freundlich, mir persönlich deine Intention mitzuteilen.
Ich bin sicher, dass du es gut meinst, wenn du diesen Vergleich der unterschiedlichen Lebenssituationen unterschiedlicher Epochen aufzeigst. Doch ich denke, außer einem weiteren schlechten Gewissen derer, die nach dem gemütlichen Muster nicht mehr leben können/wollen, kann damit nicht viel mehr bewirkt werden.
Es ist eine anstrengende Sache, sich mit den Gegebenheiten unserer Zeit auseinanderzusetzen und die richtige Wahl zu treffen, um den Kindern eine kindgerechte Zeit zu schenken und den Eltern andersherum kostbare Zeit mit ihren Kindern. Die gute Nschricht ist aber, dass alle Kinder ihrer Zeit und Generation besonders sind, klarkommen. So oder so. Sie haben keine Wahl. Nicht mit den Umständen ihrer Zeit, noch mit ihren Eltern. Die meisten versuchen ihr Bestes, denke ich.

Danke für deine Zeit für mich und freundlicher Gruß, Kanji

 

Hallo schwarze sonne,

ich habe Kanji so verstanden, dass sie bedauert, bei dir ein Familienbild zu finden mit Rollen, die so nicht mehr existieren. Du hast die derzeitige Situation in nicht-prekären Familien in deiner Antwort sehr zutreffend beschrieben.

Dazu passt die Situation mit meiner zehnjährigen Enkelin, die ich vor wenigen Tagen erlebt habe. Wir wohnen zusammen in einem Haus. Anna konnte bei mir mir essen, da beide Eltern berufstätig sind, aber jetzt, zu Ferienbeginn die Schulmensa entfällt.
Anna erzählte mir bereitwillig von ihrem Schulalltag und ihren Freundinnen. Sie steht jetzt vor dem Wechsel ins Gymnasium und hat sich vorgenommen, die alten Freundschaften zu pflegen, auch wenn sie jetzt teilweise getrennte Schulwege gehen. Der Dialog ungefähr so:

Anna: "Weißt du, Oma, die Joanna, hat es nicht leicht. Die muss immer die Zwillinge versorgen."

Oma: "Und der große Bruder? Kann der nicht helfen?"

Anna: "Ach der! Der hängt immer nur rum mit seiner Clique oder am Handy. Joanna ist halt das einzige Mädchen. Und ich finde, die Mama kümmert sich nicht richtig um sie. Stell dir vor, Joanna wäscht sich bloß jede zweite Woche die Haare. Und immer hat sie schwarze Fingernägel."

Oma: "Hm ..., und du, findest du, dass sich eure Eltern genügend um dich und Karl kümmern? Die sind ja auch beide berufstätig."

Anna: "Ha, auf jeden Fall! Manchmal finde ich sogar, zu viel! Und ich hab so viele Termine, Ballett, Turnen, jetzt bin ich auch noch für den Klavierunterricht angemeldet."

Oma: "Und trotzdem klagt ihr zwei manchmal über Langeweile. Oder sehe ich das falsch?"

Anna: "Ach Oma, der Lehrer hat gesagt, Kinder müssen sich auch mal langweilen, wir machen alle zu viel. Ich weiß auch nicht ..."

Warum ich das erzähle? Ich würde gerne eine Geschichte schreiben über Kinder und Eltern heute. Nichts Spektakuläres, auch keine mit pädagogischem Zeigefinger. Bis jetzt ist es mir noch nicht gelungen. So wie früher, mit eindeutigen Rollenbilder funktioniert es wahrscheinlich nicht mehr.

Sonne, ich verstehe dich ganz gut, und dein Szenario ist sympathisch, wenn auch nostalgisch.

