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Serie Manfred Fuchs: Grenzerfahrungen

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Manfred Fuchs: Grenzerfahrungen

Diese Geschichte von Manfred Fuchs ist meinem besten Freund Adnan Siddiqi gewidtmet, der mir durch seine Hilfsbereitschaft, seine Freundschaft und durch seine Liebe geholfen hat, das zu schreiben. Danke, dein Peter-Bhai!

Jetzt muss ich schon wieder was über ihn erzählen, und du wirst nie erraten was!

Im Leben ereignen sich ja oft Sachen, die glaubst du gar nicht. Das wirst du wahrscheinlich eh selber wissen, wie das so ist mit den Sachen, die man selber nicht glaubt. Nicht so Sachen wie der Urknall, dass der liebe Gott am Sonntag dann selber geschlafen hat, oder das der Tod in Salzburg zu Hause ist. Das sind Sachen, damit muss man sich auskennen damit man sie versteht. Aber ich meine Sachen, die jedem Menschen im Alltag geschehen, Dinge wo man sagt: „Na Servus!“, oder so etwas in der Art. Das fangt oft schon im Kleinen an, wenn einem ein Messer hinunter fällt und knapp neben der Daumenzehe aufkommt. Oder wenn du im Auto in der Nase bohrst und genau in dem Moment schaut so ein fesches Mädchen zu dir herüber. Die schaut dann natürlich gleich wieder weg und fährt so schnell sie kann. Und du denkst dir, was wäre gewesen wenn...? Das ist überhaupt die typische Frage bei Zufällen, oder beim Schicksal, oder wie man das auch nennt. Was wäre gewesen, wenn...? Und das kann einem dann auch sein ganzen Leben verfolgen und das, das kannst du mir glauben, kann einem ganz schön auf den Wecker gehen.

Auch dem Manfred Fuchs ist da so ein Zufall passiert und es war hoffentlich ein Zufall, weil sonst wird mir der Manfred noch depressiv oder sowas. Man kann zwar auch über Depressive viel erzählen und ich möchte jetzt auch niemanden verurteilen, nur weil er manchmal ein wenig traurig ist. Ihr braucht euch also nicht kränken, ich kenn sogar wem, der war einmal depressiv, hat es dann überwunden und ist jetzt ein ganz lieber Mensch geworden. Vorher noch alles Scheiße, jetzt alles Super. Das kann aber auch an den ganzen Hasch liegen, das er konsumiert hat. Das hat dem sein Freund nämlich empfohlen, der ist Dealer vom Beruf und muss es ja wissen.

Jedenfalls möchte ich da jetzt keinen zu Nahe gehen, es ist vielleicht auch gar nicht so schlimm manchmal etwas depressiv zu sein. Vielleicht hat es ja auch seine guten Seiten, ich weiß es nicht, ich bin nicht depressiv. Und wenn, dann würde ich es natürlich zugeben, denn es ist ja wirklich nicht schlimm, da möchte ich jetzt keinen auf den Schlips treten. Da muss man ja oft aufpassen was man sagt. Du brauchst nur einmal etwas sagen, was du nicht von vorn bis hinten durchdacht hast, und schon kommen so Sachen wie: „Rassist!“, oder „Sexist!“, obwohl du das ja gar nicht bist. Darum möchte ich jetzt auch mit den Depressiven nicht anecken, denn wie gesagt, ich hab depressive Personen sehr gern!

Aber der Manfred ist ja nicht depressiv geworden, denn der hat das dann überwunden. Einstellungssache wie man über ein Problem denkt, und der Manfred hat eben eine Depressivität-Destruktive-Einstellung.
Aber da will ich ja jetzt gar nicht vom Ende an erzählen, sondern schön vom Anfang an...

Und wieder einmal spielt sich das alles beim Bundesheer ab. Aber nicht bei so extrem wichtigen Tätigkeiten wie Liegestütz machen, im Schritt zum Essen gehen oder im Wald mit Waffen herumfuchteln, sondern es geschah während des Assistenzdienstes, kurz gesagt: Asse. Da hat nämlich das Österreichische Bundesheer eine ganz wichtige Aufgabe. Die hat es sonst natürlich auch, da muss man ja wieder ganz genau aufpassen was man sagt, sonst heißt es gleich „Feind der Nation“, oder „Pazifist“. Darum noch ein mal, das Österreichische Bundesheer erfüllt ur wichtige Aufgaben, da lässt sich nichts dran rütteln, und besonders wichtig ist der Asse. Beim Asse beschützt nämlich das Bundesheer die Österreichischen Grenzen vor Illegalen Grenzgängern, kurz gesagt: IGs. Und das macht das Bundesheer natürlich gründlich, mit beinahe allen Ressourcen die zu Verfügung stehen, also mit alltagsüblichen Präsenzdienern. Aber nicht dass du glaubst, diese Präsenzdiener sind unerfahren, natürlich nicht, die müssen nämlich schon mindestens einen oder besser zwei Tage vorher etwas über IGs gehört haben, sonst dürfen die ja gar nicht zur Grenze hin. Und die haben dann natürlich geladene Waffen, Nachtsichtgeräte, und alles mögliche, also: Krieg Total. Und das macht den meisten Rekruten natürlich mächtig Spaß.

