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Martin

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24.04.2021
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Anmerkungen zum Text

Martin ist ein zuvorkommender, gutaussehender, doch einsamer Mann. Seine Kollegen nutzen ihn aus. Eines Tages stößt er im Internet auf eine Anzeige die sein Leben verändert.

Verbesserungsvorschläge erwünscht!

Martin

Martin ist ein gutaussehender Mann. Er ist groß, trägt schicke Kleidung und eine moderne Frisur. Eine Freundin seiner Mutter macht ihm immer Komplimente wegen seines charmanten Lächelns. Er verhält sich stets freundlich und zuvorkommend. Seit 8 Jahren arbeitet er in demselben Büro, mit Blick auf den Parkplatz. Er hasst diesen Ausblick. Auf der anderen Seite des Gebäudes war damals noch ein anderes Büro frei gewesen, mit Blick auf den Park.
"Streiten Sie sich darum", hatte sein Teamleiter gesagt. Martin vermied die Konfrontation und überließ es freiwillig seinem unfähigen Kollegen. Es fällt ihm schwer eine Bitte abzulehnen, auf der Arbeit ist er nur deshalb beliebt. Seine Kollegen nutzen ihn aus und die Gespräche enden meist mit einem "Ach, könntest du noch mal eben",oder "Wärst du wohl so nett".
Er kann, und ist immer so nett.

Montags bis freitags fährt er um 17 Uhr von der Arbeit nach Hause. In seiner Zweizimmerwohnung riecht es nach abgestandenem Zigarettenrauch und schlechtem Essen. Nachdem er geduscht und seine Fertignudeln gegessen hat, setzt er sich auf die Couch und sieht fern. In den Werbepausen liest er Erotikromane und onaniert dabei. Er hat viele solcher Bücher, sie sind mit gelben Notizzetteln geschmückt, die seine Lieblingsstellen markieren. Am Wochenende betrinkt er sich und besucht billige Prostituierte in heruntergekommenen Privatwohnungen. Er weiß, dass die Frauen zu der Arbeit gezwungen werden, doch das ist ihm egal. Mehrmals hatte er schon versucht, die Nutten härter anzufassen, wie seine Helden aus den Romanen, doch sie wehrten sich und riefen nach dem Rausschmeißer. Einmal hatte Martin in volltrunkenem Zustand zugeschlagen. Danach verbrachte er zwei Nächte im Krankenhaus und trank drei Wochen lang Suppe durch einen Strohhalm.
"Ich bin der Einzige, der meine Ware schlägt" , hatte der tättowierte Glatzkopf gezischt, während er seine blutigen Fäuste an Martins zerrissenem Mantel abwischte.
Trotz seiner 32 Jahre hatte er noch nie eine feste Beziehung. Sobald er nüchtern mit einer netten Frau spricht, wird ihm schwindelig. Oft onaniert er danach, während er sich den harten Sex mit ihr vorstellt. Sobald er fertig ist, fühlt er sich schuldig. Ein Schulfreund hatte ihm damals gesagt, dass er gerade wegen seiner freundlichen Art nicht bei den Mädchen ankommen würde. "Weiber stehen nun mal auf böse Jungs, Mann. Ich werde dir das schon noch beibringen", hatte er gesagt. Sie schworen sich ewige Freundschaft, nach der Abiturfeier sahen sie sich nie wieder.

Eines Tages sitzt Martin in seinem Büro, die Tür ist verriegelt, das Sperma auf seiner Hand noch feucht als er teilnahmslos auf den Werbelink der Pornoseite klickt.
>Unterwürfige Schlampe sucht einen Herrn<
Daneben das Bild einer hübschen, blonden Dame mit verbundenen Augen und gefesselten Händen. Er schätzt sie auf Mitte 20. Darunter steht eine Telefonnummer. Martin ist unverhältnismäßig aufgeregt bei dem Anblick der gefesselten Frau. Er weiß dass es Menschen gibt, die es sexuell erregt, sich dominieren und erniedrigen zu lassen, doch bisher verbirgt sich die Welt unerreichbar hinter seinem Computerbildschirm und in den abgenutzten Seiten seiner Bücher. Die Frau auf der Seite scheint es allerdings ernst zu meinen. Das Bild löst etwas in ihm aus, er weiß nicht was es ist, doch es erregt ihn zutiefst. Er notiert sich die Nummer, bevor er die Seite verlässt. An diesem Abend liegt er noch lange wach im Bett und onaniert, während er sich vorstellt, was er mit der Frau alles anstellen würde.