Freundliche Grüße
wieselmaus

 

Ich noch mal,

die Geschichte hat insgeheim einen utopischen Charakter, rückwärtsgewandt als ein kleines Paradies oder -das, vorwärtsgewandt auf die Erhaltung der Kindheit, die ja erst entdeckt werden musste und keineswegs etwa mit der Abschaffung der Kinderarbeit zusammenhängt. Denn tatsächlich wurde die z. B. in den 1830-er Jahren unter Preußens Glanz und Gloria abgeschafft, weil die arbeitenden Kinder im besten Falle durch Verchleiß, im schlimmsten Verkrüppelung nicht zum Wehrdienst und somit Kanonenfutter taugten. Im Gegenzug wurde der militärische Drill (incl. Ertüchtigung mittels der Ideen des Turnvater Jahn) und die Disziplin dann in der Armee der Arbeiter benötigt. Und wer wüsste nicht, dass die heutige Demokratie hinter Verwaltungs- und Betriebsmauern ein Ende findet?

So viel oder wenig zu Anfang und Ende der Kindheit vom

Friedel

 

Hallo schwarze sonne,

ich beginne mal mit einigen Kleinigkeiten, die zwar nicht alle einer zwingenden Änderung bedürfen, mir aber dennoch aufgefallen sind.

"Beispielsweise ein Buch ..." -> Warum beispielsweise? Das klingt, als würdest du das Buch nur kurz erwähnen wollen. Da das Buch aber eine Rolle spielt, würde ich "unter anderem" an dieser Stelle passender finden.

"auf einer Leiter ... auf das Fenster" -> Klar, die Geschichte ist für Kinder, die nicht auf Wortwiederholungen achten, aber vielleicht könntest du schreiben: "... und besprüht das Fenster mit zwei Ladungen Putzmittel."

Die Geschichte wird für Kinder erzählt und im Prinzip ja auch aus der Perspektive eines Kindes, aus der Sicht von Mathilda. Vorher weiß sie, dass die Musik, die aus den Boxen dröhnt, "alt" ist?

Ich ziehe meinen Hut vor dem Onkel, der wie ein Roboter spricht. Bei deiner Trennung müsste er jeden Buchstaben einzeln aussprechen. Gleiches gilt für den Vorleser. Nur die Silben zu trennen, wäre hier angebrachter, denke ich.
Bei "schön", "dich" und "zu" ist das natürlich schwieriger, aber mit etwas Kreativität kann man sich da bestimmt etwas angenehmeres einfallen lassen, das trotzdem "roboterhaft" ist.

"Kennst du ihn den nun?" -> Da hast du ein "n" vergessen.

"Jürgen? ausgestorben ..." -> Ausgestorben

"Hier gibt zwar kein See ..." -> "es zwar keinen" Oder soll Tomás so zerstückelt sprechen?

"nach Links" -> links


Die Idee mit dem Fenster putzenden Langhalsdinosaurierhaustier finde ich sehr nett. Das wird sowohl den Kindern als auch den vorlesenden Eltern gefallen.
"Neffin, Nichte oder Nixe" garantiert dir auch den ein oder anderen Schmunzler.

Hätte ich Kinder, würde ich ihnen deine Geschichte vorlesen. Viel mehr brauche ich nicht zu sagen, glaube ich. :)

Liebe Grüße,
JackOve

 

Hallo wieselmaus,

ich habe Kanji so verstanden, dass sie bedauert, bei dir ein Familienbild zu finden mit Rollen, die so nicht mehr existieren.

So habe ich Kanji auch verstanden. Die Geschichte ist, wie du formulierst, nostalgisch. Besser bringt es Friedrichard auf den Punkt.
die Geschichte hat insgeheim einen utopischen Charakter, rückwärtsgewandt als ein kleines Paradies oder -das, vorwärtsgewandt auf die Erhaltung der Kindheit

Denn auch früher war bei leibe nicht alles perfekt. Die "beste" Kindheit gibt es nicht. Und schon gar nicht in der Zeitgeschichte. Die Erklärung zur Familiensituation hat letztendlich nicht mehr viel mit dem Zweck der Geschichte zu tun, denn der ist, ganz einfach: Eine heile Welt darzustellen, in der schöne Dinge passieren. Mit dieser Intention bin ich übrigens nicht alleine, das hat schon Astrid Lindgren erklärt.
„Kinder wollen eine heile Welt, deshalb zeige ich in meinen Büchern, wie sie aussieht.“
Diesmal habe ich mir für eine klassische Familiensituation entschieden, das nächste mal vielleicht für eine andere.


