jerado
Guest
Magie der Musik
Ich war gebannt. Starrte mit großen Augen auf die Bühne. Meine Ohren taten mir schon weh, da ich sehr nahe an den Boxen war. Doch es war mir eigentlich egal.
Sie stand hinterm Mikrophon, das von ihrer rechten Hand fest umfasst wurde. Ihr Gesicht verzerrte sich. Sie warf ihre Haare in die Luft, die in alle Richtungen flatterten. Man sah es ihr an: Sie war glücklich.
Ich schwenkte meine Hände über meinem Kopf. Sah auf die Leute unter mir, denn ich saß auf Papas Schultern. Ich wollte mir alles einprägen, jede Bewegung, Mimik, Gestik.
Sie war erschöpft. Schweißtropfen benetzten ihr Gesicht. Hastig trank sie aus der Wasserflasche, denn die "Zugabe-Rufe" wurden immer ungeduldiger. Wieder auf der Bühne, kurz bevor sie anfing zu singen, sah sie in der Menge vor ihr ein Mädchen. Es saß auf den Schultern eines Mannes. Sie winkte ihr.
Gleich ist es soweit. Gleich beginnt der Auftritt. Ich gehe auf die Bühne und beginne zu singen. Mein Gesicht verzerrt sich. Ich werfe meine Haare in die Luft, die in alle Richtungen flattern. Man sieht es mir an: Ich bin glücklich.