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Love Comes Quickly (and Can Change Your World Around!):

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30.04.2003
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Love Comes Quickly (and Can Change Your World Around!):

LOVE COMES QUICKLY (AND CAN CHANGE YOUR WORLD AROUND!):

Entnervt drehte er den Radioteil seines Weckers ab, der ihn unsanft aus seinen süßen und vor allem schön-angenehmen Träumen gerissen hatte. „Immer diese gräßliche Hitparadenmusik!“, dachte er bei sich trotz aller noch immer vorhandener Müdigkeit. Falls er nicht darauf vergaß, wollte er heute Abend am Wecker einen neuen Sender einstellen, um am darauffolgenden Morgen mit hoffentlich besserer Musik geweckt zu werden. Es sofort zu tun, wäre ihm nie in den Sinn gekommen; er war ein Mensch, der immer alles aufschob. Lästige Hausarbeiten, die jährliche Steuererklärung,Vorsorgeuntersuchungen, einfach alles, was keinen Spaß machte oder unnöti-ge Anstrengungen erforderte. Viel lieber lebte er in den Tag hinein, nahm nach dem Aufstehen erst einmal ein ausgiebiges und vor allem zeitaufwendiges Frühstück zu sich, ehe er sich ins Bad begab, um dort fast genauso lang zu duschen, wie er zuvor gegessen hatte. Dermaßen gestärkt, erfrischt und sauber, konnte er es sich getrost bis zum Mittagessen - bei seinem Lieblingsbistro an der Straßenecke - in seinem Lehnstuhl gemütlich machen und fernsehen. Und wenn das Programm nichts „hergab“ oder nur aus Wiederholungen bestand, so schnappte er sich einfach eines der vielen Videobänder, die sich im Laufe der letzten Wochen angesammelt hatten, auf denen er „wichtige Programme“ aufgezeichnet hatte, die er nicht direkt sehen konnte. Denn hin und wieder kam es schon vor, daß er das Haus verließ. Aber nur wenn es wirklich nötig war; ein solcher Fall war das tägliche Mittagessen beim bereits erwähnten Bistro. Doch auch wenn die Vorräte in Speisekammer und Eiska-sten zu Ende gingen, mußten zumindest ein paar Kleinigkeiten eingekauft werden, um nicht völlig zu verhungern. Alles in allem hatte er ein unbeschwertes Leben, das sicherlich viele seiner Mitmenschen gerne geführt hätten, wenn sie nicht den alltäglichen Verpflichtungen des Lebens – wie zum Beispiel einer geregelten Arbeit nachgehen – hätten nachkommen müssen.

Doch bei ihm war das anders: Schließlich hatte er bereits in jungen Jahren ein ansehnliches Vermögen geerbt; er war zwar seit seinem 16. Lebensjahr Vollwaise, und der Verlust von Vater und Mutter drängten sich immer noch ab und zu in sein Unterbewußtsein und seine Träume, doch alles in allem hatte er ein sorgenfreies Leben, das er nicht mehr missen wollte; zu sehr hatte er sich bereits daran gewöhnt. Auch heute verlief sein Morgen wie bereits all die Jahre zuvor, seit er nach dem Tode seiner Mutter in diesem riesigen Haus alleine wohnte. Gerade wollte er sich so wie jeden Vormittag vor die Glotze setzen, als sein Blick aus dem Fenster seines Wohnzimmers fiel. Sein Blick blieb plötzlich hängen: da stand sie, das in seinen Augen wunderschönste Mädchen, das er jemals in seinem - zugegebenermaßen noch jungen - Leben gesehen hatte. Er war schon seit langer, langer Zeit am Abend nicht mehr außer Haus gegangen, lebte wie gesagt in den lieben Tag hinein, und lebte von seinem Erbe. Daß vielleicht etwas oder besser gesagt jemand in diesem „angenehmen“ Leben fehlen könnte, war ihm bisher überhaupt nicht in den Sinn gekommen! Bisher jedenfalls, ja, bis zu jenem Augenblick, da er dieses wundervolle Geschöpf gewahr, welches da unten an der Bushaltestelle stand, und an-scheinend auf den Bus wartete; warum sonst sollte ein Mensch an einer Haltestelle stehen?! Ehe sie in den plötzlich herannahenden Autobus hineingestiegen und somit aus seinen Augen verschwunden war, hatte er sich zumindest von ihrer atemberaubenden Schönheit überzeugen können. Doch nun war sie verschwunden!! Würde sie morgen wieder kommen, um auf ihren Bus zu warten? Innerlich hatte sich etwas geregt, und er begann zu hoffen. Er hatte diese Frau zwar noch nie zuvor gesehen – anscheinend ging sie weder in sein Lieblingsbistro essen, noch in jenem Supermarkt einkaufen, in dem er in letzter Minute schon so oft Kleinigkeiten für das bevor-stehende Wochenende erstanden hatte - , doch hatte er das eigenartige Gefühl, diese Frau schon seit langem zu kennen. War das nun ein Dèjá vu – Erlebnis oder wünschte er sich einfach, daß er sie bereits besser kennen wür-de?! Er wußte es nicht; doch ehe er weiter darüber nachdenken konnte, begann plötzlich – eigentlich begann sie zur exakt selben Uhrzeit wie all die Tage davor auch - seine Lieblingssendung, und er sprang in seinen Sessel, gebannt von den bunten Bildern, die aus dem Fernsehgerät drangen. Vorerst war das Mädchen vergessen.

