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Love At First Sight
Ich spürte ein Kribbeln im Bauch. Kann gar nicht genau sagen, wo das herkam, aber auf einmal war es da. Ich drehte mich um und sah ihn. Er stand bei den Shampoos. Hatte zwei verschiedene Flaschen in der Hand. Er war allerhöchstens 21 und seine bloße Anwesenheit erregte mich geradezu. Normalerweise bin ich übrigens nicht so eine.
Die Art wie er die Stirn runzelte, wie er sich mit der Hand das Haar aus dem Gesicht strich...
Ja, sein Haar überhaupt. Es sah aus wie Seide. Ich konnte kaum noch den Impuls unterdrücken, hinzugehen und ihm mit meinen Fingern durch diese Haare hindurchzufahren. Ich wollte den Geruch seiner Lederjacke einatmen, seine leicht gebräunte Haut unter meinen Händen spüren wollte wissen, wie es sich anfühlte in seinen Armen zu liegen.
Rrumps! Hilfe was war denn das? Eine ältere Dame hatte mich gnadenlos mit ihrem Einkaufswagen überfahren. Nur mühsam konnte ich mich auf den Beinen halten. Sie nörgelte eetwas von Traumtänzern, die die ganze Zeit in der Gegend herumstanden und nichts besseres zu tun hatten, als anderen Menschen im Wege zu sein, aber seltsamerweise regte ich mich nicht einmal darüber auf. Ich stand einfach nur da und beobachtete den Mann mit den Shampoos.
Irgendwie sagte mir meine innere Stimme, dass dies "Der Richtige" sei, Der für den ich bestimmt war, Der mit dem ich mein restliches Leben leben sollte. Aber was sollte ich tun? Wenn ich nicht irgendetwas unternahm, kaufte er eine Flasche Shampoo und verschwand. Entschlossen schob ich meinen Einkaufswagen in seine Richtung. Dann wandte ich den Trick der alten Frau an. Ich mähte ihn einfach um. Er ließ Schauma und Guhl auf den Boden fallen und starrte mich an. Und ich wußte, in spätestens fünf Minuten würde ich in seinen Armen liegen.
Ich entschuldigte mich umfangreich bei ihm und hob sein Shampoo auf, dabei versuchte ich ihm in die Augen zu sehen. Er hatte braune Augen mit goldenen Sprenkeln darin. Ich fühlte mich wie auf Wolke 7.
Er sagte, es wäre ihm ja nichts passiert und weh getan hätte es auc nicht. Dann nahm er Schauma und Guhl wieder an sich und schob seinen Wagen in Richtung Kasse. Ich war fassungslos.
Aber so leicht sollte mir mein Traummann nicht entkommen. Schnell versuchte ich mit meinem Wagen an einer Mutter mit ihren drei Kindern vorbeizukommen, um mich direkt hinter ihn in die Schlange zu stellen. Ich war schon fast bei ihm, da tauchte aus dem Nichts, genauer gesagt aus einem Seitengang, ein junger Mann auf. Ebenfalls sehr attraktiv. Mein Gott, dachte ich, ist heute internationaler Männermodeltreff im Supermarkt? Bevor ich realisieren konnte was passierte, sah ich wie der junge Mann aus dem Seitengang meinem zukünftigen Ehegatten in den Hintern zwickte.
Was erlaubte der sich eigentlich? Ich wollte schon hervorschießen und dem Muttersöhnchen mal gehörig den Marsch blasen, da sah ich wie mein Göttergatte sich umdrehte und das Muttersöhnchen entschieden zu lange auf den Mund küsste.
Für mich brach eine Welt zusammen.
Aber nicht lange, denn als ich aus dem Supermarkt kam, wartete mein Freundin seinem Auto auf mich...
...und ganz ehrlich, er ist zwar nicht gerade Mr. Sexgott persönlich, aber immerhin nicht schwul!