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Männer an den Grill

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04.08.2001
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Männer an den Grill

Frauen werden es nie verstehen. Gut, meistens sind sie die besseren Köche. Aber auch nicht so richtig, sie sind einfach nur ordentlicher und effektiver beim Kochen. Aber Grillen, das werden sie nie können. Denn Grillen ist mehr als einfach nur die Zubereitung von Fleisch. Es ist nicht das bloße Verbrennen von rohen Lebensmitteln (bei den Biologen heißt das Denaturierung von Proteinen). Nein, Grillen ist ein Ritual, ein sorgsam gepflegtes Fest der Gaumenfreuden. Als damals die ersten Höhlenmenschen versehentlich ein Mammut-Steak ins Feuer haben fallen lassen und sich das nachher als ziemlich schmackhaft erwiesen hat, da war es geboren, das Grillen. Ich als Mann und Experte für die Verständigung zwischen den Geschlechtern werde euch, liebe Frauen, jetzt mal erklären, was das Besondere am Grillen ist. Zunächst mal fängt dieses wunderbare Ritual ja nicht erst damit an, dass man Fleisch auf den Rost knallt. Schon Stunden und Tage vorher geht es los, zwei Tage vor dem Grillfest sollte das Fleisch in eine leckere Bier-Öl-Marinade eingelegt werden. Nur Anfänger gießen beim Grillen Bier über das Fleisch. Dann muss der Grill angemacht werden. Hier unterscheidet man Kohle- und Holzgriller. Am besten schmeckt natürlich ganz durchgeglühtes Buchenholz, aber auch Kohlebriketts sind ganz gut. Hektische Griller nehmen Holzkohle. Wahre Genießer aber zünden schon drei Stunden vorher den Grill an und schauen zu, wie sich die rote Glut langsam aber beharrlich ihren Weg durch den schwarz-gepressten Kohlenstoff bahnen und nichts als eine jungfräulich weiße Ascheschicht der Gourmandise zurücklassen. Der stolze Grillmeister bewacht diesen Prozess natürlich im Liegestuhl neben seiner Kühltasche mit mehreren Kannen Gerstensaft aus der Eifel.
Anmerkung des Autors: Besitzer von Gasgrills haben sich durch den Kauf aus der sozial anerkannten Gesellschaft verabschiedet und sollten in Frankreich Frösche braten.
Zum Anmachen: Hier scheiden sich die Geister: Puristen nehmen nur Zeitungspapier und Holz, Pragmatiker greifen auch schon mal zu Grillanzünder, fest oder flüssig. Trotz günstigerer Preise ist aber von Diesel abzuraten.
Wenn dann die Kohle gut durchgeglüht ist, kann es losgehen. Und jetzt kommt es zur alles entscheidenden Glaubensfrage: Sämtliche Ratgeber faseln irgendwas von Alufolien und Aluschalen, in die man das Fleisch legen soll, damit ja keine Fettspritzer ins Feuer fallen und krebserregende Stoffe freisetzen.
BULLSHIT !!!
Liebe Gesundheitsexperten: wenn wir wirklich gesund leben wollten, dann würden wir mit Sicherheit nicht grillen. Denn dass rohes, fettiges Fleisch über offener Glut mit diversen Rähmchen Pils nicht gerade gesund ist, konnten wir uns auch so denken. Also nervt uns nicht mir euren dämlichen Tipps, ihr Foliengriller. Die Krönung ist dann immer noch der Hinweis: Fisch muss in der Alufolie gegrillt werden, weil er sonst auseinander fällt! Na und? Soll er doch! welcher normale Mensch grillt denn bitteschön Fisch? Fisch gehört ins Wasser und nicht auf den Grill, schon gar nicht in unseren Garten. Da höchstens in den Teich. Nein, Schweine müssen auf den Grill. In allen Formen und Variationen, als Steaks, Schwenker, Filetspieße (hmmmmm) und Koteletts. Und Würstchen: rote und weiße.
Sollte irgendein Öko eine Tofuwurst auf das Allerheiligste geschmuggelt haben: Den Grill sofort wegwerfen, er ist quasi entweiht und für immer unbrauchbar gemacht.
Und dann folgt der knifflige Teil: wenden und drehen, vom einen Teil des Grills zum anderen legen, bis das Fleisch nach rund 20 Minuten schön durch ist und eine angenehm knusprige Kruste bekommt. In dieser Phase darf der Grillmeister nicht gestört und beeinflusst werden, genau wie die Busfahrer mit denen man ja auch nicht während der Fahrt reden sollte. Und seien wir doch mal ehrlich! Was ist verantwortungsvoller, eine Busladung krakeelender Schulkinder oder ein Grill voller Fleisch?! Wahre Griller lassen sich in dieser Schlussphase, in dieser quasi-autistischen Selbstbezogenheit durch nichts aus der Ruhe bringen. Und ihre Arbeit sollte dementsprechend gewürdigt werden.
Je später der Abend - beim berüchtigten Mitternachtsgrillen: "Ich leg noch wat drauf!" - kann die Konzentration schon mal gestört sein, sodass gelegentliche Ausfall, bzw. Durchfallerscheinungen (durch den Rost) vorkommen können. Profis greifen deshalb unauffällig zur Flasche Bier, spülen die Asche ab und schieben alle Schuld auf den Metzger, wenn es den Gästen zwischen den Zähnen knirschen sollte.