Doch spätestens, als er in seinem Lieblingsbistro an seinem Stammplatz – in der hintersten Ecke des Lokals, nahe genug, um die Gerüche der Küche wahrnehmen zu dürfen, weit genug entfernt aber, um jene der Toiletten nicht riechen zu müssen – Platz genommen hatte, ließ er entgegen seiner Gepflogenheiten den Blick schweifen. Zuerst durch das gesamte Bistro, dann zum großen Fenster des Lokals nach draußen. Er wollte es zwar nicht wahrhaben, es sich erst gar nicht selbst eingestehen, doch er suchte nach ihr! Da war etwas in sein Leben getre-ten, jemand hatte sich zwischen all seine Gepflogenheiten gedrängt, der – genauergesagt ja „die“ - seinen gere-gelten Tagesablauf durcheinander zu bringen drohte. Und das behagte ihm überhaupt nicht; er mußte sich ein-fach ein wenig zusammenreißen. Und wiederum war der Gedanke an das wunderschöne Mädchen von der Halte-stelle verdrängt. Dieses Zurückhalten der Gefühle – das waren sie wohl, noch sehr zart und noch nicht vollends erblüht, doch so mußte man sie doch bezeichnen – gelang ihm auch den ganzen weiteren Nachmittag und Abend über, da er in seinem Keller seine üblichen „Mußestunden“ diesmal mit der geliebten Eisenbahnanla-ge verbrachte. Doch spätestens als er im Bett lag – es war recht spät geworden, gab es doch im Fernsehen auf irgendeinem der vielen Privatsender, die er empfangen konnte, eine Marathonsendung mit seiner Lieblings-Soap Opera - , und er zu träumen begann, waren sie wieder da: diese Gedanken und vor allem dieses Gefühl! Anstelle seiner üblichen süßen und vor allem schön-angenehmen Träumen, geisterte sie durch seine Traumbilder. Er befand sich in einem wahren Zwiespalt, rang gar mit seinen inneren Bildern: Einerseits setzte er diese Frau, die seine Träume regierte, mit einem Eindringling in seine kleine, wohlgeordnete Welt gleich, andererseits hatte er diesen Drang, dieses Geschöpf näher kennenzulernen, auch auf die „Gefahr“ hin, sie dermaßen gut kennenzuler-nen, daß er sich in sie verliebte; und dann würde sie auch in seine Welt treten und sie womöglich verändern. Davor hatte er am meisten Angst!