In den nächsten Tagen schaut er mehr Pornofilme als sonst. Videos von Frauen die geschlagen, gefesselt und angepinkelt werden. Er übt die Sprüche der muskulösen Männer aus den Filmen vor dem Spiegel und schaut sich auf Youtube Anleitungen zum Binden verschiedener Knoten an. Auf einschlägigen Internetseiten bestellt er die Utensilien, die er für sein Abenteuer benötigt. Peitschen, Handschellen, Seile, Sexspielzeug, von allem die härteste Ausführung, die er findet. Auf den Seiten hinterlässt er ausführliche Rezensionen der Gegenstände, er nennt sie seine Werkzeuge. Auf der Arbeit liest er Erfahrungsberichte von Frauen, die sich in Foren über ihre sexuellen Abenteuer austauschen.
"...als er mich dann auch noch mit der Peitsche zwischen die Beine geschlagen hat, bin ich sofort gekommen..."
Er filtert die wichtigsten Informationen heraus, ergänzt sie mit Praktiken aus den Lieblingsstellen seiner Romane, und schreibt sie in ein kleines Notizbuch.

Nach zwei Wochen wählt er die Nummer der gefesselten Blonden aus dem Internet. Als die sanfte Stimme am anderen Ende "Hallo" sagt, ejakuliert er bei dem Klang in seine Hose. Sein Sichtfeld verengt sich, sein Herz scheint ihm beinahe aus der Brust zu springen, er krallt sich am Holztisch fest. Nach ein par Sekunden fängt er sich wieder.
"Ich rufe wegen deiner Anzeige aus dem Internet an, wie ist dein Name?", spricht er mit herrischer Stimme die zurechtgelegten Worte. Es hört sich an als spreche sie jemand, der neben ihm steht. In seinem Kopf herrscht Chaos, das Wasser in dem Glas vor ihm scheint zu vibrieren. Die Sekunden bis zu ihrer Antwort fühlen sich an wie eine Ewigkeit.
"Selina. "
Die Stimme ist weich und dünn, es erregt ihn.
"Und wie heißt du?" , fragt sie.
"Du redest mich mit HERR an und das auch nur wenn du gefragt wirst, VERSTANDEN?", poltert die Stimme neben ihm in einem gebieterischen Ton, der ihn selbst erschaudern lässt. Wieder sekundenlange Stille, das Wasser im Glas schlägt hohe Wellen.
"Verstanden", flüstert die weiche Stimme.
"Verstanden, WAS?"
"Verstanden, Herr!"
Als sie das Wort ausspricht kommt er zum zweiten Mal.
"Wie alt bist du?"
"Ich bin 27, Herr!"
Er nennt ihr seinen Preis und fragt sie nach ihrem Wohnort. Sie antwortet brav, und mit Herr am Ende. Sie machen ein Safeword aus und verabreden sich für Samstag Abend. Als Martin auflegt, zittert er am ganzen Körper, seine Hose ist nass. Noch nie in seinem Leben hatte er sich so selbstbewusst gefühlt.