Warum ich das erzähle? Ich würde gerne eine Geschichte schreiben über Kinder und Eltern heute. Nichts Spektakuläres, auch keine mit pädagogischem Zeigefinger. Bis jetzt ist es mir noch nicht gelungen. So wie früher, mit eindeutigen Rollenbilder funktioniert es wahrscheinlich nicht mehr.

Liebe wieselmaus,

die frage ist doch: willst du eine Geschichte für Kinder, oder eine Geschichte über Kinder? Beides geht sicherlich auch mit den modernen Familien. Aber ich glaube, die Form der Familie, die interessiert Kinder nicht. Sie interessiert, ob sie Liebe, Geborgenheit und Raum für ihre Entwicklung bekommen. Da ist es egal ob Alleinerziehend, in einer Regenbogenfamilie, im Kinderheim oder in der klasisschen Variante. Wenn du als Schwerpunkt also die Familienform hast, dann muss es schon ausführlicher werden, mit vielen Konflikten, die auch Lebensnah sind. Aber eine Kurzgeschichte? Dann eher für Erwachsene - vielleicht aus der Perspektive eines Kindes oder die Skizzierung einiger Situationen. Wie du siehst, ich habe mich direkt inspirieren lassen, von deiner Anekdote und dem Wunsch, darüber zu schreiben. :) Danke für die Anekdote und vielleicht möchte deine Enkelin ja mal bei den Wortkriegern vorbeischauen ... wir brauchen hier 'echte' TestleserInnen! :)

Hallo JackOve,

erstmal riesen Dank für dein Kompliment! Das höre ich sehr, sehr gerne!

Deine Anmerkungen machen auch Sinn, die nehme ich mit. Bei der roboterstimme des Onkels war ich mir selbst auch unsicher, danke dafür, deine Meinung gibt Aufschluss und bestätigt meine Zweifel.

Ich denke "alte Musik" ist die Empfindung von Mathilde, keine fachmännische Meinung. Und Led Zeppelin hört sich halt alt an im Vergleich zur Eiskönigin. Vorallem, wenn solche Musik nur von alten Leuten gehört wird. Überwiegend wohl dem Onkel und dem Papa ;)

Danke für eure Zeit wieselmaus Kanji Friedrichard und JackOve und eure Gedanken. Waren sehr nützlich, interessant, inspirierend und motivierend.

Beste Grüße,

sonne

 

Hallo schwarze sonne!

Durch das Dinosaurierbuch habe ich deine Geschichte sofort in den Achtzigern angesiedelt.
Kinder, die die Geschichte lesen, werden sie eher im Heute verorten (im Heute würde sie genausogut funktionieren, und warum sollte Mama nicht mitspielen?), aber das ist ja eigentlich irrelevant. Ich spreche das bloß an, weil ich in deinen Kommentarantworten das hier: "Sehen wir uns die Kindheit von heute an" gesehen habe. Ich persönlich mag diese Verallgemeinerungen nicht. Klar, heute gibt es überbehütete Kinder, aber es gibt genauso vernachlässigte Kinder und alles dazwischen.
("Wo Mütter noch ohne schlechtes Gewissen Zeit für sich nehmen können. Und wenn's das Putzen oder Kochen ist." => Ja, Frau, Putzen und Kochen, das ist doch nichts anderes als schöne Freizeit für dich. Heile Welt? Eher Männerphantasie. Komm mir lieber nicht unter die Finger, schwarze sonne, sonst lebe ich eine sehr feministische Phantasie an dir aus. :) )

Zurück zu deiner Geschichte. Mich hat als Kind die Episode aus den Ferien auf Saltkrokan (Schreibt man das so?) fasziniert, wo der Vater den Kindern den Spieletag geschenkt hat, wo sie alle zusammen Piraten gespielt haben. Deine Geschichte funktioniert ebenso.

