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Love in Darkness
Eine niedliche Lovestory über zwei Hunde
Prolog
Schwärze. Alles war dunkel. Nicht einmal der Mond schien. Es war, als wenn jemand die Welt schwarz angemalt hätte. Ich fürchtete mich. Ich fürchtete mich vor dem, was jetzt kommen würde. ,,Ist da jemand?", fragte ich zögernd. Zu meinem Erstaunen antwortete eine zaghafte Stimme:
,,Hallo?" Sie klang hoffnungsvoll. ,,Wo bist du und wer bist du?" ,,Ich bin hier."
Ich folgte dem Ruf. Plötzlich lief ich gegen etwas, besser gesagt jemanden. ,,Hey, pass doch auf!", sagte der Jemand entrüstet.
,,Entschuldigung. Es ist so dunkel, ich sehe nichts.", antwortete ich schuldbewusst. ,,Boah, bist du schlau, das merke ich selber" ,,Kein Grund mich so anzumeckern!" Ich war beleidigt. ,,Wer bist du eigentlich?", fragte ich. ,,Dina." ,,Ich bin Johny." Ich schaute zu Boden. „Was hast du ausgefressen, dass du hierher gekommen bist?" ,,Naja...", Dina zögerte. ,,Ich habe mich mit meiner Schwester Lauren gestritten, dabei wäre sie beinahe umgekommen. Es war unfair von mir mit ihr zu kämpfen. Sie war kleiner und schwächer. Aber sie hat alles von unseren Eltern bekommen, bloß weil sie kleiner war." Ich blickte sie an. Besser gesagt, glaubte ich sie anzublicken, denn es war so finster, dass man wirklich NICHTS sah.
“Also ich... ich..." Ich räusperte mich und versuchte es erneut. ,,Ich habe jemandem gedroht. Ich hatte Hungersnot, aber alle anderen auch und ich habe nur an mich gedacht und alle dazu gezwungen für mich zu arbeiten, aber habe das Futter für mich behalten. Einige sind umgekommen und ich habe mich nicht darum geschert. Ich bereue es so." ,,Ich bereue auch meine Vergangenheit. Aber was will man machen? Wir müssen nach vorne schauen." ,,Wie jetzt nach vorne? Hier sieht man eh nix." ,,Du weißt genau wie ich das meine." Ich wünschte mir in diesem Moment es wäre hell. Ich tat es zwar sowieso schon, aber jetzt wünschte ich es mir noch mehr. ,,Wir haben keine Zukunft mehr. Wir wurden verbannt. Niemand hat es bisher geschafft hier heraus zu kommen." ,,Dann sind wir eben die ersten." Sie war echt pfiffig, das musste man ihr lassen. Ich lächelte. Es war mir egal, sie es nicht sah. Jedoch spürte ich, dass sie auch lächelte. Vielleicht war es Zufall, vielleicht spürte sie alles was ich tat. Ich wusste es nicht. Erschöpft rollte ich mich zusammen. Ich sehnte mich nach Wärme. Traurig schloss ich die Augen. Auf einmal schmiegte sich, ich glaube es war... nein es WAR Dina, an mich. Glücklich schmiegte ich meine Nase an ihre. So lagen wir eine Weile da, bis ich einschlief.
Kapitel 1
Müssen wir hier eigentlich fressen, fragte ich mich still. Johny neben mir machte auch den Eindruck als wäre er hungrig. Ich weiß nicht wie ich darauf komme, ich weiß es einfach. Wenn du jetzt denkst, ich wäre verfressen, hast du dich getäuscht. Auch wenn man es nicht sieht, ich bin sehr schlank. Spaß beiseite; ich denke nur ans Überleben. Ich stupste den schlafenden Johny neben mir an und stand auf. Ich streckte mich ausgiebig und putzte mir den Pelz - nein ich bin KEINE Katze, bäh, ich halte mich nur sauber wie anständige Hündinnen es tun. Johny gähnte und leckte mir übers Ohr. Ich lächelte und tat es ihm nach. Ich weiß nicht, was er mit mir vorhat, vielleicht braucht er nur die Nähe von anderen Hunden. Oder... nein, auf keinen Fall. Vergiss es einfach wieder.
Also ging ich einfach mal los in Richtung Unbekannt. Wer weiß? Vielleicht finden wir irgendwas anderes als schwarz. Ich kann es langsam nämlich nicht mehr sehen! Immer schwarz, schwarz, schwarz. Vielleicht zur Abwechslung ein bisschen schwarz gefällig? Doch ich sollte bald überrascht werden. Denn nach einigen Metern - gefühlte Kilometern - kamen wir zum Stehen. Da war ein Glitzern. Es leuchtete immer wieder kurz auf. Es hatte eine Farbe, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Sie war einfach unbeschreiblich. Ich war stolz. Stolz auf mich selbst, dass ICH etwas besonderes gefunden hatte! Leider wurde ich enttäuscht.
