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Männer am Herd

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01.02.2003
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Männer am Herd

Mittwoch, 10 : 09 Uhr

Mittlerweile ist die Mitbring-Liste für das Kurstreffen morgen bei Claudia auch bei mir eingetroffen. Bevor ich mich aber dazu aufraffe, selbst etwas auf das Papier, das früher mal ein Mathe-Spickzettel war, zu schreiben, schaue ich erst einmal, was sich die übrigen beiden männlichen Kursteilnehmer unseres Pädagogik-Grundkurses so haben einfallen lassen. Nico hat Chips, Jörg Salzstangen aufgeschrieben. Da ich nicht mehr so ganz genau weiß, was für Reste sich von unserer letzten Familienfeier noch im Keller befinden, schreibe ich das, was ich immer schreibe, nämlich Knabberkram. Das stimmt sogar, denn die meisten Sachen, die bei uns im Keller liegen, sind so alt, dass man zwangsläufig daran knabbern muss. Ich schiebe den Zettel zu meiner Nachbarin Juliane weiter, die nun die Malarbeiten an ihrem Endlosbild, das aus lauter roten und schwarzen Quadraten besteht, erst einmal einstellen muss. Sie wirft einen Blick auf die Liste und fragt dann in die Runde: „Warum machen sich eigentlich alle hier die Mühe etwas zu kochen oder zu backen, nur die drei Männer nicht?“ „Das ist doch klar, sie können's nicht!“, tönt es aus der rechten Ecke. „Jetzt geht das schon wieder los!“, murmelt mir Jörg zu und lässt seinen Kopf mit lautem Stöhnen auf die Tischplatte sinken. Das ist nämlich das Problem dieses Kurses - wir drei konnten zwar in sehr langwieriger Überzeugungsarbeit das in den Päda-Büchern und Blättern präsentierte Horrorbild des Mannes entschärfen, sein schlechtes Image hier jedoch nie ganz beseitigen. Das ist auch der Grund., warum der folgende Spruch von Sarah: „Wasser kochen werden die drei wahrscheinlich noch hinkriegen, dann können wir uns ja einen Tee machen.“ gerade in diesem Kurs so furchtbar gut ankommt. Um uns dreien eine weitere Diskussion zu ersparen, meine ich „Dann bringen wir eben was anderes mit, ist doch überhaupt kein Problem.“ Und so wird den Rest der Stunde überlegt, was wir denn mitbringen könnten. Nico bringt ein Dessert, Jörg Käsehäppchen und ich einen gemischten Salat mit, alle haben uns wieder lieb und wir haben unsere Ruhe. Nico, Jörg und ich verabreden uns für morgen um sechs bei mir, um gemeinsam das Essen zuzubereiten. Ich habe kein schlechtes Gefühl dabei, gut, ich habe zwar bisher nie mehr als Rührei und Tiefkühlgerichte zu Stande gebracht, aber so ein billiger gemischter Salat sollte ja eigentlich kein Problem sein, oder?!


Donnerstag, 18 : 03 Uhr

Ich schicke meine Eltern ins Kino, und beginne die Küche, die ich gewöhnlich eher selten betrete, zu begutachten. Während ich noch nach einer passenden Schüssel für meinen Salat suche, kommt Nico und präsentiert stolz den Vanille-Pudding, den er zuhause irgendwo ausgegraben hat. Ich begutachte seinen Fund und weise Nico auf das bereits abgelaufene Haltbarkeitsdatum (12/98) hin. Daraufhin schicke ich ihn in unsere Vorratskammer und lasse ihn einen etwas neueren Kochpudding suchen. Während Nico den Keller unsicher macht, kommt dann auch schon Jörg mit einigen Konserven und fünf Kilogramm Gouda herein. Ich persönlich halte fünf Kilo für ein paar Käsehäppchen für ein bißchen übertrieben, aber nachdem ich sehe, wie Jörg versucht den Käse von der Rinde zu trennen, denke ich, dass fünf Kilo angemessen sind. Und so stehe ich nun vor dem Salatkopf und habe mal wieder überhaupt keine Ahnung, was ich damit machen soll. Muss man den Abkochen, oder nur Waschen oder Schleudern? Ich habe gar keine Ahnung, was das sein soll, aber ich glaube mich dunkel daran erinnern zu können, dass meine Mutter einmal von einer Salatschleuder gesprochen hat. Nach einem kleinen Testversuch, verwerfe ich die Schleuder-Idee recht schnell und schmeiße den Salat erst einmal in heißes Wasser. Vielleicht wissen die anderen ja, wie man das macht? Aber Jörg und Nico haben auch keine Ahnung, die haben andere Probleme. Jörg zum Beispiel bekommt anstatt Käsewürfeln nur moderne kubistische Käseskulpturen hin. Noch in der Tür höre ich sein durchdringendes „Scheiße!“ und ich sehe, dass er sich mal wieder mit dem Messer verletzt hat. Noch während ich seinen rechten Daumen verarzte fragt Nico von der anderen Seite der Küche: „Sind Esslöffel die großen oder die kleinen Löffel, ich mein, essen kann man ja mit beiden, oder?“ Ich deute auf die Großen und komme mir vor wie ein kleiner Biolek. Ich nehme den Salat aus dem Wasser, zerhacke ihn etwas planlos und schmeiße ihn in die Schüssel. Bis jetzt sieht er so ziemlich nach gar nichts aus. Kommt da nicht immer irgend so ein weißes Zeug drauf?


