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Marx im Auenland

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04.11.2003
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Marx im Auenland

Ist nur ein Versuch. Ich hab vor noch zwei Zitate voranzustellen. Eins aus dem "Kapital" und Eins aus "Herr der Ringe". Die sollen ein bisschen erläutern, warum das Auenland nicht seit 1000 Jahren die selbe wirtschaftliche Organisationsstruktur haben konnte. Dann kommen auch die peinlichen Erläuterungen Marx'(des fiktiven) raus. Naja, viel Spaß beim lesen.


Marx im Auenland

Es war einmal vor langer langer Zeit, da kam ein alter Mann ins Auenland, mit einem langen langen Bart. Das war ich, Karl Marx. Viele Leute dachten mir lege nichts am Reisen, die Welt kennen zu lernen sei mir nicht wichtig. Sie lagen nicht ganz falsch, tatsächlich war mein Auenland-Besuch nur als Milleustudie gedacht. Das nimmt ihm jedoch nichts an Spannung, das spannendste Spiel ist schließlich immer noch das Leben. Okay, nach Nethack vielleicht, da weiß man nie, was hinter der nächsten Tür lauert, aber ich schweife ab.

Als ich in Hobbingen ankam war es schon spät am Abend. Das Auenland war in tiefes Schwarz getaucht, die meisten Lichter waren schon erloschen. Die größte Mathomfabrik Hobbingens, gegenüber der Kneipe Hobbingens des Efeubuschs, wo mein Kutscher mich absetzte, bildete die einzige Ausnahme. Hier schien doch tatsächlich noch jemand zu arbeiten. Ich wunderte mich kurz darüber, vergaß es aber sogleich wieder und öffnete die Tür des Efeubuschs.

Da waren die Hobbits also. Das gesamte Auenland schien hier versammelt zu sein. Der Raum war brechend voll. Alle Tische waren besetzt mit kleinen Leuten. Sie spielten Karten, unterhielten sich, sangen. Die Hobbitkinder krabbelten unter den Tischen herum und jagten zwischen den Stehenden umher. Alles war eingehüllt in den aromatischen Dunst der Hobbitpfeifen, so dass man kaum Luft bekam.

Als ich in die Tür trat, wurde es plötzlich still und alle schauten mich an. Alle bis auf zwei Leute am Kamin, die sich konzentriert einer Art Abakus widmeten, den der ältere der beiden dem Jüngeren offensichtlich erklärte. Sie waren so vertieft in ihre Beschäftigung, dass sie ihr Umgebung vergessen hatten. Zum Glück kam gleich der alte Ohm Gamdschie hinter der Theke hervor und nahm mich beiseite. Die Anderen vertieften sich wieder in ihre verschiedentlichen Beschäftigungen und ich war aus der peinlichen Situation vorerst befreit. „Die Hobbinger mögen die großen Leute nicht besonders, müssen sie wissen. Ich kann es ihnen nicht verdenken, Einige von euch sind doch höchst seltsam zu nennen, wie ihr sicher zugeben werdet. Hin und wieder tun sie aber natürlich einem von euch Unrecht. Ich hoffe, bei ihnen ist das der Fall, Herr Marx?“ Der Ohm blickte mich seltsam misstrauisch an, als teile er die Ansichten seiner Freunde. Welche anderen großen Leute das Auenland wohl noch besuchten? Ich wollte es lieber gar nicht wissen. Ich sagte ihm, dass er sich keine Sorgen zu machen brauche und ließ mir mein Zimmer zeigen. Der Weg durch die Menge war gar nicht mehr so schlimm. Es schien als hätten sich die meisten bereits an mich gewöhnt, sie beachteten mich kaum. Wäre ich nicht so angeschlagen gewesen von der weiten Reise, ich hätte gerne noch einige Gespräche geführt. Aber dafür sollte ja am nächsten Tag genug Zeit sein, den ich ganz dieser Aufgabe widmen wollte. In meinem Zimmer angekommen, verabschiedete ich den Ohm und wünschte eine gute Nacht. Er zog den Hut und ging sogleich, nicht ohne vorher zu fragen, ob ich noch etwas brauche.

