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Mars und Venus

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12.01.2010
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Mars und Venus

Männer sind vom Mars. Frauen von der Venus. Soweit ist alles klar. Keine Einwände.
Aber habt ihr euch jemals Gedanken darüber gemacht, wer zu dieser glorreichen Einsicht gelangt ist, und vor allem: wie?
Früher - sagen wir vor 3000 Jahren - da sah das Ganze nämlich noch anders aus! Da hieß es: Männer sind aus Ackerboden. Frauen aus Rippen.
Und auch vor ca. 300 Jahren hieß es noch: Männer sind den Acker bestellen. Frauen kochen schon mal die Schweinerippchen fürs Abendessen.

Woher kommt jetzt plötzlich die Idee, dass Männer und Frauen von völlig unterschiedlichen Planeten kommen? Was muss dieser Mensch gesehen haben, dass er sich die beiden Geschlechter nur als Lebewesen vorstellen kann, die sich Lichtjahre voneinander entfernt entwickelt haben müssen?

Klar, hierfür kann nur ein tief greifendes, psychisch total aufwühlendes Ereignis verantwortlich sein! Und ob ihrs glaubt oder nicht, ich habe dieses Erlebnis nachvollzogen!
Todesmutig, für meine Recherchen alles aufs Spiel setzend, habe ich es gewagt in Bereiche vorzudringen, die kein Mensch jemals so zu Gesicht bekam! Um herauszufinden, warum Männer und Frauen nur von unterschiedlichen Planeten kommen können, habe ich mich der Erforschung des Indikators gewidmet, an dem sich am allerdeutlichsten ablesen lässt, wer ein echter Mann und wer eine echte Frau ist: Der Fernseher!

Schritt 1 meines lebensmüden Experiments gestaltete sich glücklicherweise noch recht einfach: Ich beschäftigte mich zunächst mit der Beobachtung des weiblichen Geschlechts vor der Flimmerkiste, was aufgrund meiner perfekten Tarnung *haha* recht einfach war.

Die observierten Individuen hatten bereits bei meiner Ankunft das Ambiente passend zum Anlass gestaltet: Man konnte kaum laufen, da der Boden übersät war von Kissen und Matratzen zwischen denen sich ca. 10 Tafeln Schokolade, 3 Packungen gelatine- und fettfreie Gummibärchen, 8 Mädels und 2 Flaschen Baileys tummelten. Der Geräuschpegel lag irgendwo zwischen einem startenden Airbus 320 und einer landenden Boeing 747, nur einige Oktaven höher. Umso leiser wurde es jedoch, als der Fernseher nach ca. zweistündigen Vorbesprechungen, wer neben wem liegen durfte und wer im Ernstfall mit wem aufs Klo ging, endlich angeschaltet wurde und das Abendprogramm, bestehend aus sämtlichen Staffeln von „Sex and the City“, endlich anfing.
Unterbrochen wurde diese Stille nur noch von gelegentlichen Seufzern à la „Ach ist der süß!“ oder „Nein, sie macht nicht wirklich Schluss, oder?“ und einigen unterdrückten Schluchzern sowie schwer zu unterdrückendem Gekicher.
Meine weiteren Erinnerungen an diesen Abend verschwimmen leider etwas, da ich zwischendurch irgendwie was ins Auge bekam und es nicht aufhören wollte zu tränen...;-)


Aber natürlich war ich am nächsten Abend wieder fit um meine Forschungen nun ganz der auf dem Mars heimischen Spezies zuzuwenden.
Hier war für das unauffällige Eindringen in deren Lebensraum eine etwas aufwendigere Tarnung nötig. Einem Insidertipp folgend bewaffnete ich mich mit einigen Flaschen eines hopfen- und malzhaltigen, alkoholischen Getränkes und wurde prompt ohne weitere Kommentare eingelassen.

Die Beschaffenheit dieses Terrains war eine völlig andere als bei dem weiblichen Geschlecht: statt herumkugelnden kichernden Mädels, saßen ca. 4 Jungs in Reih und Glied auf einer Couch umgeben von Bierkästen und Chipstüten. Es herrschte einvernehmliches Schweigen, was meinen immer noch strapazierten Ohren recht gut tat. Ich hatte mich gerade auf das Sofa gequetscht und suchte verwundert nach der physikalischen Erklärung, wie 5 Menschen, 4 davon über und über mit Schals und Bier beladen, auf ein handelsübliches Dreisitzersofa passen konnten und das für mehrere Stunden, da klingelte es an der Tür.
Anders als auf der Venus, wo alle paar Minuten jemand zu Tür stürmte „Ich glaube es hat geklingelt! Das ist bestimmt die XY!“, schienen sie hier auf dem Mars nicht zu wissen, was so ein Klingelzeichen bedeutete.
„Ähm, da ist wohl jemand an der Tür...“, versuchte ich aufzuklären. „Hm, das ist die Pizza.“ kam es zurück.
Nach einem weiteren Klingeln ging allmählich ein drängendes Raunen durch die Gruppe und schließlich erhob sich schwer seufzend einer der Marsianer und öffnete dem Pizzaboten. Als er zurückkam, ging plötzlich alles ganz schnell: Während der Pizzamarsianer noch dabei war, die Pizzen zu verteilen, rief auf einmal jemand: „Anpfiff!“ und in Sekundenbruchteilen war die ganze Mannschaft wieder auf der Couch versammelt, die Pizza verteilt, jeder mit Bier bewaffnet und die Flimmerkiste auf voller Lautstärke angeschaltet.