Als er am nächsten Morgen erwachte – diesmal von ein wenig besserer Musik begleitet – , fühlte er sich unwohl. Er mußte an seine Träume denken; sie kam ihm in den Sinn. Er mußte stark sein, dachte er bei sich. Er wollte nicht zulassen, daß sie überhand nimmt. Solche und ähnliche Gedanken hatte er beim Frühstück, solche und ähnliche Gedanken hatte er bei seiner Stunde im Badezimmer. Kaum aber betrat er das Wohnzimmer, um sich vor den Fernseher zu setzen, mußte er wieder an diesem verfluchten Fenster vorbei. Kaum dachte er bei sich, er dürfe auf gar keinen Fall nach draußen blicken, da sah er sie auch schon. Und sie war seit gestern noch schöner geworden! Konnte das überhaupt möglich sein?! Blicke weg, wende Deine Augen gab, sagte er zu sich selbst. Zum Glück kam wie schon am Tage zuvor recht bald der Bus, und sie fuhr wieder aus seinem Leben, zumindest aber aus seinem Blickwinkel. Jetzt hatte er sie schon zweimal wahrgenommen, und das verwirrte ihn nur noch mehr. Wieder kamen die Fragen und Zweifel von letzter Nacht auf. Fragen, die er nicht beantworten konnte; noch nicht.....

In den folgenden Tagen wiederholte sich der vormittägliche Blick aus dem Wohnzimmerfenster ehe er sich vor die Glotze setzte; hatte er zu Beginn noch versucht, sich mit all seiner Kraft selbst davon abzuhalten, etwas von ihr zu erhaschen, konnte er sich alsbald gar nicht mehr selbst beherrschen; ja, es widerte ihn regelrecht an, seine Gefühle verleugnen und unterdrücken zu müssen. Er mußte es sich einfach eingestehen: die Liebe war in sein Leben getreten, und versuchte nun, ihn aus seiner geordneten Welt der ständigen Wiederholungen, der festen Traditionen und Regeln herauszulocken. Noch hatte er Zweifel, war er ängstlich. Noch hielt er an seinem mo-notonem Tagesablauf fest; gleichwohl hatten sich bereits kleine „Fehler“ eingeschlichen: seit jenem schicksal-haften Tag waren zwar erst zwei Wochen vergangen, doch schien dieses weibliche Wesen bereits sein gesamtes Leben auf den Kopf gestellt zu haben. Langsam aber stetig war aus seinem opulenten und aufwendigen Früh-stück eine kleine Jause geworden; die Stunde im Badezimmer wurde zur kurzen „Stippvisite“, um Rasierer und Zahnbürste „Guten Tag“ zu sagen; und schließlich schien ihm das Fernsehprogramm immer banaler und nichtssagender zu werden. Doch noch blieb ihm ein recht ansehnlicher Berg an Videokassetten, den es noch anzusehen galt. Doch spätestens nach drei weiteren Tagen war auch dieser abgetragen und somit aufgebraucht.

