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Machtspiele

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01.09.2003
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Machtspiele

Das Leder ist weich und riecht so angenehm. Die Maske, die ich ihr über den Kopf gezogen habe, schmiegt sich eng an ihr schönes, bleiches Gesicht. Ich sehe nur ihre kleinen grauen Augen mit dem gelben Ring um die Pupille und ihren schmalen Mund, aus dem sie schwer atmet. Ihr angstvoller Blick törnt mich an.
Langsam und voller Sehnsucht habe ich das Seil um ihren Körper gelegt. Knoten für Knoten habe ich es enger geschnürt. Nun spüre ich ihren heißen Atem an meinem Gesicht, als ich anfange, ihren Hals zu streicheln.
"Das gefällt dir doch", flüster ich ihr ins Ohr.
Ich streichle ihren festen kleinen Busen und meine Hand wandert langsam immer tiefer. Mit meinen Fingern umkreise ich jeden Knoten des Seils und die warme, weiche Haut ihres Körpers darum. Mit jedem Zentimeter, den ich sie mehr und mehr erobere, wächst meine Lust auf sie. Mein Schwanz zeigt erste Regungen, bald wird er bei voller Größe bereit sein, sie ganz einzunehmen.
Meine Finger sind am Bauchnabel angekommen. In ihren Augen sehe ich erste Anzeichen von Panik.
Mit der Zunge umkreise ich ihre Brustwarzen, ich will sie so sehr. Meine Hand hat ihr Lustzentrum erreicht. Heiß und feucht spüre, rieche und schmecke ich sie. Wieder sehe ich in ihre Augen, voller Angst und Ungewissheit. Mein Gesicht ist nah dem ihren.
"Du willst es doch auch", hauche ich heiser.
In ihren Mund, der leicht geöffnet ist, gebe ich ihr meinen Großen, den sie widerwillig warm und fest empfängt. Meine Bewegungen werden schneller, meine Hand, die ihren Kopf hält, drückt diesen näher an meinen Unterleib. Eine erste Gier ist gestillt, als ich es ihr auf Gesicht und Hals spritze.
Ich meine, es ist Wildheit in ihren Augen, als ich die Peitsche zur Hand nehme. Wenn sie nur wüsste, wie geil es mich macht.
Sanft streife ich erst ihre Haut und hole langsam aus. Zuerst ist es nur ein leichtes Schwingen, dann schlage ich härter zu. Das Klatschen der Rute auf ihrer Haut bringt mich beinahe um den Verstand. Ihre Lider sind inzwischen fast geschlossen und aus den kleinen Seufzern, die sie erst hervorbrachte, sind nun schmerzerfüllte Schreie geworden.
"Ich weiß, es macht dich scharf", schreie ich ihr laut ins Gesicht.
In meinem Kopf dreht sich alles, es fällt mir schwer, Luft zu bekommen. Ich glaube, nun auch den letzten rationalen Gedanken zu verlieren, als ich mit Gewalt in sie eindringe. Sie ist eng und verwehrt sich noch immer. Ich bewege mich in ihr, immer schneller und fester, stoße weiter zu, fast unkontrolliert, bis ich mich tief in ihr ergieße. Pulsierend strömt der heiße Saft aus mir heraus.
Mit letzter Kraft lasse ich von ihr ab und verliere das Bewusstsein.

Jetzt ist er endlich fertig. Er hat aufgehört zu schreien und ich muss nicht mehr seinen stinkenden Atem an meinem Gesicht spüren. Dieser Fettsack, nun liegt er regungslos auf dem Boden. Ich befreie mich aus dem Seil und nehme diese Maske ab.
Heiße Tränen laufen meine Wangen herunter.
Ich hasse ihn so sehr dafür, dass er mir das antut, immer wieder, wenn ich mich ihm widersetze.
Auch heute abend haben wir gestritten.
"Sei still", sagte er immer wieder. Aber ich wollte nicht mehr still sein. Ich schrie ihn an, sagte ihm endlich, dass ich ihn verlassen werde. Mit der bloßen Hand schlug er mir ins Gesicht und zerrte mich ins Schlafzimmer.
Aber nun ist es genug.
Zwischen Heizung und Bett binde ich ihn fest.
Ich weiss, dass es in der untersten Schublade liegt. Ich nehme es heraus und schaue es an. Es blinkt und blitzt. Und es fühlt sich kalt an, leblos.
Ich beuge mich über ihn. Fahre mit der Klinge langsam über seinen Hals zum Bauch und zurück. Dann stoße ich zu, in seine Brust, immer wieder, immer tiefer. Ich bewege die Spitze in seinem Herzen. Der tiefrote, warme Lebenssaft strömt aus ihm heraus. Bahnt sich seinen Weg über Brust und Bauch und endet schließlich als immer größer werdende Lache auf dem Boden.
Er hat noch einmal die Augen geöffnet. Hat mich angestarrt, erschrocken und fragend. Als er dann begriff, was vor sich geht, stieg die Panik in ihm hoch. Ich konnte seine Angst spüren.
Ein letztes Mal sehe ich ihn fest an. Schreie das Wort heraus, befreie meine Seele mit einem starken, lauten "Nein!".