Das fing an 1991, also vor ca. 11 Jahren, da hat sich der damalige Präsident und der Verteidigungsminister und noch andere gescheite Leute zusammengesetzt und haben ein wenig geplaudert. Wie´s Österreich so geht, ob eh alles in Ordnung ist, wie´s der Frau geht, wie´s der Kontoführung geht..., ja das war eigentlich das Hauptthema, wies der Kontoführung geht, denn ob du´s glaubst oder nicht, Geld ist schon sehr wichtig in dieser Runde gewesen. „Money Rules“ sagt man ja so schön, also: Geldregierung. Und das ist wirklich wahr. Verantwortung hin oder her, Geld ist immer wichtig. So sind sie dann nämlich auch wieder zum Staat zurückgelangt, ist eine logische Reihenfolge: Job führt zu Frau, Frau führt zu Geld, Geld führt zu Geld, Geld führt zu Österreich. Und dann sind sie eben draufgekommen, dass es schon viele Ausländer gibt in Österreich, vor allem welche die keiner kennt, das sind dann die Illegalen, und die nehmen dann den Österreichern das Geld weg. Ist doch logisch. Die flüchten von Afghanistan oder sonst woher nach Österreich und dann sind sie da und nehmen den Österreichern die Kreditkarten weg. Das ist deren ihr primeres Ziel, da spielt das eigene Leben retten vor dem heimischen Regime gar keine so wichtige Rolle mehr. Und um das zu verhindern haben dann die gescheiten Leute von Österreich gesagt, da gehört das Heer her. Denn die armen Grenzgendarmen sind fast nicht mehr zum Kaffee trinken gekommen, so viele Illegale Grenzgänger wollten nach Österreich.
Und schon musste das Bundesheer Asse leisten. In den ersten Wochen griff das Heer ungefähr 800 IGs auf. Da war die Bevölkerung von den angrenzenden Gemeinden heilfroh, dass sich nicht mehr so viele Illegale dort aufhielten.

Siehst du, so sind sie, die Leute! Sagen immer „Scheiß Bundesheer!“ und sowas und dann sind sie froh, wenn das Bundesheer ihnen hilft. Das ist immer so. Man gibt den Heer kein Geld mehr, aber sie sollen die modernsten Geräte haben. Das kann ja nicht gehen. Naja, es könnte schon gehen, sie bräuchten ja nur bei den Übungen sparen, die kosten auch schon zweistellige Millionen Schillinge, aber die sind halt wichtig. Und auf die kann man auch gar nicht verzichten. Darum sind die Soldaten zwar gut ausgebildet, aber in punkto Gerät: Nüsse!

Aber das hat uns jetzt auch gar nicht zu interessieren, das machen die gescheiten Leute da oben. Wir interessieren uns jetzt besser für den Manfred. Der ist jetzt nämlich gerade im freien Felde und passt auf, dass keine Illegalen über die Grenze kommen. Es ist 2:47, und stockdunkel!

„Und weißt du was i dann gmacht hab?“, fragt ihm gerade der, der mit ihm draußen ist. Du musst nämlich wissen, dass man nie allein ist als Soldat, es gehen immer mindestens zwei. Denn Motto: Ein Mann ist kein Mann, zwei Mann sind eine Armee!
„I hab ihr die Ritze gleckt!“ Tja naja, man muss zugeben, die Sprache der Grenzsoldaten ist nicht immer die feinste, und es kann vorkommen, dass so manche unübliche Möglichkeiten des Geschlechtsaktes etwas unsauber beschrieben werden.
„Ich hab immer mit der Zunge so draufgehaut!“ Manch einer will das jetzt vielleicht gar nicht wissen und ich muss sagen, ich kann´s ihm gar nicht verübeln. Aber nur zur Erklärung: Wenn du so ca. 18 bist und dann sechs Wochen fast ohne Frauenkontakt nur mit Männern zusammen, da kann die Ausdrucksweise schon mal etwas schlankern. Da bist du nämlich grad aus der Pubertät draußen, und dann bist gleich weg von allen Möglichkeiten die man eben so nach der Pupertät hat. Naja, nicht von allen, aber darauf will ich jetzt gar nicht näher eingehen. Was ich sagen wollte ist, dass man da ein bisschen Rücksicht auf die Jugendlichen nehmen muss. Das dumme ist nur, dass der, der mit dem Manfred draußen ist, ein 35 jähriger Berufssoldat ist.
„Toll!“, sagt der Manfred nur. Dem ist nämlich nichts anderes eingefallen. Dem hat das nämlich auch überhaupt nicht interessiert. Über Sex reden gut und schön, aber mit dem Herrn Wachtmeister Wichnig? Null Interesse. Den Wachtmeister Wichnig muss du dir nämlich so vorstellen: Klein, hässlich und unsympathisch. Eine schlechte Mischung. Wenn du ein Kampfgnom bist, dann kannst du ja nichts dafür, aber wenn du dazu auch noch unsympathisch bist: Keine Chance auf einen hohen Beliebtheitsgrad.
„Weißt du was ich mir als nächstes Tätowieren lasse?“, fragt der Wachtmeister Wichnig den Manfred und wieder Interesse Null. Der Wachtmeister Wichnig hat nämlich genau zwei Gesprächsthemen: Sex und Tätowierungen. Der ist nämlich am ganzen Körper Tätowiert. Aber nicht wo du sagst: „Wow, der ist schön tätowiert!“, nein! Sein Körper sieht so aus, als hätte er sich nackt in den U-Bahn-Schacht ganz nahe zur Wand gestellt und gewartet. Und dann sind die Skater gekommen und haben ihn angesprayt, oder wie die diesen Blödsinn nennen. Nicht dass du mich falsch verstehst, ich habe nichts gegen Skater, die sind sehr wichtig für die Gesellschaft. Zum Beispiel für... Ach, du brauchst da sicher keine Beispiele. Und auch die künstlerischen Werke der Skater können durchaus schön sein, wenn sie da die U-Bahn vollkritzeln. Aber eben nicht alle, manche Werke sehen aus, als wäre der Künstler blind gewesen. Und Wachtmeister Wichnigs Tätowierung hätte von dem der „Time to say Goodbye“ gesungen hat signiert worden sein. Der hat zwar super gesungen für den Henry Maske, aber tatowieren hätte der nicht gekonnt. Nur den Wachtmeister Wichnig.