Die Autofahrt zu ihr dauert knapp 3 Stunden. Zweimal muss er auf dem Seitenstreifen halten, um sich vor Aufregung zu übergeben. Kurz vor dem Ziel nimmt er eine Ausfahrt zu früh und will umkehren, doch er unterdrückt die innere Stimme, die sich vehement gegen sein Vorhaben sträubt. Sein Lenkrad ist schweißnass, seine Hände zittern als er vor ihrem Haus die Handbremse festzieht. Es ist eine gute Gegend. Einfamilienhäuser mit großen Gärten und bunten Fassaden reihen sich aneinander. Kinder spielen Fußball auf der Straße, vor dem Haus ihrer Nachbarn parkt ein Familienwagen mit der Aufschrift Baby on Board.
Er überprüft den Namen auf dem Briefkasten, dann läuft er entschlossen zur Haustür und klingelt. Wieder einmal scheint die Zeit still zu stehen. Die Tasche mit seinen Werkzeugen wiegt schwer, doch er stellt sie nicht ab, er krallt sich daran fest.
Als sie die Tür öffnet, kann er hören wie das Glas auf dem Holztisch in seiner Wohnung zerspringt. Der kalte Wasserschwall spült seine Anspannung fort. Die zierliche Frau sieht ihn aus blauen Augen von unten herauf an, er ist sich seiner Sache plötzlich absolut sicher. Er schaut auf sie von oben herab und fühlt sich stark und männlich und selbstbewusst. Seine Erscheinung beeindruckt sie, er kann sehen wie ihre Augenlider zucken, ihre Beine zittern während sie einen Knicks macht. Sie spricht exakt die Worte, die er ihr am Telefon vorgeschrieben hat.
"Danke dass sie mich mit ihrer Anwesenheit ehren, mein Herr!"
Wortlos, und ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, schreitet er durch die Tür.

"Zweifache Mutter in Horror-Haus vergewaltigt und abgeschlachtet. Triebtäter auf der Flucht!"

Die Schlagzeilen in den Zeitungen sind aufbrausend und martialisch, doch der Mord ist schon nach zwei Wochen kein Thema mehr. Er wird noch einige Zeit in einem Forum für Internet Hobby-Kriminologen diskutiert. Der Täter müsse ein Profi gewesen sein, ein eiskalter Killer, heißt es dort. Doch was genau vorgefallen ist, bleibt ein Rätsel und irgendwann wird der Fall von einem Amokschützen am Flughafen abgelöst.

Martin weiß nur noch bruchstückhaft, was in dem Haus passiert ist, nachdem er durch die Eingangstür getreten war. Er erinnert sich an die Kinderspielzeuge, die auf dem Boden verstreut lagen, an den Wänden hingen Bilder einer glücklichen Familie. Er erinnert sich an die Stimme der Blonden, sie antwortete auf alles mit Ja, Herr, während sie vor ihm auf dem Boden kniete. Vor seinem inneren Auge sieht er den entsetzten Blick der Blonden, nachdem sein erster Faustschlag ihre Nase brach. Ihr Blut tropfte auf den Kinderteppich und färbte eine kleine Straßenkreuzung rot. Bevor er sie geknebelt hatte, schrie sie immer wieder das ausgemachte Safeword: "Tomatensaft, Tomatensaft!" Das Wort war in dieser Situation völlig fehl am Platz, doch bei ihrem Anblick auf skurrile Weise passend. Martin war vollkommen von Sinnen, es schien als steuere ein Fremder seinen Körper. Mehrere Male ejakulierte er während er sie gefügig prügelte und dann fesselte. Sie wehrte sich nicht mehr. Er sah sich selbst dabei zu, wie er die Tasche mit seinen Werkzeugen holte, danach verschwimmen seine Erinnerungen zu einem gleißenden Weiß.

Als er den Schlüssel zu seiner Wohnung in das Schloss schiebt, erwacht er aus seiner Trance. Minutenlang steht er dort, den Schlüssel halb umgedreht im Schloss, starrt auf seine Hand und versucht sich zu erinnern, wie er hierher gekommen ist. Er kann es nicht. In der Wohnung sinkt er sofort auf die Couch. Er fühlt sich erschöpft, als habe er endlich eine Krankheit besiegt, von der sein Körper seit langer Zeit befallen gewesen war. Nach ein par Minuten schließt er die Augen und schläft ein.

