Mitglied
- Beitritt
- 11.11.2013
- Beiträge
- 70
- Zuletzt bearbeitet:
- Kommentare: 14
Männer in dunklen Trenchcoats
Zum Glück hatte sie die Zimmertür abgeschlossen.
"Machen Sie die Tür auf! Die Tür auf!"
"Nein, gehen Sie!"
Ein dunkler Trenchcoat. Gähnend schaltete sie die Nachttischlampe ein. Halluzinationen, dachte sie. In diesem Hotel war nachts sowas.
"Gehen Sie weg!", sagte sie.
"Das wollte ich nicht."
Die Vögel hatten diesen Kerl so unverblümt angesprochen, dachte sie und musste lächeln. Es klopfte an der Tür.
"Wer ist da?"
Männer in Trenchcoats, die mit ihr redeten. Ein kurzes Gespräch. A Sentimental Journey.
"Meine Dame", begann der Mann.
Anna schreckte hoch. Es war Vollmond. Das Ticken des Weckers erklang vor ihrem Bett.
"Ich will nicht viel", sagte dieser Mann.
Abgeschlossen, dachte sie.
"Ich hoffe, Sie verzeihen mir."
Ihre Augen wanderten durch das düstere Gespräch, dann gingen sie wieder.
"Hören Sie, es ist Böses. Ich möchte nur mit Ihnen reden. Mit Ihnen reden."
Ihr Blick fiel auf das Unverschämte, oder nein, korrigierte sie sich, es war die Tür. "Nein, gehen Sie weg! Gehen sie weg!", schrie sie.
"Ich bin's, ich werde nun gehen", sagte er schließlich.
"Ich will nicht mit Ihnen reden!" Sie fand nichts mehr zum Denken. Wie er so von draußen hereinkam. "Es war ein langer Tag", sagte sie und stand auf.
"Wir sehen uns sicher noch."
Draußen schien der Mond. Vögel hatten Halluzinationen, dachte sie.
"Ich hoffe, es ist unhöflich, Sie um diese Zeit zu wecken."
"Das sagen Sie einfach so." Anna rührte sich nicht.
"Ich will nichts Böses. Nichts Böses. Ich möchte nur mit Ihnen reden."
Einen Moment lang herrschte Stille und sie hörte sich wieder das Atmen an. Erneut klopfte es an der Tür. Der Portier schaute beiläufig in ihre Richtung. Wie er so dastand, mit Hut und Trenchcoat. Der Mann lachte. Der Mann, der es wirklich darauf anlegte, wenn er fest entschlossen war.
"Wer ist da? ", sagte sie und stand auf. Noch bevor die Sonne aufging. "Gehen Sie weg", hörte sie sich sagen. Mühsam musste sie jeden einzelnen von ihnen abfertigen. An Schlaf war nun nicht mehr zu denken.
"Meine Dame", begann der Mann schließlich. "Ich will Sie doch nicht stören. Sie gehen mir einfach nicht aus dem Kopf. Dem Kopf."
"Es war ein langer Tag, ich bin müde."
Der Mann zündete sich eine Zigarette an und lächelte. Und lächelte. "Machen Sie doch bitte die Tür auf."
Die Augen. Anna fühlte sich unbehaglich. "Wer ist da?", sagte sie. Erneut klopfte es an der Tür. Der Mann lachte.
"Hören Sie, ich weiß, es ist unverschämt."
"Nein, gehen Sie weg! Gehen Sie weg!", schrie sie. "Ich will nicht mit Ihnen reden, gehen sie!"
Sie lag noch lange wach. Draußen schien der Mond, es war Vollmond. Als der Letzte davonging, schlief sie ein.
"Ich bin's", sagte jemand.
Anna runzelte die Stirn. Das Ticken des Weckers klang für sie nach nichts. "Was denken Sie sich dabei eigentlich?"
"Es wird nur fünf Minuten dauern."
Anna dachte: hoffentlich nicht.
"Ich will nicht viel", sagte der Mann im dunklen Trenchcoat.
"Ich bin mir sicher, Sie sind von der anderen Seite der Tür."
Der Mann lachte. Wie er so dastand, in seinem Trenchcoat. "Gehen Sie weg", hörte sie sich sagen. "Machen Sie doch die Tür auf!"
Der Wecker auf dem Nachttisch zeigte viertel nach vier.
"Das wollte ich nicht, Ihnen Furcht einjagen, verstehen Sie. Furcht einjagen."