Der Anfang, also alles, was vor dem Spiel passiert, ist mit allerdings ein wenig zu lang. Das nimmt ja fast die Hälfte der Geschichte ein.

Ein paar Fehlerchen habe ich noch entdeckt, zwei davon:

"Mit ernster Mine blickt"
=> Die Mine solltest du schnell mit einem e entschärfen, sonst macht es BUMM!

"Zeppelin .. nicht wichtig .."
=> Drei Pünktchen ... nicht zwei.

Grüße,
Chris

PS: Wann kommt das nächste Kapitel vom Räuber Robert?

 

Hey sonne,

ich fand es unglaublich zäh, bis sie endlich an der Mauer hockten. Das Verhältnis von Einleitung zu Geschichte hat auch eine gewaltige Schlagseite. Was soll das alles mit der Mutter vorweg - das bringt Dich doch eh nur in Verruf. Mama putzt und kocht, Papa und Onkel sitzen in der Garage und gucken Auto an. Ich mein, läuft sicher in vielen Haushalten so, keine Frage, aber die Geschichte braucht es nicht, also setz Dich doch der Kritik nicht freiwillig aus ;). Die Mütter von heute sind da sehr sensibel.

Ein Langhalsdinosaurierhaustier wäre super. Dann müsste Mama nicht putzen. Schließlich haben die lange Zungen und können jedes Fenster sauber lecken. Aber stattdessen sagt sie: „Schatz, ich bin gerade am Putzen. Wir schauen uns das Buch später an, einverstanden?“

Was ist das für ein Erzähler?
Ein Langhalsdinosaurierhaustier wäre super. - denkt wer? Mama oder Mathilde?
Dann müsste Mama nicht putzen. - Mathilde
Schließlich haben die lange Zungen und können jedes Fenster sauber lecken. - Mama

Das ist zu durcheinander. Ich kam da nicht mit. Aber ich würde ja eh den gesamten ersten Absatz und so ... :Pfeif:

Auf der Türschwelle bleibt sie stehen, dreht sich um, erhebt den rechten Zeigefinger und sagt mit tiefer Stimme: „Wie Herr Mayer immer sagt: 'Junge Dame, du wirst noch lange brauchen, wenn du dich immer so schnell ablenken lässt!'“

Hä? Wer lässt sich hier wo ablenken?
Und '" - also drei davon sieht voll doof aus. Eigentlich bräuchte es die '...' auch nicht, weil ja durch den Doppelpunkt eh alles deutlich wird. Wenn Du aber drauf bestehst, dann mach doch ein Leerzeichen dazwischen.

Mit dem Buch hinter ihrem Rücken läuft Mathilde zur Garage. Heute ist Samstag. Da treffen sich ihr Papa und sein Bruder Tomás immer.
...
Tomás öffnet den Mund, aber Mathilde zieht ihr Buch hervor und zeigt es den beiden Männern.

Gern auf die Hälfte gekürzt. Und schön dran denken. Du hast einen personalen Erzähler namens Mathilde. Du schaust durch ihre Augen auf das Geschehen. Und dann hustet der Onkel eher oder sowas, als das er losprustet. Dieser ganze Garagenabsatz, der ist eher für Erwachsene geschrieben, als für Kinder: Guck mal, wie süß die Kleine! Das ist ein NO-GO! Niemals mit Erwachsenenaugen auf das Geschehen gucken. Und genau das tust Du in diesem ganzen Absatz. Geh in die Knie, guck mit Kinderaugen. Sei mit denen auf einer Höhe.