„Ich lasse mir nächste Woche...“, fängt der Wachtmeister an und der Manfred weiß genau, dass er jetzt nicht mehr zuhören muss. Vorher musste er zuhören, denn unsympathisch hin oder her, Höflichkeit verlangt eine Antwort, auch wenn’s nur ein „Aha...“ ist, aber Antwort muss sein. Jetzt muss aber keine Antwort sein, denn der Wachtmeister würde jetzt sicher eineinhalb Stunden einen Monolog führen und da braucht man nicht zu antworten.

Manfred denkt also nun über das nach, was ihm gerade durch den Kopf geht. Dass es jetzt nur noch drei Wochen sind, bis er endlich wieder nach Hause kommt, dass das Gulasch, das er zum Abendessen gegessen hat noch manchmal der Speiseröhre Hallo sagt, dass seine Freundin jetzt gerade um diese Zeit auf einer Party ist, wo sicherlich auch Männer sind, und dass, tja, bei dem Gedanken ist er dann auch hängen geblieben. Versteh ihm nicht falsch, er vertraut seiner Freundin sehr, keine Frage. Aber er hat doch immer ein schlechtes Gefühl, wenn seine Freundin weggeht. Denn er vertraut den Männern nicht. Und dem Alkohol vertraut er auch nicht. Und wenn beides zusammen kommt: frage nicht. Dann kann er sich das nämlich genau vorstellen wie das so ist auf der Party:

Das Mädchen tanzt ganz allein zur Musik..., vielleicht nicht ganz allein, eher mit 17 ihrer Freundinnen, denn Gesetz: Wenn du als Mädchen allein tanzt, dann bist du draußen, da brauchst du mindestens 5 andere dazu. Und als Bursch ärgerst du dich dann darüber, denn das Mädl das dir gefällt, tanzt natürlich in der Mitte. Da hast du null Chance dass du da hinkommst, denn die benehmen sich ja wie die schlimmsten Legionen im alten Rom.
Nur auf der GoGo-Bühne tanzen die Frauen allein. Doch dann wünscht du dir wieder als Bursch, die würde 17 andere mitnehmen. So ist das eben bei Frauen und Männern, das führt schon beim Tanzen zu den ärgsten Problemen.

Aber wenn du einmal zu einem Mädchen in der Mitte durchgedrungen bist, Hut ab! Und das mein ich so wie ich es sage, mit dem Hut. Dem Manfred ist da schon einmal was passiert beim Tanzen, das glaubst du nicht. Er hat nämlich einmal beim Tanzen ein Kapperl aufgesetzt gehabt. Und da hat er wild getanzt, weil Eindruck und so! Und das hat er auch geschafft. Zwar nicht Eindruck bei der Sylvia, so hat die nämlich damals geheißen, sondern eher in dem Auge ihres damaligen Freundes.
Aber da hat der Manfred noch einmal Glück gehabt, dass die Sylvia Krankenschwester war. Die hat nämlich gleich gewusst, was man bei einer gebrochenen Rippe alles machen muss. Die hat ihm nämlich auf den Boden gelegt, hat ihn versorgt und dann ist sie zu ihm hinuntergekommen auf den Boden und ist mit dem Gesicht ganz nahe gekommen.
Und dann hat sie ihm etwas ganz leise ihn Ohr geflüstert: „Steh auf!“ Der Manfred anfangs gar nicht gewusst was das bedeutet, aber dann hat sie das noch einmal wiederholt: „Wach auf, hörst du?“
Aber der Manfred hat das wieder nicht richtig verstanden, warum er mit einer gebrochenen Rippe aufstehen soll. Und auch nicht hat er verstanden, warum die Stimme von der Sylvia auf einmal so tief klingt.