Anna seufzte und versuchte, gleichmäßig zu atmen. "Gehen sie einfach weg! Sonst rufe ich die Polizei!"
Draußen begannen die ersten Vögel zu zwitschern.
"Ich will nicht viel", sagte der Mann im Dunkeln.
Die meisten anderen waren bereits zu Bett gegangen.
"Ich wollte nur reden. Aber gut, ich respektiere das", sagte er. "Wir sehen uns sicher noch."
Erneut nach vier Uhr morgens. Anna schreckte hoch. Es war merkwürdig, wie dieser Kerl so dastand, mit Hut und Trenchcoat.
"Meine Dame", sagte der Mann.
"Wer ist da?", sagte sie.
"Ist ja schon gut", sagte der Mann.
Das Fenster war geöffnet und die warme Frühlingsluft passierte das Hotelzimmer.
"Wir werden uns sicher wiedersehen! Werden uns sicher wiedersehen!", rief der Mann ihr nach.
Aber wenn sie das Klopfen nur geträumt hatte? Die Geschehnisse des Tages durchliefen ihren Kopf.
"Wenn ich Ihnen solche Furcht einjage, sollte ich wohl wirklich besser verschwinden. Wirklich besser verschwinden. Werde nun gehen."
Es war merkwürdig, wie dieser Kerl sie so unverblümt angesprochen hatte. "Es war ein langer Tag, ich bin müde."
Sie blieb eine Weile stehen. Der Mann zündete sich eine Zigarette an und lächelte.
"Meine Dame", begann der Mann, "ich will Ihnen doch nichts böses. Ich werde mich wie ein Gentleman benehmen. Wie ein Gentleman benehmen."
"Was denken Sie sich dabei eigentlich?"
Der Mann zündete sich eine Zigarette an und war nicht nur unangenehm, sondern ausgesprochen unverschämt. "Ich will Ihnen doch nichts böses. Nichts böses. Ich möchte Erinnerungen an vergangene Tage."
Zum Glück hatte sie die Zimmertür abgeschlossen, dachte sie. Die meisten anderen waren Vögel.
"Das ist egal, ob Sie meinetwegen nicht schlafen können! Gehen sie einfach weg!" Sie atmete tief durch. Der Wecker auf dem Nachttisch zeigte viertel nach vier. Anna stand vor ihrem Bett.
"Es ist die Stimmung für sowas", sagte der Mann.
"Für sowas", sagte sie. "Hören Sie, gehen sie einfach weg! Sonst rufe ich die Polizei! Ich rufe die Polizei!"
Musik von irgendwo; sie wanderte durch das Zimmer, auf der Suche nach ihrem Platz.
"Meine Dame", begann der Mann nach vier Uhr morgens.
Ich will nicht mit ihnen reden, Mutter, dachte sie. Mutter, dachte sie.
"Ich bin's", sagte jemand, viel selbstsicherer, als sie sich fühlte. Der Mann lachte. Es war gegen ein Uhr morgens. "Ich will Ihnen doch nichts mehr zu denken geben."
Das Fenster war zum Glück abgeschlossen, dachte sie.
"Ich bin mir sicher, Sie sind gar nicht frei. Sind gar nicht so frei."
Es gibt keine ominösen Männer in Trenchcoats. Hoffentlich, dachte Anna.
"Meine Dame", begann der Mann und verfiel wieder in den Zustand bloßer Existenz.
"Nein, gehen Sie weg!"
Es war merkwürdig unverblümt angesprochen zu werden. Erneut klopfte es an der Tür. Es wird nur fünf Minuten dauern.
"Ist ja schon gut", sagte der Mann. "Schon gut", sagte der Mann, "aber Sie gehen mir einfach nicht aus dem Kopf. Einfach nicht aus dem Kopf."
"Nein, gehen Sie weg! Gehen Sie weg!", schrie sie. "Ich will nicht sowas", sagte sie."
"Ich werde nun gehen."
Wie er so dastand, mit Hut. Das Fenster war geöffnet und Anna fühlte sich unbehaglich.
"Ich bin auf der anderen Seite der Tür", sagte jemand von der anderen Seite. Er war gegen ein Uhr morgens gegangen.
"Wer war dieser Mann?", fragte sie sich und stand auf. Erneut klopfte es an der anderen Seite der Tür. Anna setzte sich aufs Bett.
Der Mann lachte. "Hören Sie, ich werde mich wie ein Gentleman benehmen. Wie ein Gentleman benehmen."
Einen Moment lang herrschte Stille und dann ertönten Schritte, die sich von der Tür entfernten.