 

Hallo Klein-Literat!
Ich finde die Geschichte gut geschrieben, aber findest du nicht, dass sie in "Romantik/Erotik" falsch aufgehoben ist? Denn romantisch finde ich sie nicht, erotisch noch weniger...

Meiner Meinung nach ist der erste Teil gegenüber dem zweiten ein wenig zu lang.

Ich kann nicht damit aufhören, es ist wie eine Sucht.
Der Anfangssatz gefällt mir nicht, er passt nicht so ganz zum Rest. Ich würde ihn einfach weglassen.

Zwischen Heizung und Bett binde ich ihn fest.
??? Woran denn?

Ansonsten, gut geschrieben!

Lieber Gruss,
Marana

 

Hallo Marana,

danke für Deine Kritik. Und natürlich freue ich mich, dass Dir die Geschichte gefällt.
Über die Rubrik war ich auch nicht sicher, mal schauen, ob ich sie verschieben kann, vielleicht hat jemand einen Tip, wo sie besser aufgehoben wäre.

Mit dem ersten Satz wollte ich verdeutlichen, dass der Mann sich schon im klaren darüber ist, was er der Frau antut, es aber nicht lassen kann. Vielleicht wäre der Satz an einer anderen Stelle besser aufgehoben.

Was das andere Zitat angeht, hast Du auh recht, das muß ich noch verdeutlichen.

Danke und liebe Grüsse

 

Hi nochmal!
Hm. Ich finde, dass kommt schon durch dcen Rest rüber, da braucht es den Anfangssatz nicht!

Liebe Grüsse,
Marana

 

hi Literat,

eindringlich geschrieben - gefällt mir gut. Auch die wendung, die aus einer sm-anmutenden geschichte eine nicht erotische geschichte macht. vorher war man sich ja kaum sicher, ob sie es mag oder nicht.

die auflösung war mir nicht klar genug, weil ich die beziehung zwischen den beiden nicht wirklich verstanden habe..ein "normales" ehepaar und wenn sie nicht folgsam war, hat er sie festgebunden und mißbraucht? irgendwie war mir das entweder zu kurz - weil nicht genügend erläutert - oder zu lang.. dann hätte man sich vieles denken können..

ich würde die story hier stehen lassen, da bei den meisten anderen rubriken die pointe nicht mehr zieht.. dann erwartet man ja so eine wendung..die ich hier von der idee her sehr stark fand..

grüße, streicher

 

Hallo Klein-Literat!

Ich finde schon, dass die Geschichte (zu drei Vierteln) hier gut aufgehoben ist. Für alles andere ist wohl irgendwie zu viel nacktes, heißes, pochendes Fleisch dabei...

Ihr angstvoller Blick törnt mich an.
Bin ich die einzige die von diesem „törnt mich an“ immer und immer wieder runter gebracht wird? Würd mich echt mal interessieren. Is einfach ein Ausdruck mit dem ich mich absolut nicht anfreunden kann. Wollt es nur mal erwähnt haben…


Meine Hand hat ihr Lustzentrum erreicht. Heiß und feucht spüre, rieche und schmecke ich sie
Deine Hand? Schmecken?

gebe ich ihr meinen Großen,
is ja ne niedliche Formulierung *g*

Irgendwie waren arg viele Kommas drin. Aber das mach ich ja selber gerne. Mit den Dingern um mich schmeißen. Das verzeih ich jedem.

Und – Himmel! – muss sich der verausgabt haben! Verliert das Bewusstsein! So arg, dass sie ihn sogar noch wo festbinden kann.
Was mir erst viel später auffiel... Ich gehe mal davon aus, sie ist von Anfang an dagegen?
Wieso hat sie dann im richtigen Moment nicht kräftig zugebissen? (Schlimm genug, dass sie ihn überhaupt „reingelassen“ hat.)

"Du willst es doch auch", hauche ich heiser.
Außerdem kann das Seil ja nicht wirklich fest geschnürt sein, wenn sie es sobald er leblos am Boden liegt schafft sich zu befreien.