Aber dann hat er es verstanden, denn da ist schon der Wachtmeister Wichnig neben ihm gesessen und hat gesagt: „Nicht schlafen, sonst lass ich dich nicht zaus am Wochenende!“ Und das ist interessant: wenn man nicht schlafen darf in der Nacht, dann kann es vorkommen, dass man manchmal, wenn man sehr müde ist, gar nicht gleich merkt, dass man einschläft und deshalb: Die Sylvia mit der Wachtmeisterstimme.
„Ich hab nicht geschlafen!“ hat der Manfred seinen freien Tag gerettet, und der Wachtmeister hat ihm das natürlich gleich geglaubt. Denn Motto beim Bundesheer: Einen Kameraden lügt man nicht an!
Jetzt sind die beiden also neben einander gesessen und haben nicht recht gewusst, was sie sagen sollen. Und das ist wirklich peinlich wenn du da neben jemanden sitzen musst, und du aber kein Wörtchen zu sagen hast. Wenn du jemanden kennst, dann ist es ja nicht so schlimm. Dann kann das so richtig entspannend sein, nichts zu sagen, denn mit Worten kann man ja viel zerstören. Aber wenn es jemand ist, den du nur auf „Hallo, schönes Wetter heute“ kennst, und du nichts zu sagen hast, dann ist das peinlich, denn wenn der andere nichts zum Zuhören hat, dann beginnt ihm langweilig zu werden und dann entdeckt er die ganzen kleinen Fehler an dir, die er sonst übersehen hätte. Und außerdem bist du ja ein fader Zipf wenn du nicht immer gleich deine Lebensenzyklopädie referierst.
Doch der Wachtmeister Wichnig wäre nicht Wachtmeister, wenn er die Situation nicht sofort zu retten wüsste: „Heast, ich schlaf jetzt ein bisschen und du beobachtest und dann machen wir das umgekehrt!“

Und der hat dann die Augen zu gemacht und hat geschlafen.
Und der Manfred hat nicht die Augen zu gemacht, denn der hat beobachtet. Beim Beobachten ist es ja immer lustig. Da kann man einmal die Wiese betrachten, und dann den Baum und wenn man vor lauter Beobachten noch Zeit hat, dann kann man ja auch einmal sehen, ob der Strauch dort drüben noch nicht weggelaufen ist. Dann sieht man noch einmal zu der Wiese und dann der Baum. Und dann der Strauch. Da muss man schon ordentlich aufpassen, dass man da nicht was verwechselt, sonst sieht man vom Baum gleich zur Wiese zurück und beim Strauch rennen dir die Illegalen vorbei. Das kann nämlich ganz schnell passieren! Darum ist es ja auch so aufregend!

Nur wenn man das einige Zeit macht, dann ist man geübt, also praktisch Routine. Und dann hat man Zeit über etwas anderes nachzudenken. Vorher muss er aber noch zum Baum sehen..., alles klar, passt.

Jetzt, worüber denkt der Manfred nach, das er sogar das Beobachten ein wenig außer Acht lässt? Und zwar denkt der Manfred über den Sebastian nach. Nicht dass du mich falsch verstehst, er denkt nicht grad mit den selben Gefühlen an den Bastl wie vorher an die Sylvia, so lange ist er ja auch wieder nicht an der Grenze gewesen. Und nur weil er katholisch ist, heißt das noch lange nichts. Das sind nur blöde Vorurteile!
Also, warum denkt der Manfred jetzt so stark an den Bastl, dass er die drei Illegalen, die links des Baumes zu dem weißen Auto, das obwohl es stockdunkel ist ohne Scheinwerfer fährt, hinrennen, übersieht? Ganz einfach, weil ihm der Bastl schon etwas leid tut.
Das kann man natürlich jetzt falsch verstehen, wenn du dem Manfred vorher zugeschaut hast, wie er den Bastl sekkiert. Das hat unser Manfred natürlich nicht gern gemacht, frage nicht, aber wenn man Teil einer Gruppe ist, die alle den Sebastian sekkieren, was soll man da wohl tun? Aber „sekkieren“ ist eigentlich eh das falsche Wort, eher „necken“, das klingt besser. Oder „liebevoll auf seine Fehler hindeuten“, auch nicht schlecht. „Verarschen“ wäre treffender gewesen, aber wenn man da um 3:27 Uhr allein in die Dunkelheit denkt, dann klingt das viel zu hart. Wie man es in den Wald ruft, so kommt es wieder heraus, aber wie man es in die Dunkelheit denkt, frage nicht...
Und in dieser Dunkelheit klingt "verarschen" wirklich nicht gut. Da hat es dem Manfred direkt ein wenig leid getan, dass er so viele Dinge über den Sebastian gesagt hat, und das nur, weil der Bastl als einziger zugibt, dass er noch nie mit einer Frau... na ja, du weißt schon. Es ist ja eigentlich auch gar nicht schlimm, dass er noch Jungfrau ist, aber dass er es auch noch zugibt…, dass hat dann keiner mehr verstanden.

Da sind ja Männer in diesen Punkt ziemlich seltsam. Die reden zwar immer groß über ihre „Abenteuer“, aber da kannst du mindestens die Hälfte vergessen und die andere Hälfte musst du genau analysieren, dass du da irgendwo die Wahrheit rauskriegst. Deshalb heisst die männliche Sexualkraft auch „Potenz“ weil die Männer gleich hoch 3 übertreiben!
Aber Punkto übertreiben sind die Frauen ja auch nicht schlecht. Wenn die über ihre neuesten Erlebnisse beim Einkaufen berichten, dann hör gut zu! Denn das ist ein Psychothriller, den hörst du dein Leben lang nicht mehr. Eine Geschichte über Intrigen, Verrat und Einkaufssackerln, das glaubst du nicht. Echt spannend!