In den kommenden Wochen onaniert er nur selten und schaut keine BDSM-Pornos. Er wird selbstbewusster und hört auf, es jedem Recht zu machen. Immer öfter lehnt er die Bitten seiner Kollegen ab und merkt, dass ihm plötzlich mehr Respekt entgegengebracht wird, sie laden ihn sogar zu einer Grillparty ein. Nach ein par Monaten fragt er seinen Chef nach einer Gehaltserhöhung. Er sei schon lange in der Firma, mache immer zuverlässig seine Arbeit und habe sie verdient, argumentiert er. Sie fällt niedriger aus als erhofft, doch Martin ist trotzdem stolz auf sich. Vom nächsten Gehalt kauft er sich ein neues Fahrrad und meldet sich in einem Fitnessstudio an, wo er nun regelmäßig trainiert. Dort lernt er Julia kennen, sie arbeitet am Empfang. Nachdem sie ihm das dritte Mal zulächelt, geht er zu ihr hin und lädt sie zum Essen ein, ohne dass ihm schwindelig wird. Sie streicht sich verlegen ihre blonden Haare aus dem Gesicht und willigt ein.
Der Sex mit ihr ist zärtlich und liebevoll. Martin ist sofort in sie verliebt und vier Monate später ziehen sie zusammen in eine gemeinsame Wohnung. Auf der Arbeit wird er befördert und bekommt das Büro mit Blick auf den Park. Er ist so glücklich wie nie zuvor in seinem Leben.

Doch mit der Zeit verändert sich sein Verhältnis zu Julia. Sie streiten sich immer öfter, sie wirft ihm vor, er würde zu wenig im Haushalt mithelfen, alles müsse sie alleine machen. Sie fängt an, gelbe Notizzettel mit Haushaltsaufgaben für ihn in der Wohnung zu verteilen. Wenn er morgens in die Küche kommt, hängt ein Zettel am Kühlschrank mit Sätzen wie: Bitte noch das Geschirr in die Spülmaschine räumen! Danke, Schatz.
Er hasst diese Zettel, doch um weiteren Streit zu vermeiden, tut er was sie sagt. Wie sie miteinander schlafen findet er auch nicht mehr zärtlich und liebevoll, sondern langweilig. Er versucht sie zu härterem Sex zu überreden, doch sie möchte es nicht einmal ausprobieren. Einmal fängt er wie fremdgesteuert an, sie während dem Sex zu würgen, danach schläft er zwei Wochen auf der Couch. Martin beginnt wieder, zu BDSM-Pornos zu onanieren und denkt oft an die Blonde aus dem Internet. Hin und wieder fährt Julia über das Wochenende zu ihrer Familie, was Martin nur recht ist, er empfindet ihre Anwesenheit meist nur noch als lästig. Dann trinkt er von Freitag bis Sonntagmorgen durch und vögelt Prostituierte.

Eines Morgens findet Martin wieder einen ihrer nervtötenden, gelben Notizzettel am Kühlschrank.
Räum doch bitte die Abstellkammer auf! Danke, Schatz.
Wütend wirft er ihn zerknüllt in die Ecke, doch nach dem Frühstück macht er sich an die Arbeit. Die Kammer ist voller nutzlosem Zeug. Alte Bücher, kaputte Gartenstühle, eine Stehlampe. Aktenordner, dreckiges Bettzeug und alte Videokassetten. Als er einen kaputten Staubsauger aus der Kammer wuchtet, gibt der aufgetürmte Wäschehaufen dahinter nach und verteilt sich über den Fußboden. Dabei gibt er den Blick auf eine große Tasche frei. Martin bleibt für mehrere Minuten wie versteinert stehen, die Hose zwischen seinen Beinen wird feucht, während vor seinem geistigen Auge Bilder der gefesselten, kleinen Blonden vorbeischiessen. Er denkt kurz nach, dann zieht er die schwere Tasche zwischen den Kleidern hervor und öffnet sie.