Donnerstag, 18 : 37 Uhr

Nicos Milch ist angebrannt und ein neuer Topf muss her. Bis er diesen gefunden hat, ist seine klebrige Pudding-Ursubstanz wieder fest geworden und will sich nun nicht mehr vom Löffel und der Schüssel trennen. Während er im Keller einen neuen Pudding holt, erfahre ich auch endlich, warum Jörg den ganzen Abend so aufgedreht ist. Er ist nämlich seit neuestem in Corinna, auch ein Mitglied unseres Päda-Kurses, verknallt und hat sich nun die fixe Idee in den Kopf gesetzt, sie mit Hilfe seines Charmes und seiner Käsehäppchen heute Abend gewinnen zu können. Da es mit seinem Charme nicht so furchtbar weit her ist, versucht er nun all seine Liebe in diese „Käsekunstwerke“, wie er sie nennt, zu stecken. Von seiner ersten Kreation, einem Mix aus Käse, Apfel und Peperoni kann ich ihn allerdings noch früh genug wieder abbringen. Nico ist mittlerweile wieder zurück und hat prompt den halben Zucker auf dem Küchenboden verteilt. Leider vergisst er beim Aufkehren, dass er noch die Milch auf dem Herd stehen hat - aber wir haben ja noch ein paar Töpfe. Da ich mit meinem Salat, mittlerweile eine grüne, schwimmende Masse, auch nicht so recht weiter weiß, beschließe ich meine Schwester anzurufen. Nach minutenlanger Warteschleife auf dem Handy teilt mir diese dann mit, dass sie in ihrem ganzen Leben noch keinen Salat gemacht habe. Na toll! Aber das weiße Zeug hieße Dressing, meint sie, was da drin sei, wisse sie auch nicht und wünscht mir noch viel Erfolg bevor sie auflegt. Na toll! „Meint ihr ob Corinna auf Weintrauben steht?“, holt mich Jörg aus meinen Überlegungen zurück. „Klar“, meine ich „alle Mädels stehen auf Weintrauben, aber weiß jemand von euch, was in so ein Dressing rein muss?“ „Ich glaube Mayonase, und ich meine bei den Italienern stand immer Öl und Pfeffer auf dem Tisch. Ich glaub, das muss da auch rein.“ äußert sich Nico zu meinem Problem, während er nach einem sauberen Löffel sucht. Von Jörg bekomme ich keine Antwort, denn er ist nach dem mißglückten Öffnungsversuch einer Ananasdose mal wieder an unserem Verbandskasten.