Aber jetzt geht keiner Einkaufen, denn es ist bereits 3:47 und der Manfred denkt noch immer an den Bastl. Er ist schon ein wenig zu weit gegangen, das muss er schon zugeben. Derweil ist der Bastl ein netter Kerl gewesen, das wird er auch am nächsten Tag allen erzählen, die es hören wollen und das werden viele sein. Es hat ihn nie jemand wirklich verarscht nur immer diese Neckereien unter Jugendlichen, die gehören halt dazu. Aber da hat der Sebastian ja auch immer mitgemacht, frage nicht. Einmal hat er zum Johann sogar gesagt: „Du hast so eine schiefe Nase, dass du beim Vögln aufrecht sitzen musst!“. Es war zwar kein wahnsinns Wortspiel gewesen, eigentlich hat niemand den genaueren Sinn verstanden, aber die Nase ist vorgekommen und „Vögeln“, das waren die wichtigsten Zutaten bei einem Bundesheerwitz und der Sebastian hat einen gemacht. Haha! Wenn sich nichts mit „Vögeln“ ausgeht, dann kann man natürlich auch „Schnackseln“, „Pudern“, „Ficken“, „Rammeln“, „Schupfen“, „Dübeln“, „Nageln“, „Hämmern“, uns sonst noch alles nehmen, da kenn ich mich jetzt gar nicht so gut aus. Aber wenn eines dieser Wörter nicht vor kommt, dann ist es kein richtiger Witz. Jetzt hat der Johann eine schiefe Nase und da passt nicht viel mit „Vögeln“, aber der Sebastian ist Jungfrau, also praktisch alle Witze mit „Vögeln“ und da hat der Johann natürlich was zurückgesagt, und dem Sebastian ist nichts mehr drauf eingefallen. Aber dem Markus ist was eingefallen über den Sebastian. Und dem Christoph ist was eingefallen. Und dem Peter ist was eingefallen. Und dann ist auch dem Manfred was eingefallen und dann haben wieder alle gelacht.
Sogar der Sebastian hat gelacht, dem sind sogar schon die Tränen gekommen vor lauter lachen.
Der hat richtig viel Spaß verstanden, wird der Manfred am nächsten Tag sagen, denn leid tut er ihm ja jetzt schon, obwohl es erst 3:51 ist.

Richtig viel Spaß! Es hat zwar eine Zeit gegeben, da hat der Sebastian nichts geredet, war die ganze Zeit stumm und so. Hat auch nichts gemacht. Hat Beobachtet, hat gegessen und hat geschlafen. Da hat ihm auch nicht geholfen, dass der Wachtmeister Wichnig ihm nicht nach Hause gehen hat lassen und der Sebastian die ganze Zeit geputzt hat. Denn Wachtmeister Wichnig, seiner Aufgabe Gruppenkommandant, hat natürlich auch hohe Pädagogische Verantwortung, frage nicht! Und wenn’s dir nicht gut geht, dann kann’s dir zu Hause ja auch nicht besser gehen. Da kannst dann gleich da bleiben, gell Bastl? Da braucht niemand von den anderen putzen, das machst dann du wenn alle fort sind und ein jeder ist zufrieden. Gell Bastl? Super Bastl.
Dann ist der Sebastian eben am Zugsgefechtsstand geblieben und hat geputzt. Wir wollten ihm eh helfen, aber was sollen wir schon tun gegen einen Wachtmeister? Ich glaube, das hat ihm eigentlich am meisten getroffen, wird der Manfred am nächsten Vormittag jeden erzählen, der da ist. Und es werden viele kommen. Die Verwandten vom Sebastian und die Freunde vom Sebastian, und dann wird sich der Heerespsychologe um diese drei Personen kümmern.

Aber es ist ihm in letzter Zeit eh besser gegangen, wird der Manfred sagen, da hat sich keiner mehr etwas gedacht. Der war sogar richtig lustig! Der Sebastian hat sich nämlich in den letzten Tagen wirklich geändert, da kannst du jeden Fragen. So unbeschwert und unbekümmert, dass es eine Freude war. Vorher noch so Weltuntergang, Ozonloch, World-Trade-Center und alles und in letzter Zeit: heile Welt. Und da hat es dann angefangen, dass es dem Manfred wirklich leid tut, dass er so gemein zu ihm war. Denn der Manfred ist dann wirklich gern mit ihm auf Streife gegangen, da wird er die Militärstreife gar nicht anlügen, wenn er ihnen das erzählt. Wirklich, Herr Stabswachtmeister, eigentlich hat ihm ein jeder gut leiden können. Niemand hat gedacht, dass so etwas passieren könnte.

Jetzt, warum hab ich am Anfang erzählt, dass der Manfred fast depressiv geworden ist? Nicht nur weil sich der Sebastian Melec um 4:03 erschossen hat, sondern weil der Manfred vorher noch eingeschlafen ist.