,,Warum guckst du so auf dieses Stückchen schwarz?", fragte Johny. ,,Haha, sehr lustig. Siehst du nicht das Glitzern da? ,,Willst du mich veräppeln?", fragte er. ,,Nein!" Ich schaute dort hin, wo das Glitzern gewesen war. Zu meinem Entsetzen war es verschwunden! Mit offenem Mund starrte ich in die Finsternis. Es war wirklich weg! ,,Oh, nein!" Meine Augen tränten. Die einzige Hoffnung die mir geblieben war, war verschwunden. Ich fing laut zu schluchzen an. Johny drückte sich eng an mich, auch wenn er nichts davon verstand, was ich gerade fühlte. Ich schmiegte mich enger an seinen Pelz und schloss die Augen. Er fühlte sich warm an und gab mir Hoffnung. Hoffnung, auf ein neues Leben. Aber wie sollten wir hier heraus kommen? Es gab keinen Ausweg aus der schwarzen Hölle.
Ganz von alleine wurde ich müde und meine Augenlider schwer. Ich weiß noch, dass ich in dieser Nacht geträumt habe, jedoch kann ich mich nur an eine verschwommene Hundegestalt erinnern, die auf mich zugetrottet kam. Dann kam noch eine Gestalt zum Vorschein und die Erste blieb stehen. Sie drückten ihre Nasen aneinander und auf einmal wurde es unerträglich hell. So hell, dass ich die Augen schließen musste. Ich hörte einen der Hunde etwas sagen. Ich habe zwar nicht verstanden was, aber es waren drei Worte. Woher zum Teufel weiß ich das schon wieder? Egal. Als ich aufwachte, war ich verwirrt. Ich merkte, dass Johny neben mir lag und nachdenklich in die Schwärze starrte. Woher ich das weiß? Naja, es war nicht schwer zu erraten, hier gibt es schließlich nur Schwärze.
,,Woran denkst du?" Er zuckte zusammen. ,,Egal..." Er drückte sich mit geschlossenen Augen an mich und seufzte tief. ,,Es ist alles okay. Mach dir keine Sorgen." Ich merkte dass etwas nicht okay war. Er machte mir doch etwas vor. Ich kannte ihn zwar kaum, aber, warum auch immer, machte es mich traurig, dass er mir etwas verschwieg. Heute weiß ich gut was in ihm vorging, denn ich musste es selbst erleben, aber ich möchte ja nicht die ganze Spannung nehmen. Es wird sich noch früh genug aufklären. Kommen wir zur Geschichte zurück. Johny neben mir stand auf und streckte sich. Ich tat es ihm nach und schüttelte mich anschließend. Ohne ein Wort zu sagen trotteten wir los und Johny drückte sich ganz fest an mich. Das wurde ja langsam gruselig! Was wollte er denn von mir? Er hatte meinen zögernden Blick wohl gespürt, denn er ließ von mir ab und räusperte sich. Er schien bedrückt, denn er ließ den Kopf sinken. Ich wollte ihn trösten und drückte mich etwas an ihn. Er schien zufriedener. Also war ich auch zufrieden. Ich schmunzelte und wir gingen langsam weiter.
Kapitel 2
Dinas warmes Fell neben mir war beruhigend und ich genoss diesen Moment. Ich wusste selbst nicht, was mit mir los war. Dieses Gefühl in mir war komisch und ich kannte es nicht. Und warum hatte ich es? Keine Ahnung. Ich wurde müde, nicht weil ich erschöpft war, sondern weil ich kaum geschlafen hatte. Dieses Gefühl war mir nicht aus dem Kopf gekommen. Dina neben mir stützte mich. Als Dank leckte ich ihr übers Ohr. Sie fragte: ,,Wollen wir eine Pause machen?" Dankbar nickte ich.
,,Dina?", fragte ich. ,,Ja?" Ihre Stimme klang zärtlich. Fast so wie die einer großen Schwester. ,,Kennst du das Gefühl, wenn dir wegen einer Person ganz komisch wird? Wenn dich das Gefühl Tag und Nacht beschäftigt? Wenn du der Person etwas sagen möchtest, aber selbst nicht weißt was?" Ich verstummte, denn sie schaute mich entgeistert an. ,,J-j-ja!" Sie schaute mich hoffnungsvoll an. ,,Was bedeutet es?" Ich hätte in diesem Moment am liebsten losgeheult. Ich wollte sie dass ja fragen. ,,Nein, das wollte ich dich fragen." Ich schluckte, als ich erwartungsvoll auf ihre Antwort wartete. ,,Ich bin glücklich, dass du es endlich gesagt hast." Ich wusste nicht was sie meinte. ,,Was?", fragte ich sie mit offenem Mund. Sie lächelte. ,,Ich habe gemerkt, dass du mir etwas verheimlicht hast. Ich wusste, dass dir etwas auf dem Herzen liegt. Ich bin froh, dass du es mir erzählt hast." Ich lächelte sie an.
