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(M)ein Engel
„Engel könne fliegen“, flüsterte sie und sprang vom Hochhaus hinunter.
Wenige Sekunden davor hielt ich sie noch in den Armen.
Ich stand unter Schock, setzte mich auf dem Dach des Hochhauses nieder und schwieg.
Ich hörte die Sirenen, realisierte dann, dass sie tot war, und fing an zu weinen.
Ich weiß, dass es nicht emotional klingt, doch in diesem Moment habe ich meine Lage noch nicht richtig abgecheckt.
Ich heulte einfach nur, saß da und trauerte.
Wieso? Wieso nur?! Wieso SIE??!!
Wieso nicht ich?
Ich wäre für sie gestorben, ich LIEBE sie doch...oder liebte...
Es kam mir vor wie Stunde, bis der Krankenwagen weg war, alle Spuren beseitigt waren.
Schließlich wurde ich gefunden, oben, weinend, auf dem Dach.
Ein Polizist war ein ganz Schlauer, er fragte mich:“Bist du wohl der Freund von Emilia Chuck?“
Ich rief:“WAR...Ich WAR ihr Freund, verdammt...“
Der Polizist begleitete mich nach unten und auch nach Hause.
Zuhause angekommen schleiche ich in mein Zimmer.
Am nächsten Tag wache ich auf. Aus dem Schlaf und aus den Täumen.
Ich denke daran, dass ich sie nie wieder umarmen kann.
Nie wieder küssen kann.
Nie wieder mit ihr lachen kann.
Alles wird ab heute anders sein.
Emilia war das hübscheste Mädchen das ich kannte, blaue Augen und Haare, blond und lang.
Ihr Lächeln- an das muss ich dauernd denken-werde ich nie wieder sehen können.
Ihre Beine waren wie ihr gesamter Körper schlank, aber nicht ZU schlank.
Sie war die weltbeste Küsserin und immer wenn ich sie umarmt habe, dann ist ein Feuerwerk in mir ausgebrochen.
Aber das alles werde ich nie wieder spüren.
Mein Herz war zerbrochen.
Meine Seele war zerbrochen.
Meine große Liebe.
In der darauffolgenden Nacht träumte ich von ihr.
Wir saßen auf dem Hochhaus, das Hochhaus war schon immer unser Platz.
Auf ihm lernten wir uns kennen & auf ihm verabschiedeten wir uns.
Ich wachte auf.
Noch in dieser Nacht ging auf das Dach des Hochhauses, setzte mich an den Rand, obwohl ich Höhenangst hatte.
Die Stadt war in Schwarz getaucht, man konnte aber einige Lichter sehen.
Fast keine Autos fuhren mehr, kein Wunder, zu der Zeit...
„Bleib bei mir, Em!!“, hatte ich gerufen, als Emilia am Rand des Hochhauses stand,“Ich brauche dich!“
Doch sie sprang.
Und wenn sie nicht bei mir sein konnte, dann wollte ich zu ihr kommen.
Ich schloss die Augen, breitete die Arme aus, dachte mir:“Engel können fliegen“
Und ich ließ mich fallen.