Denn als der Manfred grad zum Baum hinüber schaut, sieht er jemanden dort gehen und ob du’s glaubst oder nicht, es ist der Sebastian.
„Bastl, was machst du denn da?“, fragt ihm der Manfred.
„Ich geh zaus, ich pack es nimmer. A bisserl zu viel Stress war’s schon.“
Der Manfred lacht: „Jetzt willst du zaus gehen? Idiot! Nein, was machst wirklich? Is was los?“
Doch der Sebastian antwortet nicht, der zieht sich lieber das grüne Bundesheerhemd aus.
„Bist wahnsinnig?! Das kannst ja nicht machen, wenn das wer sieht, dann kommst gar nimmer zaus! Du kannst doch nicht einfach so deine Adjustierung zerstören!“
Doch da hat sich der Sebastian schon ausgezogen.
„Ich hab mich verletzt“, sagte der Sebastian leise, „Darum darf ich jetzt nach Hause gehen!“
Und da hat der Manfred schon gewusst, dass es ein Traum ist, denn Verletzung hin oder her, mit einem Bauchdurchschuss kann man nicht mehr herumgehen.
„Wollte dir nur noch danke sagen, Manfred!“, hauchte der Traum-Sebastian.
„Wieso danke?“, fragte der Manfred, „Ich hab doch gar nix für dich gemacht! Hab dich immer ein bisschen sekkiert, aber sonst... Ich mein es war ja gar nicht bös gemeint oder so!“
„Ich weiß Manfred, jetzt weiß ich das! Früher hab ich mich noch geärgert über die Jungfrauen-Scherze, kannst du dir das vorstellen? Dumm und deppert hab ich mich geärgert über deine Witze. Über die Witze von euch allen. Viele Nächte hab ich geweint über die Witze, weißt du das, Manfred? Der kleine Idiot hat sich wirklich gekränkt über diese lustigen Streiche. Ich pack das nimmer, haha! Dumm und deppert hat der sich geärgert! Dumm und deppert!!!!! Manfred, kannst dir das vorstellen? Wirklich geärgert hat der sich?! Dumm und deppert, Manfred! Ist das nicht DIE Abschlusspointe? Sich Dumm und deppert geärgert zu haben??? Dumm und deppert!!!“, jetzt hat sich der Traum-Sebastian fast ein wenig zu sehr in seine eigenen Worte hineingesteigert, da wäre ihm fast das Herz aus der Bauchwunde gefallen. Oder Die Lunge, oder der Magen, ich bin kein Biologe!
Doch dann hat sich der Traum-Sebastian gleich wieder beruhigt: „Doch sieh jetzt was geschehen ist, ich darf nach Hause gehen, und das hab ich euch zu verdanken, ohne euch hätte ich mich nie getraut. Darum möchte ich dir danke sagen!“
Der Manfred hat jetzt gar nicht gewusst, was der Traum-Sebastian da meint. Was hätte er sich ohne ihn nicht getraut? Mit einer Schusswunde nach Hause zu gehen. Er war ja kein Tibetanischer Mönch, dass er ihm die mentalen Kräfte zur Blutstillung bis nach Wien erklären hätte können, und schon gar nicht, hatte er es unterschwellig in seine Beleidigungen einbauen können...
Beleidigungen... jetzt war es also raus. Es waren keine Witze gewesen, Beleidigungen. Er hatte Sebastian von früh bis spät beleidigt. Das war es also. Das wollte der Traum-Sebastian ihm sagen.

„Hör mal, Traum-Sebastian“, fängt der Manfred eine komplizierte Entschuldigung an, aber der Traum-Sebastian war weg. Und bevor er ihn noch suchen hätte können, weckte ihn auch schon ein Schuss auf!

Jetzt kannst du natürlich sagen, du glaubst mir nicht, das ist alles erfunden, erstunken und erlogen. Und das ist auch gut so, denn jetzt verstehst du nämlich, warum der Manfred das niemanden erzählt hat. Er hat nur erzählt, dass der Sebastian ein treuer Kamerad war, mehr hat er ja auch gar nicht sagen dürfen, denn da gibt’s eine spezielle Einheit beim Bundesheer, die solche Erklärungen übernimmt. Da darf ein einfacher Rekrut nicht einfach alles sagen, was er will, das muss strategisch geplant sein. Und der Manfred war auch ein bisserl froh, dass ihn die Verwandten in Ruhe lassen müssen, denn der Sebastian hat einen Bruder gehabt und der sah genauso aus wie er. Da glaubst, der Sebastian ist gar nicht gestorben, der ist einfach nur kleiner geworden. Aber der Sebastian Melec ist Tod, gestorben durch Suizid um 4:03 früh.
Da kann der Manfred auch nichts mehr dran ändern und das ist die Einstellung die ich zu Beginn gemeint hat, diese Depressiv-Destruktive-Einstellung. Da kann man jetzt eh nichts mehr dran ändern, geschehen ist geschehen, sera sera, und das was jetzt kommt, das werden wir besser machen.