Als Julia an diesem Abend den Flur betritt, traut sie ihren Augen kaum. Der gesamte Inhalt der Abstellkammer liegt über den Fußboden verteilt, ein altes T-Shirt hängt von der Deckenlampe. "Martin!", brüllt sie durch die Wohnung, doch sie bekommt keine Antwort. Sie bahnt sich einen Weg durch den Flur, stolpert über den kaputten Staubsauger und fällt beinahe der Länge nach hin. Das Wohnzimmer und die Küche sind leer. Wutentbrannt reißt sie die Tür zum Schlafzimmer auf.
Martin sitzt auf der anderen Seite des Raums, mit dem Rücken zu ihr, auf der Bettkante.
"Was zum Teufel soll das?", zischt sie wütend. Keine Antwort.
"Martin!", brüllt sie ihn an. Langsam steht er auf und dreht sich zu Julia um, er sieht auf sie herab, seine Augen sind leer. Irgendetwas stimmt nicht, das spürt Julia.
"Kannst du mir das bitte erklären?", sagt sie mit zittriger Stimme. Über Martins Gesicht huscht ein kurzes Lächeln, dann greift er unter das Bett, zieht eine große, schwere Tragetasche darunter hervor und wirft sie Julia vor die Füße. An einem der Tragegriffe hängt ein langes blondes Haar.
" Was ist das?", fragt Julia ängstlich. Martin läuft langsam auf sie zu.
"Sieh es dir genau an", sagt er ruhig. Julia reißt die Tasche auf, greift hinein und zieht eine mechanische Vorrichtung heraus, die gut in jeden mittelalterlichen Folterkeller gepasst hätte.
"Was soll d...."
"SIEH GENAU HIN, VERDAMMT NOCH Mal!“ , brüllt Martin ihr aus nachster Nähe ins Gesicht.
Mit zitternden Händen wendet sie den metallenen Gegenstand und entdeckt den kleinen gelben Notizzettel.
Darauf steht: Bitte anlegen! Danke, Schatz.

 
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Hallo @LoneSurvivor

eine BDSM-Geschichte. Schön. Meine Meinung ist zweigeteilt. Deine Geschichte beginnt gut. Dann kommt ein Bruch, ab dem sie mir nicht mehr gefallen hat. Ich schildere zunächst meinen Gesamteindruck und gehe danach auf konkrete Textstellen ein.

Für mich geht der erste Teil der Geschichte bis zu Martins Begegnung mit Selina. Du charakterisierst ihn als schwachen Ja-Sager, der dazu noch Schwiegermutters Liebling ist. Kurzum: eine armselige Gestalt. Durch eine sexuelle Erweckung beginnt Martins Wandlung. Das gefällt mir. Da passiert was. Allerdings kommt mir das "Endergebnis" zu plötzlich und fällt mir allzu übersteigert aus. Deine Geschichte hat für mich in Teil zwei (nach der Begegnung mit Selina) an Glaubwürdigkeit verloren. Wir haben es über Nacht mit einer anderen Person zu tun. Das ist nicht mehr Martin und das finde ich schade. Aber gehen wir Stück für Stück durch die Geschichte.

Martin ist ein gut aussehender Mann. Er ist groß, trägt schicke Kleidung und eine moderne Frisur.
Kannst du uns das besser zeigen? Du könntest zum Beispiel seine Kleidung etwas spezifizieren. Du möchtest hier ja eine erotische Geschichte erzählen. Da darf der Prota, ohne ins Hollywood-Klischee abzudriften, gerne etwas plastischer beschrieben werden.

es ist seine Art
Das würde ich streichen. Das ist uns allen klar, da du ihn schließlich beschreibst.

Auf der anderen Seite des Gebäudes war damals noch ein anderes frei gewesen
Über diesen Satz bin ich beim ersten Lesen gestolpert. Ich musste nochmal lesen, um zu verstehen, dass sich "ein anderes" auf ein anderes Büro bezieht.

Er kann, und ist immer so nett.
Warum formatierst du das kursiv? Verstehe ich nicht.