Donnerstag, 19 : 12 Uhr

Nach Jörgs etwas unüberlegten Idee jeweils drei Weintrauben gleichzeitig auf dem Käseklotz aufzuspießen, holen wir den Verbandskasten in die Küche, damit er nicht mehr so weit laufen muss, Pflaster sind allerdings keine mehr da, da sie sich alle auf seiner rechter Hand befinden. Doch davon unbeeindruckt beginnt er völlig liebestrunken Käsestücke in Herzform zu basteln, in die er danach Corinna ritzen will. Dass er noch nicht einmal weiß, ob man sie mit einem oder zwei „r“ schreibt, stört ihn nicht weiter. Nico bekommt einen Niesanfall und spritzt alle seine Nasenschleimhautbakterien in die gerade erhitzte Pudding-Milch-Masse. Diese landet daraufhin im Klo und Nico beginnt etwas entnervt und verschnupft von vorne. Ich habe inzwischen Nicos Idee mit Mayonase, Öl und Pfeffer probiert, wobei ich das Resultat für nicht gerade gelungen halte. Der bestialische Gestank gibt mir recht. Ich stelle den immer noch dampfenden Salat nach draußen und schlage im Lexikon unter D wie Dressing nach. Dort steht gar nichts, aber eine Stimme aus der Vergangenheit sagt mir, dass Creme fraiche sicher nicht verkehrt wäre. Also schmeiße ich alle drei Becher Creme fraiche, die ich im Kühlschrank finde in eine Schüssel und verrühre das Ganze. Mit Entsetzen stelle ich allerdings fest, dass nur der erste Becher Creme fraiche enthielt, das andere waren Dickmilch und Kefir. Das alles sieht zwar besser aus als das erste Versuch, ist aber wieder falsch wie mir scheint. So langsam überkommen mich erste Zweifel, ob wir das alles bis acht Uhr noch schaffen. Ich will gerade mein zweites Dressing-Experiment zum Abfluss bringen, als ich mit Jörg und seinem Tablett voller Käse-Bananen-Gurken-Kokosnuss-(„Corinna muss Kokosnüsse lieben. Alle Frauen lieben Kokosnüsse.“)-Zahnstocher-Kreation kollidiere. Wir beide stolpern und mein Dressing und Jörgs Käsehäppchen landen beide in einem Kochtopf. Leider in dem Kochtopf, in dem sich auch Nicos Pudding befand bzw. immer noch befindet. Der Inhalt des Kochtopfes landet im Klo, und wir beginnen noch einmal von vorn. Nico, mittlerweile dem Wahnsinn nahe entdeckt, dass wir keine Milch mehr haben und eilt zur nächsten Tankstelle. Jörg eilt nicht zur Tankstelle, sondern zum Waschbecken, um sich den Zahnstocher wieder herauszuziehen, den er sich bei der Kollision in die Handfläche gebohrt hat. Ich hole den Salat wieder herein und gieße das Wasser wieder ab. Danach will ich ihn eigentlich noch kleiner schneiden, aber als ich bemerke, dass wir kein Küchenmesser mehr haben, das nicht blutverschmiert ist, lasse ich ihn so, wie er ist.


Donnerstag, 19 : 44 Uhr

Nach einer weiteren Schnittverletzung beim Paprikaschneiden schlage ich Jörg vor, sich seine rechte Hand komplett eingipsen zu lassen. Darauf meint er, dass ihm Corinna dies wert sei. „Corinna vielleicht, aber mit Sicherheit nicht diese 23 Käse-Zahnstocher-Kreaturen“, entgegne ich ihm während ich das Internet nach einem Dressing-Rezept durchforste. Die einzige Information, die ich so bekomme ist allerdings nur die Telefonnummer eines Dressing, Karl-Heinz aus Bremerhaven. Warum bekommen tausende von Menschen täglich einen gemischten Salat hin, nur ich nicht? Um den Salat dann nicht ganz so karg aussehen zu lassen, versuche ich Eierscheiben hineinzuschneiden, was allerdings daran scheitert, das alle Eier unseres Kühlschranks sich nach dem Öffnen als noch roh erwiesen haben. Ich schmeiße die zwölf Eier ins Klo, da sie auf dem Küchenboden etwas stören und lege stattdessen drei ganze Möhren in den Salat. Sieht sogar richtig gut aus, rot-grün, fast ein politischer Salat. Dies alles ist Nico im Moment ziemlich egal. Er hat die letzte Packung Vanille-Pudding geöffnet vor sich liegen und rührt fast wie in Trance, die Augen glasig, eine Hand krampfhaft an die Dunstabzugshaube geklammert. Erst als Jörg auf dem Weg zum Mülleimer sich die noch unverletzte Hand an einer der vier glühendheißen Herdplatten verbrennt, kehrt er wieder in die Wirklichkeit zurück und beginnt sich wieder mit Jörg (die linke Hand in der Tiefkühltruhe) zu unterhalten. Sein Pudding ist fertig, und einem Triumphzug gleich, trägt er ihn hinüber, gießt ihn in die einzige noch saubere Glasschüssel und stellt das ganze zum Abkühlen in den Kühlschrank.