Und das mit dem Traum? Den hat er sowieso nie ganz verstanden, warum der Traum-Sebastian mit einer offenen Schusswunde nach Hause nach Wien gehen wollte. Man träumt ja oft so unrealistische Sachen, das glaubst du gar nicht!

 

Dein Erzählstil gefällt mir ausnehmend gut! So lakonisch, und immer ein wenig traurig.
Was bei dieser Geschichte besonders ausgeprägt war, wegen dem Suizid. Eigentlich könnte man sie fast im Philo-Forum veröffentlichen, denn eine Satire ist sie nicht wirklich.

Diese Scheiß-Ohnmacht gegenüber dem erdrückenden System kannst du auch besonders gut herausstreichen. Ich lese deine Geschichten stets mit Freude, ohne allerdings konkret Kritik üben zu können.
Höchstens jene, dass du ein paar orthographische Fehler in der Story übersehen hast, aber das ist nicht weiter schlimm.

Ich warte gespannt auf deine nächste Geschichte und bin mir sicher, nicht der einzige mit dieser Erwartungshaltung zu sein! ;)

 

Lieber Rainer!

Es ist immer schön Kritik von dir zu bekommen! Weiß nicht warum sich die anderen immer ein bisserl über dich aufregen, mir gefällt deine Kritik immer!
Bist einer der Gründe, warum ich hier veröffentliche, das muss einmal gesagt sein.
So, jetzt aber Schluss mit der Schleimerei!

Und du hast recht, vielleicht sollte man sie wirklich ins Philo-Forum verschieben. Wär vielleicht eine gute Idee!

HEY KRITIKER! Wie wärs mit einer Übertragung ins Philo-Forum? Nur so eine Frage, wär nett wenn dus tun würdest. Danke, ganz lieb!

Für mich gibts bei der Geschichte auch noch andere negative Kritik zu üben. Zum Beispiel, dass sie für kg.de viel zu lang ist. Das lest kein Schwein!!! (Tschuldige Rainer!) Aber es ist kein Wort zu viel, finde ich...

Naja, werdens ja sehen, wünsch dir einen wunderschönen Samstag, Ösi-Freund, dein Landsmann und treuer Schreiber, Peter Hrubi

Ps.: Wo kommst du eigentlich genau her? Ösi is ja nicht gleich Ösi! ;)

 

Ich bin aus der Nähe von Linz. Du weißt, wo das ist? :D

Meine Unbeliebtheit ist rasch zu erklären: Meine Kritiken sind beinhart, weil ich mir auch bei meinen Geschichten gnadenlose Kritik wünsche.

Übrigens finde ich die Story nicht zu lang! Aber es ist leider tatsächlich so, dass längere Geschichten kaum gelesen werde.
Ich merke das auch bei meinen Stories. Aber deshalb weiche ich nicht vom Weg ab und mache eine Zusammenfassung, oder so. ;)

Brav bleiben und weiter fleißig schreiben!

 

Tja, Linz kenn ich, na klar. das war doch mal im Fernsehen, oder...

Nein Spaß bei Seite, es ist ein unbewahrheitetes Gerücht, dass Wiener nichts kennen außer Wien, das stimmt natürlich nicht. War ja schon mal in linz, ganz klar.

Naja, da mit der Länge, das ist so ein Problem. Aber schreiben, das tut man nicht für die leute, das macht man für sich selbst, ich zumindest. Und wenns die Leute nicht lesen wollen, dann sind sie eh selber Schuld. HA! <IMG SRC="smilies/devilfinger.gif" border="0">

Naja, hoffe du kritisierst weiter so ehrlich, auf das, das du auch ehrlich kritisiert wirst.

Bis bald, Peter

 

Keine Angst, ich bin da kompromisslos!

Aber um ehrlich zu sein: Natürlich schreibe ich auch mit dem Hintergedanken, anderen Leuten, ähem, "zu gefallen".
Nur habe ich bislang nix veröffentlicht, was uns nicht zu wundern braucht... :D

 

Gefallen möchte wohl ein jeder, da hast du gar nicht so unrecht!

Aber meine Geschichte ist meine Geschichte, und aus!

Obwohl, wenn sie gefällt, wenn man Geld damit verdienen kann, wenn man berühmt werden könnte,...

Doch das ist eine andere Geschichte!

 

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich schreibe grundsätzlich FÜR MICH.

Der Hintergedanke ist natürlich, dass sie eventuell auch anderen gefallen könnte.
Aber ich würde niemals eine Geschichte umschreiben, um einem "Zielpublikum" zu gefallen oder überhaupt Geschichten für einen Markt konzipieren.

Ich glaube jedenfalls ganz fest daran, dass mein Weg der richtige ist - immerhin habe ich auch schon Wohlwollen erregt.
Und davon abgesehen: Wer möchte schon so schreiben, wie alle anderen?!? ;)

 

Und schon war sie in Philosophie! So schnell geht das! Danke, Herr Moderator, Kritiker, Morphin, Webmaster, Gott,... egal, jedenfalls: Danke!

Tja Rainer, freut mich ja, dass meine Geschichte diesen netten Dialog anzettelt. Toll sowas...

Naja, wahrscheinlich ist es das, warum ich meine Geschichten schreibe, um Diskussionen anzuzetteln. Das kann schon möglich sein. Wer weiß?