Seine Wochen laufen gleich ab
Ein weiterer Satz über den ich gestolpert bin. Es klingt, als seien seine Wochen gleich vorbei.

In seiner Zweizimmerwohnung
Abends setzt er sich auf die Couch und sieht fern, onaniert im Badezimmer oder liest langweilige Bücher.
Macht er nur eines dieser drei Sachen? Das zumindest impliziert für mich das "oder". Ich verstehe es so, dass Martin allein lebt. Warum onaniert er dann im Badezimmer? Lass ihn doch auf der Couch onanieren während er fernsieht.
Außerdem fände ich es überzeugender, wenn du uns an einem Abend mit zu Martin nach Hause nimmst, uns zeigst, wie er seine Abende verbringt. Diese Art der Schilderung "Abends" usw. erzeugt Distanz. Ich möchte als Leser aber mittendrin sein im Geschehen und nicht aus der Ferne zuschauen.

liest langweilige Bücher
Ich unterstelle dir, dass du hier die Meinung des Erzählers darstellst. Das gefällt mir nicht. Denn: Warum sollte Martin Bücher lesen, die er langweilig findet?

Am Wochenende betrinkt er sich und besucht billige Prostituierte in heruntergekommenen Privatwohnungen.
Ein Draufgänger? Gefällt mir. Martin wird vielschichtiger.

Er ist 32 Jahre alt und hatte noch nie eine feste Beziehung.
Okay. Ich frage mich natürlich jetzt, warum er noch nie eine feste Beziehung hatte. Er ist ja offensichtlich keine Jungfrau mehr, hat einen Libido und Sex. Nur weil er nett ist? Das finde ich zu schwach als Begründung.

Der Werbelink auf einer Pornoseite verändert sein Leben.
Was bezweckst du mit diesem Satz. Er wirkt überflüssig und deplatziert. Ferner erzeugt er einen Bruch im Fluss der Erzählung. Wie wäre es mit einem Übergang, wo du uns zeigst, wie er seinen Rechner nimmt, im Netz surft und dann auf dieses Inserat stößt. Lass Martin handeln statt uns Erklärungen aus dem Off zu präsentieren.

"Unterwürfige Schlampe sucht einen Herrn"
Ich würde das anders formatieren statt mit Anführungszeichen. Es ist keine wörtliche Rede.

Händen, er schätzt sie auf Mitte 20
Kein Komma sondern ein neuer Satz.

doch er hatte sich nie mit dem Thema auseinandergesetzt
Warum nicht? Offenbar hat er bereits von Fifty Shades gehört und Sub-Dom-Dynamiken scheinen ein Fetisch von ihm zu sein. Das muss er doch gemerkt haben. Schwer vorzustellen, dass er das ignoriert hat.

An diesem Abend liegt er noch lange wach im Bett.
Und macht was? In die Dunkelheit starren? Come on! Er spritzt ab. Kann ja gar nicht anders sein.

die sein Leben verändert.
die sein Leben verändern wird

ejakuliert er bei dem Klang in seine Hose
Wieder eine Stelle, wo du mehr zeigen könntest statt zu beschreiben. Ich gebe zu, dass man das vielleicht nicht möchte, um keinen Porno zu produzieren, aber wenn du doch eh schon drüber schreibst ...

spricht er mit herrischer Stimme die zurechtgelegten Worte. Es hört sich an als spreche sie jemand, der neben ihm steht.
Willst du hier vermitteln, dass er sich selber nicht wieder erkennt? Auf mich wirkt es eher, als spiele er eine Rolle statt ein natürlicher Dom zu sein. Aber okay, er ist noch unerfahren. Daher lasse ich das mal durchgehen.

das Wasser in dem Glas vor ihm scheint zu vibrieren
Das mit dem Wasserglas, das im weiteren Verlauf die ansteigende sexuelle Spannung symbolisiert, gefällt mir.

Er fragt sie nach ihrem Alter (sie ist 27)
Bitte keine indirekte Rede. Lass es ihn doch direkt fragen. Und bitte keine Antwort in Klammern.

