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Mal wieder so ein Tag

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11.12.2015
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Mal wieder so ein Tag

Zwei Minuten nachdem Trixi und ich in der Notfall-Aufnahme des Krankenhauses angekommen waren, begrüßt uns eine Mireille Mathieu-Frisur- und Birkenstock-Schuh-tragende, weissbekittelte Krankenhausangestellte mit der Frage: "Sind Sie sicher, dass Sie wegen eines Zeckenbisses hier sind?"

Ihr wandernder Blick über Trixis Persönchen, sieht recht irritiert und mitleidend aus. In diesem Moment, als ich mir Trixi auch mal näher betrachte, finde ich auch, dass sie nicht wie die typische Zeckengebissene aussieht. Ihre Hose ist zerrissen und diverse Schürfwunden arbeiten gerade erfolglos daran, den Blutstrom zu verringern. Hat man das bei einem Zeckenbiss? Nein! Eigentlich nicht.

Trixi hatte sich ein Fahrrad bei einem bekannten Internetauktionshaus ersteigert. Um die Fahrtüchtigkeit ihres neu erworbenen Transportmittelchens zu erproben, beschloss sie, es selbst vom Anbieter abzuholen und nach Hause zu fahren. Gesagt, getan.
In dieser Mission benutzte sie zur Überwindung einer nicht erheblichen Strecke innerhalb der Stadtgrenzen die öffentlichen Verkehrsmittel!
Das war für sie durchaus nicht normal, da sie jede auch noch so kurze Strecke bisher mit dem Auto zurücklegte. Deshalb sollte ja jetzt auch ein Fahrrad ins Haus. Trixi hasste die öffentlichen Verkehrsmittel.
Aber diesmal war es halt anders: Es war Trixi, die freiwillig um genau 11.37 Uhr eine S-Bahn betrat. Natürlich im trendigen Radler-Outfit, mit mächtig fluoreszierenden Farben, wie sich das für einen frischgebackender Radfahrer gehört. Sah nur komisch aus, so ganz ohne das Bike.

Wie zu erwarten wickelte Trixi kurz darauf die eigentliche Kaufaktion ohne List und Tücke, dafür mit enormen Geschäftssinn, ab. Niemand verkauft Trixi die Katze im Sack. Nachdem sie ihr Pokerface ab- und sich aufs Fahrrad gesetzt hatte, radelte sie gemütlich Richtung Heimat. Ein bis zwei Straßenzüge würde sie wohl überwinden müssen. Dessen war sie sich bewusst. Darum hatte sie auch vorsorglich sämtliche Termine für den Nachmittag abgesagt.

Als sie dann völlig erschöpft an einer monsterfrequentierten Kreuzung supercool halten wollte, indem sie einen Bordsteig locker mit dem Vorderrad hochsprang, und mit dem Hinterrad eine Biellmann-Pirouette hinlegte, tat sie das mit sich auch gleich noch. Sich Hinlegen. Dies allerdings mit einer für Trixi recht unerwarteten Grazie und Eleganz, sodass sämtliche an der Kreuzung wartenden Autofahrer spontan zur Hilfe eilten. Nachdem ein Rettungswagen kam und Spezialeinsatzkräfte Trixi aus dem Gewirr von Fahrradteilen freigeschweißt hatten, klopfte sie sich nur kurz den Straßenstaub ab, besah sich ihre aufgerissenen Hosenbeine, und bemerkte leichten Blutverlust im Bereich der Knie und Ellenbogen. Nicht weiter davon beeindruckt, vielleicht stand sie auch unter Schock, kratzte sie ihr verbeultes Rad und ihr ebenfalls leicht demoliertes Selbstbewusstsein vom Asphalt und humpelte nach Hause. Dort angekommen, sehnte sie sich nur nach einer reinigenden Dusche, etwas Verbandszeug und viel Ruhe.

Doch es sollte anders kommen: Im Prozess des Kleiderausziehens bemerkte sie einen kleinen Fremdkörper an ihrem Bauch. Ein Wesen.
Wohlwissend, dass die Babys im Bauch wachsen und nicht Außen, musste es sich also um einen Parasiten handeln. Trixis von Ekel ausgelöster Aufschrei war noch am Südpol zu hören, aber man sorgte sich dort nicht weiter darum, da es wie der Gesang der Buckelwale klang. Ein kleines Krabbeltier hatte sich also an ihr festgebissen.

Einen Telefonanruf später eilte ich zu ihr, selbstverständlich ausgestattet mit einer ausgedruckten und bereits zwei Mal komplett überarbeiteten Internetrecherche über die Bisse der gemeinen Zecke und ihren Folgen für Körper und Geist und Nachkommen. Es sah schlecht aus für Trixi und ich wollte ihr unbedingt beistehen bei dem schweren Gang ins Krankenhaus.

Und da sind wir nun. Stehen vor einer Mireille Mathieu-Doppelgängerin und sind fix und fertig. Zum Glück hat unser Gegenüber heute keine Lust zu singen sondern entfernt mit fachmännischer Gelassenheit die Zecke und behandelt sogar die offenen Wunden, der an diesem Tage so hart Gebeutelten. Ich kann nicht behaupten, dass Trixi nach dieser Behandlung besser aussieht als vorher, das viele Jod… , aber immerhin hat ihre Retterin in Weiß nicht gesungen. Ich denke dass war ein glimpflich abgeschlossener Tag für alle Beteiligten.

Nur, dass Trixi nun doch wieder mit dem Auto zum Bäcker fahren muss.

 

Nur ein "kleiner Happen" für zwischendurch ohne jeden in*tel*lek*tu*ellen Anspruch. Kann gerne ohne Wertung bleiben. Ich hatte mal Lust auf was Lustiges. (Luftig, leicht und locker.)

Wünsche allen Wortkriegern eine lockere Woche!
Lind

 

Hallo Lind!

Es kann ja gerne "ohne jeden in*tel*lek*tu*ellen Anspruch" sein, aber ich frage mich schon, warum du diesen "kleinen Happen" hier gepostet hast.
"Kann gerne ohne Wertung bleiben." => Ich für meinen Teil schreibe zwar oft Kritiken, aber "werten" tue ich selten. Ohne Kritiken bleibt bei den Wortkriegern allerdings kein Text. Ist gegen die Wortkrieger-Ehre.

Also, Kritik: Tja, ich weiß gar nicht, was ich schreiben soll. (Weil ich eben nicht weiß, was du mit dem Posten dieses Textes, dieser Anekdote bezweckt hast.) Der Text ist für mich nicht wirklich lustig, viel zu seicht. Um lustig zu sein, müsstest du mir die Protagonistin Trixi erstmal vorstellen. (Stichwort: Charakteraufbau.) Dann könnte ich vielleicht lustig finden, was sie erlebt. Na ja, ich weiß nicht. Vielleicht. Müsstest du ausprobieren. Wortkrieger-Textarbeit halt.

Grüße,
Chris

 

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