Eigentherapie ist wahrscheinlich auch ein ganz guter Tipp!

So jetzt ist aber genug diskutiert für heute, wünsche noch allen eine gute Nacht, bis denn, Peter

 

Die Geschichte hat mir auch gut gefallen. Allerdings könnte sie ein bisthen kürzer sein, d.h. man könnte sich auf den Kern der Sache konzentrieren. Ansonsten fällt mir grade nichts weiter ein, was nicht schon gesagt wurde...

Claudius Wak

 

Sehr richtig, lieber Wak, sie ist für eine Kurzgeschichte etwas zu lang und etwas zu abschweifend. Natürlich könnte man sich auf den kern der Sache konzentrieren, das würde einer echten kurzgeschichte entsprechen. Das ist vielleicht der Fehler.

Oder der Fehler war, dass sie hier veröffentlicht wurde, denn abschweifend zu erzählen gehört zu den Charaktereigenschaften der Fuchs-geschichten. Keine Geschichtew für die, die schnelle und prägnante Unterhaltung suchen, eher für die, die sich länger und tiefgründiger mit der etwas behäbigen (vielleicht typisch wiener) Mentalität befassen wollen. Denke es steckt etwas Lebensweisheit hinter den Fuchs-Storys.

Aber das zu beurteilen bin ich wohl der falsche!

Wünsche euch noch viel Spaß beim Lesen, euer treuer Schreiber, Peter Hrubi!

 

Oh, nein sie ist nicht zu lang deine Geschichte. Ich hab zwar anfänglich, ich möchte da ehrlich bleiben, runtergescrollt und "uff" gesagt und gedacht, "ach, die liest du nicht jetzt, die ist sehr lang, lies sie lieber später". Aber frag mich nicht, welche Instanz in mir(ja, ich habe Instanzen in mir, die termingerecht auftreten, wenn sie meinen, sie müßten es!!)meinte, ich müßte da jetzt durch und sie lesen. Hab ich dann auch getan.
Und hab es nicht bereut.
Ich hab noch nie bereut, wenn es um deine Geschichten ging. Und merkst du was Peter? Ich schreib zwar nicht wie du, nein sowas würd ich nie behaupten von mir, aber ein bisschen färbt deine Geschichte auf meine Kritik ab. Wenigstens was den Stil anbelangt.
So seh ich es. Siehst du es auch?

Der Rainer hat Recht. Immer schreibst du so gut, dass man gar nichts zum Kritisieren hat. Man muß sich schon gehörig anstrengen, wenn man was zum Kritisieren finden will bei deinen Geschichten.

Ich streng mich ja an, jetzt. Aber wahrscheinlich nicht genug. Es kommt jedenfalls keine Kritik dabei raus, beim Anstrengen jetzt.

Zuerst hab ich gedacht, wieso steht diese Geschichte in Philosophie, wo sie doch eine eher wortwitzreiche leichte Persiflage- Geschichte ist, so, wie wenn ein moderner Schwejk berichtet. Etwas simpel ist er, aber so sympathisch, dass man ihm gerne einen Kuchen backen möchte, damit er dann nicht so allein da rumhockt an der Grenze. Gegen Ende der Geschichte wird sie ganz ernst und traurig und betroffen macht sie. Dann paßt sie nicht mehr in Humor oder Satire. Dann gehört sie hierher, weil sie so einen nicht losläßt, weil sie dafür sorgt, dass meine Instanzen in mir aufgewacht sind und nun mitreden
wollen. Dabei gibt es gar nichts mehr zu reden, gesagt ist ja schon alles. Nur denken ist jetzt noch wichtig. Das ist jetzt unsere Aufgabe, die des Lesers.

 

Hi Peter Hrubi,

frag mich nicht wie ich jetzt auf deine KG gekommen bin? :hmm:

Ach ja, bei "Wer ist online", habe ich gesehen das ein Gast sie gelesen hat.

-Grenzerfahrung- sprang mir ins Auge. Dabei hab ich natürlich nicht an den Bund gedacht. Sondern an das, woran du ja auch letztendlich gedacht hast,gell.

Lange Geschichten sind nun auch nicht unbedingt mein Fall.
Doch deine Art zu schreiben, hat mich gleich gefesselt und an der Grenze verweilen lassen.

Ich möchte dir wirklich gerne sagen, dass ich deine Erzählung SUPER fand.
Nur weiß ich garnicht, ob es dich hier noch gibt? :hmm:
Habe deinen Namen in der kurzen Zeit die ich in diesem Forum bin, noch nicht gelesen.
Wäre sehr schade, wenn du uns verlassen hättest.
Denn ich glaube deine art zu schreiben, ist hier einmalig. :shy:

Na dann, mal sehn ob was kommt.
lieben Gruß, coleratio

 

Hi Colatero!

Vielen Dank für deinen Beitrag und es freut mich wirklich sehr, dass dir die Geschichte gefallen hat. Die Manfred Fuchs Geschichten gehören zu meinen persönlichen Favoriten!

Also: Ich bin nicht weg, noch hier (und werde es noch lange sein). Wenn du dich also zu einer längeren Kritik hinreißen lässt, werde ich sie auch beantworten.

Lg, Peter

 

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