Sie beantwortet alles brav, und mit Herr! am Ende. Sie verabreden sich für Samstag Abend.
Auch hier die indirekte Rede bitte in direkte Rede umschreiben.

Zweimal muss er auf dem Seitenstreifen halten, um sich zu übergeben.
Ich verstehe nicht, warum er sich übergeben muss.

die innere Stimme der Vernunft.
BDSM ist ja nun nicht unbedingt etwas unvernünftiges.

Einfamilienhäuser mit großen Gärten und bunten Fassaden reihen sich aneinander.
An dieser Stelle habe ich mich gefragt, ob sie allein wohnt, bei ihren Eltern oder vielleicht in einer Beziehung. Selina bleibt blass und eine Unbekannte. Was für diese Geschichte okay ist.

Die Tasche mit den "Werkzeugen"
Warum diese merkwürdige Wortwahl? Werkzeuge.

Es ist wie der Moment eines schlechten Horrorfilms, in dem sich das Monster endlich zu erkennen gibt und der Held bereit ist für den Kampf.
Ungünstiger Vergleich. Ist Selina das Monster und Martin der Held?

Seine Erscheinung beeindruckt sie,
Zeig uns, wie sich das äußert.

Nach dem Treffen mit der Blonden hört Martin auf, es jedem Recht zu machen.
Bis zu diesem Punkt, fand ich die Geschichte gut. Klar, man könnte noch einiges verbessern. Doch ab diesem Punkt bin ich raus. Martins Wandlung ist völlig unglaubwürdig. Niemand kann seinen Charakter, sein Verhalten, seine Gewohnheiten über Nacht derart stark verändern, nur weil er einmal jemanden dominiert hat. Das kaufe ich dir schlicht nicht ab.
Außerdem: Im BDSM sind Dom-Sub-Dynamiken oft etwas rein Sexuelles. Natürlich gibt es auch TPE-Dynamiken, die trotzdem sexuell sind. Aber es wirkt auf mich nicht authentisch, wenn er jetzt plötzlich auch außerhalb des sexuellen Kontext den Alpha mimt.

Am nächsten Tag wird er zum neuen Bereichsleiter ernannt
Und alle in seinem Umfeld ändern sich ebenso extrem!? Kaufe ich dir auch nicht ab.

"Ich werde dich heute Abend zum Essen ausführen. Passt dir 18 Uhr?"
Soll ihn das als Dom charakterisieren? Sorry, er wirkt auf mich nicht wie ein Dom sondern wie ein unsympathischer Macho.

seiner neuen Penthouse Wohnung
Innerhalb weniger Wochen von der Mittel- in die Oberschicht. Was für ein Blitzaufstieg. Ich bitte dich.

Er hat sie seit dem Treffen nicht mehr angerührt, doch es gibt ihm ein gutes Gefühl, dass sie da ist.
Wie? Er entdeckt BDSM für sich, dominiert offenbar gern und dann war das eine einmalige Sache? Kaufe ich dir auch nicht ab. Er muss jetzt ein Verlangen in sich haben, dass er nicht einfach so länger ignorieren kann.

Sie denkt es sind ihre Haare.
Sie hat also eine falsche Erinnerung daran, dass er ihr Haare abgeschnitten hat oder sie ihm Haare gegeben hat? Nimmt sie Drogen oder warum ist sie derart entrückt?

~ Martin
Was hat das zu bedeuten?

Viele Grüße
Markov

 

Vielen Dank für deine Kritik Markov!
Ich habe die Geschichte nun noch einmal überarbeitet/ weitergeschrieben und denke sie ist etwas besser als vorher.