Donnerstag, 20 : 19 Uhr

Bei dem Versuch meinen Salat mit Öl und Essig abzuschmecken, löst sich der Verschluss der Ölflasche und mein Salat sieht auf einmal aus wie eine große grüne Sardine. Angesichts der Tatsache, dass ich jetzt nun seit über zwei Stunden an diesem Salat herumhantiere, beschließe ich es aufzugeben und eile hinunter in unsere Eckkneipe, wo ich für 21 Euro sechsmal gemischten Salat erstehe und alles in meine Schüssel schmeiße. Als ich wieder zu Hause ankomme gleicht die Küche einem Handgranaten-Weitwurf-Übungsplatz. Unter Tränen erzählt mir Nico, dass die Glasschüssel wegen dem heißen Pudding im Kühlschrank mehr oder weniger explodiert sei. Jörg, der noch im Badezimmer sitzt und sich die Splitter der Glasschüssel aus dem Fuß zieht, in die er unglücklicherweise getreten ist, hat dann die glorreiche Idee, einfach die Cremefüllung der Torte, die er im Tiefkühlschrank gesehen hat, als Dessert zu nehmen. Während also Nico die Cremefüllung unserer Sonntagstorte unter zwei Tonnen Sprühsahne versteckt sucht Jörg seine letzten noch verbliebenen Zahnstocher zusammen. Die Anzahl seiner Käse-Ananas- Gurken-(„Was meinst Du, ist Corinna ein Gurkentyp? Gurken symbolisieren ihr meine sensible Seite fast noch besser als Ananas.“)-Häppchen ist auf sieben zusammengeschrumpft, dafür hat er in alle eine persönliche Widmung geschnitzt. Ich versiegle die Küchentür, stelle die fünf durchgeschmorten Töpfe für den Schrotthändler an die Straße, , schreibe einen warnenden Brief an meine Eltern (PS: Mama, wie macht man Dressing?!?), und mache mich mit Jörg, Nico, Salat für 21 Euro, den Überresten einer Cremetorte und sieben Käseskulpturen auf den Weg zu unserem Päda-Kurstreffen.


Freitag, 0 : 36 Uhr

Leicht bis stark angeheitert machen wir drei uns auf den Weg nach Hause. Meinen Salat fanden alle klasse, Nicos Pudding war eine Sensation. Von Jörgs Käsehäppchen sind allerdings noch fünf übrig (auf dem Hinweg sind ihm im Treppenhaus zwei runtergefallen). Ach übrigens, Corinna ist gar nicht gekommen.

 

Hallo Indjani Jones,

hab mich köstlich amüsiert beim Lesen deiner Geschichte.
Sie verfügt über wunderbar parodistische Züge und ist rundum gelungen.
Hab leider nichts an ihr auszusetzen, was dich nun komplett um eine konstruktive Kritik bringt. Selbst Schuld! :lol:

Lieben Gruß
lakita

 

die Geschichte ist schlichtweg genial, lange nicht mehr so gelacht :)

vielleicht hättest du den Schluss, also das Päda-Kurstreffen noch mehr ausbauen können

 

Hallo Indjani Jones!

sag mal... das ist nicht zufällig ein Tatsachen-Bericht? :)
und ich dachte, Informatik-Studenten wären in manchen Dingen etwas unbeholfen...
sehr gut zum Lesen, flüssig und mit Witz erzählt, besonders der letzte Satz: gemein.
An manchen Stellen allerdings ür mein Empfinden ein bisserl arg übertrieben... dennoch nett!

schöne Grüße, Anne

 

Hallo Anne,
zu deiner Frage: Nein, es ist sicherlich KEIN Tatsachen-Bericht ;-) Einen Kochpudding kriege ich hin (einen Topf habe ich dabei mal ruiniert, aber da war ich zehn oder so), Salat und Käsewürfel beherrsche ich im Schlaf. Merci für die nette Kritik.
Greetings
Indjani Jones

 

Hallo Indjani Jones!

Herzlich willkommen auf kg.de! :)

Auch ich hab mich, wie die Vorkritiker, köstlich amüsiert bei Deiner Geschichte! :lol:

Daß du das Treffen noch ein bisschen ausführen könntest, finde ich auch. Die Geschichte wird dadurch sicher nicht zu lang, man liest sich ja so lachend vorwärts, daß man es am Schluß schade findet, daß sie schon aus ist.