Nun war er an einem Punkt angelangt, da ihm sein Leben dermaßen leer vorkam, daß er in seinem Inneren meinte, daß nur sie alleine die Macht hätte, es wieder zu füllen. Diesmal aber nicht mit Regeln, Normen und festgelegten Tagesabläufen, nicht mit Monotonie, sondern mit Liebe, Freude und Glück; Gefühlsregungen, die er schon lange nicht mehr spüren durfte. Eigentlich hatte sein Leben aufgehört, erfüllt zu sein, da seine Mutter diese Welt verlassen hatte. Ab diesem Zeitpunkt hatte er sich in seinem großen Haus zurückgezogen, und augen-scheinlich ein angenehmes Leben geführt, um den ihn jedermann beneidete. Doch seine Träume sagten ihm etwas anderes: ER war es, der die anderen zu beneiden hatte, die ein „normales“ Leben führten. Es galt Abschied zu nehmen, von seinem bisherigen Leben. Er erinnerte sich plötzlich, wie es damals war, wie er sich als kleines Kind geborgen wähnte, in einem heimeligen Zuhause inmitten der liebenden, ihn wärmenden Eltern. In seinen Traumbildern überlagerten sich schließlich Kindheitserinnerungen mit jenem Bild, das er vom Mädchen von der Haltestelle hatte; dieses Interferenzmuster all seiner Sehnsüchte war somit der eigentliche Schlüssel zu einem anderen, zu einem neuen Leben. Jetzt, da er sich in dieser veränderten Situation befand, war er nicht mehr ängstlich, war er mutig. Gleich morgen wollte er sich rechtzeitig zur Haltestelle begeben, um das Mädchen vom Einsteigen in den Bus abzuhalten. Jawohl! Sie mußte ja schließlich erfahren, was alleine ihr An-blick bei ihm ausgelöst hatte! Welch‘ unglaubliche Tat sie, das wunderschönste weibliche Wesen der Welt – ach, welch schöner Stabreim! – unwissentlich geschafft hatte! Sie war damit mächtiger als all die anderen, denen das versagt geblieben war; alleine sie hatte das erreicht! Sie hatte seine Welt zerstört; und auf deren Trümmern, auf Schutt und Asche wollte er – sofern er auch den Mut und die Gelegenheit dazu hatte, ihr all das erklären zu können; und das wollte er auch! – mit ihr an seiner Seite eine neue erschaffen, in der es lohnte weiterzuleben; sonnendurchflutet, honigdurchtränkt, fliederfarben, von Vögeln begleitet, mit einem Wort: einfach lebenswert.............

 

Hallo Hilzi!

Hm. Deine Geschichte ist eigentlich ganz interessant, vor allem Dein Erzählstil, auch wenn er gelegentlich Längen hat. Dass das Ende offen bleibt, gefällt mir auch, aber trotzdem bleibt mir Deine Geschichte ein bisschen zu sehr an der Oberfläche.

Du hast sehr viele überflüssige Trennstriche im Text, die das Lesen erschweren, mach Dir doch bitte die Mühe und nimm sie heraus, okay?
Hier und da ist auch noch ein Tippfehler oder auch ein Ausdrucksfehler, auch die solltest Du noch korrigieren.

Lieben Gruß

chaosqueen

 

Hallo Chaosqueen!!

Tippfehler habe ich bereits ausgebessert.... Danke! WAs die vielen Gedankenstriche betrifft.... so passieren die tw. dadurch, daß ich meine Geschichte aus dem HTML-Format herauskopiert habe, um sie hier zu posten..... vielleicht findest Du meine Geschichte etwas oberflächlich, weil sie nicht zu Ende geht? Weil man nicht weiß, obn es der Held schaffen wird? Weil ich vielleicht einen zweiten Teil dazu schreiben werde, der MEHR in die Tiefe geht und zeigt, wie sich die Beziehung zwischen den beiden entwickelt?

 

Hallo Hilzi!

Schön, dass Du die Fehler rausgenommen hast, sieht gleich viel besser aus! ;)

Zu Deiner Antwort: Das wichtigste Merkmal einer Kurzgeschichte ist, dass sie in sich abgeschlossen ist. Fortsetzungen sind bei Kurzgeschichten also streng genommen nicht möglich. Trotzdem gibt es zwei Lösungsmöglichkeiten: Entweder schreibst Du diese Geschichte zu Ende und lässt es bei einer Geschichte, oder Du schließt diese in sich ab und schreibst eine zweite, in sich geschlossene, die die gleichen Protagonisten hat, aber auch für sich allein genommen gelesen werden kann. Dann ist es eine Serie und kommt ins entsprechende Forum.

Noch was: mir persönlich gefallen deutsche Titel für deutsche Kurzgeschichten besser, vielleicht fällt Dir ja einer ein...

Lieben Gruß

chaosqueen

 

Das mit dem Titel hat so seine Bewandtnis, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte.... by the way ist es auch ein Titel eines ganz besonderen Songs...
Natürlich hätte ich bei einer "Fortsetzung" diese als eigenständige Kurzgeschichte angelegt: dieselben Protagonisten, aber eine separate Geschichte..... Außerdem ist in meinen Augen ein wichtiges Merkmal der Kurzgeschiche, daß sie eben NICHT abgeschlossen ist, sondern ein offenes Ende hat.....

 

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