Bis zu diesem Punkt, fand ich die Geschichte gut. Klar, man könnte noch einiges verbessern. Doch ab diesem Punkt bin ich raus. Martins Wandlung ist völlig unglaubwürdig. Niemand kann seinen Charakter, sein Verhalten, seine Gewohnheiten über Nacht derart stark verändern, nur weil er einmal jemanden dominiert hat. Das kaufe ich dir schlicht nicht ab.
Außerdem: Im BDSM sind Dom-Sub-Dynamiken oft etwas rein Sexuelles. Natürlich gibt es auch TPE-Dynamiken, die trotzdem sexuell sind. Aber es wirkt auf mich nicht authentisch, wenn er jetzt plötzlich auch außerhalb des sexuellen Kontext den Alpha mimt.
Das konnte ich absolut nachvollziehen, dass seine Verwandlung zu schnell und zu extrem verlaufen ist. Das habe ich jetzt etwas abgeschwächt.

Warum diese merkwürdige Wortwahl? Werkzeuge.
Dieses Wort wollte ich unbedingt drin haben. Spielzeuge oder Utensilien hört sich einfach scheiße an auf Dauer, finde ich. Werkzeuge passt doch irgendwie auch. Ich habe es allerdings etwas anders in den Text hineingeschmuggelt als zuvor.

Die meisten Dinge die du markiert hast, habe ich verbessert. Manche habe ich komplett gestrichen und generell habe ich die Geschichte noch mal etwas abgeändert und verlängert. Mit dem letzten Drittel bin ich nicht ganz zufrieden ehrlich gesagt, vielleicht schreibe ich das nochmal um. Hierzu auch gerne noch mal deine Meinung!

Ansonsten erst mal vielen Dank für deine Mühe, es hat mir sehr geholfen! Ich hoffe ich konnte deine Kritik relativ gut umsetzen.

 

Hallo,

Ich habe deine Geschichte gefunden in dem ich nach BDSM gesuchte habe und dachte, Wow das Thema ist hier ja präsent. Und dann der große Schock. Martin ist kein Dom. Genau das wird bei mir auch innerhalb eines BDSM Servers auf Discord ständig kritisiert.

Martin ist ein psychisch kranker Mensch. Das was du hier beschreibst hat nicht wirklich was mit BDSM zu tun. Wir haben es mit einem Sadisten zu tun ja. Aber nicht im Sinne des BDSM.

Erstens kann man das, was für ein "Spiel" notwendig ist nicht durch Videos lernen. Und durch Bücher schon mal gar nicht.
Es braucht vertrauen. Keine Sub würde nach dem ersten Telefonat und beim ersten Treffen gleich spielen.
Und ein Dom der anfängt zu praktizieren, sollte mindestens nicht so an die Sache ran gehn.

Ich finde das Schlagwort BDSM passt auf auf diesen Text überhaupt nicht.
Es ist tabu im BDSM irgendetwas gegen den Willen der Sub zu tun. Die Sub steckt den Rahmen. Das er nicht auf ein Saveword hört ist auch ein Absoluter Bruch.

BDSM ist keine Gewalt! Es ist immer abgesprochen. Es gibt Sicherheitsregeln. Die Sicherheit der Sub steht an oberster Stelle. Es wird niemals Dinge getan die spuren hinterlassen.

Das was du hier beschreibst hat absolut nichts mit BDSM zu tun.

Es wird auch nicht Deutlich ob dann das mit seiner späteren Freundin, dann in Einverständnis weiter geht oder nicht. Wohl eher nicht, da du schreibst sie lenht härteren Sex ab.

Für mich ist das hier kein BDSM Text. Unter echten BDSMlern wird man für so einen Text sehr sehr hart kritisiert und er würde sofort gelöscht werden.
Meine Szenen werden ja schon kritisiert obwohl ich immer versuche meine psychisch Kranken Sadisten eindeutige Gewalt ausüben zulassen und sie in den BDSM Szenen immer mit dem Einverständnis ihrer Subs agieren.

Ich finde das Schlagwort BDSM gehört hier nicht her. Thriller und Krimi is das Richtige.

Lg meph

 

Entschuldige ich habe gerade gesehn das du bei den Schlagworten überhaupt nicht BDSM drin hast. Ich entschuldige mich für meine Aussage.

 

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