Ein Plesiosaurus. Der wirft dir das Boot um.“
Ihr Vater nickt zustimmend. „Der scheint wirklich gefährlich zu sein.“
„Na, habe ich es euch nicht gesagt. Schaut euch nur den Hals an.“
„Hier steht, sie hatten 72 Wirbel. Den würde ich gerne fangen.“

Wie kommt das "sie" zwischen die Einzahl?

Und ab jetzt wird es eine für mich echt gelungene Kindergeschichte. Klein, fein, Pointe. Rund.

Flüsternd beschreibt er das Tier:„Höhe? Fünf Meter. Farbe? Moosgrün. Beine? Vier. Hörner? Zwei. Davor … etwas wie ein Teller. Kleidung? Keine. Aber einen Panzer, Schuppen und kräftige Waden.“
Blitzschnell lässt sich Tomás fallen. „Es dreht gerade den Kopf, das war knapp.“

Schön!
Leerzeichen nach Doppelpunkt

Tomás reicht Jürgen ein/einen dicken Stock. „Gib uns Deckung, für alle Fälle. Ziele zwischen die Augen!“

Jürgen kramt etwas aus seinem Rucksack.

Dieses Jürgen irritiert mich. Für Mathilde ist das Papa und für mich auch. Ich musste jedes Mal die Brüder auseinander dividieren.

Jürgen nickt, entfernt sich von der Mauer und betritt die offene Rasenfläche.

Da auch. Und immer wieder noch :).

„Ganz sachte. Schau her, lieber Triceratops, ich bin's. Dein Nachbar.“

Hehe.


Wie gesagt, zweiter Teil super, erster sehr zäh und lang und weilig :). Fand ich jedenfalls. Bin ja nur eine und auch kein Kind mehr, vielleicht machts gar nix aus.

Beste Grüße, Fliege

 

Hallo Chris Stone

Komm mir lieber nicht unter die Finger, schwarze sonne, sonst lebe ich eine sehr feministische Phantasie an dir aus. )

Da der Feminismus für das Streben nach Gleichberechtigung und Selbstbestimmung steht, dürfte sich eine feministische Phantasie nicht von einer sehr feministischen Phantasie unterscheiden, oder? Aber grundsätzlich bin ich offen für neues, da bin ich mit den Latinas bisher auch gut gefahren.

("Wo Mütter noch ohne schlechtes Gewissen Zeit für sich nehmen können. Und wenn's das Putzen oder Kochen ist." => Ja, Frau, Putzen und Kochen, das ist doch nichts anderes als schöne Freizeit für dich. Heile Welt? Eher Männerphantasie.

Möglicherweise resultiert diese Interpretation aus deinem Erfahrungsschatz oder etwaigen Verallgemeinerungen, aber bleibt es doch nicht mehr als ein Vorurteil, oder? Ich denke (um einen der aufgewerteteren Begriffe aufzugreifen) der Beruf des Vollzeitelternteils ist sehr erstrebenswert. Aber das mal nur am Rande, damit wir uns nicht falsch verstehen. Ein Leben voller Freizeit wäre dagegen nicht erstrebenswert.

Zurück zur Geschichte: Ich werde den Anfang kürzen, auch weil Fliege mich darauf hingewiesen hat, dass es zulange ist. Interessant aber, welche Diskussion daraus entstanden ist. Der neue Einstieg wird mit dem aufsuchen der Garage sein, damit ich die vorgegebenen Wörter unter bekomme. Vielleicht vorher noch einen Satz einschieben, dass ihr langweilig ist oder so ...

Wie immer Danke ich dir natürlich für deine Rückmeldung und deine Zeit. Deine Antwort hat mir wieder sehr geholfen :)

Das neue Kapitel vom Räuber lässt noch etwas auf sich warten. Ich bin aber dran. Eigentlich sind die Kapitel nicht lang, aber es braucht doch mehr Zeit, als ich dachte.