Ein paar Anmerkungen hab ich noch:

Bei direkten Reden liest es sich besser, wenn Du jeweils eine neue Zeile beginnst, also so:

"blabla", sagte A.
C meinte: "plemplem?"
"didldum!", erwiderte B.

Zumindest aber einen Gedankenstrich dazwischen solltest Du machen. ;)

"wir drei konnten zwar in sehr langwieriger Überzeugungsarbeit das in den Päda-Büchern und Blättern präsentierte Horrorbild des Mannes entschärfen, sein schlechtes Image hier jedoch nie ganz beseitigen."
- "und Blättern" könntest Du weglassen
- das "hier" würde ich auch streichen, klingt seltsam.

"Wasser kochen werden die drei wahrscheinlich noch hinkriegen, dann können wir uns ja einen Tee machen."
- müßte es nicht heißen "dann können sie uns ja einen Tee machen"?

""... Tee machen." gerade in ..."
- der Punkt aus der direkten Rede gehört weg, dafür ein Beistrich (Komma) danach: machen", gerade

"...meine ich "Dann bringen...""
- ich: "Dann ...

"und beginne die Küche, die"
- ich würde nach beginne einen Beistrich machen

"seinen rechten Daumen verarzte fragt Nico"
- verarzte, fragt

"Meint ihr ob Corinna auf Weintrauben steht?"
- Meint ihr, ob

"Mayonase"
- Mayonnaise oder Majonäse

"muss da auch rein." äußert sich Nico"
- rein", äußert

"nach dem mißglückten Öffnungsversuch"
- missglückten - da Du ja auch sonst die neue RS anwendest ;)

"Nach Jörgs etwas unüberlegten Idee jeweils drei Weintrauben gleichzeitig auf dem Käseklotz aufzuspießen"
- unüberlegter Idee, jeweils
- ich würde "mit dem Käseklotz" schreiben, da der ja auch aufgespießt ist, oder?

"nicht mehr so weit laufen muss, Pflaster sind"
- Der Satz zieht sich in die Länge - ich würde nach "muss" einen Punkt machen.

"da sie sich alle auf seiner rechter Hand befinden"
- auf seiner rechten Hand

"ist aber wieder falsch wie mir scheint"
- falsch, wie mir

"entgegne ich ihm während ich das Internet"
- ihm, während

"allerdings daran scheitert, das alle Eier"
- dass

"dass ich jetzt nun seit über zwei Stunden"
- entweder "jetzt" oder "nun" - beides ist um eins zu viel

"beschließe ich es aufzugeben"
- ich, es

"wo ich für 21 Euro"
- schreibs bitte aus: einundzwanzig - solange Zahlen keinen Bandwurm ergeben, ist es in Geschichten schöner, sie auszuschreiben. Außerdem springt mir eine Zahl in einer Geschichte sofort ins Auge und wenn ich schon einen Absatz vorher eine Zahl im Blickfeld habe, weiß ich auch schon vorher, was gespielt wird...

"zu Hause ankomme gleicht die Küche"
- ankomme, gleicht

"unter zwei Tonnen Sprühsahne versteckt sucht Jörg"
- versteckt, sucht

"Käse-Ananas- Gurken-(„Was meinst Du, ist Corinna ein Gurkentyp? Gurken symbolisieren ihr meine sensible Seite fast noch besser als Ananas.“)-Häppchen"
- liest sich etwas schlecht, vielleicht kannst Du da dran noch feilen? ;)

Alles liebe,
Susi

 

Ja, ja, ja, da lacht die unterdrückte Hausfrauenseele. Bisher keine eine Kritik von einem Mann, der solche Geschichten eher unter Horror oder Science Fiction suchen würde. Aber wo ich ja mal gerade darüber gestolpert bin, kann ich auch was dazu sagen. Und natürlich werde ich bemüht sein, möglichst neutral zu schreiben.

-Aus weibl. Sicht: sehr amüsant, unterhaltsam und 100%ig zutreffend geschrieben. Man könnte sich noch stundenlang in der masculinen Hilfslosigkeit suhlen und bedauert das schnelle Ende der Geschichte. Man wünscht weitere Fortsetzungen.