 

Hm, da fand ich den "Mit-Ehefrauen-Einkaufen-Gehen-Horror-Wahnsinns-Trip" besser.

Außerdem erinnert mich das ganze irgendwie an einen "Galileo"-Bericht, den ich vor einiger Zeit im TV sah, naja, sei es drum.

In diesem Sinne: Machet jut!

Poncher

 

Hallo Anna!

Durch meinen Geist zogen gerade verstörende Bilder von dauergrillenden Kerlen in fettfleckigen Jogginghosen...

Wieso denn verstörend? ;)

Erläutere uns Weibern ruhig noch weitere archaische Hintergründe maskuliner Selbstfindungsrituale, denn das wird offenbar ein äußerst kurzweiliges Anthropologie-Seminar mit Dir!

Ich werde mein bestes geben!
Leider sind wir Männer sehr simpel. Und das in vielerlei Hinsicht. Uns versteht man schon nach einer kurzen Einführung (sic!)von zehn Minuten.
Ihr Frauen seid da (zum Glück?) wesentlich komplizierter, das macht das Leben erst spannend, wär ja auch zu leicht sonst.
Auf das wir das Verständnis zwischen Männlein und Weiblein erfolgreich fördern! (Ja, pff, genau!)

Live long and prosper.
Lokutus

 

Nur gut, daß ich VEGETARIER bin! Als ich die Geschichte gelesen habe, ist mir schlecht geworden und ich dachte mir; "Warum zum Teufel hat der Kerl sie nicht unter HORROR veröffentlicht???" ;) :D

Griasle
stephy
[=> Fleischverachterin]

 

Nööööööö Stephy,

nicht Horror, sondern Alltag! Den genau so spielt sich das in tausenden Schrebersiedlungen (so nennt man das doch, oder?) ab ;)

Und: Fleischverachter? Hm, das macht nichts! Bleibt mehr für mich übrig! HeHe! HöHö! HuHu!

Stephy, machet jut! :) Bleib mir erhalten!

Poncher

 

Der Alltag IST Horror für mich!!! :p :(

stephy
[die Fleisch haßt :( ]

 

Hi,
jetzt, wo sogar auf dem Vogelhäuschen 50 cm Schnee liegen, bewähren sich die Männer mit Schneeschaufeln vor dem Haus.

Vielleicht kommt es in erster Linie darauf an, dass sie überhaupt irgendeine Waffe in der Hand haben müssen, damit ihnen niemand zu nahe tritt. Schneeschaufel oder Bratenwender, ganz egal!
Grüße von Emma

 

Hallo Lokutus!

Ich hab Deine Geschichte nicht fertig gelesen, aber ich will Dir sagen, warum.
Du hättest sicher das Thema wirklich satirisch bringen können, aber so wirkt es dermaßen belehrend, daß ich einfach nicht weiterlesen will.

Du beginnst mit einer Feststellung, wiederholst sie dann auch noch, die mich schon mal aggressiv werden läßt:

Frauen werden das nie verstehen.

Aber Grillen werden sie nie können.

Und dann tust Du auch noch so, als wüßten Frauen nicht, daß man das Fleisch erst mariniert, stellst uns als die größten Idioten hin:
Zunächst mal fängt dieses wunderbare Ritual ja nicht erst damit an, dass man Fleisch auf den Rost knallt.
Dann hab ich noch ein Paar Zeilen weiter gelesen, aber ich kann keine Satire entdecken. Auch den Schluß hab ich angeschaut, ob Du das dann vielleicht noch in eine andere Richtung bringst, aber nichts dergleichen.

Ich brauch übrigens nicht einmal einen Griller zum Grillen. Ich kann nämlich nicht nur grillen, sondern auch noch ausgezeichnet Lagerfeuer bauen, das man erst mal eine Weile brennen läßt, dann die Glut zusammenschiebt und darüber - auf Steinen gelagert - kommt dann der Grillrost. - Aber ich will Dich nicht belehren...

Alles liebe,
Susi

 

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