Hallo Fliege,

vielen Dank für deine Rückmeldung!

Dich doch der Kritik nicht freiwillig aus . Die Mütter von heute sind da sehr sensibel.
Würde ja praktisch bedeuten, dass das Auto anschauen als höherwertig im Vergleich zum reinigen betrachtet wird? Verstörend, aber nehme ich zur Kenntnis ;)


Eigentlich sollte der Erzähler eine eigenständige Person sein, welche die Gedanken und Gefühle von Mathilde in Worte fasst. Hinter dem Gedanken steht ja der Wunsch, dass Mama jetzt sofort mit ihr das Buch anschaut und deshalb hat sie diese Fantasie. Aber das würde sie ja nicht so denken, deshalb lasse ich den Erzähler in ihren Kopf hineinschauen.

Auf der Türschwelle bleibt sie stehen, dreht sich um, erhebt den rechten Zeigefinger und sagt mit tiefer Stimme: „Wie Herr Mayer immer sagt: 'Junge Dame, du wirst noch lange brauchen, wenn du dich immer so schnell ablenken lässt!'“
Hä? Wer lässt sich hier wo ablenken?
Und '" - also drei davon sieht voll doof aus. Eigentlich bräuchte es die '...' auch nicht, weil ja durch den Doppelpunkt eh alles deutlich wird. Wenn Du aber drauf bestehst, dann mach doch ein Leerzeichen dazwischen.

Ok, wusst ich nicht, dass man die nicht benötigt. Wird morgen geändert! :)
Die Mama lässt sich ablenken von ihrer Tätigkeit. Ebenso wie die Mathilde wohl manchmal in der Schule abgelenkt wird ... und es ebenso als unfair empfindet, wie jetzt vielleicht die Mutter. Praktisch eine Rache an den Lehrer - oder schlicht das austesten von Grenzen.


Mit dem Buch hinter ihrem Rücken läuft Mathilde zur Garage. Heute ist Samstag. Da treffen sich ihr Papa und sein Bruder Tomás immer.
...
Tomás öffnet den Mund, aber Mathilde zieht ihr Buch hervor und zeigt es den beiden Männern.
Gern auf die Hälfte gekürzt. Und schön dran denken. Du hast einen personalen Erzähler namens Mathilde. Du schaust durch ihre Augen auf das Geschehen. Und dann hustet der Onkel eher oder sowas, als das er losprustet. Dieser ganze Garagenabsatz, der ist eher für Erwachsene geschrieben, als für Kinder: Guck mal, wie süß die Kleine! Das ist ein NO-GO! Niemals mit Erwachsenenaugen auf das Geschehen gucken. Und genau das tust Du in diesem ganzen Absatz. Geh in die Knie, guck mit Kinderaugen. Sei mit denen auf einer Höhe.

Stimmt. Da muss ich nochmals drüber gehen. Das prusten beispielsweise oder auch die Szene mit dem Buch vorzeigen. Zum Thema Erzähler: Ich versuche ja die Geschichte den Kindern zu erzählen. Ich finde das schon in Ordnung, dass von oben darauf geschaut wird. Aber natürlich muss ich trotzdem das streichen, was ich für Erwachsene geschrieben habe. Klar!


Also ... ich werde das Ding ordentlich kürzen am Anfang. Da kommen auch keine Wörter der Wörterbörse vor. Die Garagenszene muss drinnen bleiben, sonst kann ich das Schlagzeug und den Stromschlag nicht verwenden. Weil die Dinoszene möchte ich nicht weiterschreiben. Die finde ich so wie sie ist gut. Ich gehe morgen über den Text und dann werden wir sehen, was dabei rauskommt.