Dann folgte eine unglaubliche Verwandlung: die vorher stillen und passiven Couchpotatoes wurden plötzlich zu schreienden und umherspringenden Irren! ( Was auch die Erklärung für das 5-Leute-auf-3er-Sofa-Problem ist: es saßen eh nie mehr als 3 gleichzeitig!)
Auch in dieser Atmosphäre schossen mir nach einiger Zeit die Tränen in die Augen, was einerseits daran lag, dass mir jemand mit voller Wucht auf den Fuß sprang und mir gleichzeitig jemand anderes seinen Schal ins Gesicht wedelte, woraufhin ich mir vor Schreck die Bierflasche schmerzhaft gegen die Schneidezähne schlug und andererseits weil : „Schieß doch du Depp! Schieß doch! Was pfeift der denn? Das war doch niemals Abseits! Banane! Banane! Verdammt, Schiri, wir wissen wo dein Auto steht!!! Nein! Nicht! Wo ist denn die Abwehr! Mach schon! Neiiiiiinnnn!!!“

Männer sind vom Mars. Frauen von der Venus.
Und der Fernseher?
Der bringt das Alien in jedem von uns zum Ausdruck.

 

Hallo Mops,

herzlich willkommen hier!

Dein Debüt konnte mich nicht ganz überzeugen.
Einerseits passabel geschrieben, andererseits … aber da wird ich jetzt genauer:

Woher kommt jetzt plötzlich die Idee, dass Männer und Frauen von völlig unterschiedlichen Planeten kommen? Was muss dieser Mensch gesehen haben, dass er sich die beiden Geschlechter nur als Lebewesen vorstellen kann, die sich Lichtjahre voneinander entfernt entwickelt haben müssen?
Schon ein paar Jahrhunderte v.Chr. betrachteten sich die Römer als „Söhne des Mars“.
Wie der römische Gott Mars (griech. Ares – Gott des Krieges) hat auch die Göttin Venus ihren Ursprung in der griechischen Mythologie und wurde dort Aphrodite, Göttin der Liebe und Schönheit, genannt.
Die Planeten wurden nach den (römischen) Göttern benannt.
Diesen "Göttlichen" Aspekt solltest du noch unterbringen, sonst wirkt das alles schlecht recherchiert.

Früher - sagen wir vor 2000 Jahren - da sah das Ganze nämlich noch anders aus! Da hieß es: Männer sind aus Ackerboden. Frauen aus Rippen.
Ich vermute die Entstehung der „Frau aus Rippe“ Story eher vor 3000 Jahren.
Ich würde also den Anfang ändern.

Was sich aus meiner Sicht bei einem Debüt am ehesten verschmerzen lässt, sind abgenutzte Bilder: Frauen = Mischung aus Weiberabend und Pyjamaparty; Männer = saufende und Fußball gaffende Gestalten. Leider ist da ist der Witz längst raus.
In deiner nächsten Geschichte bitte etwas mehr Phantasie zeigen!

Gruß

Asterix

 

Hi Mops,


Willkommen auf KG.de.

Du hast dir für dein Debut in diesem Forum vermutlich eines der ältesten und am häufigsten beackerten Themen überhaupt ausgesucht.
Leider eines, bei dessen bloßer Nennung in mir eine Reaktion irgendwo zwischen gähnender Gleichgültigkeit und gänsehautiger Abneigung hervorgerufen wird. Es gibt so unendlich viele Witze über klischeehafte biersaufendsackkratzende Männer und kreischendzusammaufklogehende Frauen, daß ich sie ehrlich gesagt nicht mehr hören kann, Mario Barth für den Untergang der hiesigen Humorszene halte (ja, wirklich) und absolut nichts an dieser Thematik mehr originell finden kann.

Okay, das ist mein Problem und da kann dein Text natürlich nichts für, der ist nett und flüssig geschrieben und enthält einige gute Formulierungen - aber das Thema ist wirklich ausgelutscht. Du bietest hier letztlich nicht viel mehr als eine Ansammlung ziemlich lahmer Klischees, die mich ehrlich gesagt nicht überzeugt haben.

Da stimme ich meinem Vorredner zu: für den nächsten Text wünsche ich mir ein anderes Thema, stilistisch fand ichs ja ansprechend ;)

 

Hey ihr zwei, danke für eure Bewertungen!

Die Geschichte ist vor ungefähr 3 Jahren entstanden und ihr habt wohl recht, dass das Thema sogar damals schon Staub angesetzt hatte (aber immerhin war ich VOR Mario Barth soweit ;o) ).
Ich werde jetzt also den großen Staubwedel auspacken und mal schauen was mir noch so in den Sinn kommt :o)

grüßle,
sara

 

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