-Aus männl. Sicht: mit einfachsten Stilmitteln werden hier die niedersten Instinkte der Frau angesprochen, ihre Kritikfähigkeit drastisch reduziert, nur um zu punkten. Der männliche Leser wird ob der negativen Darstellung seiner Geschlechtsgenossen zuerst verunsichert, bis zum Ende der Geschichte völlig demoralisiert und befindet sich nach dem Lesen der zustimmenden Kommentare in einer echten Seins-Krise. Zerfetzt von Selbstzweifeln trauen sich dann nur die stärksten der Starken einen Kommentar abzugeben, wobei sie sich dabei bemühen die Schriftfarbe dem Grau des Hintergrundes anzupassen. (geht nicht - sollte beim Webmaster beantragt werden).

Fazit: Ist der Autor ein Mann, muss er als Nestbeschmutzer an den Pranger. Ist der Autor eine Autorin muss sie als realitätsfremde Phantastin an den Pranger.

Gruß vom :cool: querkopp

P.S. hätte gern noch länger ausgeführt, muss aber weg, mein Selbstfindungskurs ist verlegt worden und findet jetzt regelmäßig vor dem Kochkurs an

 

@querkopp, ich glaub, Du hast diese Stelle übersehen, die ja auch eine Frau betrifft...

beschließe ich meine Schwester anzurufen. Nach minutenlanger Warteschleife auf dem Handy teilt mir diese dann mit, dass sie in ihrem ganzen Leben noch keinen Salat gemacht habe. Na toll! Aber das weiße Zeug hieße Dressing, meint sie, was da drin sei, wisse sie auch nicht
;)

Alles liebe,
Susi

 

Hallo Indjani Jones!

Glücklicherweise hast Du nachgeschoben, dass dies kein Tatsachenbericht ist, das hätte Dir nämlich eh niemand geglaubt. :D

Aber als gnadenlos überspitzte Satire geht die Geschichte allemal durch. Und als solche hat sie mir auch recht gut gefallen.

Meine Lieblingsstellen :D :

Nico ist mittlerweile wieder zurück und hat prompt den halben Zucker auf dem Küchenboden verteilt. Leider vergisst er beim Aufkehren, dass er noch die Milch auf dem Herd stehen hat - aber wir haben ja noch ein paar Töpfe.
:lol:
Danach will ich ihn eigentlich noch kleiner schneiden, aber als ich bemerke, dass wir kein Küchenmesser mehr haben, das nicht blutverschmiert ist, lasse ich ihn so, wie er ist.
:rotfl:

Vielleicht solltest Du noch eine Fortsetzung schreiben, in der die Frage: "Mama, wie macht man Dressing?!?" beantwortet wird.

Noch ein paar Anmerkungen:

"Das ist auch der Grund., warum der folgende Spruch"
>>> Punkt zuviel

Uhrzeiten würde ich so schreiben: 10:09 oder 10.09 Uhr (ohne Leerzeichen)

"Jörg zum Beispiel bekommt anstatt Käsewürfeln nur moderne kubistische Käseskulpturen hin."
>>> ich würde nur "statt" schreiben: Jörg zum Beispiel bekommt statt Käsewürfeln nur ...

"Der bestialische Gestank gibt mir recht."
>>> Recht

"stelle die fünf durchgeschmorten Töpfe für den Schrotthändler an die Straße, , schreibe"
>>> ein Komma zuviel

Viele Grüße :)
Christian

 

Hallo Indjani Jones,

bin sehr angetan! Klingt lecker! Ist zwar kompliziert, werde ich aber nachkochen!

Rabe

 

:D :lol: :rotfl:

ich fand die geschichte herrlich! erinnert mich an meine freundin, die nicht im stande war eine fertige knoblauchsuppe zu kochen und mich dreimal zu hilfe geholt hat! *g* es sind nicht immer die männer, die nicht kochen können, ich kenne genug frauen, denen es ebenso geht! :D

lg mara

 

:lol:

Hi Indjani Jones!

Einfach herrlich!
Ich bin aus dem Lachen gar nicht mehr rausgekommen.
Okay, ich muss zugeben dass ich auch nicht viel begabter bin (trotz doppel x Chromosom) aber Pudding krieg selbst ich noch hin.
Superlustige Geschichte, einige Stellen waren mehr als genial...

bye
scarlet

 

Hi Indjani Jones,

ich habe jetzt noch Tränen in den Augen, so mußte ich lachen!

Klar, du walzt ein Klischee aus, da hat Kristin recht, aber du walzt gekonnt. Natürlich hat man schnell den Verdacht, dass es mit Jörgs Verletzungen immer so weiter geht, aber trotzdem prustete ich vor Lachen, als er sich die Splitter der Glasschüssel aus dem Fuß zog.