Vielen Dank Chris Stone und Fliege

Beste Grüße,

sonne

 

Liebe Leute,

danke für Eure Anregungen. Ich habe das ganze Stück deutlich gekürzt und versucht die Erzählperspektive einzuhalten. Auch habe ich den unterschwelligen Konflikt mit der Familiensituation entschärft ;)

Danke für die tollen Hinweise Chris Stone , Fliege, Kanji , Friedrichard und JackOve

Beste Grüße,

Sonne

 

Hey Sonne,

ich dachte, ich schau noch mal in Teil 1 der Dinoserie und siehe da, ich habe Dir was mitgebracht:

Mathilde schüttelt den Kopf. „Kennst du ihr ihn nun? Den Langhals-unterwasser-dinosaurier?“

Wenn ich darüber nach denke
nachdenke

Mit ernster Miene blickt Tomás sie „Was bringt dir dein Papa dann bei? Rock and Roll ist nicht wichtig?“
sie an: "Was ...

Tomás öffnet seinen Mund und möchte etwas sagen – aber Mathilde schiebt ihm das Dinobuch vor die Nase.LEERZEICHEN„Jetzt zu den wichtigen Sachen.“

„Ausgestorben?“ Tomás blickt zu Vater. „AusgestorbenGÄNSEFÜßCHEN, sagt sie.(“)

Papa schüttelt den Kopf und steht auf. „So ein Quatsch! Wartet kurz! Ich hole die Ausrüstung!“
„Ausrüstung? Wofür?“ Mathildes Augenbrauen heben sich.
„Na für die Expedition! Wir gehen auf Dinosuche - halt dich bereit!"
Bis hier hin habe ich mich gefragt, wohin das so führen soll. Da kam keine Spannung auf. Erst jetzt. Da kann noch bisschen was mehr weg, auch wenn Du Dich scheinbar schon von einigem getrennt hast, wenn ich mir die Kommentare so durchlese. Ist ja auch nicht, dass da im Vorfeld irgendwelche Charaktere oder so angelegt werden. Da finde ich den Einstieg im aktuellen Challengetext sehr viel besser gelöst. Mama kommt ins Zimmer und es geht los.


Papa blickt zu Tomás und streckt zwei Finger in die Luft. Dieser antwortet mit einem Daumen nach oben und erhebt.
???

Flüsternd beschreibt er das Tier:LEERZEICHEN„Höhe?

„Expeditionsleiterin Mathilde, was meinen Sie? Um welches Exemplar handelt es sich? Wir haben nicht viel Zeit, es könnte jeden Moment auf die Mauer zurasen. Wir müssen schnell handeln!.
Finde das ! kann auch gut ohne Punkt dahinter leben

Also, die Expedition an sich ist toll. Das geht mit fast ein wenig zu flott. Da könnt ich auch mal zwei, drei Sätze für eine Aktion vertragen.
Die Idee finde ich auch heute wieder total schön. Ach, was hat Mathilde für ein Glück mit ihren Eltern und dem Onkel. Jedenfalls in Punkto Spielen. Weiß ja nicht, ob M. auch viel Schokolade essen und Cola trinken darf ;).

Beste Grüße, Fliege

 

Hallo schwarze Sonne,

deine Geschichte ist, dem Inhalt angemessen, schön flott erzählt, am Anfang wird die Bühne für das weitere Geschehen in wenigen Sätzen vorbereitet. Schön, diese selbstvergessene Verspieltheit, die normalerweise (leider) nur noch Kinder ausleben.

Und der Mops ist eine nette Überraschung.

Noch das hier:
„dröhnt aus den Boxen, ein silbernes Auto funkelt in der Mitte“
Das kann man so verstehen, als ob die Mitte des Autos glänzt.

“Dieser antwortet mit einem Daumen nach oben und erhebt.“
erhebt was?

„Kleidung? Keine“
Welche Kleidung?

„Wir müssen schnell handeln!.“
Ohne Punkt.

Liebe Grüße,
Woltochinon

 

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