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Luft

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25.12.2001
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Luft

Wie lange kommt man mit schätzungsweise einem halben Kubikmeter Luft aus? 30 Minuten? 15 Minuten? Oder gar weniger? Ich weiß es nicht. Warum ich frage? Na ja, wenn man beim Tourengehen von einer Lawine überrascht und erfasst wird, dann inmitten von gewaltigen Schneemassen aufwacht und merkt, dass man total begraben ist, überlegt ein Mann gerne seine Optionen. Versuchen sich unter großen Anstrengungen frei zu buddeln oder kräftesparend warten, bis man gerettet wird?
Ich entscheide mich fürs Buddeln. Mit großer Mühe bekomme ich meine linke Hand frei. Die rechte steckt unter den Schneemassen fest und lässt sich nicht bewegen.Den Handschuh ziehe ich mit meinen Zähnen aus und mit nackten Fingern verschaffe ich mir mehr Freiraum. Meine rechte Hand lässt sich immer noch nicht bewegen, fängt aber an höllisch zu schmerzen. Ich glaube er ist gebrochen.
Ein anderer Gedanke. Warum spüre ich eigentlich meine Zehen nicht? Sind sie etwa schon abgefroren? Die Panik, die schon die ganze Zeit in mir brodelt, nimmt jetzt vollkommen überhand. Mein Atmen wird hektischer und ich versuche mit hektischen und ungeschickten Grabversuchen irgendwie nach oben zu kommen. Die heftigen Bewegungen sind für meinen Arm Gift und eine Welle aus Schmerz bricht über mich herein. Laut aufschreiend lasse ich mich zurücksacken. Heftig keuchend und mit zusammengepressten Augenliedern, lehne ich mich, soweit es mein rechter Arm zulässt, zurück.
Eine Gleichung schießt mir in den Kopf. Schnelles Atmen > weniger Luft. Weniger Luft > schneller Tod. Ich versuche mich zu beruhigen. Mein Herz rast immer noch, doch mein Atem wird ruhiger. Die Angst zu sterben bleibt aber.
Wieder ein Geistesblitz. Der Lawinenpiepser. Habe ich ihn eingeschaltet? Ich fasse mir an den feuchten Kragen und halte den Piepser so hin, das ich ihn sehen kann. Ausgeschaltet! Typisch. Die Luft wird jetzt merklich dünner und das Atmen fällt mir schwerer. Ich schalte den Piepser ein und das rote Lämpchen daran erwacht sanft glühend zum Leben.
Jetzt kann es nicht mehr lange dauern, bis sie mich finden. Hoffentlich. Das Atmen wird immer schwerer und ich werde immer müder.
Was sagt man über das Erfrieren? Es soll sanft und leise sein. Ich möchte nicht das es soweit kommt.
Während ich darüber nachdenke, fallen mir die Augen endgültig zu...

[ 04.06.2002, 08:16: Beitrag editiert von: azrael ]

 

Hi.

Na, da hätte man was draus machen können. Schön beschreibst du die Gedankengänge des Mannes, der unter der Lawine begraben ist.

Und dann? Happy End?

Mir gefällt es nicht, bin allerdings auch dafür bekannt, eigentlich hoffnungslose Situationen am Ende noch hoffnungsloser zu gestalten. :lol:

Schöner Snack für zwischendurch, mit einem Schluß, der zumindest mir nicht zusagt.

Denk doch mal über die Möglichkeit nach, den letzten Absatz komplett wegzulassen. Würde die Intensität dadurch nicht deutlich zunehmen, als diese abzuschwächen?

Gruß,

Poncher

 

Wie Ponch gesagt hat: Man hätte mehr draus machen können.
Die Überleitung von dem Begrabenen in das Krankenhaus ist mir etwas zu schnell gegangen. Außerdem liest sich das Ganze so... fröhlich. So ist es mir jedenfalls vorgekommen. Hätte man insgesamt mehr auspolstern können.

