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Manche Wünsche sind nicht zu erfüllen

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16.06.2002
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Manche Wünsche sind nicht zu erfüllen

Je mehr Zeit vergeht, desto weniger füllt Schwarz den Tagesinhalt.
Weißt Du noch, als wir das Gefühl hatten, füreinander bestimmt zu sein, für immer ohne Zeit zu lieben, die gesamte Welt gehöre nur uns. Nur unsrer Liebe, unsren Gefühlen, unsrer Überzeugung.
Ich kann Dir nicht die Schuld geben. Im Grunde kannst Du nicht Herr deiner Gefühle sein.

- Was weißt Du schon von mir! Hast Du jemals drüber nachgedacht warum ich manche Dinge tue?!
- Deine dämlichen Angewohnheit, alles zu hinterfragen, zu analysieren halt ich nicht mehr aus. Es macht mich verrückt immer für alles eine Erklärung haben zu müssen. Kannst Du nicht einfach mal alles so lassen wie es ist? Alles so fühlen wie es ist?
- Kannst Du mir für die seltsamsten Verhaltensmuster nicht einmal eine Erklärung liefern? Muss ich denn immer mit der Ungewissheit leben? Nie kann ich sicher sein ob Deine Worte das bedeuten was sie sagen. Nie weiß ich wirklich ob die Dinge die Du tust die sind, die sie zu sein scheinen.
- Kannst Du nicht einfach akzeptieren, wie ich bin, wie ich mich verständige?! Hab doch ein wenig Vertrauen.
- Wie kann ich Dir vertrauen, wenn Du mich immer verunsicherst?
- Du willst mir nicht vertrauen. Es ist zu anstrengend, hab ich recht!

Kannst Du Dich erinnern, als wir uns das erste mal in die Augen sahen, darin versanken, und alles andere als unglücklich und unsicher waren?
Weißt Du noch, als sich unsre Lippen das erste mal berührten?
Wir waren gar nicht mehr zu bremsen, wir waren erfüllt von dem Gefühl der Beständigkeit, glaubten an die Ewigkeit.

- Jedes mal fängst Du wieder damit an! Kannst Du nicht einfach mal vergessen? Kannst Du Vergangenes nicht in der Vergangenheit lassen?
- Kannst Du die Dinge nicht ein für alle mal aus der Welt schaffen? Muss ich denn mit allem einverstanden sein, nur weil Du es für richtig hältst?
- Ich halte es für richtig, weil es das für mich ist. Ich will nichts anders machen.
- Ach ja, dann können wir’s auch lassen, dann kannst du auch alleine DEIN Leben leben.
- Vielleicht hast Du recht. So hat das ohnehin keinen Sinn.

Weißt Du wie wir gelacht haben? Kannst Du Dich noch an das Pärchen im Park erinnern?
Ich sehe immer noch Deine Augen vor mir, als ich Dir gesagt hab warum ich so zerstreut war. Das waren glaub ich die glücklichsten Augen, die ich je gesehen hab. Noch glücklicher wären sie gewesen, hättest Du Sie in Deinen Armen halten können.
Ich blickte in die traurigsten Augen, die je gesehen haben, als die Sonne unsrer Liebe und deren Sinn für immer verschwand.
Ich will gar nicht anfangen darüber zu sprechen. Das tut einfach zu weh.
Verbindet uns den nichts mehr, nicht einmal mehr dieser Schmerz?

- Ich liebe Dich.
- Ich liebe Dich auch.
- Warum?
- Ich weiß es nicht. Niemand hat das geplant, wir sind nicht schuld.
- Warum fühle ich mich dann so schuldig?

Daran hatte keiner von uns Schuld.
Weißt du noch, als ich das erste mal bei dir geschlafen hab?
Die ganze Nacht war nur für uns gemacht. Die Sterne, der Mond , die Luft. Jede Sternschnuppe war für unser Glück bestimmt.
Unsre Wünsche gingen ins unermessliche, sie wurden ausgefallener und schöner.