,,Lass uns der Sache mit dem Gefühl gemeinsam auf den Grund gehen."
In dieser Nacht schlief ich gut und lang. Ich hatte sogar einen Traum. Ich konnte wieder sehen. Es war ein schöner Sommertag. Ich ging Seite an Seite mit Dina über eine Blumenwiese. Sie sagte drei Worte zu mir, jedoch konnte ich sie nicht verstehen. Danach drückte sie ihre Nase an meine. Es war ein schöner Moment. Ein sehr schöner sogar. Noch besser als sehr schön. Es war unbeschreiblich. Wir standen da, Seite an Seite auf der Blumenwiese und drückten unsere Nasen aneinander. Plötzlich kam eine dicke Wolke in mein Blickfeld und ich wachte auf. Ich hatte alles vergessen, außer dass sie drei Worte gesagt hatte. Es ging mir nicht aus dem Kopf. Als ich die Augen schloss, sah ich immer wieder die Blumen. Also lag ich mit offenen Augen da und drückte mich an Dina, um zu warten bis sie aufwachte. Als sie dann endlich die Augen öffnete, fragte sie mich: ,,Hast du nicht geschlafen?" ,,Doch, wieso denn?" ,,Man sieht dir an wie müde du bist, Johny." Ich senkte den Kopf. ,,Ich kann nicht schlafen. Immer verfolgen mich Träume, die ich nicht verstehe." ,,Bei mir ist es genauso.", sagte ich. Ich fand es hier schrecklicher als in einem Tierversuch. Das war die Hölle. Ich wusste es. Es war die Hundehölle!
Kapitel 3
Ich hatte in dieser Nacht eine Idee, was das für ein Traum gewesen sein könnte. Das es ein wichtiges Zeichen war, wusste ich schon längst, aber nun hatte ich einen Verdacht was die Hunde mir mitteilen wollten. Vorerst werde ich aber nicht verraten. Nein! Ich ging zu Dina und sagte: ,,Ähm, ich glaube dass ich... eine Idee habe... was das für Träume waren..." ,, Schieß los!" Dina staunte und sah mich verwundert an. ,,Ich ehm... glaube dass, ehm... ich weiß nicht wie ich es dir sagen soll. Also... ehm..." Dina lächelte. ,,Du kannst es mir morgen erzählen, dann hast du ja Zeit dir etwas zu überlegen, ich meine, wie du es mir sagen willst." Sie zwinkerte. ,,Okay." Ich schluckte.
Am nächsten morgen wachte ich hechelnd auf, denn ich hatte einen Albtraum. Zum Glück nichts wichtiges. Kein Zeichen oder so. Dina nahm den Kopf hoch. ,,Alles in Ordnung, Johny?" ,,Ja. Bloß ein Albtraum." ,,Du armer. Willst du mir jetzt erzählen was du für eine Idee hattest?" ,,J-ja.", stotterte ich. ,,Ich-ich glaube dass, ..." Ich holte tief Luft. ,,Ich empfinde etwas für dich." ,,Heißt dass das... Johny!" Sie leckte mir mein Gesicht ab. Ich lächelte schüchtern. Was dann geschah würde mein Leben für immer verändern. Im gleichen Moment, als ich meinen Mund öffnete um etwas zu sagen, tat sie das gleiche und wir sagten im Chor: ,,Ich liebe dich!" Ich wollte ihr um den Hals fallen, aber plötzlich wurde es unerträglich hell. Ich schloss meine Augen und hielt mich an Dina fest die sich ebenfalls an mich drückte. Wir wurden im Licht umher geschleudert und geschüttelt. Dann kam mir ein Geistesblitz: Die drei Worte! Wir hatten die drei Worte gesagt und das war die Rettung! Plötzlich wurden wir hart auf den Boden geschleudert, aber fühlten keinen Schmerz. Dann verstand ich. ,,Dina, wir leben!", schrie ich. Sie sah sich mit offenem Mund um. Dann strahlte sie. ,,Johny, uns wurde ein neues Leben geschenkt!" Ich lächelte sie vor Freunde an. Es war so schön hier! Und wir konnten sehen! Endlich wieder Licht! Dann konnte ich das erste mal Dina sehen. Sie war weiß mit braunen Flecken und wunderschön. Übrigens: Ich bin ein Golden Retriever.
Epilog
Ich bin es, Dina. Ich erzähle noch schnell, was heute aus uns geworden ist. Also wir wohnen bei einem netten Menschen und fühlen uns sehr wohl. Außerdem haben wir einen Welpen. Aber hier ist unsere Geschichte schon vorbei. Ich hoffe sie hat dir gefallen. Viele Grüße von Johny und mir. Tschüssi