Grammatik -und Rechtschreibung ist ganz gut.

 

Salut Azrael,

interessante Thematik. Ich kann mich den Meinungen der anderen nur anschliessen: schoener Ansatz, aber insgesamt fehlt es der Geschichte an Intensitaet. Man fuehlt eigentlich nicht wirklich etwas dabei, nicht mal den Hauch einer beklemmenden Situation...es fehlt in der Tat an "Auspolsterung". ;)

Den Krankenhausabsatz wuerde ich auch weglassen.
Zu grosser Bruch - man muss Mut zum offenen Ende haben.
Hat meistens den groesseren Effekt. :cool:

Groetjes,
worldpeace

 

Hiho!

Ich kann mich eigentlich meinen Vorrednern nur anschließen; den letzten Absatz würde ich auch weglassen. Der nimmt irgendwie die Tragik. Ansonsten hast Du das Ganze echt gut beschrieben und geschildert - jedenfalls so gut, wie man das bei der Kürze nur machen und rüberbringen kann.

Gruß,
stephy

 

Hy

So... der letzte Absatz ist gelöscht. Ich hatte ihn auch nur aus einen Grund dazugeschrieben:
Weil ich dachte das mich dann alle Fragen Und? Wie gehts weiter? Wird er gerettet oder nicht?
Naja... so kann man falsch liegen.

Hoffe es passt jetzt...

euer Azrael :D

[ 03.06.2002, 09:03: Beitrag editiert von: azrael ]

 

Hi Azrael
Ich habe die Ur-Geschichte nicht lesen können, kann also nicht sagen, wie diese gewirkt hat. So wie sie jetzt da steht, ist an dem Ende allerdings nichts mehr auszusetzen. Ansonsten ist deine Geschichte ganz gut zu lesen, aber halt eine von denen, die nur für Zwischendurch sind. Nicht großes, mehr so das kleine nette für den Anfang des Tages! :)

Saludo, Gam.

[ 03.06.2002, 11:31: Beitrag editiert von: Gamdschie69 ]

 

@ Gamdschie

:D :D :D Das kleine Frühstückchen... :D :D :D
Mehr sollte auch gar nicht werden.

Gruß Azrael

 

@ Azrael

Spannend doch...
Man merkt einfach den unterschied zwischen einen Erlebnisse und einer Vorstellung.
1. Beim Langlaufen hab ich nur selten gehört dass jemand von einer Lawine erwischt worden wäre.
2. Wenn man von einer Lawine erwischt wird, ist man zu 70 % Tod. Hat man das Glück und Überlebt so wird man fast keine Kleider mehr am Körper spüren.
3. Man atmet auch durch denn Schnee. Zudem stirbt man meist durch Wasser in der Lunge, man erstickt.
Jetzt hab ich genug kritisiert. :p

Noch viel spaß beim schreiben
@rcana

 

Hy Arcana

1. Es gibt mehr als du denkst
2. Was hat das mit den Kleidern zu tun?
3. Die wahrscheinlichkeit das man gleich tot ist, Wasser in der Lunge hat oder erfriert hält sich so ziemlich die Waage.

 

Hy Eddy

1.Glaube ich das du Langlaufen mit Touren gehen verwechselst.Langlaufen geht amn nur in Langlaufloipen.
2.Was das mit der Kleidung zu tun hat!?!

Den Handschuh ziehe ich mit meinen Zähnen aus und mit nackten Fingern verschaffe ich mir mehr Freiraum.
3.
Die wahrscheinlichkeit das man gleich tot ist, Wasser in der Lunge hat oder erfriert hält sich so ziemlich die Waage.
Viel ehre wird man erdrückt.

 

So Arcana

Mit dem Touren gehen hast du recht. Ist auch schon ausgebessert. Aber der Rest bleibt. Da könnt ich auch schreiben: Tourengeher wird von Lawine erfasst und ist gleich tot. Hört sich nicht so gut an. Nicht wahr?

Gruß Azrael :kaffee:

 

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