- Ich kann so nicht mehr leben. Mir fehlt die Luft um zu atmen. Mir fehlt das Licht, der Sinn.
- Was meinst Du damit?
- Ich glaube nicht, dass unsre Liebe eine Chance hat. Ich denke nicht, dass wir den Sinn wieder finden. Du kannst nichts dafür, es liegt an mir. Ich wünsche mir, wieder glücklicher zu sein, wieder ein bisschen mehr zu leben.
- Du liebst mich nicht mehr, sag es doch. Du hältst es nicht mehr aus, an meiner Seite einzuschlafen, und neben mir zu erwachen. Ich kann doch nichts dafür das Sie nicht lebt! Verdammt, ich will doch auch glücklich sein.

Tränen rinnen mir über die Wangen. Unmengen von Tränen.
Mir blieb keine Luft zum atmen, mein Herz schien einfach nicht mehr zu schlagen . Aber es schlug, es trommelte, es nahm mir jegliche Energie.
Ich konnte nicht verstehen, wie ausgerechnet Du mir das antun konntest. Warum du plötzlich nicht mehr verliebt warst. Nach allem was passiert war. Nach dem Schmerz den wir geteilt hatten, nach den Stunden, die wir geweint haben.

- Es waren so viele Stunden. Ich will die Zeit nicht mehr damit verbringen unsre Vergangenheit aufzuarbeiten und unsre Fehler tot zu reden.
- Was ist so falsch daran, was ist so falsch an mir?
- Nichts ist falsch. Gar nichts.
- Es war doch nicht meine Schuld! Ich kann doch nichts dafür! Wieso bestrafst Du mich? Warum bist Du nicht für mich da. Für mich da, so wie Du es damals geschworen hast.
- Ich kann nicht mehr da sein. Ich will aufhören, auf diese Art meine Zeit zu verbringen.

Es ist so schwer einzusehen, dass der Richtige nicht geht, das der Richtige mich liebt. Nicht mehr, mich einfach nur von Herzen liebt. Das genügt.
Ich will nicht glauben, dass Du nicht der bist, den mir das Schicksal bestimmt hat.
Konnte ich mich wirklich so täuschen.

- Du hast Dich nicht getäuscht. Ich hab Dich nie belogen. Jetzt würde ich lügen, wenn ich Dir sagen würde, dass ich Dich liebe.
- Warum, wieso?
- Ich weiß es nicht. Es tut mir leid. Ich will Dir nicht weh tun, aber ich kann nicht anders.

Er hat mich verletzt.
Ich kann ihn nicht zwingen zu bleiben. Ich bin nicht mal sicher ob ich das überhaupt will..
Man kann nicht immer das haben was man sich wünscht. Manchmal muss man auch akzeptieren, dass etwas einfach nicht sein soll.

- Lebwohl.

 

Herzlich Willkommen auf Kg.de
Du ahnst gar nicht wie gut mir das tut.
Kommen mir zum wesentlichen, deine geschichte war schön, gehaltvoll und und bewegend.
Nun gut das Thema war nicht gerade das neuste der Welt, aber du hast es sehr gut umgesetzt.
Anfänlich hatte ich Bedenken ob die, aus der Vergangenheit stammende Wörtliche Rede den Text nicht etwas unverstänlich macht, aber du hast es gut verstanden den roten Faden beizubehalten.

Einzig stört mich das Ende etwas:

"Man kann nicht immer das haben was man sich wünscht. Manchmal muss man auch akzeptieren, dass etwas einfach nicht sein soll."

Das würde ich weg lassen da ich es für zu abgetroschen halte.
Das "Lebwohl" hingegen würde ich dennoch beibehalten.
Also alles in allem ein gut gelungener Einstieg.

 

Ich kann darin ehrlich gesagt nichts romantisches oder erotisches entdecken.

 

einfach nur ... wahr

Auf den literarischen Aspekt habe ich ehrlich gesagt gar nicht so geachtet, obwohl die Sprache sehr schön, fließend, einfach gut gewählt ist. Der Inhalt ... ich selbst finde es sehr schwierig, solche Gefühle in Worte zu fassen, ohne kitschig, verzweifelt oder sonstwie zu klingen, und dir gelingt es, zu sagen was in dir - oder dem lyrischen Ich - gerade vorgeht ... Respekt.

Ich kann mich da gut hineinversetzen, hineinfühlen (leider?)

danke, ein wunderschöner Text.

 

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