Ich habe nichts gegen Klischees, wenn sie so vergnüglich einhergewandelt kommen!

Große Klasse!

Ich freue mich auf Deine nächsten Satiren!

Liebe Grüße
Barbara

 

"...Kochen kann jeder, wenn er ein Kochbuch hat..."
Hmm...über die Brücke gehe ich als Maximal-Zupfkuchen-Bäcker nicht...;)
Ich hab mal verzweifelt versucht, nach Rezept ein Dessert mit ziemlich hochtrabendem Namen (der mir entfallen ist) herzustellen, leider war das Rezept so geschrieben, daß nur ein Chefkoch eines Nobelrestaurants die Formulierungen kapiert und so ging das Zeug gnadenlos in die Hose und ich blamierte mich handfest vor meiner feinschmeckerischen Westverwandtschaft...:fluch:
Aber wie ich ja schon in einem anderen Post feststellte, bin ich eh keine richtige Frau...;)
Nunja, zur Sache: etwas Übertreibung muß bei dem Thema schon sein, ich fand's jedenfalls witzig. Immerhin ist der eigene Haushalt der Ort, wo die meisten Unfälle passieren ;)
:)

 

Moin Indjani Jones,
auch ich möchte mich in die Reihe der Lobpreisungen einreihen. Klasse Idee, überspitzt das Einfachste als das Schwerste darzustellen.
Ralph

 

Ich sag jetzt nix mehr dazu und nehm die Story, wie die andere, klammheimlich in die Satire-Empfehlungen auf.

P.S. Warum hat mir noch nie ein Typ Widmungen in Käsehäppchen geritzt? Mal sehn, zu welchen Parties ich in den letzten jahren nicht gegangen bin...

 

Hähä!

aber als ich bemerke, dass wir kein Küchenmesser mehr haben, das nicht blutverschmiert ist, lasse ich ihn so, wie er ist

So ist das. Männer sind Kämpfer, egal, wo sie im Einsatz sind!
Ich erzähle jetzt nix vom Nudelsalat meines Ex-Wg-Kollegen.


Hab oft gelacht!

 

Hi Indjani Jones!

Mal eine eher selten behandelte Thematik, obwohl immer aktuell (mal abgesehen von den Starköchen). Der zweite Satz ist unnötig kompliziert, auch sonst stilistisch ab und zu ein Holperer. Das Ganze könnte etwas schneller erzählt werden, so plätschert es dahin, es ist letztlich der gleiche Gag in verschiedenen Variationen, der da verbraten wird.
So als Mittagspausen-Dessert ist es aber eine schöne Unterhaltung, der Schluss gefällt mir gut, die Männer werden kreativ und die Ereignisse nehmen Fahrt auf.


- Pol

 

Hallo Indjani Jones,
da Polaris die Geschichte eben rausgekramt hat, bin auch ich auf sie aufmerksam geworden und ich muss sagen, dass auch ich mich köstlich amüsiert habe.

Allerdings fände ich die Geschichte in der Kategorie "Humor" bißchen besser aufgehoben als in Satire. Nur so als kleine Anmerkung, lässt sich aber sicher drüber streiten.

Ein paar Interpunktionsfehler habe ich auch entdeckt, aber da du schon länger nicht mehr hier geschrieben hast und wohl gar nicht mehr aktiv bist, erspar ich mir jetzt die detaillierte Auflistung ;)

Schöne Grüße,
Sebastian

 
Zuletzt bearbeitet:

was allerdings daran scheitert, dass alle Eier unseres Kühlschranks sich nach dem Öffnen als noch roh erwiesen haben.
:lol:

Hi Jonesman,

hatte als Ende zuerst erwartet, dass alles schiefgeht, aber dass es gerade dadurch dann voll perfekt wird ... jaja, verrückte Welt, verrückte ...

Na ja, Männer gehören einfach nicht in die Küche, ich glaube, das ist so eine Art Naturgesetz oder so was in der Richtung ... nebenbei, ich kann Spagetti kochen, lebe seit Tagen von nichts anderem mehr ... da offenbaren sich die negativen Seiten von sturmfrei ... hätte nie gedacht, dass Frauen so wichtig sind :D
Spaß beiseite: Ich fand es unterhaltsam geschrieben, nichts zum Lachen, aber nett.

Tserk!

 

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