LG

Jones :sicko:

 

Ähm, vielleicht habe ich ja auch was falsch verstanden, aber hier scheint doch ein logischer Fehler vorzuliegen: Erst spürt er sie "heiß und feucht" und dann ist sie "eng und verwehrt sich noch immer". Wat denn nu? fragt sich provisorischeWelt

 

@Alle
Danke erst mal für eure Kritik

@Jones
also, an "Törnt mich an" hab ich lange gesessen, mehrere Worte ausprobiert und mich dann doch dafür entschieden. Ich denk noch mal drüber nach.

@Jones und provisorische Welt
Frau kann auch feucht sein, ohne daß sie erregt ist. Wenn der Mann die richtigen Knöpfe drückt, kann sie sich wehren, wie sie will, ihr Körper ist trotzdem erregt.
Ist meine Erfahrung,...

Liebe Grüße

 

Hallo Klein-Literat!

Gut gemacht! m Anfang hab ich mich gefragt, wer mir da wieder mal GEwalt als SM verkaufen will, aber dann begreift man es, wenn Du die Perspektive wechselst und ihre Sicht zeigst.

Alles, was mir auffiel, ist oben schon erwähnt worden, insofern werde ich jetzt nichts weiter dazu sagen.

Verschieben würde ich die Geschichte allerdings auch, und zwar in die Rubrik "Alltag".

Lieben Gruß

chaosqueen :cq:

 

Ich hatte die Geschichte letzte Woche mal kurz gelesen, bin dann aber nicht dazu gekommen, einen Kommentar zu schreiben.

Als ich vorhin noch einmal in die Geschichte reingeschaut habe, war ich verblüfft. Und zwar darüber, dass der (ursprünglich) erste Satz nun fehlt.

--
Ich kann nicht damit aufhören, es ist wie eine Sucht.
--

Dieser Satz war nämlich in meinen Augen das Beste an der ganzen Geschichte. Und zwar deshalb, weil ich ihn völlig anders interpretiert hatte als vermutlich alle anderen Leser und als der Autor selbst.
Ich habe ihn nämlich am Ende der Geschichte der Frau zugeschrieben, die sich in einen regelrechten Blutrausch gesteigert hat. In dieser Lesart hätte mir der Plot recht gut gefallen.

Die sprachliche Umsetzung finde ich aber dürftig. Einige Formulierungen haben mich „echt mega-abgeturnt“.

Liebe Grüße
Ron

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Ron,

Danke für die Kritik.

"Die sprachliche Umsetzung finde ich aber dürftig. Einige Formulierungen haben mich „echt mega-abgeturnt“."

Kannst du mir bitte bei einigen Formulierungen, die dich abgestoßen haben, helfen?

Ja, der erste Satz... Deine Auslegung ist auch gut, aber das hatte ich nicht bezweckt. Ich muß darüber noch mal schlafen.

Danke und Liebe Grüße

 

Lieber Klein-Literat

Der Ausdruck „abgestoßen“ ist auf jeden Fall übertrieben.
Abgesehen von „törnt mich an“ – was ich wirklich unnötig primitiv finde – sind es zumeist mehr stilistische Feinheiten, die mich stören. Aber davon gibt es im Text leider zu viele.

Ich greife einfach mal den vierten Absatz heraus:
„Ich streichle .... und meine Hand wandert langsam immer tiefer“ Da finde ich „immer“ überflüssig.
„... umkreise ... die warme, weiche Haut ihres Körpers darum“. Das Wort „darum“ lässt das Ganze ziemlich unbeholfen klingen.
„ ... wächst meine Lust auf sie“. Da würde ich „auf sie“ streichen.
„Mein Schwanz zeigt erste Regungen ...“. Da habe ich weniger ein stilistisches als ein inhaltliches Problem: Wenn besagtes Körperteil erst jetzt erste Regungen zeigt, wo war dann vorher die Lust?

So könnte ich den gesamten Text durchgehen und eine große Liste von Kleinigkeiten zusammenstellen, die mir persönlich den Lesegenuss verderben. Wohlgemerkt: Mir persönlich. Andere Leute sehen das sicher ganz anders.

Weil gerade mein Blick darauf gefallen ist, noch ein weiteres Beispiel:
„Pulsierend strömt der heiße Saft aus mir heraus.“ Das Wort „strömt“ weckt bei mir die Vorstellung von einem kontinuierlichen Fluss, „pulsierend“ bezeichnet einen rhythmischen Wechsel. Das passt einfach nicht zusammen.

Liebe Grüße
Ron

 

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