Ich dankte und setzte mich auf das Bett, das zwar schön und gemütlich war, aber leider um etwa die Hälfte zu klein. In der Mathomfabrik gegenüber brannte immer noch Licht, wie ich durch mein Fenster sehen konnte. Ich sollte an dieser Stelle vielleicht erzählen, warum mich die Auenländer überhaupt so interessierten. Aus Erzählungen von hier hatte ich erfahren, dass das Auenland sich nicht zur kapitalistischen Produktionsweise hinentwickelt hatte. Auch hier gab es zwar soetwas wie einen Markt, die Leute tauschten und produzierten ihre Güter in gewisser Weise als Waren. Aber irgendwas schien in dem Wesen der Leute hier zu liegen, dass sie über Jahrtausende davon abgehalten hatte, diese Waren als Investitionsgut zu begreifen. Aus diesem Grund hatte sich hier auch nie Industrie entwickelt, von der selbstverwalteten Mathomfabrik mal abgesehen. Die Intention für meine Reise war die Neugier, ich wollte erfahren, warum das alles so gelaufen war. So interessierte mich natürlich der fleisige Mann in der Fabrik. Ich fragte mich, warum er so spät noch arbeitete, während alle Andern im Efeubusch saßen und es sich gut gehen ließen. Das war doch immerhin merkwürdig und vielleicht ein Anhaltspunkt. Ich sah ihn mehrmals am Fenster vorbeigehen, einen Block in der Hand, auf dem er irgendetwas notierte. Auch spielte er bisweilen mit einem Abakus, wie ihn der junge Mann unten am Kamin hatte. Es sah aus, als zählte er die nutzlosen Gegenstände im Lager. Es war mittlerweile sehr spät, und ich wollte noch ein paar Stunden schlafen, bevor der Tag anbrechen sollte. Schließlich hatte ich eine Menge vor, und wollte früh damit beginnen. Darum blies ich die Kerze aus, legte mich auf den Boden und schlief sofort ein.

Am nächsten Morgen hatte ich Rückenschmerzen. Ich war kaum fähig aufzustehen, schaffte es dann aber doch irgendwie. Aus der Wirtshausstube kamen laute Stimme herauf. Als ich die Treppe geschafft hatte, sah ich noch ein Horde Männer aus der Tür gehen. Nur die Beiden mit dem Abakus waren noch da. Als ich mich zu ihnen setzen wollte, gingen auch sie. Ich überlegte, was ich tun sollte. Auf der einen Seite ging es mir nicht besonders gut und ich brauchte dringend ein starken Kaffee. Andererseits wollte ich natürlich wissen, wohin die ganzen Männer gingen. Ich entschied mich für beides, machte mich also ein Weilchen später frisch gestärkt auf den Weg.

Es war ein wunderschöner Tag. Alles grünte und strahlte ob der Mittagssonne. Ich stellte fest, dass es wohl Frühling sei im Auenland, was mich freute, denn in Europa durchlebten wir gerade einen der härtesten Winter der letzten Jahre. Trotz des schönen Wetters konnte ich weit und breit keine Hobbits sehen. Das wunderte mich aber nicht, denn die Gruppe, die vor etwa einer Stunde vom Efeubusch aufgebrochen war, schien ja ein gemeinsames Ziel zu haben, und sicher waren sie schon dahin unterwegs. Es war nicht schwer ihre Färte aufzunehmen, der Boden war feucht und man konnte gut die Spur eines Wagens sehen, den sie wohl mitgenommen hatten.
Als ich am Hof der Fabrik vorbeikam, hatte der arbeitsame Hobbit von gestern ein großes Feuer entfacht. Ich konnte meinen Augen kaum trauen, er verbrannte tatsächlich „funtionstüchtige“ Mathoms auf einem Scheiterhaufen. Die Beiden, die Gestern am Kamin gesessen hatten waren auch da. Der Ältere wärmte sich am Feuer, der Junge hatte offenbar den Dienst in der Fabrik übernommen, denn er kam bisweilen mit Abakus und Block auf den Hof, um sich Rat zu holen von den beiden Anderen. Jetzt war ich aber richtig neugierig geworden. Doch ich wollte die Fährte des Wagens nicht verlieren, die Wind und Sonne bald verwischen sollten, also machte ich mich wieder auf den Weg.

Auf dem Weg kam mir ein Gedanke. Vielleicht waren die Auenländer ja längst bei der Kapitalistischen Produktionsweise angelangt und schafften es durch die Vernichtung des Mehrwerts sich über Wasser zu halten. Dagegen spräche die ausgesprochen gute Laune der Hobbits im Hof, dafür die Gruppe mit dem Wagen, die mir jetzt entgegenkam, denn der Wagen war mit einer riesigen Menge Lebensmittel beladen, die verdächtig nach dem zehnten Teil der Ernte aussah. Sie waren unterwegs zum Fabrikhof, wie mir einer von ihnen mitteilte zum jährlichen „verfeuern“. Ich ging mit ihnen, half auch den Wagen zu schieben, was mir sehr viel leichter fiel als den kleinen Leuten. An der Fabrik angekommen sah ich den alten Ohm und seinen Sohn Sam Fässer in den Hof rollen. Jetzt war mir alles klar. Die Auenländer vernichteten tatsächlich das, was sie für das Mehrprodukt des Jahres hielten. Ich konnte nur den Kopf schütteln, was den Jungen mit dem Abakus auf mich aufmerksam machte. „Gefällt ihnen unser Fest nicht, Herr Marx?“ Ich lachte, „Fest? So nennen sie das verfeuern also?“ Jetzt stimmte auch er in mein Lachen ein, „Hat ihnen der kleine Terik das erzählt? Er hat sich gestern schon über sie und ihre Flausen lustig gemacht. Er war überzeugt, sie würden komische Theorien aufstellen, von wegen Mehrwert und so. Er kennt einige ihrer Schriften, wissen sie. Aber nein nein, wir feiern das Brückenfest, und der Wagen hier hat das Festmahl geladen. Einmal im Jahr steigt der Brandywein über seine Ufer und zerstört die große Brücke. Das stört uns nicht weiter, es ist schon immer so gewesen. Wir bauen sie im Spätsommer wieder auf und feiern dieses Fest.“

Das war jetzt wirklich ein verwunderlicher Zufall. Er erzählte noch etwas von der dunklen Macht, die die Stabilität gefährden sollte, aber ich hörte gar nicht mehr zu. Meine Antworten hatte ich bereits gefunden.

 

Herzlich Willkommen bei Kg.de :anstoss:

Ich bin mir nicht ganz sicher ob ich den Sinn deiner Geschichte erfasst habe, aber sie las sich recht flüssig und es gab nur zwei Stellen an denen ich hängen geblieben bin.

Das nimmt ihm jedoch nichts an Spannung nimmt,
Du nimmst dir da ein wenig zu viel herraus, denke ich. :D
und öffnete die Tür des Efeubuschs.
Zuerst fragte ich mich seit wann Büsche Türen haben, als ich dann weiter las kam ich drauf, das Efeubusch der Name der Kneipe ist. Etwas verwirrend geschrieben.

Das wars dann.
Noch viele Leser, viel Spass und Tschüß.

Wuff

 

Hey Gaspode,

Erstmal danke fürs lesen, und für deine Antwort.

Ich bin mir nicht ganz sicher ob ich den Sinn deiner Geschichte erfasst habe,
Was vermutest du denn? Hmm, also der Sinn ist wirklich etwas schwer zu begreifen, wenn man Marx und das Auenland nicht recht gut kennt. Das versuch ich noch zu verbessern.

Der Efeubusch ist eben die Hobbinger Kneipe. Die kommt im Herr der Ringe vor. Tja, so ne Stelle, die noch zu verbessern wäre. Any suggestions?

 

Ähm, na ja es hat mich wohl verwirrt, das Marx ins Auenland reist um die wirtschaftliche Situation zu erforschen. :shy:

Ich hab Herr der Ringe auch gelesen, deswegen hat mich die Geschichte ja interessiert, aber an den Efeubusch konnte ich mich nicht erinnern. :rolleyes:
Vorschläge hab ich keine. Also viel Spaß noch.

 

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